ausweg aus der propaganda?
Stefan Krempl, Dezember 2003

Kriege sind Ausnahmezustände. Nicht nur für die Soldaten, die immer auch be- und getroffene Zivilbevölkerung oder die politischen Entscheider. Auch für die Medien. "Authentische" Informationen sind gefragt, geliefert von möglichst neutralen Beobachtern der Lage vor Ort. Sie gelten als Heiliger Gral der Kriegsberichterstattung. Die traditionellen Medien können diesem Anspruch kaum gerecht werden – kann es die neue "Blogosphäre"?
Aufrüstung an der Propagandafront
Das Internet: Zersetzung der Kriegslüge?
Krieg ist zum Kotzen
Neuerfindung des Notiz- und Tagebuchs
Tägliche Ration Stammtischgepolter
Politisierung von Blogs nach dem 11. September
Das Reality Web
Der Krieg und das Persönliche
Propagandafallen auch im Netz
"NATO-Speak" in den Zeitungen
Salam Pax und die Froschperspektive
Gegengift zur Propaganda



Dieser Text umfasst Auszüge
aus Stefan Krempls neuem
Telepolis-Buch "Krieg und
Internet:
Ausweg aus der Propaganda?", das im Verlag
Heinz Heise erschienen ist.
Stefan hat zu Themen rund um
das Buch das Weblog "Der
Spindoktor"
eingerichtet.
Weitere Texte von ihm gibt es
auch auf seiner Website.

Kriege sind Ausnahmezustände. Nicht nur für die direkt beteiligten Soldaten, die immer auch mitbetroffene und getroffene Zivilbevölkerung oder die politischen Entscheider. Sondern auch für die Medien. "Authentische" Informationen sind gefragt, geliefert von möglichst neutralen Beobachtern der Lage vor Ort. Sie gelten als "Heiliger Gral" der Kriegsberichterstattung. Die traditionellen Medien können diesem Anspruch aufgrund von strukturellen, personellen und redaktionellen Problemen aber kaum gerecht werden.

Häufig wird ihnen glattes Versagen aus jeder Richtung vorgeworfen: Sie könnten ihre "Wachhund-Funktion" als "vierte Gewalt" nicht erfüllen, würden im "Nebel des Krieges" blind oder sich als willige Propagandawerkzeuge von allen Seiten einspannen lassen. Als Hoffnungsträger tritt seit dem Kosovo-Krieg das Internet auf den Plan, als virtueller Raum, der mehr und kritischen Akteuren zu einer Stimme verhilft und die Missstände der "alten" Medien lindert. Doch bietet das weltweite Informations- und Kommunikationsnetz mit seinen Mailinglisten, Diskussionsforen und Weblogs tatsächlich einen Ausweg aus der Propaganda? Oder spiegelt es sie nur doppelt und dreifach?

Bonn Ende März 1999: Rudolf Scharping, damals Verteidigungsminister, ist moralisch entrüstet. Der SPD-Politiker spricht auf einer Pressekonferenz von "ernst zu nehmenden Hinweisen auf Konzentrationslager im Kosovo". Und legt noch einen Holocaust-Hammer drauf: "Ich sage bewusst KZ". Scharping stützt seine starken Behauptungen auf Hinweise, wonach das Fußballstadion Pristinas, der Provinzhauptstadt des Kosovo, in ein serbisches Konzentrationslager mit 100.000 Menschen verwandelt wurde. Doch die angeblich glaubwürdigen Quellen entpuppen sich als Hintermänner der UCK, der albanischen "Befreiungsarmee" für das Kosovo. Sie streute die Gerüchte bewusst, um ihre serbischen Gegner zu dämonisieren.

Szenenwechsel: Washington, DC, Ende Januar 2003. "Die britische Regierung hat Kenntnis davon erhalten, dass Saddam Hussein jüngst in Afrika nach bedeutenden Mengen Uran gefragt hat", malt US-Präsident George W. Bush die dunkle Bedrohung aus dem Irak vor dem Parlament und seinen Landsleuten in seiner Jahresansprache aus (www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/15431/1.html). Bushs hauptsächliche Quellen: ein krude gefälschtes Schriftstück aus Niger und zwei Dossiers aus der Downing Street, die der britische Premier Tony Blair bei seinem Auslandsgeheimdienst MI6 bestellt hatte. Davon war eines größtenteils aus einer historischen Doktorandenstudie abgekupfert (www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14144/1.html) und das zweite erwarb sich bald einen ähnlichen Ruf (www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/15115/1.html).

Die Methoden sind immer die gleichen: Auch Vertreter westlicher Demokratien lügen, fälschen und blasen Mäuse zu Elefanten auf, sobald sie auf dem Kriegspfad sind. Die öffentliche Meinung will gewonnen und gehalten werden, koste es, was es wolle. Die Medien sehen sich mit einer Flut an "Informationen" konfrontiert, die von den "Kriegs- und Propagandaministerien" mit einem gewissen Spin versehen wurden. "Wir arbeiten in einer Welt der Desinformation. Von allen Seiten", schilderte Dschihad Ali Ballut, Sprecher des arabischen Senders al-Dschasira (english.aljazeera.net), die schwierigen Rechercheumstände während des Irak-Kriegs gegenüber dem "Spiegel".

Das Geflecht der Gerüchte und Halbwahrheiten ist schwer zu durchschlagen, sodass sich viele Sender und Zeitungen lieber gleich in patriotischen Jubel packen. Tür und Tor weit geöffnet hat der Propaganda der 11. September 2001. Denn gleichzeitig mit dem von der Bush-Regierung nach den Anschlägen reflexartig auf unbestimmte Zeit ausgerufenen "Krieg gegen den Terror" erfolgte der wahre Lockruf der Desinformation.

Aufrüstung an der Propagandafront

Das Weiße Haus und das Pentagon selbst rüsteten ihre "Kommunikationsstellen" und Propaganda-Abteilungen immens auf. Als Beispiel sei nur das mysteriöse "Office of Strategic Influence" (www.heise.de/tp/deutsch/special/info/11882/1.html), eines der Lieblingsprojekte Donald Rumsfelds genannt, von dem sich der US-Verteidigungsminister nur mehr schlecht als recht distanzierte. Aber auch aus so manch anderem Plan für "Information Operations" wird im Pentagon letztlich gar nicht viel Hehl gemacht (cryptome.sabotage.org/dodd3600-1.htm).

Geht es doch im Schlachtfeld genauso wie in den Schützengräben der öffentlichen Meinung permanent um die Kontrolle des Denken des Gegners. Dazu werden alle Mittel des Infowar (www.heise.de/tp/deutsch/special/info/default.html) eingesetzt. Zu dessen inzwischen gut dokumentierten Instrumentarium gehören staatliche diplomatische Maßnahmen ebenso wie Propaganda, psychologische Kampagnen (PSYOP), politische und kulturelle Subversion, Täuschung oder Störung lokaler Medien. Erweitert wurde diese klassische Palette mit dem Boom des Internet durch die Infiltration von Computernetzwerken und Datenbanken sowie Bemühungen, über Computernetzwerke regierungsfeindliche oder oppositionelle Bewegungen zu fördern (vgl. etwa Arquilla und Ronfeldt: Cyberwar is Coming! www.rand.org/publications/MR/MR880/).

Medien sind anfällig für die meisten Formen des Infowar und auch ein wichtiger Teil dieser militärpolitischen Strategie. Um sie auf Linie zu bringen und ihr Enthüllungspotenzial zu bündigen, üben sich die Herrscher und Militärführer traditionell in Zensur, die mal offen, mal sanft mit der Überflutung der Reporter durch Videobilder von "Präzisionswaffen" in "Presse-Briefings" und sprachlichen "Schönschreibungen" wie den berüchtigten "Kollateralschäden" oder den "chirurgischen Schlägen" daherkommt. Der Coup des Pentagons schlechthin im Irak-Krieg war es aber, über 500 Journalisten ganz mit in den Krieg zu nehmen und so gleichzuschalten mit dem Militär.

Es war die bislang eleganteste Form der Zensur, die sich ein Oberkommando ausdenken konnte. Denn einerseits waren die Zuschauer und die Sender froh über die "faszinierenden Bilder" direkt von der Front. Ein Hyper-Reality-Spektakel sondergleichen flimmerte über die Mattscheiben, noch "liver" als 12 Jahre zuvor, als Peter Arnett für CNN aus Bagdad schon einmal den ersten Krieg in Echtzeit aus der Retorte hob. Andererseits konnten sich auch das Pentagon und das Weiße Haus darüber freuen, die Presseleute an die Kandare gelegt zu haben. Denn die psychische Nähe zu den "Jungs" an der Front schlug bei den meisten in eine psychologische Verbundenheit um. Glanzleistungen im kritischen Journalismus waren von den "embedded correspondents" so nicht zu erwarten. Wer den Krieg aus der Augenhöhe des Panzer-Stahlrohrs wahrnimmt, dem geht der Blick für das Ganze verloren.

Das Internet: Zersetzung der Kriegslüge?

Das Internet wird dagegen gern als "Medium des Bruchs" angesehen, das zwar nicht gänzlich gegen die Waffen des Infowar gefeiht sei, aber doch bei der "Zersetzung" der Kriegslügen helfen könne. So schreiben es zumindest die beiden Medienexperten Metz und Seeßlen in ihrem Buch über den "Krieg der Bilder" und die "Bilder des Krieges". Tatsächlich treffen die ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Filter, die Herman und Chomsky in ihrem Propaganda-Modell (www.thirdworldtraveler.com/ Herman%20/Manufac_Consent_Prop_Model.html) den Massenmedien angeheftet haben, auf das Internet nicht zu. Das Netz ist (zumindest noch) nicht in der Hand einiger weniger Mogule. Es speist seine Inhalte aus mannigfaltigen, gigantischen und nahezu globalen Quellen, sodass sich eine "offizielle Regierungssicht" auf die Welt schon allein aus der Internationalität des Netzes heraus ad absurdum führt.

Gezielt haben sich im Internet in den vergangenen zehn Jahren auch Informationsforen entwickelt, welche die (Medien-) Welt um sie herum kritisch begleiten und teils mit gehobenen Ansprüchen an geführte und zu führende internationale vernetzte Diskurse antreten. Einen bereits etwas älteren Info- und Debattierclub in dieser Hinsicht stellt beispielsweise die Mailingliste nettime (www.nettime.org) dar. Sie wurde 1995 von Pit Schultz (Berlin) und Geert Lovink (damals Amsterdam, heute Sydney) ins Leben gerufen und sah sich anfangs vor allem als europäischer Gegenspieler zum überschäumenden "Cyberhype" des damaligen "Hausblatts der digitalen Revolution", dem US-Magazin Wired (www.wired.com/wired/).

Eine "selbsterklärte, intellektuelle Elite" hat sich dort zusammengefunden, die über Länder- und Kulturengrenzen hinweg "ein waches Auge auf die Entwicklung von Internet und Gesellschaft hält." Die Struktur der Liste hat sich inzwischen wiederholt geändert. So wurde beispielsweise nach wenigen Jahren eine – nicht immer ganz unumstrittene – Moderation eingeführt und auf ein "normales" Abomodell umgestellt, sodass nettime inzwischen für alle Interessierten offen steht. Den Höhepunkt seines Schaffens erlebte das Forum jedoch bezeichnenderweise während des Kosovo-Kriegs – zumindest, was die Zahl der produzierten Beiträge angeht.

Krieg ist zum Kotzen

Mit dem Irak-Krieg rückten dagegen die Weblogs und Warblogs ins Licht der medialen Aufmerksamkeit. Hervorgerufen hat das Interesse hauptsächlich der irakische Blogger mit dem Pseudonym "Salam Pax" (dear_raed.blogspot.com), der als Einheimischer direkt aus Bagdad Irrungen und Wirrungen in der vom Bombenhagel bedrohten Stadt einer eingeschworenen Fangemeinde vor Augen führte. Freunde machte sich der Netzchronist des Bagdader Alltags, der seine wahre Identität bis heute geheim hält, dank seiner weitgehend neutralen, unabhängigen Sicht der Dinge sowohl bei Befürwortern als auch bei Gegnern des Wüstenfeldzugs.

"Krieg ist zum Kotzen" – dieses Fazit zog Salam Pax etwa, als er sich nach zweiwöchigem Abtauchen in der Bagdader Bombenwirklichkeit am 7. Mai wieder in seinem Weblog zu Wort meldete. "Lassen Sie sich bloß nicht überreden, dass jemand einen Krieg im Namen ihrer Freiheit führt", schrieb der den Frieden gleich doppelt im Namen führende Iraker. "Irgendwie denkt man nicht mehr an seine 'unmittelbar bevorstehende Befreiung', wenn die Bomben zu fallen beginnen und man das Geknatter der Maschinengewehre am Ende seiner Straße hört."

Gegen Vorwürfe, selbst das Bagader Regime zu vertreten, wehrte sich Salam Pax. Er sei Niemands Propagandawerkzeug, nur sein eigenes, sagte er einmal. Letztlich kam er der im Krieg seltenen Position eines authentischen und nicht auf Desinformation abgerichteten Beobachter sehr nahe und wurde dementsprechend häufig in der gesamten Medienwelt – online wie offline – gefeiert.

Jim Moore, ein Forscher vom Berkman Center for Internet & Society (cyber.law.harvard.edu/home/) der Harvard University (das seine Einstiegsseite übrigens in ein Weblog verwandelt hat), rief mitten im Irak-Krieg die Blogs neben vernetzten Aktivistengruppen, Friedensbewegten und internationalen Organisationen gar als wichtigen Bestandteil der "zweiten Supermacht" aus (cyber.law.harvard.edu/people/jmoore/secondsuperpower.html), die im Netz ihr "wunderschönes Haupt" erhebe und sich gegen die imperialen Ansprüche der "ersten Supermacht", der USA, stelle. Kein Wunder, dass der Beitrag sich wie ein Computervirus in der Blogosphäre ausbreitete und sofort heftige Diskussionen in der politisch interessierten Netz- und Pressewelt auslöste.

Neuerfindung des Notiz- und Tagebuchs

Blogs sind letztlich die Fortführung des Logbuchs auf dem Raumschiff Enterprise mit online-spezifischen Mitteln. So wie Captain Kirk seine Erlebnisse in der Sternenwelt aufzeichnete, nehmen Blogger ihre Sicht auf das erlebte Rundherum und die medial vermittelte Wirklichkeit auf. Die oft einzige Gemeinsamkeit der bunten "Blogosphäre" ist dabei das chronologisch geordnete Format, bei dem die "Nachrichten" des Tages ganz oben stehen und dann das lange Scrolling in die Vergangenheit beginnt. Blogs verfügen zudem über meist sehr gut gepflegte Archive, die ein Stöbern in der Kommunikationshistorie erlauben.

Die Selbstbespiegelung der Szene unterstützt ferner die zum Standard von immer mehr Netzchroniken gehörende "TrackBack"-Funktion (www.movabletype.org/trackback/), die – ähnlich wie der auch als "Egorati" verballhornte Dienst Technorati (www.technorati.com) – Erwähnungen eines Eintrags in anderen Blogs aufspürt. Technisch unterstützt werden solche Delikatessen durch Metaformate wie XML (eXtensible Markup Language) und RSS (Rich Site Summary), die Überschriften oder Zusammenfassungen maschinenlesbar und die Inhalte des Informationsunversums besser vernetzbar machen.

Zu den Größen der Szene, über die etwa das Portal Daypop anhand der gegenseitigen Zitierhäufigkeit eine tägliche Hitparade (www.daypop.com/blogrank/) erstellt, gehören etwa der bärtige Software-Opa Dave Winer (www.scripting.com) oder der legendäre Sex-Aufklärer Matt Drudge (www.drudgereport.com). Ein hohes Standing genießen zudem der konservative Rechtsprofessor Glenn Reynolds alias "InstaPundit" (www.instapundit.com) von der University of Tennessee sowie als einer seiner Genossen im Geiste der Brite Andrew Sullivan mit seinem "Daily Dish" (www.andrewsullivan.com). In den Top Ten halten sich zudem ständig die von mehreren Autoren bestückten Nachrichtenmixer boingboing (www.boingboing.net), die täglich aufs Neue ein "Verzeichnis wundervoller Dinge" erstellen, und Slashdot (www.slashdot.org), das 1997 gestartete Anti-Microsoft-Pro-Linux-News-for-Nerds sammelnde Online-Refugium.

Tägliche Ration Stammtischgepolter

Auch in Deutschland ist das Bloggen populär geworden. Noch scheinen die Vorreiter der Zunft dabei häufig noch darauf angewiesen zu sein, Missverständnisse über ihr Tun und Lassen auszuräumen. "Der Schockwellenreiter rastet regelmäßig aus, wenn man Weblogs mit Tagebüchern verwechselt", wettert etwa Deutschlands wohl bekanntester Blogger, der Berliner Jörg Kantel (www.schockwellenreiter.de), in der für das Genre typischen sendungsbewussten Art. Seinem Hund Zebu, seiner Gattin Gabi und den gemeinsamen Spaziergängen räumt er dennoch viel Platz in seinem "Nicht-Tagebuch" ein. Eine persönliche Note schadet ja nicht, gilt eher als Bedingung für ein gutes Blog, solange daneben noch Inhalte mit Tiefgang stehen. Beim Schockwellenreiter, der "nebenbei" EDV-Leiter am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin ist, handelt es sich dabei in der "täglichen Ration Wahnsinn" hauptsächlich um Computer- und Netznews sowie kleine Glossen mit lokalem Bezug zur Hauptstadt.

Thematisch umfassen auch die deutschen Weblogs inzwischen ein weites Spektrum. Das Verzeichnis B|Logs (www.weblogverzeichnis.de/alle_blogs2.php) führt bereits rund 800 Einträge auf, die von a jolt of reality (sunblog.net) über die "Elementarteilchen-Schreiberin" Sophia (elementarteilchen.com/sunlog/index.php) vom Prenzlauer Berg oder Gabi's Pfötchennews (www.katzenfantreff.de/tagebuch.html) alias dem Katzentreff bis zu Zwischenreichs Irgendwas ist immer (www.zwischenreich.net/tagebuch_frame.htm) reichen. Uwes Notizen vom Abgrund (environ.de/us/blog/) reihen sich an Kais Raben.Horst (rabenhorst.blogg.de) oder an Alexanders Wortfeld (www.wortfeld.de). Die einen locken ins Instant Nirvana (concord.antville.org), andere geben sich hirn&verbrannt (hirnverbr.antville.org) oder wandeln auf den Spuren des InstaPundit (medienkritik.typepad.com).

Häufig vermisst man dabei einen roten Faden, aber vielleicht soll das ja gerade den Charme ausmachen. Manchmal haben aber auch themenspezifische Aufzeichnungen, etwa zu Nerds und Geeks (www.kleinz.net/nerds/) oder zum Tod der Musikindustrie (www.mixburnrip.de), ihre Vorzüge. Denn da weiß man als Leser wenigstens ungefähr, was einen täglich erwartet.

Politisierung von Blogs nach dem 11. September

Wirklich bekannt wurden die Blogs erst mit ihrer Politisierung im Zuge des 11. September. Zu dieser Zeit entstanden die "Warblogs", die den "Krieg gegen den Terror" und seine mediale Darstellung begleiten. Rechtskonservative Geister wie Mickey Kaus (www.kausfiles.com), Reynolds, Sullivan oder der in Los Angeles beheimate Rechtsprofessor Eugene Volokh (volokh.com) waren die ersten, welche die netzöffentliche Meinungskraft der Blogs entdeckten und in eine neue Form des in den USA beliebten "Talk Radios" umwandelten. Sie dominieren bis heute das Feld.

Links von der Mitte stehende Köpfe wie Sean-Paul Kelley mit dem Agonist (www.agonist.com) oder Markos Moulitsas Zúniga mit DailyKos (www.dailykos.com) verlegten sich erst Mitte 2002 aufs Bloggen. Im Vorfeld des Irak-Kriegs gelang es ihnen mit weiteren Gleichgesinnten aber den Begriff "Warblog" inhaltlich neu zu besetzen, indem sie sich zum gleichnamigen Meta-Blog (www.warblogs.cc) zusammenschlossen und dort ein Nachrichtenportal für Kriegsgegner aufbauten.

Das Reality Web

Inwieweit tatsächlich von einer sich in Netzdialogen manifestierenden neuen Meinungsmacht gesprochen werden kann und inwiefern diese beim Durchbrechen der auch für demokratische Staatenlenker immer selbstverständlicher werdenden Propaganda helfen können, habe ich ausführlich in mehreren Kommunikationsanalysen untersucht. Der Schwerpunkt lag dabei auf Vergleichen der Diskurse auf der Mailingliste nettime und viel gelesenen Warblogs auf der einen Seite sowie der Süddeutschen Zeitung und der New York Times auf der anderen.

Analysiert wurden sowohl die Thematisierung des Kosovo-Kriegs, der vielfach als "erster Konflikt im Internet-Zeitalter" beschrieben wurde, als auch des Irak-Kriegs, während dessen Verlauf das Netz für viele Nutzer bereits zur festen Informationsquelle geworden war. In diesem Rahmen ist es nur möglich, ein paar der wichtigsten Ergebnisse zusammenzufassen.

Während des Kosovo-Kriegs bildet nettime als "Speerspitze" und Sinnbild der intellektuellen Netzdebatte eine wichtige Ergänzung zur Berichterstattung über das Geschehen rund um den Balkan in der New York Times und in der Süddeutschen Zeitung. Die Diskurse auf der Mailingliste konnten zwar nicht alle Erwartungen an die Netzkommunikation oder die Ziele der Gründer des Online-Forums erfüllen. Jahrhundertealte Ideale von Rede und Gegenrede und einer kommunikativen Wahrheitsfindung wurden nicht mit einem Schlag allein durch die Zusammenschaltung der vernetzten Tastaturen und der hinter ihnen sitzenden Köpfe Wirklichkeit.

Dennoch zeigten sich in den Listendiskursen Ansätze für eine offenere, unterschiedliche Les- und Interpretationsarten aushandelnde und vermischende Medienplattform. Sie machten vor allem die engen Beziehungen zwischen Massenmedien, Internet und Krieg deutlich e. Was das Hinterfragen von Propaganda, Infowar und der Einflussnahme auf die öffentliche Meinung durch die Kriegsparteien anging, erwies sich nettime den Vergleichsmedien deutlich überlegen.

Die Aufmerksamkeit der Listenteilnehmer wurde immer wieder auf diese Themen gelenkt, sodass vor allem der militärische Diskurs dagegen nicht ankam. Die Bereitschaft der Nettimer, der kriegstreibenden Rhetorik der Mächtigen zu lauschen, war sehr gering. Auch wenn eine sofortige starke Einflussnahme auf die öffentliche Meinung nicht nachweisbar ist, dürften bei den Lesern und Schreibern der Liste dennoch die Sensibilitäten gegenüber Propaganda und ihren Mitteln sowie Verbreitungsformen gestärkt worden sein.

Der Krieg und das Persönliche

Vor allem per E-Mail verbreitete Kriegstagebücher und Augenzeugenberichte aus Belgrad und Novi Sad haben durchaus dazu beigetragen, den Bombenhagel für die Nettimer plastisch zu machen und das vom Militär gern gezeichnete Bild eines sauberen Krieges zu konterkarieren. Zumindest blieben sie vielen Listenmitgliedern als die markantesten Beiträge aus dem gesamten Kriegsdiskurs im Kopf.

Wer im Frühjahr 1999 etwa die Beiträge des jungen serbischen Informatikstudenten Slobodan Markovic las, konnte fast live mitverfolgen, wie der Krieg sich in Belgrad und im persönlichen Umfeld des Studenten immer stärker festsetzt. Da ist zunächst eine Kirche in der Umgebung, die von einer Rakete schwer beschädigt wurde. Dann das erste Bombenopfer, ein junger Soldat, fast im gleichen Alter wie Markovic.

Anfang April dann die ersten Aufsehen erregenden Fehltreffer der NATO mit mehreren zivilen Todesopfern. Zwar auf dem Lande, in Aleksinac (users.westnet.gr/~cgian/aleksinac.htm), aber trotzdem auch für ihn ein "bloody Thursday", wie es der Netzfreak ausdrückt: "Oh ja, es war eine besondere Nacht, eine *sehr besondere* Nacht." Eine Klinik und ein Rehabilitationszentrum in der kleinen Bergbaustadt seien zerstört worden, zwölf Häuser dem Erdboden gleichgemacht. Markovic selbst krakselt in einer der ersten Bombennächte "nur kurz aus dem Atombunker unter meinem Haus zurück, um mehr Decken und Kissen mitzunehmen". Immer wieder arbeitet Markovic so heraus, dass die Bomben die Zivilbevölkerung oder die vollkommen Falschen wie westliche Reporter und Flüchtlinge im Kosovo treffen, und dass die NATO ihren offiziellen Verlautbarungen widerspricht.

Unterstützung erhält Markovic von Ende März an von einer Professorin für amerikanische und englische Literatur mit dem Pseudonym "insomnia". "hi everybody, this is vladislava gordic from novi sad, yugoslavia", führt sich die Verfasserin in der von manchen "alten Netzhasen" bevorzugten Kleinschrift in den Kreis ein. Und zwar als "eines der Millionen ärgerlicher, frustrierter und moralisch wie mental zerstörter NATO-Bomben-Angriff-Opfer." Wie Markovic geht es Gordic darum, den angeblich gegen Milosevic und seine Truppen geführten NATO-Kampf als Krieg gegen die Zivilbevölkerung darzustellen. Als "Kronzeuge" dienen ihr dabei die Donaubrücken von Novi Sad, deren allmählicher Zerstörung durch Bomben und Raketen ihre ganze melodramatische Anteilnahme gilt. "Wie ein Vogel mit gebrochenen Flügeln, oder, präziser: wie ein zerschmettertes Spielzeug", lägen diese im Wasser, "getötet" von der NATO.

Die metaphorischen Neigungen der Tagebuchverfasserin sind jedoch nicht jedermanns Sache auf nettime. Unmut gegen die an "serbische Propaganda" erinnernden Aufzeichnungen kommt auf, sodass die Literatin sich nach der ersten Aprilwoche leicht beleidigt mit ihrer "allerletzten Nachricht" vom Listendiskurs verabschiedet.

Propagandafallen auch im Netz

Trotz des Abservierens der schlaflosen Professorin erschienen manchem Listenteilnehmer die Worte der Amateurreporter im Nachhinein viel ungetrübter und inhaltsreicher als die "objektiven" Berichte der traditionellen Medien. Auch wenn sie letztlich mindestens genauso stark dem Propagandavorbehalt unterlagen wie diese – und Quellen direkt aus dem Kosovo fehlten. Das potenzielle Ziel der bewussten Beeinflussung der Leserschaft durch unterschiedliche Interessengruppen wurde auf nettime jedoch zumindest permanent gegenwärtig gehalten. Dass demokratisch gewählte Repräsentanten und ihre Organisationen zu ähnlichen Mitteln im Kampf der Worte und Bilder greifen wie Diktatoren, stand im medienkritischen Diskurs auf der Liste mit im Vordergrund.

Probleme ergaben sich weniger aus nicht angesprochenen Themenfeldern, als vielmehr durch einen vor allem in den ersten Kriegswochen zu starken Nachrichtenfluss. Es kam zu einer Reizüberflutung, zumal davon auszugehen ist, dass die meisten Listenabonnenten parallel auch Rundfunk und Printmedien verfolgten.

Somit erklärt sich die lange und selbstbezogene Debatte für und wider eine verstärkte Listenmoderation, die – wie so manch anderer Flame War – auch durch die "Gesichtslosigkeit" der rein textbasierten E-Mail-Kommunikation angeheizt wurde. Letztlich lässt sich der aus zahlreichen Quellen gefütterte "Informationsreichtum" aber auch als Vorteil darstellen, wenn man ihn als Grundstoff des eigenen Medienüberblicks nimmt. Dazu gehört jedoch ein entsprechend "medienkompetenter", selektiv vorgehender Nutzer.

"NATO-Speak" in den Zeitungen

In den zum Vergleich stehenden Zeitungen war keineswegs nur Schund rund um den Kosovo-Krieg zu lesen. Dort sitzen schließlich häufig erfahrene Journalisten, die über gute Beziehungen zu den "großen Akteuren" im politischen und militärischen Geschäft verfügen. Am besten Fall können die Redakteure so Vorgänge in Gesamtkomplexe einordnen. Gerade die New York Times glänzte hier mit ihrer internationalen Berichterstattung, die von einem gut ausgebauten Korrespondentennetz lebt und reich ist an – wenn auch häufig anonymisierten – Zitaten von Diplomaten und Mächtigen.

Zudem ziehen die großen Zeitungsnamen intellektuelle Größen und Denker an, die "exklusiv" Stellungnahmen abgeben und so die Debatte befruchten. Ein Pfund, mit dem sowohl die Times als auch die SZ wuchern können, während die Nettimer hier häufig auf ein medienparasitäres Verhalten angewiesen waren. Dafür ergab sich aus dem kollektiven Textfiltern der Listenteilnehmer aber eine bessere und weiter gespannte Diskursübersicht.

Sowohl die New York Times als auch die SZ beteten gleichzeitig jedoch in sehr viel stärkerem Maße als die Nettimer die offizielle Rechtfertigungsrhetorik und Propaganda ihrer jeweiligen Regierung sowie von NATO-Vertretern nach. Ein journalistischer Ehrgeiz, diese zu hinterfragen und machtpolitische Interessen oder weltpolitische Verstrickungen aufzuzeigen und investigativ zu recherchieren, schimmerte während des Kosovo-Kriegs selten durch. Stattdessen wurden spektakuläre Falschmeldungen übernommen.

"NATO-Speak" schlich sich in viele Beiträge ein; bei der SZ konnte sich der Brüssel-Reporter gar von seiner Vorliebe für die smarte Stimme der NATO, Jamie Shea, überhaupt nicht lösen. Kriegs, Medien- und Propagandakritik wurden weitgehend in Enklaven wie das Feuilleton bei der SZ oder die Belgrad-Reporte bei der Times "verbannt". Dort durften sie zwar ein ausdrucksstarkes Leben entfalten, aber eben auch nur da. Erst mit dem Irak-Krieg wird die hinterfragende Haltung bei beiden Zeitungen deutlich stärker. Im Vergleich zum Kosovo-Konflikt fällt allein von der Menge her die Zunahme kriegskritischer Texte auf. Besonders die Süddeutsche lässt an Bushs "Präventionspolitik" sowie an den Eingebetteten kein gutes Haar und den Rechtfertigungsdiskurs ausfallen. Da sie sich dabei aber genau auf der Linie der rot-grünen Bundesregierung bewegt, ist dies keine Ausnahmeleistung.

In der Times finden sich in den Editorials und auch im nachrichtlich orientierten Politikteil im Frühjahr 2003 zwar eine Reihe von Bush und den Kriegskurs stützenden Beiträgen. Vor allem die mögliche Gefahr und terroristische Bedrohung durch potenziell sich noch in den Händen des irakischen Despoten befindliche Massenvernichtungswaffen fürchten Teile der Redaktion. Dabei stützt sich ihre Angst jedoch häufig auf wenig verlässliche Quellen. Die Garde der Gegner des "Bush-Kriegs" hat dagegen insgesamt an Format und an Quantität gewonnen im Vergleich zum Kosovo.

Salam Pax und die Froschperspektive

Während des Irak-Kriegs übernimmt Salam Pax die Rolle der serbischen Tagebuchautoren auf nettime. Wurde der erste von den USA angeführte Golfkrieg weitgehend aus der Vogelperspektive der Bombenkameras betrachtet (www.b245.de/wst-01/wst-01.htm), mimt der Bagdader Netzbürger dieses Mal den Frosch. Er berichtet "von unten", aus einer unzensierten Sicht auf die Dinge heraus Kriege ziehen immer – unabhängig von ihrem Ausgang – "eine Spur der Zerstörung hinter sich her", schreibt der Bagdad-Blogger etwa in seiner "Nachlese" vom 7. Mai:

"Es gab Tage, als der Rote Halbmond um Freiwillige bettelte, die helfen sollten, die Körper der Toten von den Straßen der Stadt wegzutragen und angemessen zu begraben. Die Hospitale verwandelten sich in Friedhöfe, sobald der Strom ausfiel, und es gab keine Möglichkeit, die Leichen aufzubewahren, bis jemand kommt und sie identifiziert."

Parallel dazu entfaltete sich zwischen rechten und linken Warbloggern in den USA eine regelrechte Schlacht um die Interpretationshoheit der von der Front und aus den Regierungssitzen strömenden Informationen. Die konservativen Leitblogger Reynolds und Sullivan sind von Anfang an für den Krieg, wittern bei den internationalen Meinungsmachern BBC und New York Times eine linke Verschwörung und sehen nur das Positive, das die Irak-Intervention mit sich bringt.

Ihre Medienschelte geht häufig soweit, dass sie der Chefredaktion der Times nahe legen, ihnen unangenehme Kolumnisten wegen "Unehrlichkeit" oder "Recherchefaulheit" nicht mehr zu Wort kommen zu lassen. Unterstützt werden sie von Neuzugängen in der Blogosphäre wie dem angeblich direkt von der Front seine Weisheiten verbreitenden Sgt. Stryker (www.sgtstryker.com) und seinen Armeekollegen, die von den "Lügen" der Reporter über die schlecht geredete Situation im Irak die Nase voll haben und selbst an die Netzöffentlichkeit treten.

Die linken Blogger lenken die Augen der Leser dagegen immer wieder auf Propagandalügen, auf Desinformationen der offiziellen Seite und der "gleichgeschalteten" Medien, auf die finanziellen und sozialen Kosten des Kriegs sowie auf Anhaltspunkte für Sand im Getriebe der amerikanischen Militärmaschine. Bush steht im Zentrum der Kritik. Ein besonderer Streich in journalistischer Hinsicht gelang dabei Christopher Allbritton mit seinem zum linken Warblogger-Zirkel gehörenden Logbuch Back to Iraq (www.back-to-iraq.com). Der freie Journalist war als Reporter für die Agentur AP schon einmal im Irak, sah Ende 2002 aber keine Finanzierungsmöglichkeit für einen Trip an den Tigris. So bat der Blogger seine Leser um Spenden für die Finanzierung.

Das Experiment gelang: Mitte Februar hatte Allbritton über 10.000 Dollar zusammen. Einen Monat später machte er sich auf den Weg gen Bagdad mit dem guten Gefühl, "dass ich zum ersten Mal in meiner dreizehnjährigen Zeit als Journalist eine Berichterstattung mit nur einer einzigen Verantwortung ausüben kann – der gegenüber den Lesern." Exklusiv für sie berichtete er etwa über den Fall von Kirkuk und die Einnahme Tikrits und hat einige Spekulationen über die Geburt eines neuen "Mikro-Journalismus" ausgelöst, für den Reporter eine Eins-zu-Eins-Beziehung zu ihren Abnehmern aufbauen.

Zusammengenommen bilden die Warblogger die exakten Gegenspieler zu den embedded correspondents. Sie sind nur ihrer eigenen Propagandaschere im Kopf unterworfen und höchstens ihren Lesern verpflichtet. "Blogging skizziert eine Welt von Individuen, von Leben und Tod, Leiden und Verlangen, so wie die eingebettete Berichterstattung eine Welt militärischer Ziele und Kampagnen, eine Welt von Sieg und Niederlage malt", konstatiert die Kolumnistin Julie Hilden im Online-Magazin FindLaw (writ.news.findlaw.com/hilden/20030401.html). Falls die beiden Medienphänomene gleichbedeutsam wären, könnten sich ihre unterschiedlichen Voreingenommenheiten gegenseitig aufwiegen. Doch angesichts der Tatsache, dass nach wie vor viel mehr Mediennutzer fernsehen, als im Web persönliche Kriegslogbücher zu studieren, habe das embedded reporting im Irak-Krieg noch die Marschordnung des Tages ausgegeben.

Gegengift zur Propaganda

In der Blogosphäre entsteht eine Art "Reality Web" mit wachsenden Nutzerzahlen. Es lässt sich auffassen als Pendant zum Reality-TV – bloß ohne dessen entstellende Faktoren wie die grundsätzliche Inszenierung des Gezeigten oder die überzogenen Show-Effekte. Während das Reality-TV die Wirklichkeit simuliert und wirklicher als die Wirklichkeit zu sein versucht, lebt das Reality Web von Stimmen, die eine persönliche Sicht auf die Dinge liefern. Gezeigt oder beschrieben werden dabei auch die hässlichen Seiten von Ereignissen, die Toten des Krieges und das Eindringen von sonst immer weit weg erscheinenden Konflikten in verständliche Kontexte und in die eigene Lebenswelt.

Plötzlich fragt man sich, wieso man sich mit dem Blogger aus Bagdad oder auch mit dem gemeinen Soldaten in der "Sandbox" trotz all der Unterschiede identifizieren kann. Wie groß sind da die tatsächlichen Differenzen? Klingt das nicht plötzlich alles hohl, was "die Offiziellen", die Oberbefehlshaber und die Kriegsherren über die Köpfe der normalen Menschen hinweg gerade in Konfliktzeiten verlautbaren lassen?

Weblogs und Mailinglisten haben sich als fester Bestandteil des täglichen Medienmixes informationshungriger Surfer etabliert und die Bandbreite der Stimmen, die teils authentisch aus erster Hand berichten oder die Fülle der Informationen im Web filtern, deutlich erhöht. Wer in diese Infosphäre eintaucht und sich nur halbwegs auf sie einlässt, dem wird es schwer fallen, den gerade in Kriegen überhand nehmenden offiziellen Propagandabemühungen Glauben zu schenken.

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