archiv mailingliste km 21.0
April - Juni 2000 Letzte
Einträge zuerst
- Von: km21@c-base.org
(20.04.2000)
-
An: km21.0-liste
-
[km 21.0:] Re: What is Internet
Literacy
-
- Here are my answers. Internet
is not just a technology, it is a new way of
-
communicating and of doing
everything. What is productive and efficient is
-
not only to design Internet but to
buy, sell, work, relate by using
-
Internet. This requires a
technological infrastructure, a high level of
-
education, and the ability of an
economy to open up to entrepreneurial
-
business that use Internet as a new
medium.
-
- Most people in the world do not
-
have an adequate level of general
education. Most countries do not have
-
sufficient computers and
telecommunication infrastructure, and many
-
countries (including Germany) do
not have an economy flexible enough, in
-
venture capital, in financial
markets, in labor flexibility. Thus, the
-
ability to use Internet is like the
ability to use electricity, and the
-
electrical engine in the late 19th
century. Those countries, people,
-
companies able to operate
with/by/in Internet have a tremendous competitive
-
edge that is cumulative.
-
- So, it is not just using
Internet, but knowing how
-
to use it, how do adapt it, and
having enough education, information and
-
initiative to retrieve the
appropriate information and to use if for your
-
goals and objectives.
-
- I hope this helps.
-
- Manuel Castells
-
Professor of Sociology, University
of California at Berkeley.
-
- (auf die Liste gesetzt von
Niels Boeing)
-
===================================================================
-
- Von: km21@c-base.org
(20.04.2000)
-
An: km21@c-base.org
-
RE>[km 21.0:] Re: Internet
Literacy/"Alpha
-
- Knut schrieb:
-
> hmmm, Faehigkeiten, um in den
kommenden Jahrzehnten zu ueberleben?
-
> Wenn ich richtig informiert
bin, hatten die meisten Arbeitnehmer in den
-
> 60er Jahren (des vorigen
Jahrhunderts) kein Girokonto.
-
> Inzwischen haben praktisch
alle Zugang zu Plastikgeld, ja ein Girokonto ist
-
> sogar notwendig, um
durchschnittlich-normal zu leben.
-
- > Also, das Netz wird die
Gesellschaft hier nicht so stark veraendern. Man
-
> muss in der Schule in
Deutschland die Gewichte etwas mehr in Richtung des
-
> naturwiss.-math. Unterrichts
zugunsten des soz./gw. dominierten Unterrichts
-
> verschieben,
-
- Wie nun? Ich denke das es die
Gesellschaft noch grundlegender veraendern
-
wird als Plastikgeld - denk nur an
Kaufsuechtige, die ihre Kreditkarten
-
ueberziehen, gepfaendet werden,
Wohnung verlieren und nun in Selbsthilfe-
-
gruppen neue Freunde suchen... ;)
sorry. Und solche Gruppen existieren
-
auch schon fuer Internet-Junkies.
-
- Es wird gewaltige
Veraenderungen geben, wenn jeder seine Milch automatisch
-
vom Kuehschrank ordert und keiner
mehr fuer Broetchen zum Baecker rennt um
-
sich dort in die Schrippen-Schlange
zu stellen. Gut, das wird noch'n paar
-
Jahre (10?) dauern, bis die
Infrastruktur dazu aufgebaut ist...
-
- Und ist nicht schon diese
Mailing-list (auf gut Deutsch...;) ) ein Beweis?!?
-
- PETE
-
- ======================================================================
-
- Von: km21@c-base.org
(19.04.2000)
-
An: km21.0-liste
-
[km 21.0:] Re: Internet
Literacy/"Alphabetiesierung
-
- Internet Literacy,
-
- hmmm, Faehigkeiten, um in den
kommenden Jahrzehnten zu ueberleben?
-
Wenn ich richtig informiert bin,
hatten die meisten Arbeitnehmer in den
-
60er Jahren (des vorigen
Jahrhunderts) kein Girokonto.
-
Inzwischen haben praktisch alle
Zugang zu Plastikgeld, ja ein Girokonto ist
-
sogar notwendig, um
durchschnittlich-normal zu leben.
-
Gewisse grundlegende Faehigkeiten
im Umgang mit Banken haben die Leute
-
durch das "Learning by Doing"
in den letzten Jahrzehnten gelernt.
-
- Das Internet funktioniert
genauso.
-
In einigen Jahren wird wohl fast
jeder Haushalt in Reich-Europa an das Netz
-
angeschlossen sein; technische
Details (also Software Updates) werden
-
hoechstens
-
so schwierig, wie heutzutage sagen
wir die Programmierung eines
-
Videorekorders; das soll allerdings
wirklich nicht so einfach sein. Also:
-
Die Software erkennt von allein,
wenn es eine neue Version gibt und wird
-
sich auch von selber neu
installieren. Neue Hardware wird in der Werbung
-
angeprisen; man kauft einfach dazu.
Mehr als rudimentaere Kenntnisse wird
-
man nicht benoetigen:
-
Ich fahre seit 5 Jahren pannenlos
mit meinem Auto, weiss allerdings nicht,
-
wie es funktioniert. Es wird
"Spezialisten" geben, die in diesem Bereich
-
arbeiten, sber mit
Internet-Literacy hat das nix zu tun,gehoere ja auch
-
nicht zum Car-Proletariat.
-
- Der interessante Punkt ist der
erste. Informationen im Netz zu finden und
-
auch netzgerecht aufzubereiten.
-
Es hat schon immer eine Info-Elite
und ein Info-Proletariat gegeben; je
-
mehr sich das Internet verbreitet
und gleichzeitig kommerzialisiert, desto
-
weniger glaube ich an das Netz als
grossen Demokrator, der es vielen Leuten
-
ermoeglicht Zugang zu relevanten
Information zu finden.
-
- Menschen, die im Netz Infos
finden, aufbereiten und wieder bereitstellen,
-
benoetigen nur einige wenige
technische, netz-spezifische, Fertigkeiten.
-
Diese technischen Ferigkeiten kann
sich aber jeder aneignen, s.o., aber:
-
Journalisten, Wisenschaftler,
Banker, etc... hat es auch ohne Netz schon
-
gegeben. Die Faehigkeiten, die es
diesen Menschen (also Euch ;-) )
-
ermoeglicht hat, diese Berufe
ergreifen zu koennen, werden ...naja jetzt
-
kommt dieser ganze linke Kram mit
Gesellschaft, Eltern, etc...
-
- Also, das Netz wird die
Gesellschaft hier nicht so stark veraendern. Man
-
muss in der Schule in Deutschland
die Gewichte etwas mehr in Richtung des
-
naturwiss.-math. Unterrichts
zugunsten des soz./gw. dominierten Unterrichts
-
verschieben, Deutschland liegt laut
der TIMMS-Studie in diesen Faechern nur
-
noch im Mittelfeld, das reicht, um
die Leute technisch auf das Netz
-
vorzubereiten. Die Nielssche
"Literacy" werden die gleichen Leute erreichen
-
(jaja Ausnahmen ...), die im Moment
schon die eher Bevorzugten sind.
-
- Rot Front
-
- Knut
-
======================================================================
-
- Von: km21@c-base.org
(17.04.2000)
-
An: km21@c-base.org
-
[km 21.0:] die zukunft von km
21.0/ Washington-Proteste
-
Antwort auf: Moritz
-
- Hey Moritz,
-
- hier ein paar Gedanken zu
Deiner Mail sowie zu den aktuellen Ereignissen in
-
Washington:
-
- 1. BerlinPolis ist eine gute
Idee. Je mehr solche Gruppen entstehen, um so besser.
-
- 2. Das Projekt zeigt vor allem,
dass die Aussicht auf einen praktischen Nutzen
-
unglaublich wichtig ist, wenn das
persänliche Zeitbudget knapp wird. Für alle von
-
uns ist km 21.0 ein Hobby, das
bisher leider nicht mit beruflichen Perspektiven zu
-
verbinden ist. Die Initiatoren von
BerlinPolis dagegen versprechen sich - wohl
-
zurecht - eine Verbindung. Insofern
ist es auch kein Wunder, dass Du dort
-
einspringst und nicht die km 21.0
Website vollschreibst, weil es in Deiner
-
konkreten Situation ebenfalls
passt.
-
"Und das in einer Zeit, wo das
Interesse an Reformprojekten und neuer
-
Bürgergesellschaft boomt wie
seit Jahren nicht mehr" schreibst Du. Das mag sein,
-
aber für km 21.0 gilt wohl:
-
- 3. Solange nicht einige von uns
den Bogen zum Job schlagen kännen oder von ihrem Job
-
so genervt sind, dass sie endlich
etwas Vernünftiges, ganz Anderes machen wollen,
-
bleibt km 21.0 so, wie es jetzt
ist:
-
- 4. eine Ein-Mann-Show
meinerseits, die ich allerdings nicht als Zeitverschwendung
-
sehe. Mir macht es Spass. Ich
bringe hier kein Opfer, auch wenn ich mir manchmal die
-
Haare raufe.
-
- 5. Radikaler werden, Moritz?
Sofort! In den Mühlen der Sachzwänge wird ohnehin
alles
-
zermahlen. Wir haben auf dem
letzten Treffen jede Menge spannende Fragen gestellt
-
(die nicht jedem gefallen haben),
ich werde sie in den nächsten Tagen endlich mal
-
über die Liste rausschicken
(mein Zeitbudget war auch schon besser).
-
- 6. Die Forderung nach
Radikalität bringt mich zu den Protesten in Washington, wo
600
-
Leute verhaftet wurden und die
Koordinationszentrale der Demonstranten Gründen
-
fadenscheinigen Gründen
geräumt wurde. "The Battle of Seattle" war kein
Strohfeuer,
-
das steht jetzt fest. Sollten die
Amis dem Westen nach den Sechzigern noch mal eine
-
grosse Gegenbewegung bescheren? Für
einige Kommentatoren passt der Aufruhr zu dem
-
enormen Boom, den die USA in 90ern
erlebt haben, nach dem Motto: wo viel Licht ist,
-
ist auch viel Schatten.
-
Klar ist, dass die ersten begriffen
haben, dass an der Bordbar (siehe 68er 2.0 beta)
-
doch nicht genug Platz für
alle ist. Auch der Cyberspace hat Grenzen.
-
- Aber fällt uns noch etwas
anderes Radikales ein ausser der alten Demokultur?
-
- Muss wieder zuerst provoziert
werden, bevor die Thesen kommen?
-
- Womit kann km 21.0 aktiv werden
- ausser mit Worten und Gedanken?
-
- niels
-
===================================================================
-
- Von: km21@c-base.org
(17.04.2000)
-
An: km21@c-base.org
-
RE>[km 21.0:] Internet
Literacy/"Alphabetisierung
-
- Niels schrieb:
-
> Was macht Internet Literacy
aus?
-
- Meiner Meinung nach ist es eher
eine Frage des Findens:
-
- wie finde ich die Antworten zu
meinen Fragen
-
- wie filtere ich unnuetze
Informationen aus
-
- und im Endeffekt wie bei jeder
Informationsquelle: Was mach' ich
-
draus.
-
> - Umfasst sie in erster Linie
Fähigkeiten, Information im
-
> Netz zu interpretieren und
neue Information netzgerecht
-
> aufzubereiten? Was für
Fähigkeit wären das dann konkret?
-
- Punkt 1 siehe oben. Punkt 2 ist
in den meisten Faellen nicht notwendig.
-
Man muss kein Buch schreiben um in
der Bibliothek eins auszuleihen...
-
Es kann aber auch von Vorteil sein
oder aber auch kontra-produktif. Ich
-
denke da an brandneue Ideen, die
noch nicht im ueblichen Sinne veroeffent-
-
licht wurden, so dass jemand mit
Investitionskapital davon profitieren
-
koennte... Abgesehen davon, gibt's
jedoch auch Institutionen im Internet
-
bei denen man quasi 'offiziell'
publizieren kann, die referenzierbar sind
-
und, auch deshalb, besser
gesetzlich geschuetzt sind.
-
Nun zu Punkt 3. Well, die
Faehigkeiten variieren doch sehr stark von den
-
Gegebenheiten. Bin ich koerperlich
behindert, habe keine Knete und lebe in den
-
afghanischen Bergen oder hat mir
mein Papi zum 13.Geburtstag'nen iMac mit ISDN
-
Leitung geschenkt. Oder will ich
meine Formeln zur Berechnung des Konvertierungs-
-
punktes lokal-konvertierter
Scherwellen veroeffentlichen oder'nen neuen Hack
-
fuer Nintendo's Zelda Level 13
online verbreiten. Bei dem einen reicht wohl'n
-
link zu'nem latex-produzierten
ps-file, beim zweiten muss mindestens der Link
-
animiert sein, der zur Flash-site
verweisst...
-
> - Fähigkeiten,
webbezogene Software zu installieren und den
-
> eigenen Bedürfnissen
anzupassen, so dass sich effektiver
-
> damit arbeiten lässt?
-
>
-
> - Kenntnisse über die
Funktionsweise von Hardware und Software
-
> sowie deren Zusammenspiel?
-
- Ich glaube, das wird immer
nebensaechlicher, da die Programme immer
-
'benutzerfreundlicher' werden und
es sich auch mit der 'Standard-Einstellung'
-
arbeiten laesst. Abgesehen davon,
werden die DotComs wohl in naher Zukunft den
-
Fehrnseher mit'nem Internet-PlugIn
versehen, so dass wir email per Fernbedie-
-
nung versenden koennen... Bis
dahin, musst du zumindest die Hauptfunktionen
-
deiner Hardware kennen, oder es dir
im Geschaeft erklaeren lassen...
-
- PETE
-
- --
-
Peter Hanssen, BGS Murchison House,
West Mains Road, Edinburgh, EH9 3LA, UK
-
- ===================================================================
-
- Von: km21@c-base.org
(17.04.2000)
-
An: km21@c-base.org
-
AW: [km 21.0:] die zukunft von
km 21.0
-
- Danke Moritz für Deinen
kleinen grossen Exkurs.
-
Na klar - und hier sind wir wieder.
-
- 1. Natürlich mehr
Engagement
-
2. Aber das reicht nicht. Mit jedem
Diskurs etc. muss leider eine gewisse
-
Systematik hergestellt werden.
-
3. Bei BerlinPolis hat auch jemand
die Geschichte organisiert und auch
-
jemand dann die Themen vorbereitet
etc...
-
4. Wenn bei uns, wie beim letzten
Mal erst noch einmal begonnen werden muss,
-
die Herangehensweise in Frage zu
stellen, oder ob überhaupt diskutiert
-
werden kann und soll, dann haben
wir ein Problem.
-
5. Ergebnisse müssen nicht so
schwer sein, aber im Vorfeld muss klar sein,
-
was man wann wie machen will. Zu
anderen Dingen ist die Zeit zu kurz.
-
6. Die Idee eines virtuellen
Treffens (1x im Monat), oder die Frage, ob man
-
Themen zur Diskussion stellt, dann
von allen innerhalb einer gewissen
-
Zeitspanne eine Antwort erfragt und
dann das Ergebnis auf die Homepage
-
stellt ist kein Problem. - Nur
leider wurde alles bisher von KM21
-
abgelehnt!!! - ich bin irgendwie
immer noch dafür
-
7. Selbst die simple Idee des
Verbindens von beruflichen Dingen (sprich
-
Artikel - Justin Film -
Studienarbeiten etc) auf die Webpage zu stellen ist
-
(noch????)nicht vollzogen worden -
ich hoffe bei mir auch noch darauf.
-
- Du hast in allem Recht Moritz.
Nur leider müssen wir sehen, dass bisher KM21
-
sich zu keiner Einigung durchringen
konnte und sehr deutliche Zeichen der
-
Ablehnung weiterer Aktivität
zu spüren waren.
-
Wir drehen uns im Kreis? hier
vielleicht ja - aber kann man nicht Moritz
-
Ansatz zu einem neuen Versuch
umwandeln?
-
- Justin
-
- =================================================================
-
- Von: km21@c-base.org
(17.04.2000)
-
An: km21@c-base.org
-
AW: [km 21.0:] Internet
Literacy/"Alphabet
-
- Ganz klar nur der erste Punkt
Fähigkeiten, Information im Netz zu
-
interpretieren und neue Information
netzgerecht aufzubereiten. Software
-
Installation/Runterladen etc wird
automatisiert. Hardware beschränkt sich
-
nur auf die Anschaffung am Anfang.
-
- Also: Sprich die Fähigkeit
alle Elemente des Netz in Bezug auf die
-
Gestaltung des eigenen Lebens
(Beruflich, Privat, organisatorisch,
-
Informationsbezogen, Unterhaltung,
Konsum etc) nutzen und integrieren zu
-
kännen und damit Zugang zu
Gestaltungsformen seines Lebens zu bekommen, die
-
einen eindeutigen
"Wettbewerbsvorteil" zu denen darstellt, die keinen
Zugang
-
oder Wissen in Bezug auf das Netz
haben (Internet - Proletariat).
-
- Internet Literacy - Zugang zu
mehr Information, damit schneller bessere
-
Job-Angebote, bessere schnellere
Preisinformation in Bezug auf Konsumgüter
-
etc.... damit angeblich mehr
Lebensqualität.
-
- immer mehr Bekannte hier in L.A
kaufen Lebensmittel, CDs alles über Internet
-
ein. Es gibt einen neuen Service,
der bringt einem die Sachen innerhalb
-
einer halben!!!!!! Stunde also 30
Minuten ins Haus!!!
-
- ? Was für Fähigkeit
wären das dann konkret?
-
Geübtes Browsen, Information
filtern, heisse Netadressen finden haben
-
tauschen und damit sein Leben
besser organisieren?
-
- Justin
-
- =================================================================
-
- Von: km21@c-base.org
(14.04.2000)
-
An: km21.0-liste
-
[km 21.0:] die zukunft von km
21.0
-
- Liebe Freunde von km21,
-
- vielleicht ist dem einen oder
anderen von Euch beim Lesen des Reform-Newsletters Der
-
Zeit-Redaktion vom letzten Freitag
das neue Reformnetzwerk aus Berlin mit Namen
-
"BerlinPolis" ins Auge
gesprungen. Wer die Ankündigung nicht gelesen hat, dem sei
-
sie hier noch mal gegännt:
"BerlinPolis versteht sich vor allem als ein bundes- und
-
europaweiter Think Tank. Wir wollen
Fragen stellen und sie auch mitbeantworten.
-
Problemläser und
Fragenbeantworter werden künftig besser und direkter
miteinander
-
und nicht übereinander reden.
Nah genug dran, aber dennoch weit genug entfernt von
-
Politik und Wirtschaft - so
definieren wir unsere Rolle."
-
- Das Schreiben junge
Wissenschaftler, die ihr Netz geknüpft haben und nun eine
-
spannende Website bauen:
http://www.berlinpolis.de Der Grund, weshalb ich hier so
-
weitläufig dieses Projekt
vorstelle, ist: ich gehäre zu den Gründungsmitgliedern
-
von BerlinPolis, wenn auch eher
"zufällig". Treibender Motor dieses Netzwerkes
ist
-
Daniel Dettling (Sohn des
Publizisten Wanfried Dettling), seines Zeichens Doktorand
-
in Potsdam in Verwaltungsrecht und
Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. Ich
-
hatte ihn Anfang Februar auf einer
Veranstaltung in Berlin kennen gelernt (zum
-
Thema "Zukunft der
Selbständigkeit").
-
- Wir kamen ins Gespräch und
er hat mich flugs eingeladen zum Gründungstreffen von
-
BerlinPolis (was diese Woche Montag
war), wo ich neugierig-naiv hin gedackelt bin.
-
Immerhin fand das ganze an einem
sehr prominenten Ort statt, im DG Bankgebäude am
-
Paris Platz mit Blick aufs
Brandenburger Tor (ja ja, Berlin halt, so schnell ist
-
man mitten drin im
historisch-modernen Ambiente).
-
- Was zeichnet BerlinPolis also
aus (ausser dem interessanten Tagungsort): Die
-
Themenliste, über die dort
diskutiert werden soll, kännte genauso gut von diversen
-
km21-Treffen stammen: - Zukunft der
Wirtschaft, - Wie soll der moderne Staat im 21.
-
Jahrhundert aussehen, -
Bildungsreform - Was wird aus Europa - Welche Werte sind
-
jungen Menschen heute wichtig und
welche Konsequenzen hat dies für die Zukunft -Wie
-
sieht Deutschland in 20 Jahren aus,
wenn unsere Generation einmal an den
-
Schalthebeln der Macht sitzt (Was
noch fehlt sind Medien und Kultur, aber ich
-
denke, das wird noch kommen).
-
- Der entscheidende Unterschied
zu km21 ist, dass fast alle von den anwesenden ca. 20
-
Leutchen irgendwie Parteipolitisch
(meist über eine der Parteienstiftungen)
-
gebunden ist. Wobei alle Couleurs
vertreten waren, bis auf die PDS, aber da soll
-
auch Abhilfe geschaffen werden. Ich
war da schon eher die Ausnahme - und mit meinen
-
29 auch einer der ältesten in
der Runde. Verglichen mit unseren letzen Treffen Ende
-
Anfang Februar also ein Kontrast
wie Tag und Nacht.
-
- Damals hatten wir ja
festgestellt, dass aus unserer Runde keiner irgendwie
-
gesellschaftspolisch tiefergehenden
engagiert ist, geschweige den parteipolitisch.
-
Klaro, die Leute von BerlinPolis
kommen aus einer vällig anderen Ecke und die
-
meisten haben sicher mehr oder
weniger stark eine parteipolitische Karriere vor
-
Augen (mindestens mal der Dettling
selbst). Wichtiger aber ist, die meisten sind
-
schon kleine Experten in den
verschiedenen Sachgebieten wie Verwaltungsrecht oder
-
Wirtschaftwesen. Zum einen, weil
sie dies studieren oder darüber promovieren.
-
- Entscheidender erscheint mir
aber, dass sie zweitens qua ihres parteipolitischen
-
Engagement tagtäglich sich mit
den Themen intensiv beschäftigen, sprich gut
-
eingearbeitet sind. Da lässt
sich dann leichter ein Artikel zu diesem oder jenem
-
Thema aus dem rmel schütteln.
Was in unserer Mediengesellschaft letztlich A und O
-
ist, um von einer grässeren
ffentlichkeit wahrgenommen zu werden (alter km21
-
Dilemma, keiner kennt uns so recht,
weil wir nix gross veräffentlichen). Daniel wird
-
Mitte Mai (zum Geburtstag der BRD)
z.B. ein Buch rausbringen (mit dem tollen Titel
-
"Deutschland ruckt"). Das
ganze ist eine Zusammenstellung von Artikel junger
-
Autoren über die dringend
anstehenden Reformvorhaben in Deutschland. Vorschläge,
-
die in ihrer Konkretheit und
vielleicht auch Radikalität weit über das hinaus
-
gehen, was wir so auf unseren
Treffen andiskutiert haben, wenn ich mal das letzte
-
zum Vorbild nehme mit dem nicht
mehr ganz so neuen Reformansatz Bürgergeld. Zu
-
diesem Thema gibt es übrigens
eine ausführliche Studie von der
-
Friedrich-Naumann-Stiftung von
1996(!).
-
- Wo ich schon bei Buchtipps bin,
sehr lesenswert in Sachen zukünftige Entwicklungen
-
und Reformvorhaben ist "Deutschland
- Entwicklungspolitik für ein entwickeltes
-
Land" von Ulrich Pfeiffer
(seines Zeichens Geschäftsführer der
volkswirtschaftlich
-
orientierten Beratungsfirma
empirica und Sprecher des Managerkreises bei der SPD).
-
Dort ist sehr ausführlich
alles aufgelistet, was an harten Problemen in den
-
kommenden 50 Jahren auf Deutschland
zukommt, natürlich mit entsprechenden
-
Läsungsansätzen. Dagegen
ist das Sparpacket von Eichel vom letzten Sommer ein
-
Klacks gewesen, gerade zu niedlich.
-
- Um den Bogen zurück
zuspannen zu km21: wenn ich mir die reale Zukunft unserer Gruppe
-
anschaue, dann erscheint mir die
Aussicht eher trübe. Wir mutieren zu einer netten
-
Kaffeeklatschrunde, die sich alle
halbe Jahre trifft, zwecks freudigen Wiedersehens
-
(was sicherlich kein schlechter
Grund ist) plus sich gegenseitig
-
gesellschaftspolitisch auf den
aktuellen Stand zu bringen. Das ganze primär vom
-
unermüdlichen Einsatz seitens
Niels zusammengehalten. Und das in einer Zeit, wo das
-
Interesse an Reformprojekten und
neuer Bürgergesellschaft boomt wie seit Jahren
-
nicht mehr (wenn ich hier mal
meinem subjektiven Eindruck nach Lesen des
-
Zeit-Reform-Newsletters freien Lauf
lassen darf). Eine Zeit, in welcher der
-
Generalsekretär der SPD plant
in sechs Jahren die Wahllisten seiner Partei regulär
-
für Nicht-Mitglieder zu äffnen
und dies inklusive offener Vorwahlen hierzu. Wo also
-
die Grenze zwischen äffentlichem
und parteipolitischem Engagement zunehmend
-
verschwimmt. Eine Zeit, in der dank
Internet Vernetzung und sich Publik machen
-
eigentlich ein Kinderspiel geworden
sind.
-
- Was sollen wir also tun?
-
- 1. braucht es schlichtweg mehr
Engagement von uns allen ausser Niels, sonst bleibt es
-
eine betrübliche
Ein-Mann-Veranstaltung. Und das wäre letztlich reine
-
Zeitverschwendung.
-
- 2., was das inhaltliche
betrifft, meine ich, wir sollten radikaler in den Fragen und
-
Visionen werden. Zu all den aktuell
anstehenden Missständen und Reformthemen in
-
unserem Lande und in Europa gibt es
genug Leute und Gruppen, die diese sicherlich
-
schon gründlicher analysiert
und durchgekaut haben, als wir es je kännten. Ich
-
persänlich will da weiter
hinaus ragen. Mir geht es nicht darum, das Rad neu zu
-
erfinden. Sicherlich hat zu jedem
Thema irgendwer schon was schlaues gesagt und
-
geschrieben und auch publiziert.
Mir geht es darum, Themen aufzugreifen (oder im
-
Medienjargon "zu besetzen"),
die nicht bereits breit diskutiert wurden und werden
-
(wie der Reformstau in Deutschland
oder neue Formen der Weltwirtschaft). Sondern
-
Fragen zu stellen, die über
diese Läsungskonzepte der anstehenden dringlichen
-
Probleme hinausgehen. Etwa: was
kommt nach der Globalisierung?, wird Lernen in der
-
Schule toller sein, wenn erst mal
alle Schüler an Internet angeschlossen sind?, Wie
-
wird das Leben werden in der neuen
schänen und virtuellen Dienstleitungs- und
-
Shoppingwelt, wenn erst mal jede
popelige Firma im Netz ist? Ist dann das Thema
-
soziale Gerechtigkeit gegessen?
Unsere Chance ist es gerade, dass wir weit entfernt
-
davon sind unsere Gedanken zu
realisieren. Das macht frei für kühne Visionen.
-
- 3. unsere Ideen wirksamer
Kundtun und publizieren. Also, an die Arbeit.
-
- Denn solange Punkt 1. nicht
geändert wird, bleibt es beim Kaffeeklatsch.
-
- Best Moritz
-
- ===================================================================
-
- Von: THacker@ixl.com
(14.04.2000)
-
An: Niels Boeing
-
AW: Internet Literacy/"Alphabet
-
- Für mich gehärt zur
Internet Literacy primär zwei Dinge:
-
- 1. qualitativ hochwertige
Informationen in einer vertretebaren Zeit im
-
Internet zu finden (methodische
Fertigkeit)
-
2. in der Informationsfülle
zwischen relevanten und weniger relevanten
-
Informationen zu unterscheiden
(kognitive Fähigkeit)
-
- ich sehe eine negative
Korrelation zwischen Benutzerfreundlichkeit/Usability
-
von Software/Hardware einerseits
und Anforderungen an die Internet LIteracy
-
andererseits. Heute ist die
Usability von Software noch gering -> hohe
-
Kenntnisse erforderlich (alles was
Du unten beschreibst. Zukünftig wird es
-
mäglich sein, sehr spezifische
personalisierte Informationen aus dem
-
Internet zu holen als ginge man zum
Bücherregal oder zum Kiosk. Trotzdem muss
-
der User zunächst wissen, was
er sucht.
-
- Tobias Hacker, Hamburg
-
- ===================================================================
-
- Von: Lars Godzik
(14.04.2000)
-
An: Niels Boeing
-
RE>Internet
Literacy/"Alphabet
-
- wissen was wie gerade läuft
auf der Seite
-
welche buttons man für was
clicken muss
-
Kenntnis über die geilsten
sites
-
wo kriege ich infos her
-
wo kriege ich downloads her
-
whats happening in the future?
-
- Lars Godzik, Hamburg
-
- =================================================================
-
- Von: km21@c-base.org
(14.04.2000)
-
An: km21.0-liste
-
[km 21.0:] Internet
Literacy/"Alphabetisierung
-
- Hallo meine Lieben,
-
- ich würde gerne einmal
hären, ob einige von Euch Profi-Usern bereits eine
-
Vorstellung haben, was Internet
Literacy sein kännte. Also, was muss man im Umgang
-
mit dem Netz wissen und kännen,
um in den kommenden Jahrzehnten in der
-
Internet-Gesellschaft
"dazuzugehären" (die Kehrseite dessen kännte
man dann auch
-
"Internet-Proletariat"
nennen)?
-
- Alle spontanen Gedanken, wie
unsortiert auch immer sie sein mägen, sind willkommen.
-
- Hier noch mal die Frage etwas
detaillierter:
-
- ------------------------------
-
Was macht Internet Literacy aus?
-
- - Umfasst sie in erster Linie
Fähigkeiten, Information im
-
Netz zu interpretieren und neue
Information netzgerecht
-
aufzubereiten? Was für
Fähigkeit wären das dann konkret?
-
- oder auch:
-
- - Fähigkeiten, webbezogene
Software zu installieren und den
-
eigenen Bedürfnissen
anzupassen, so dass sich effektiver
-
damit arbeiten lässt?
-
- oder sogar:
-
- - Kenntnisse über die
Funktionsweise von Hardware und Software
-
sowie deren Zusammenspiel?
-
-------------------------------
-
- Ciao, Niels
-
- =================================================================
-
- Von: km21@c-base.org
(10.04.2000)
-
An: km21
-
[km 21.0:]
AsThereIsEnoughSpamInThisMailingListAnyway.
-
- Hi folx,
-
- money rules. Doch Regeln sind
zum brechen da! Also versuch'n wir wenigstens
-
die global-liberalen Neu-Juristen
und knetegeilen Internet-BWLer 'n bisschen
-
zu aergern:
http://www.blowthedotoutyourass.com
-
- Have fun PETE
-
- --
-
Peter Hanssen, BGS Murchison House,
West Mains Road, Edinburgh, EH9 3LA, UK
-
email: Peter_Hanssen@writeme.com
-
www: http://i.am/pete
|