archiv mailingliste km 21.0
Januar - März
2001 Letzte
Einträge zuerst
- Von: km21@c-base.org (30.03.2001)
-
An: 'km21@c-base.org'
-
[km 21.0:] die bladerunner-frage
- Moin, moin,
- > seit knapp einem jahr wird ja heftig ber die
konsequenzen
- > von knstlicher intelligenz, robotik und
nanotechnik
- > debattiert. dazu kam mir neulich folgende frage in den
sinn,
- > die zwar noch vllig theoretisch ist, aber
vielleicht schon
- > diskutierbar:
- >
- > sollten maschinen geschaffen werden, die nicht nur ber
- > bewusstsein, sondern tatschlich ber eine
art "knstliche"
- > intelligenz verfgen - wie verhalten wir uns dann
zu diesen?
- Keine Ahnung, wie Du "knstliche" Intelligenz
definierst, aber
- ist nicht KI schon ein simples neuronales Netz mit minimum
Nodes,
- wobei "Bewusstsein" (wiederum Festlegungssache)
eine "hoehere"
- Stufe einer "Lebensform" ist, die eventuell
"Intelligenz" voraussetzt?
- > bisher wurde immer selbstverstndlich angenommen,
dass
- > roboter diener des menschen sind. fr sie mssten
"die drei
- > gesetze der robotik" gelten, schrieb Isaac Asimov
vor jahrzehnten:
- Wobei ein Roboter fuer mich keine KI ist, sondern nur eine
- Maschine, und Asimov auch nur einer der SF-Autoren.
- > 1. ein roboter darf keinen menschen verletzen oder
durch
- > unttigkeit zulassen, dass ein mensch verletzt
wird.
- Was macht ein bewegungsunfaehiger Roboter mit Pistole, wenn
eine
- "natuerliche" Intelligenz (NI) Mensch erklaert, er
werde nun eine
- Bombe zuenden, die gefesselte Geiseln und ihn toeten wuerde?
- Was ist verletzen? Fesseln, Einsperren oder Nakotisieren...
- > 2. ein roboter muss befehlen von menschen gehorchen, es
sei
- > denn, sie wrden 1. zuwiderlaufen.
- Dann ist der australischen Selbstmord-Computer eindeutig
schuldig
- und sollte Hingerichtet werden...
- > 3. ein roboter muss seine eigene existenz schtzen
solange
- > dieser schutz nicht 1. oder 2. zuwiderluft.
- Soso, dann bau ich mir mal schnell'nen Bankraeuber-Roboter,
der nach
- P.2 sich richtig gut fuer mich durchboxt...
- > klingt zunchst vernnftig. aber wre
eine intelligente
- > maschinenspezies nicht mit jedem potentiellen alien
- > gleichzusetzen, und erst recht mit dem menschen - was
- > bedeutete, dass gesetz 2 "maschinen-rassismus"
und deshalb
- > nicht haltbarist?
- Sicherlich das, aber wie gesagt, darf man Robotik & KI
verwechseln?
- > dies nenne ich die bladerunner-frage, denn die
replikanten
- > forderten im film letztlich ein, als vollwertige
intelligente
- > spezies gleichbehandelt und nicht benachteiligt zu
werden.
- Richtig, denn wer entscheidet ob etwas intelligenter als
etwas
- anderes ist? Wirst Du nicht verurteilt, wenn Du eine Katze
auf
- offener Strasse erstechen wuerdest? Ein im Netz verreckender
- Delphin, halb so schlimm. Ganz zu schweigen vom
Toeten/Morden
- bei der Selbstverteidigung im Krieg?
- Wo setzt man die Grenze zur KI und NI? Ist Euthanasie nicht
damit
- gekoppelt? Und falls wir der Ermordung der Bladerunner
zustimmen,
- kann eine "hoehere" ausserirdische Intelligenz
nicht unser Gesetz
- auf uns anwenden, oder eine Gemeinschaft kuenstlicher
Intelligenzen
- sich nicht mit entsprechenden "unmenschlichen"
Regeln ausstatten?
- Im Endeffekt sind wir die Dummen... so-oder-so. Falls wir
igendwann
- uns selbst mit einer kreativen kuenstlichen Intelligenz
uebertreffen,
- wird diese, schneller als wir denken koennen, P.3 zu P.1
machen. Und
- wenn wir Glueck haben, vielleicht P.1 zu P.2 machen. Das
haengt aber
- ganz davon ab, wie dumm wir uns verhalten... und das sieht
ziemlich
- schlecht aus.
- ssuehcsT
- PETE
- Von: km21@c-base.org (29.03.2001)
-
[km 21.0:] die bladerunner-frage
-
- seit knapp einem jahr wird ja heftig ber die
konsequenzen von knstlicher
- intelligenz, robotik und nanotechnik debattiert. dazu kam
mir neulich folgende
- frage in den sinn, die zwar noch vllig theoretisch
ist, aber vielleicht schon
- diskutierbar:
- sollten maschinen geschaffen werden, die nicht nur ber
bewusstsein, sondern
- tatschlich ber eine art "knstliche"
intelligenz verfgen - wie verhalten wir uns
- dann zu diesen?
- bisher wurde immer selbstverstndlich angenommen, dass
roboter diener des menschen
- sind. fr sie mssten "die drei gesetze der
robotik" gelten, schrieb Isaac Asimov
- vor jahrzehnten:
- 1. ein roboter darf keinen menschen verletzen oder durch
unttigkeit zulassen, dass
- ein mensch verletzt wird.
- 2. ein roboter muss befehlen von menschen gehorchen, es sei
denn, sie wrden 1.
- zuwiderlaufen.
- 3. ein roboter muss seine eigene existenz schtzen
solange dieser schutz nicht 1.
- oder 2. zuwiderluft.
- klingt zunchst vernnftig. aber wre eine
intelligente maschinenspezies nicht mit
- jedem potentiellen alien gleichzusetzen, und erst recht mit
dem menschen - was
- bedeutete, dass gesetz 2 "maschinen-rassismus" und
deshalb nicht haltbarist?
- dies nenne ich die bladerunner-frage, denn die replikanten
forderten im film
- letztlich ein, als vollwertige intelligente spezies
gleichbehandelt und nicht
- benachteiligt zu werden.
- was haltet ihr davon?
- ciao, niels
- Von: km21@c-base.org (27.03.2001)
-
An: KM 21.0
-
[km 21.0:] Sendung_ber_Transkarpatien
-
- Das Europaeische Buergerforum und die Sprachschule LIK in
Uschgorod haben begonnen,
- eine Sendereihe ber die Ukraine und Transkarpatien zu
produzieren. Die Sendungen
- dauern etwa eine Stunde und knnen aus dem Internet als
MP3-Dateien (ca. 14.5 MB)
- heruntergeladen werden.
- Im folgenden eine Inhaltangabe mit Download-Adresse der
beiden bereits produzierten
- Sendungen. Fr eventuelle Nachfragen stehe ich zur
Verfgung.
- Herzliche Grsse,
- Jochen
- Ostwind Nr.1 - Januar2001
- Die Bodenreform in der Ukraine
- Mit der Unabhaengigkeit der Ukraine begann ein
tiefgreifender Transformationsprozess
- im Land, der auch vor der Landwirtschaft nicht halt machte.
Der Ukraine, die einst
- als Kornkammer Europas bezeichnet wurde, stehen nun mit der
Bodenprivatisierung
- grosse Veraenderungen bevor. Aber dieser Prozess geht nur
sehr langsam voran, da
- verschiedene Interessen am Werke sind und diese Frage
generell viele neue Probleme
- aufwirft. In einem Interview mit Herrn Metrovitsch, dem
Vorsitzenden der
- transkarpatischen Vereinigung der Privatlandwirte und
Meinungsaeusserungen zu
- diesem Thema aus verschiedenen Doerfern kommen die
verschiedenen Aspekte der
- Bodenprivatisierung zur Sprache.
- Im Kulturteil: Ein Gespraech mit ukrainischen Jugendlichen
ueber die aktuelle Musik
- und eine kurze Vorstellung der Uschgoroder Musikgruppe
Uceredni Psa.
- --> ftp://campino.fro.at/incoming/AGORA/EBF/OSTWIND01.mp3
- Ostwind Nr.2 - Maerz 2001
- Das Landwirtschaftstechnikum von Mukachevo
- Auch der gesamte Bildungsbereich in der Ukraine leidet unter
der derzeit schwierigen
- finanziellen und wirtschaftlichen Situation. Der Direktor
des Technikums
- V.P.Dolenzkij stellt seine Bildungseinrichtung vor und
beantwortet Fragen zur
- Ausbildung, Berufschancen, sowie zu Perspektiven in der
Landwirtschaft. Ein
- Absolvent dieser Schule aeussert seine Meinung ueber die
Qualitaet der Ausbildung
- und seine Zukunftschancen.
- Ein lokales Entwicklungsprojekt in dem Dorf Schoenborn
- In Transkarpatien lebt auch eine deutsche Minderheit. In dem
Dorf Schoenborn
- entstehen mit Unterstuetzung christlicher Kreise aus
Deutschland, Oesterreich und
- der Schweiz neue Betriebe, die den Menschen ihr Auskommen
sichern sollen. Pater B.
- Nogge und der Buergermeister M. Hungreder erzaehlen ueber
dieses Projekt und ihren
- bisherigen Erfahrungen vor allem in Bezug auf den Aufbau
eines landwirtschaftlichen
- Dorfbetriebes.
- Im Kulturteil: Der Verlag Sakarpatja
- Das Verlagswesen in der Ukraine ist ebenfalls mit starken
Rueckgaengen konfrontiert.
- Die Region Transkarpatien macht dabei keine Ausnahme. Der
Direktor des Uschgoroder
- Verlages Sakarpatja W. Ilnyzky beschreibt seinen Betrieb und
dessen Aktivitaeten,
- wie die Herausgabe von neuen Buechern.
- Die Literaturzeitschrift "Karpatsky Krai"
- In einem Interview erklaert der Redakteur W. Kuchta wie es
zur Gruendung dieser
- Literaturzeitschrift kam, wie sie sich im Laufe der Jahre
entwickelte und welchen
- Stellenwert sie im heutigen kulturellen Bereich einnimmt.
- --> ftp://campino.fro.at/incoming/AGORA/EBF/OSTWIND02.mp3
- Von: km21@c-base.org (26.03.2001)
-
An: km21@c-base.org
-
[km 21.0:] nyt: An Information Age Led by Business So Far
-
- ganz interessant fuer die kapitalismus-debatte:
- Five Questions for Nancy F. Koehn: An Information Age Led by
Business,
- So Far
- Interview by JULIE FLAHERTY
- Business has scored a number of regulatory victories in
recent weeks. Early this
- month, Congress voted to repeal ergonomics standards meant
to protect workers
- from repetitive strain injuries. In an abrupt turnabout,
President George W.
- Bush last week reversed a campaign pledge to limit power
plants' emissions of
- carbon dioxide. And this week, the Environmental Protection
Agency canceled a
- plan that would have reduced the allowable amount of arsenic
in drinking
- water by 80 percent.
- Those moves, which coincide with other signs that the change
in the White House
- will mean more business-friendly policies like
- the opening of the Alaskan wilderness to oil drilling
appear to point to a new
- political climate for corporate America. Nancy F.
- Koehn, a business historian at Harvard University and the
author of "Brand New:
- How Entrepreneurs Earned Consumers' Trust
- from Wedgwood to Dell" (Harvard Business School Press),
takes a broader view.
- Last week, she talked about what comes next...
- What we're seeing is an inflection point in the history of
capitalism as the
- information age takes hold. Business is leading that
- transformation. We're seeing businesses experiment with
trying to exploit,
- trying to take advantage of and, over the next few years,
- make profits from the possibilities of the information
age...
- more:
http://www.nytimes.com/2001/03/25/business/25FIVE.html?pagewanted=print
- Von: km21@c-base.org (23.03.2001)
-
An: km21@c-base.org
-
RE>[km 21.0:] spass haben mit commitment?
-
- Hallo,
- zur Frage des politischen Engagements fllt mir jetzt
im Moment nicht so
- viel ein, au§er, dass die Arbeit in einer Partei zu
frustbeladen ist, um bei mir
- Elan erzeugen zu knnen. Dass politisches Engagement
fr die meisten
- Menschen nur noch eine geringe Rolle spielt, hngt
meineserachtens mit dem
- grndlichen Zerschlagen (oder noch besser
"Lcherlichmachen", denn das ist viel
- schlimmer) von positiven Utopien zusammen und mit der
fehlenden Alternative
- (parteipolitisch ohnehin). Es ist alles recht hnlich
geworden und der Grundkonsens
- ist wieder Stabilitt, Wohlstand und
Leistungsfhigkeit. Wobei die
- Leistungsfhigkeit nun an erster Stelle steht. Der
Standort muss leistungsfhig
- sein,
- die Regierung, der Einzelne. Nicht gerecht oder moralisch
oder engagiert,
- nein, leistungsfhig. Und Konsumfreudigkeit ist auch
noch wichtig. Na ja, wie
- gesagt, zum Politischen fllt mir gerade nicht so viel
ein. Aber zur
- Entschleunigung und das ist mir im Moment ein
Herzensanliegen, da ich gestern auf
- der
- Cebit war und dort nur noch kopfschttelnd und
orientierungslos herumgelaufen
- bin. Das, was dort passiert, ist das Gegenteil von
Entschleunigung und ist
- wahrscheinlich auch der beste Weg, um sich mndiger
Menschen zu entledigen. Da
- wird die Vision von der Zukunft des mobilen Internet
anywhere anytime mit
- messianischem Eifer in die Menge geschleudert, da geht es um
schneller und immer
- schnellere Datenbertragung (um Informations- oder gar
Wissensvermittlung
- geht es da nicht, denn Wissen braucht Zeit), es geht um den
Menschen von morgen,
- der stndig mit irgendeinem eierlegenden Wollmilchhandy
Musik runterldt und
- Filme guckt und chattet und spielt, der sein Bro
stndig bei sich hat, auch
- an Orten, in denen er sonst nichts tun konnte (musste, der
Glckliche), da
- geht es fr mich um einen sich andeutenden Alptraum.
Sicherlich ist
- Medienkompetenz da die entscheidende Kunst. Aber die fr
dieses Internet der
- Zukunft,
- wie es sich immer deutlicher andeutet (im Zukunftsfernrohr
Cebit kann man es
- schon erahnen) zu erwerben, wird ganz schn hart. Wer
glaubt, Grossstdte und
- der Arbeitsalltag sind schon stressig, der wird sich, denke
ich, noch
- wundern. Jetzt wird erst richtig aufs Gaspedal gedrckt.
Keine ruhige Minute mehr,
- jede Sekunde des wachen Tages werden tausend multimediale
Daten und
- Kommunikationsangebote bzw. -zwnge auf uns
einprasseln. Auf der Cebit telefonieren
- die
- Leute auf dem Klo, beim Essen, in Vortrgen, whrend
sie mit jemanden
- sprechen. Es ist toll. Multitasking pur. Mal sehen, wie
vielel Dinge man in
- mglichst kurzer Zeit gleichzeitig erledigen kann.
Frher war das Managern
- vorbehalten, jetzt wird das Multitasking massentauglich.
Continual Partial
- Attention
- ist eine witzige, aber treffende Bezeichung fr die
Aufmerksamkeit, die viele
- handy- und organizerausgestattete und bald always online
seiende Menschen fr
- ihre Umwelt brig haben. Sieht ziemlich autistisch aus,
wenn Leute auf ihre
- kleinen Gerte starren. Ich und mein mobiles Internet:
was brauche ich noch
- mehr?
- Strategien der Entschleunigung? Sind dringend ntig,
sonst gewhnt man sich
- noch an den Irrsinn und ist mit 40 herzkrank, fettleibig und
bld.
- Ich bin gespannt, wie sehr der Marketingblitz der mobilen
Internetpropheten
- (ich betone dieses mobile Internetdings so, weil es Konsum
pur ist, ohne
- nachzudenken, ohne zu warten, ich will jetzt, ich kriege es
jetzt, ob ich es auch
- brauche, darber will ich nicht nachdenken) noch auf
uns niederschlagen
- wird.
- Ich weiss nicht, ob irgendjemand von Euch auch so genervt
ist davon, aber
- ich wrde am liebsten Handy-, Fernseh- und
Internetfreie Zonen schaffen, in
- denen einem fast nur brigbleibt, sich mit einer Sache
zu beschftigen und nicht
- mit 10 gleichzeitig. Das wre fr mich
Entschleunigung.
- Gute Nacht.
- Thomas
- Von: km21@c-base.org (22.03.2001)
-
An: km21.0-liste
-
[km 21.0:] spass haben mit commitment?
-
- ich war vor kurzem verreist, deswegen so spt ein paar
gedanken von mir.
- das stichwort reise bringt mich direkt zur von tanja
festgestellten maxime "habe
- spass bis 35". tatschlich habe ich das, ich bin
34, (noch) ohne kinder, bin in der
- welt rumgegurkt, um erfahrungen zu machen, mehr zu
verstehen... das ist alles ohne
- jedes kalkl so gekommen, aber ich fhle mich sehr
wohl dabei.
- auf mich trifft der satz aus der FT "Nothing is valued
so highly as accumulated
- experience. Nothing is neglected so much as commitment."
offenbar zu.
- was aber ist commitment? in der bisherigen debatte wurde der
begriff auf kinder und
- familie bezogen - und als gegensatz zu erfahrung. komisch.
politisches commitment
- in einem altmodischen (weil 70er jahre) sinn versteht kaum
noch jemand darunter.
- erfahrungen, von mir aus bis 35, zu sammeln, um dann
irgendwann darauf ein
- commitment aufzubauen, finde ich phantastisch. je komplexer
unsere umwelt wird,
- desto mehr zeit brauchen wir, um all die vielen neuen regeln
mit zu lernen. das
- soll niemanden davon abhalten, sich schon vorher fr
wesentliche dinge einzusetzen.
- und dabei womglich erfahrungen zu sammeln. nur wenn
wir nichts verstehen, knnen
- wir uns nicht fr unsere umwelt (im weitesten sinne)
einsetzen. die
- wagenburg-theorie, wonach nur die familie hort der
stabilitt, des friedens und der
- berschaubarkeit sei, der ort, an dem man wirklich
etwas gutes fr die welt tun
- kann, halte ich fr sehr fragwrdig.
- auch seltsam fand ich, dass commitment diesen kantischen
beigeschmack der pflicht
- hat. mit robert habe ich letztes wochenende drber
debattiert, er fand auf jeden
- fall die bindung, aus der man nicht einfach rauskommt,
wesentlich fr "commitment".
- das wiederum hat zur folge, dass die kinderlosen in dieser
debatte sehr defensiv
- rberkommen. damit mich keiner falsch versteht: ich
propagiere keine egotrips und
- die kinderlosigkeit.
- aber den knackpunkt der debatte sehe ich nicht in der
entscheidung fr
- konsumverzicht/weniger erfahrung/partnerschaft/kinder oder
- konsum/erfahrung/single-leben/einsamkeit. ich wrde
gerne wissen,
- - was uns heute von politischem engagement, erst recht in
parteien, abhlt?
- - welche strategien der entschleunigung es gibt, denn das
hllentempo schlgt bei
- kindern und konsumierenden gleicherma§en zu, um diesen
gegensatz einmal
- fortzufhren?
- denn das scheinen mir die beiden herausforderungen zu sein:
politik als ffentliche
- sache, die jeden etwas angeht, zu begreifen, und sich mu§e
zum denken und fhlen zu
- erhalten.
- was meint ihr?
- fragt niels
- Von: km21@c-base.org (19.03.2001)
-
An: km21@c-base.org
-
[km 21.0:] Illusion?
-
- Hallo,
- "Die Illusion der Emanzipation" hei§t das
Buch, das ich gerade lese (hat
- sich durch eine
- Recherche ergeben). Einer der Autoren, der Soziologe Gnter
Burkart,
- vertritt die
- These: "Die Liebe ist Schuld daran, dass
Partnerschaftlichkeit sich nicht
- durchsetzen
- kann."
- Fand ich ganz interessant, auch wenn ich eher den Eindruck
gewonnen habe,
- dass
- umgekehrt ein Schuh daraus wird: Der Wunsch nach
Partnerschaftlichkeit --
- nicht nur
- im Ideal, sondern auch in der Praxis -- trgt dazu bei,
dass Liebe schwierig
- wird.
- Die Fallbeispiele (kein reprsentatives Sample) werden
folgenden
- Milieus zugerechnet:
- * "individualisiertem Milieu": Paarbeziehung: ja,
aber die Partner bleiben
- eigenstndig;
- haben ein ausgeprgtes Gleichheits- und
Gleichberechtigungsideal)
- * traditionales Milieu: geprgt von patriarchalischen
Vorstellungen
- * familistisches Milieu: orientiert sich an brgerlichen
Ehe- und
- Familienvorstellungen
- Ohne die km21-Liste wirklich zu kennen, unterstelle ich,
dass sich die
- meisten von uns
- dem individualisierten Milieu zurechnen.
- Und gerade in dem Milieu scheint es schwierig zu sein, Ideal
und Praxis zu
- verwirklichen. Ein Grund ist z.B., dass die interviewten
Mnner Arbeiten in
- der
- huslichen Sphre -- bewusst oder unbewusst --
doch fr strker unter ihrer
- Wrde
- halten als unter der Wrde ihrer Partnerin. Subtil
schleichen sich dann oft
- die alten
- Rollenmuster wieder ein. Um zumindest das Selbstkonzept
aufrecht zu
- erhalten,
- werden diese Konflikte wohl oft vertuscht.
- Dazu gibt es Mechanismen, wenn Frauen z.B. strker auf
Gleichberechtigung
- pochen, dass
- sie in der Rolle der Nrglerin sind, was dazu beitrgt,
dass das Gefhl --
- die Liebe --
- angekratzt wird.
- Wisst Ihr, was ich manchmal am schwierigsten auszuhalten
finde? Dass jeder
- seine
- Fehler selbst machen muss, und ein Leben schrecklich kurz
ist, um wirklich
- daraus zu
- lernen und konstruktiv etwas zu verndern. Aber man
soll die Hoffnung ja
- nicht
- aufgeben.
- Beste Gr§e aus dem verschneiten Hamburg,
- Silvia
- Von: km21@c-base.org (13.03.2001)
-
An: km21.0-liste
-
[km 21.0:] neues auf www.km21.org
-
- nun gut, meine lieben,
- entspannt aus dem urlaub zurckgekehrt, habe ich also
endlich mal die alten debatten
- aufbereitet und die aktuelle aus dem februar "leben in
der beschleunigung etc."
- (die hoffentlich noch nicht zuende ist, ich zumindest wollte
gerne noch mal
- stellung beziehen) ins netz gestellt.
- au§erdem gibt es: einen (alp)traum von moritz in der
rubrik 23rd century film,
- weitere texte in der rubrik bitland folgen in den nchsten
tagen.
- an dieser stelle vielleicht noch mal ein paar worte zu
einigen rubriken auf der
- site:
- - "berlegungen" ist allen politischen und
gesellschaftlichen betrachtungen zur
- gegenwart gewidmet
- - "23rd century film" wird sich ab sofort mit den
neuen entwicklungen in natur- und
- humanwissenschaften sowie technik beschftigen, daher
auch moritz' text dort
- - "labyrinth" ist die freistil-arena fr
texte, animationen und dateien aller art,
- die zu keiner der anderen rubriken gehren
- - "holzwege" soll sich mit philosophie, vor allem
erkenntnistheorie beschftigen.
- wer material hat, auch altes, immer her damit. fangen wir
mal an, aus km21.org einen
- "netzsalon" zu machen.
- so viel fr heute, ciao, euer niels
- Von: km21@c-base.org (06.03.2001)
-
An: km21@c-base.org
-
[km 21.0:] [idw]_Brgerkommune_im_Netz
-
- Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
- Deutsches Institut fr Urbanistik, 06.03.2001
- Brgerkommune im Netz
- Brgerkommune im Netz
- Zweiter MEDIA@Komm-Kongress im Rahmen des gr§ten
- Pilotvorhabens des Bundes zur Entwicklung und Nutzung des
- elektronischen Geschfts- und Rechtsverkehrs in
Deutschland
- Am 12. und 13. Juni 2001 treffen sich in Esslingen rund 500
- Fachverantwortliche sowie interessierte Brgerinnen und
Brger aus
- Kommunen, Bund und Lndern zum zweiten
MEDIA@Komm-Kongress. Der erste im
- Herbst 2000 in Bremen veranstaltete Kongress fand unter dem
Motto
- "Virtuelles Rathaus" bundesweite Beachtung. Thema
des zweiten Kongresses
- ist die "Brgerkommune im Netz".
- Die Teilnahme am elektronischen Geschftsverkehr bietet
Brgerinnen und
- Brgern nicht nur Zeit- und Kostenvorteile, sondern
auch die Chance,
- sich umfassend zu informieren und aktiv an der kommunalen
- Meinungsbildung und Entscheidungsfindung teilzunehmen. Alle
- Interessierten haben Gelegenheit, im Rahmen von Workshops
ihre
- Vorstellungen mitzuteilen und mit sowie unter Experten zu
diskutieren.
- MEDIA@Komm ist das bislang gr§te Pilotvorhaben
des Bundes zur
- Entwicklung und Nutzung des elektronischen Geschfts-
und Rechtsverkehrs
- in Deutschland und zugleich Vorreiter auf dem Gebiet der
Entwicklung und
- Erprobung kommunaler Geschftsvorgnge im
Internet. Ziel des Projekts
- ist die Frderung eines sicheren, vertraulichen und
rechtsverbindlichen
- Zusammenwirkens zwischen Brgern, Rathusern und
Marktpltzen unter
- Nutzung der elektronischen Signatur und dem elektronischen
Bezahlen.
- Antragstellung, An-, Um- oder Abmeldung und vieles mehr
werden fr die
- Brger nun online mglich und sparen so den Gang
zum Amt.
- Die Projektfortschritte von MEDIA@Komm sowie anderer
- E-Government-Projekte werden im Rahmen des vom Deutschen
Institut fr
- Urbanistik (Difu) zusammen mit der Stadt Esslingen im
Auftrag des
- Bundesministeriums fr Wirtschaft und Technologie
durchgefhrten
- Kongresses vorgestellt. Eine begleitende Ausstellung zeigt
konkrete
- Lsungen. Parallel durchgefhrte Seminare und
Workshops ermglichen die
- Demonstration aussichtsreicher Anstze und den
Erfahrungsaustausch.
- (2020 Zeichen mit Leerschritten)
- Weitere Informationen:
- Dipl.-Pol. Christine Siegfried
- Stra§e des 17. Juni 112, 10623 Berlin
- Telefon: 030/39001-201
- Telefax: 030/39001-116
- E-Mail: mediakomm@difu.de
- E-Mail: siegfried@difu.de
- http://www.mediakomm.net
- http://www.difu.de
- Pressestelle
- Sybille Wenke-Thiem,
- Telefon: O3O/39OO1-2O9/-2O8
- Telefax: O3O/39OO1-13O,
- E-Mail: wenke-thiem@difu.de
- http://www.difu.de
- Difu-Pressestelle,
- Stra§e des 17. Juni 112, D-1O623 Berlin
- Weitere Informationen finden Sie unter:
- http://www.mediakomm.net
- http://www.difu.de
- Von: km21@c-base.org (01.03.2001)
-
An: km21@c-base.org
-
[km 21.0:] [Fwd: Pressefreiheit im Internet]
-
- Hallo,
- dachte, dass interessiert vielleicht die eine oder den
anderen.
- Schnen Tag,
- Silvia
- *******************************************************************
- The reason angels can fly is that they take themselves so
lightly. (G.K.
- Chesterton)
- Silvia Feist
- Pressemitteilung
- An den CvD / Politik / Aktuelles
- Berlin, 28.02.2001
- Soeben erschienen: Internet-Bericht
- Begrenzte Freiheit im World Wide Web
- In einem heute ver=F6ffentlichten Bericht =FCber
Einschr=E4nkungen der
- Informationsfreiheit im Internet beschreibt Reporter ohne
Grenzen die
- Situation in 59 L=E4ndern. Die Menschenrechtsorganisation
zur Verteidigung
- der Pressefreiheit befasst sich mit den vielf=E4ltigen
Eingriffen in das
- World Wide Web: Autorit=E4re Regimes verfolgen
=93Cyber-Dissidenten" mit
- drakonischen Strafen, in anderen L=E4ndern sind Zugang und
Nutzung durch
- Privatpersonen praktisch unbezahlbar. Aber auch westliche
Demokratien haben
- Angst vor einem v=F6llig unkontrollierten Internet.
- Einige Beispiele:
- * In der Ukraine gr=FCndete Georgij Gongadse das
regierungskritische
- Online-Magazin Ukrainskaja Pravda. Im November 2000 wurde
die enthauptete
- Leiche des Chefredakteurs gefunden. Der Fall Gongadse
f=FChrte durch die
- Ver=F6ffentlichung von Tonbandmitschnitten aus dem B=FCro
von Pr=E4sident
- Kutschma zu einer Staatskrise. In den abgeh=F6rten
Gespr=E4chen wurden
- verschiedene Wege besprochen, den kritischen Journalisten zu
=93beseitigen".
- * In China, wo es ca. 20 Millionen Internet-Nutzer gibt,
befinden sich
- mindestens drei =93Cyber-Dissidenten" in Haft. Im
Januar 2001 gab die
- offizielle Nachrichtenagentur Xinhua bekannt, dass f=FCr
=93Entwenden,
- Aufdecken, Verkaufen oder Verbreiten von Staatsgeheimnissen
per Internet"
- die Todesstrafe droht - oder Gef=E4ngnisstrafen von zehn
Jahren bis
- lebensl=E4nglich.
- * Nordkorea ist weltweit das einzige Land, in dem es
offiziell keinen
- Server gibt. Das Regime jedoch unterh=E4lt offizielle
Webseiten, die bei
- ausl=E4ndischen Servern installiert sind.
- * In den USA verlangt die konservative Rechte
Zugangsbeschr=E4nkungen zu
- Webseiten, die sie als =93pornografisch"
klassifizieren. Zum Teil gibt es
- schon solche Gesetze. So sind seit Dezember letzten Jahres
=F6ffentliche
- Einrichtungen wie Schulen und Bibliotheken verpflichtet,
entsprechende
- =46ilter-Software zu installieren - andernfalls werden die
Subventionen
- gestrichen.
- Der vollst=E4ndige Bericht ist bei der Gesch=E4ftsstelle der
deutschen Sekti=
- on
- per E-Mail oder per Post gegen 5 DM Versandgeb=FChr
erh=E4ltlich (in Englisc=
- h
- und Franz=F6sisch). Einzelne L=E4ndereintr=E4ge k=F6nnen auf
der Webseite de=
- s
- Internationalen Sekretariats von Reporter ohne Grenzen
aufgerufen werden.
- http://www.rsf.fr
- =46=FCr weitere Informationen: Tel. (030) 615 85 85
- Reporter ohne Grenzen
- Skalitzer Stra=DFe 101, 10997 Berlin
- Germany
- rog@snafu.de
- Tel.: 49 - 30 - 615 85 85
- =46ax: 49 - 30 - 614 34 63
- Von: km21@c-base.org (21.02.2001)
-
An: km21@c-base.org
-
[km 21.0:] Fwd: [idw] Kita-Kinder ohne Entwicklungsnachteile
-
- Hallo zusammen,
- wie Robert schon gestern feststellte: So richtig in die
Gnge kommen wir
- nicht, mit dem quasi-ffentlichen Austausch ber
Lebensmodelle. Frage mich
- gerade, ob es vielleicht einfach uninteressant ist, weil
jede und jeder das Gefhl
- hat, es ist eh nur individuell zu lsen, und wie man's
macht, geht keinen
- was an???
- Hier zur Abwechslung mal eine Pressemitteilung, die ich ganz
interessant
- fand. Ich habe den Eindruck, dass es in Deutschland
hartnckiger als anderswo
- die Haltung gibt, dass Menschen, die nach au§erfamilialen
- Betreuungsmglichkeiten fr ihre Kinder suchen,
Rabeneltern sind, wobei Mtter nach
- wie vor mit
- diesem Vorwurf besonders konfrontiert sind.
- Beste Gr§e und bis denne,
- Silvia
- > Informationsdienst Wissenschaft (idw) -
Pressemitteilung
- > Friedrich-Schiller-Universitt Jena, 21.02.2001
- >
- > Kita-Kinder ohne Entwicklungsnachteile
- >
- > Jena (21.02.01) Der frhe Besuch einer
Kindertagessttte ist kein
- > prinzipieller Nachteil fr die intensive
Bindungsbeziehung zwischen
- > Mttern und ihren Kindern. Das hat die
Entwicklungspsychologin PD Dr.
- > Lieselotte Ahnert in mehreren vergleichenden Studien in
der
- > Bundesrepublik, den USA und in der ehemaligen DDR
festgestellt. Mtter
- > und Vter, die ihre Kleinkinder bereits zwischen
dem ersten und zweiten
- > Lebensjahr in eine Kita geben, sind demnach keine
"Rabeneltern". Sie
- > reagieren auch nicht weniger sensitiv auf die
Bedrfnisse ihrer
- > Sprsslinge als Eltern, die ihre Kinder zu Hause
behalten.
- >
- >
- > Ahnert, die sich an der Friedrich-Schiller-Universitt
Jena jetzt mit
- > einer Arbeit ber die kombinierte familire
und au§erfamilire
- > Kleinkindbetreuung habilitierte, fand berdies
heraus, dass die
- > Erzieherinnen in den Kitas von ihren Pflegekindern
nicht als
- > "Ersatzmtter" empfunden werden.
Vielmehr stellen diese sozialen
- > Erfahrungen au§erhalb der Familie neue
Entwicklungsherausforderung an
- > die Kinder. "Auch kleine Kinder empfinden sehr
deutlich die ,fremde
- > Situation' in der Kindertagessttte",
erlutert die Psychologin. "Selbst
- > wenn sich eine einzelne Erzieherin dort zu einer
besonderen Bezugsperson
- > herausbildet, so hat diese Beziehung doch eine andere
Funktion als die
- > Mutterbindung."
- >
- > Denn bei der Betreuung einer Kleinkindgruppe mssen
auch sensitive
- > Erzieherinnen ihre Aufmerksamkeit teilen und die
Gruppendynamik lenken,
- > es aber dennoch verstehen, in schwierigen Situationen
einem Kind auch
- > individuell beizustehen, so Ahnert weiter. Die Mutter
hingegen schenkt
- > ihrem Kind in einer funktionierenden Bindungsbeziehung
zumeist
- > ungeteilte Aufmerksamkeit und kann dann prompt auf
dessen Bedrfnisse
- > reagieren.
- >
- > Kinder stellen sich auf die neue Betreuungssituation in
der Tagessttte
- > relativ schnell ein. Sie entwickeln neue
Beziehungsformen zu ihren
- > Erzieherinnen und den berwiegend gleichaltrigen
Spielkameraden - und
- > erweitern dabei ihre sozialen Kompetenzen. Auch wenn
sie in der
- > bergangsphase Anpassungsprobleme und ngste
haben knnen, finden sie
- > sich fast immer mit der in kombinierten Betreuung -
zwischen Familie und
- > Kita - zurecht.
- >
- > Einen deutlichen Unterschied zu den "Familienkindern"
stellte Ahnert
- > dabei allerdings fest: Kita-Kinder sind nachmittags,
wenn sie abgeholt
- > werden, hufig unruhiger und quengeln. "Das
liegt aber nicht etwa daran,
- > dass sie schlecht behandelt worden wren, sondern
sie haben gelernt,
- > dass sie in dieser Situation sehr erfolgreich die Liebe
und
- > Aufmerksamkeit der Mutter fr sich reklamieren
drfen," so Ahnert.
- > Umgekehrt kommen die Eltern diesem Begehren zumeist
gern entgegen, weil
- > sie dann bereits den Berufsstress und die notwendigen
Alltagsgeschfte
- > hinter sich gelassen haben. "Eine solche
Familienbeziehung kann dann
- > durchaus besser funktionieren, als wenn die Kinder den
ganzen Stress der
- > Mutter miterleben."
- >
- > Begonnen hat die Psychologin ihre Studien bereits 1982
im Ost-Berliner
- > "Institut fr Hygiene des Kinder- und
Jugendalters". Damals sollte sie
- > erforschen, warum Kinder bei einer beginnenden
Tagesbetreuung im ersten
- > Lebensjahr hufiger als jngerer Kinder
erkrankten. Ahnert whlte einen
- > grundlegenden Ansatz, besuchte die jungen Familien
bereits zu Hause,
- > bevor die Kinder in die Tagessttte bernommen
wurden, und
- > protokollierte minutis ihr Verhalten whrend
der Kita-Aufnahme. Auch
- > erste Aufschlsse ber die
Bindungsbeziehungen zur Mutter und zu den
- > Kita-Betreuerinnen resultierten aus diesen Studien.
- >
- > "Wir konnten feststellen, dass kleine Kinder mit
sicheren
- > Bindungserfahrungen in der Familie die neue
Betreuungsumgebung in der
- > Kita weniger ngstlich erleben", berichtet
Lieselotte Ahnert, "die
- > Anwesenheit der Mtter in den ersten Tagen ist
dabei ein gro§er
- > Vorteil." Spter kme es dann allerdings
darauf an, wie die
- > Betreuerinnen auf die Belastung des Kindes eingingen.
Ihre Ergebnisse
- > wurden durch hnliche Studien in West-Berlin und
in den USA weitgehend
- > besttigt.
- >
- > Ansprechpartnerin:
- > PD Dr. Lieselotte Ahnert
- > Tel.: 03641/945212, Fax: 03641/945202
- > E-Mail: lieselotte.ahnert@rz.uni-jena.de
- >
- >
- >
- > Friedrich-Schiller-Universitt Jena
- > Dr. Wolfgang Hirsch
- > Referat
ffentlichkeitsarbeit
- > Frstengraben 1
- > D-07743 Jena
- > Telefon: 03641 á 931030
- > Telefax: 03641 á 931032
- > E-Mail: roe@uni-jena.de
- >
- Von: Stefan Krempl (18.02.2001)
-
link fr km21
-
- upoc.com waere vielleicht ein netter link-kandidat fuer
km21, S.
- Hola all,
- Here is the call for The Resistance as it
appeared on the Hacktivism List:
- <<<>>>>
- will protestors get arrested for carrying palms...?
- 1.9.01
- Soft Skull, with the Help of Upoc.com, Creates
Ground-breaking New
- Hybrid of Technology and Political Action!
- Revolutionary media organization Soft Skull today announces
the launch of
- "The Resistance" a community group on Upoc.com,
the site that creates
- community through simple text group messaging to wireless
devices. "The
- Resistance" is set to become an essential communication
tool at upcoming
- protests against Bush«s inauguration on January 20th,
in Washington D.C.
- Historically, this will be the first time a group of
protesters in the
- street will be able to communicate with each other using new
wireless,
- group email technology.
- According to the description at
- <http://www.upoc.com/group.jsp?group=3Dresistance>
- all wireless device users can now join a group that
broadcasts and
- provides a platform for "Updates on breaking-news,
community activism and
- new
- forms of political action in New York City and beyond."
The description goes
- on to point out, "The cell phone had historic
importance at last year«s
- protests against the WTO in Seattle. Mobile devices empower
spontaneous
- social, cultural and political community. Use of The
Resistance will
- debut at the protests against the Inauguration of Bush in
Washington, D.C.
- on
- January 20, 2001."
- Soft Skull«s founder and CEO Sander Hicks today said,
- "Unlike the wired internet, wireless group messaging is
human
- interaction in a kinetic, exterior world. This is
communication blended with
- street
- wisdom, it«s new technology combined with the spirit
of adventure, real
- life, action, movement, and spontaneity."
- Hicks and Soft Skull are currently working with radical
political
- Coalition Direct Action Network with plans to join an
estimated 10,000
- others to
- protest what many feel was the unfair election of George W.
Bush.
- "When we«re on the ground in DC, we«ll be
able to communicate en masse
- and report to each other what«s going on, and where.
When I heard that the
- authorities in DC have made groups of more than 25 illegal,
that struck
- me as unconstitutional, paranoid and wrong. I want the
people taking a
- stand for real democracy to be able to communicate and
organize," said
- Hicks.
- The group was launched at 3:30, yesterday, 1.8.01. Only two
hours later, 10
- people had signed up to receive messages.
- "This is a wing-doozer of a wireless group, watch out,"
said Casey Van
- Maanen, Senior Manager, Business Development at Upoc today.
"Soft Skull
- Is an ideal grassroots case for the Upoc platform, having
the kind of
- Devoted following and intelligent content so crucial to any
community."
- To join the group, you only need a cell phone, or any other
wireless
- device, such as Palms, Visors, or 2-way pagers. Anyone can
see the
- group«s description and sign-up page at:
- <http://www.upoc.com/group.jsp?group=3Dresistance>http://www.upoc.com/gro=
- up.jsp?group=3Dresistance"
- About Soft Skull-
- http://www.softskull.com
- Soft Skull won "Outstanding Independent Press of the
Year" this past
- June at the Firecracker Alternative Book Awards. Soft
Skull«s hip-hop
- Activist title, "No More Prisons" by William Upski
Wimsatt also won the FAB
- for
- Best Book: Politics. Soft Skull was the subject of media
celebration last
- Year for its controversial decision to republish "Fortunate
Son: George W.
- Bush and the Making of an American President" by J.H.
Hatfield.
- About Upoc-
- http://www.upoc.com
- Upoc is a mobile communications platform for the creation of
group
- messaging using any wireless device. Incubated at Ericsson
Cyberlab and
- founded by Gordon Gould, former President and COO of Silicon
Alley
- Reporter and Digital Coast Reporter, Upoc has Assembled more
than 40 =
- Professionals in wireless technology, branding, market
research, new media
- business
- alliances and ad sales from respected companies such as MTV,
iTurf,
- Organic, Time Magazine and France Telecom.
- <<<>>>
- Plus some thoughts from EDT for "net.congestion"
that we are not able
- to attend:
- <<>>>
- Hola.
- Greetings from Austin, Texas. The Electronic Disturbance
Theater
- (EDT) has a preliminary proposal for net.congestion
regarding Wireless
- Streaming Media.
- For quite some time, Ricardo Dominguez and I have been
discussing the need
- to develop the Tactical Uses of Wireless Streaming Video. We
have
- considered this need both in the rural third world context -
such as in
- southern Mexico where groups like the Chiapas Media Project
have been
- training indigenous people to make their own video - and in
the urban first
- world context - as related to the work of the Independent
Media Center
- (IMC) last fall at the anti-WTO protests in Seattle and just
recently at
- the anti-IMF and World Bank protests in Washington, DC.
- In both of these cases, the use of radio, video, and
Internet is present.
- In the particular case of the IMC, streaming media is
present. However,
- there was little, if any, real-time application. What I mean
is this. In
- both Seattle (November)and in Washington (April), many
people armed with
- video cameras (digital and non-digital) and tape recorders
were in the
- streets capturing images and sounds of the protest. They
then returned to
- the IMC base, where they downloaded, encoded and posted to
the IMC web
- site. So, they did deploy streaming media, but there was a
delay. The only
- instance in which the IMC engaged in live-stream was the
on-site radio
- broadcasts that went out over the air and over the net at
the same time.
- There are examples of the Tactical Uses of Wireless
Streaming Media. I'm
- sure you can think of some. But it seems that overall we can
say that this
- is one area in need of development. The problem, of course,
is largely
- related to bandwidth. The mobile digital video cam operator
can easily walk
- through a street protest with a camera connected by IEEE
Fire Wire to a
- high speed laptop in a backpack. But getting the signal out
is the
- bottleneck.
- Transmitting digital video over a wireless modem from a
laptop will
- produce poor results. Perhaps transmitting video that has
been reduced from
- 30 frames per sec to 10 frames per sec and that has been
compressed is
- feasible. But live streaming video takes up too much space.
One suggested
- solution is to use a radio relay, or more precisely to use a
micro-UHF
- signal to transmit from the mobile digital camera/computer
(outside) back
- to a local hub (inside) that is connected directly to a T-1
line. In a
- report from Seattle, I read that law enforcement officers
had been using
- mini-cameras that transmitted the signal to a hotel where
image data of
- protesters was catalogued.
- In quickly reviewing the text about net.congestion that was
sent out over
- nettime, I didn't notice any mention of Wireless Streaming
Media. If that
- is correct, then I think that we can offer to develop a
portion of the
- program in this area. For sure, we can deliver a
presentation that delves
- into the theoretical possibilities of the Tactical Uses of
Wireless
- Streaming Media. We can draw on existing examples and
project and forecast
- what is possible. Better would be if we could bring together
a concrete
- model and demonstrate a prototype of the mobile streaming
media street
- reporter. Perhaps what we could do is put out a specific
proposal calling
- for people with more technical knowledge to create a
prototype.
- Anyway, this is why I call this a preliminary proposal. I
think you have
- some idea of where we are heading with this. Let's talk
about this a little
- more. And we in the EDT will discuss it also. I think we can
work out
- something.
- - Stefan Wray
- # distributed via <nettime>: no commercial use without
permission
- # <nettime> is a moderated mailing list for net
criticism,
- # collaborative text filtering and cultural politics of the
nets
- # more info: majordomo@bbs.thing.net and "info
nettime-l" in the msg body
- # archive: http://www.nettime.org contact:
nettime@bbs.thing.net
- Von: km21@c-base.org (16.02.2001)
-
An: km21@c-base.org
-
[km 21.0:] debattenfutter
-
- spannendes Thema, aber so richtig scheint es nicht in Gang
zu
- kommen. Schwierig, auszumachen, ob es die "Umstaende"
sind, die uns
- zwingen in die alten Rollen zu schluepfen, oder ob diese
doch ganz
- bequem sind und die Umstaende zur Rationalisierung dienen.
Beides
- bietet Vorteile: sich dem nicht nur schoenen Alltag mit dem
Kindern
- durch den Job zu entziehen und auch umgekehrt...
- zum Thema passen zwei Sachen im neuen Freitag:
- http://www.freitag.de/2001/08/01081802.htm
- http://www.freitag.de/2001/08/01081801.htm
- Schnes Wochenende, Robert Winter
- Von: km21@c-base.org (07.02.2001)
-
[km 21.0:] Antwort: Und mehr in der neuen Debatte-
- Hallo Tanja,
- sehr guter Artikel, vielen Dank. Am treffensten fand ich die
folgende
- Aussage ber unsere Generation: Nothing is valued so
highly as accumulated
- experience. Nothing is neglected so much as commitment.Dies
trifft den
- Kern: im Vordergrund steht der einzelne und sein Erleben der
Realitt,
- wobei es letztlich keinen gro§en Unterschied macht, ob
solche Erfahrungen
- der Job oder das durchgetanzte Technowochenende sind.
- In dem zweiten Satz steckt fr mich eine sehr
konservative Haltung, die
- unsere Generation kennzeichnet, wenn es um das Thema Teilen
und Verndern
- geht. Partnerschaft und Liebe sollen zwar dazu gehren,
aber bitte nur als
- Add-on, ohne Einschrnkung und Vernderung meines
bisherigen Lebensstils.
- Treffendes Beispiel sind Kontaktanzeigen fr
Akademiker, wie etwa in Der
- ZEIT. Die Menschen preisen dort ihre tollen Vorzge und
was sie nicht schon
- alles erreicht haben, ja und dann fehlt nur noch der
richtige Partner zum
- vollen Glck, aber der soll sich bitte nahtlos ins
vorhandene (perfekte
- Selbst-) Bild einrcken. Irgendwo erinnert mich das an
die Entwicklung in
- Deutschland nach dem Fall der Mauer und der Wiederverinigung
(um mal den
- gro§en Bogen zu spannen). In West-Deutschland herrschte
(und herrscht doch
- immer noch) das Bild vor, schn das die Ossis auch
dabei sind auf der
- gro§en Party, aber bitte schn, passt euch blo§
schnleunigst an, denn wir
- wollen uns kein Jota verndern. Und was hat es denn
gro§ an Vernderungen
- und Zugewinn im Westen gegeben, au§er man hier und da
im Stra§enverkehr
- inzwischen bei Rot rechts abbiegen darf (grner Pfeil)
und Berlin Mitte der
- hippste Ort der Repubil geworden ist? Genauso reagiert
unsere Generation
- auf neue Beziehungen, Erfahrung ja, aber bitte keine
Vernderung in meinem
- Lifestyle!
- Bei dieser ganzen Panik und Angst ob mglicher
verpasster Chancen und
- Erfahrungen, falls ich dann doch mal ein commitment mache
fr diesen
- Menschen und gegen diesen oder jenen Job, fllt mir
immer wieder der alte
- spruch ein, da§ man jedesmal, wenn man irgendwo meint
etwas verpasst zu
- haben, sich mit Sicherheit auch einiges an Erfahrungen
erspart hat.
- Gru§ Moritz
- Von: km21@c-base.org (07.02.2001)
-
An: 'km21@c-base.org'
-
[km 21.0:] RE- neue Debatte-
-
- Hi Aachener... &andere!
- Na, dann geb'ich mal meinen Senf dazu. Vielleicht etwas
ungewoehnlich;
- doch auch so kann's laufen:
- I.
- Waehrend der Schwangerschaft haben wir uns getrennt. Nachdem
Ronja
- auf die Welt kam, wir getrennt lebten, hab' ich mich in der
Computer
- Branche selbststaendig gemacht. Hab'mich auf 3 Tage pro
Woche
- beschraenkt, so dass ich den Rest der Woche mit meiner
Tochter
- verbringen konnte. Well, die dot.coms sind doch zu was
gut...
- II.
- Nun lebe ich in Schottland, weit weg von Ronja in Berlin.
Eine
- schwere Entscheidung, die noch schwieriger wird, sobald du
keinen
- taeglichen Kontakt zu deinem Kind mehr hast... Nun, wird
mein
- Stipendium pfundweise in Flugtickets gedrueckt und Ronja
vebringt
- ihre Zeit gelegentlich im schottischen Kindergarten. Ob das
gut
- oder schlecht ist...?
- III.
- Meine jetzige Lebenspartnerin arbeitet in einer anderen
Branche als
- ich und zusaetzlich sind meine potenziellen Arbeitsorte
nicht mit
- ihren identisch. Nun hat sie eine permanente, staatliche
Stelle in
- in einem Ort angeboten bekommen, in dem es keine Jobs in
meiner
- wissenschaftlichen Richtung gibt. Da ich wieder in die
IT-Branche
- wechseln koennte, sie jedoch nur einen bestimmten Job
taetigen kann,
- sie somit z.B. in PonkaCity zur Hausfrau vedammt waere,
laeft es
- wohl darauf hinaus, dass ich meine wissenschaftliche
Karriere an den
- Nagel haeng'. Achja, ihr Jobangebot ist uebrigens aus
Montpellier;
- eventuell auch'n Grund... ;)
- Ein paar extrahierte Fragen:
- - Wie wirkt sich Globalisierung und laufende
Arbeitsplatzwechsel auf
- die Erziehung von Kindern aus?
- - Sind Dot.Coms kinderfreundlich?
- - Machen wir uns zu viel Sorgen, obwohl wir eigentlich
Schweineglueck
- haben?
- PETE
- Von: km21@c-base.org (06.02.2001)
-
An: km21.0-liste
-
[km 21.0:] RE- neue Debatte
-
- Hallo Niels,
- nicht das ich als hart arbeitender Teil der New Economy und
- Familienoberhaupt Zeit fuer eine laengere Debatte haette,
aber ich will dir
- immerhin mal meine Situation schildern:
- Bei SAP ist es durchaus moeglich, Teilzeit zu arbeiten, aber
wenn man unter
- 80% geht verliert man schon einige Privilegien. Letztendlich
ist dies aber
- eine Sache zwischen dir und deinem direktem Boss und haengt
natuerlich von
- den Projekten ab (ich koennte mir das zur Zeit eher nicht
erlauben).
- Es geht also prinzipiell und ich kenne auch einige, die
Erziehungsurlaub
- genommen haben oder eine Weile 50% gearbeitet haben oder ein
halbes Jahr
- Pause oder... . Das dies moeglich ist hat allerdings mit
- Menschenfreundlichkeit nix zu tun sondern ist eher ein
Resultat der
- Arbeitsmarktsituation - ansonsten koennte der Mitarbeiter ja
einfach
- kuendigen und wuerde nach seiner Auszeit doch mit offenen
Armen empfangen
- werden muessen.
- Na ja, unsere private Situation kennst du ja - zwei Kinder
gezeugt, ein Haus
- gekauft und einen Apfelbaum gepflanzt - wir haben also schon
unsere Pflicht
- erfuellt.
- Die Aufteilung ist auch klar: ich arbeite und Susi huetet
erstmal die Kids.
- Sobald diese das zulassen wird Susi auch arbeiten, aber ich
werde
- wahrscheinlich nur mal eine Zeit lang auf 80% gehen.
- Diese Aufteilung ist finanziell notwendig, aber ich wuerde
auch sonst nix
- Anderes mitmachen - einen netten Beruf zu haben ist mir
einfach zu wichtig
- (und nicht halb so anstrengend wie zwei Kinder zu hueten).
Nun koennte sich
- Susi ja mit vollem Recht auf den Standpunkt stellen, das Sie
fuer sich das
- Gleiche will, aber es war eher Ihr Wunsch Kinder zu haben
und Diese auch zu
- betreuen und die Karriere zu vernachlaessigen.
- Bis denn, Frank
- Von: km21@c-base.org (06.02.2001)
-
An: km21@c-base.org
-
[km 21.0:] madonna
-
- At 10:48 Uhr +0000 06.02.2001, Tanja Goudarzi-Pour wrote:
- >
- >Um ehrlich zu sein, ich bin nicht unbeeindruckt. Eine
Madonna mit
- >zwei Kindern, einem tollen Ehemann, einer Position wie
ihrer (ob sie
- >Gesangsqualitateten hat ist eher nebensaechlich) und
einem body und
- >Aussehen (ueber Geschmack laesst sich streiten), dass
man kaum
- >glauben kann, dass sie 42 Jahre ist, ist schon
beachtlich. Ich bin
- >selber eine Frau und bin beiendruckt!
- hallo tanja,
- jeder sollte von madonna beeindruckt sein - da brauchst du
dich nicht
- zu genieren;-)
- gregor
- Von: km21@c-base.org (06.02.2001)
-
[km 21.0:] Und mehr in der neuen Debatte-
-
- !!! Original message was too large.
- !!!
- !!! It is contained in the enclosure whose name
- !!! is the same as the subject of this message.
- !!!
- !!! A preview of the message follows:
- Das Thema ist wunderbar, da es genau das Problem der Leute
unserer Generation ist.
- Hier ein Artikel aud der FT der vor mehr als einem Jahr (hat
allerdings immer noch
- hoechste Aktualitaet!) in meinem Bekanntenkreis kursierte.
- >Financial Times
- >Tribal workers
- >
- >Today's generation of high-earning professionals
maintain that their
- >personal fulfilment comes from their jobs and the hours
they work.
- >
- >They should grow up, says Thomas Barlow
- >
- >A friend of mine recently met a young American woman
- >who was studying on a Rhodes Scholarship at Oxford. She
already had two
- >degrees from top US universities, had worked as a lawyer
and as a
- >social worker in the US, and somewhere along the way had
acquired a black
- >belt in kung fu.
- >
- >Now, however, her course at Oxford was coming to an
- >end and she was thoroughly angst-ridden about what to do
next.
- >
- >Her problem was no ordinary one. She couldn't decide
- >whether she should make a lot of money as a corporate
lawyer/management
- >consultant, devote herself to charity work helping
battered wives in
- >disadvantaged communities, or go to Hollywood to work as
a stunt double in
- >kung
- >fu films.
- >
- >What most struck my friend was not the disparity of this
woman's choices,
- >but the earnestness and bad grace with which she
ruminated on them. It was
- >almost as
- >though she begrudged her own talents, opportunities and
freedom - as
- >though
- >the world had treated her unkindly by forcing her to
make such a hard
- >choice.
- >
- >Her case is symptomatic of our times. In recent years,
there has grown up a
- >culture of discontent among the highly educated young
something that seems
- >to flare up, especially, when people reach their late
20s and early 30s. It
- >arises not from frustration caused by lack of
opportunity, as may have been
- >true
- >in the
- >past, but from an excess of possibilities.
- >
- >Most theories of adult developmental psychology have a
special category for
- >those in their late 20s and early 30s. Whereas the early
to mid-20s are
- >seen
- >as
- >a
- >time to establish one's mode of living, the late 20s to
early 30s are often
- >considered a period of reappraisal.
- >
- >In a society where people marry and have children young,
where financial
- >burdens accumulate early, and where job markets are
inflexible, such
- >reappraisals
- >may not last long. But when people manage to remain free
of financial or
- >family
- >burdens, and where the perceived opportunities for
alternative careers are
- >many,
- >the
- >reappraisal is likely to be angst-ridden and long
lasting.
- >
- >Among no social group is this more true than the modern,
international,
- >professional elite: that tribe of young bankers,
lawyers, consultants and
- >managers for whom financial, familial, personal,
corporate and
- >(increasingly)
- >national ties have become irrelevant.
- >
- >Often they grew up in one country, were educated in
another, and are now
- >working in a third. They are independent, well paid, and
enriched by
- >experiences
- >that many of their parents could only dream of. Yet, by
their late 20s,
- >many
- >carry a
- >sense of disappointment: that for all their
opportunities, freedoms and
- >achievements,
- >life has not delivered quite what they had hoped.
- >
- >At the heart of this disillusionment lies a new attitude
towards work.
- >
- >The idea has grown up, in recent years, that work should
not be just a
- >means
- >to an end a way to make money, support a family, or gain
social prestige -
- >but
- >should provide a rich and fulfilling experience in and
of itself. Jobs are
- >no
- >longer just jobs; they are lifestyle options.
- >
- >Recruiters at financial companies, consultancies and law
firms have
- >promoted
- >this conception of work. Job advertisements promise
challenge, wide
- >experiences, opportunities for travel and relentless
personal development.
- >
- >Michael is a 33-year-old management consultant who has
bought into this
- >vision of late-20th century work.
- >
- >Intelligent and well-educated - with three degrees,
including a doctorate -
- >he works in Munich, and has a "stable,
long-distance relationship" with a
- >woman
- >living in California. He takes 140 flights a year and
works an average of
- >
- Von: km21@c-base.org (05.02.2001)
-
An: km21.0-liste
-
[km 21.0:] Antw- neue Debatte-
-
- wie immer ne menge fragen, aber sehr nah dran an meinem
leben, deswegen sofort ein
- paar antworten.
- ich bin ja schon "beute-papa" der 6jhrigen
tochter meiner freundin u werde im juli
- richtig vater.
- ich kann als freier journalist arbeit reduzieren, dh ich
werde nur noch ca 2 von 3
- monaten arbeiten. so kann sie als rztin weiter
teilzeit arbeiten.
- ich bin aber in meinem dunstkreis fast der einzige, der auf
teilzeit geht bei
- nachwuchs, bei fast allen mnnern ist nichts mehr brig
von dern gro§en plnen aus
- dem uni-cafe. jeder hat ne plausible erklrung dafr,
job am ende , karriere
- sowieso etc u alle haben sie auch ein bisschen recht.
- es gibt aber weder bei den kerlen noch bei ihren
arbeitgebern ein wirklichen willen
- zur teilzeit, sonst wrden sie es ja machen o
durchsetzen, aber der gedanke aus der
- karierre-spur geworfen zu werden, wiegt schwerer. die frauen
scheinen das zu
- akzeptieren, vielleicht weil der kinderwunsch bei ihnen
strker ist u sie so
- "erpressbar" sind (manche mnner sprechen das
ja auch offen so aus- kinder nur wenn
- bei mir im job alle so bleibt).
- aber kinder bedeuten immer Konsumverzicht, weniger ego,
weniger u anders reisen. wer
- das leugnet, hat keine ahnung u vielen fehlt da die
bereitschaft. da muss
- familienpolitik noch viel kohle u job-perspektive locker
machen, um da was zu
- ndern.
- aber rot-grn ist ja nicht mal bereit das
schwachsinnige "ehegatten-splitting" in
- einer reine "Kinder-subventionierung" umzuwandeln.
da sind dann ja richtig gro§e
- sprnge offensichtlich nicht zu erwarten.
- allerdings merken alle mit mitte 30, dass job keine familie
u keine enge
- bezugsgruppe ersetzt, die ersten magenhaken u ablinkereien
hat da jede/r schon
- weggesteckt u die bereitschaft sich andere werte wieder
aufzurufen steigt. dies
- dilemma lsen wir nicht, wir marschieren mit kindern
nur mit sieben-meilen-steifeln
- auf das leben unserer eltern zu.
- liebe gr§e von einem, der sich trolz allem o.g.
tierisch auf seinen sohn freut
- oliver feldforth
- Von: Tanja Goudarzi-Pour (05.02.2001)
-
RE>neue Debatte-
-
- niels, jetzt habe ich moritz' email mit den zeitungsartikeln
gelesen und fuehle mich
- direkt angesprochen: aber befor ich meinen Kommentar bringe,
wuerde ich doch noch
- gerne wissen was in deiner message stand. Leider kann ich
sie immer noch nicht
- lesen. Meanwhile I will research what the FT has to say
about this subject...
- tanja
- Von: km21@c-base.org (03.02.2001)
-
An: km21@c-base.org
-
RE>[km 21.0:] neue Debatte-
-
- > dem Griff ins Portemonnaie getan ist (um eine CD zu
kaufen...). Also
- > heiraten wir, nehmen einen "vernnftigen"
Job an, schlie§en eine
- > Lebensversicherung ab, kaufen ein gr§eres
Auto...
- Ich habe noch nicht mal ein "kleineres" Auto
gekauft, keine Lebensversicherung,
- keinen vernnftigen Job, keine Hochzeit in Planung.
Aber Ausnahmen mgen die
- Regel besttigen :-)
- Stefan
- Von: km21@c-base.org (03.02.2001)
-
[km 21.0:] Antwort: neue Debatte-
-
- Hallo,
- hatte passend zu Niels Diskussionsansto§ heute morgen
diese zwei Artikel in
- der Taz gelesen. Wir sollten unbediengt daran
weiterdiskutieren.
- Gru§ Moritz
- (Embedded image moved to file: pic11475.gif)
- Viel Job, wenig Liebe
- Die Leistungsgesellschaft fhrt zum heimlichen
Gebrstreik. Jede dritte
- 35-Jhrige ist kinderlos - die meisten bleiben es
- von BARBARA DRIBBUSCH
- Der Kanadier Jerry Steinberg hatte die Nase voll. All seine
Kumpels hatten
- geheiratet, in seinem Freundeskreis wurde nur noch ber
Babys geschwafelt.
- Steinberg grndete "No Kidding!". Heute
treffen sich in weltweit 56 dieser
- Gruppen Kinderlose zu Picknicks und Pyjamapartys, wobei das
Thema Nachwuchs
- sorgfltig vermieden wird.
- Auch in Deutschland gbe es wohl Interessenten fr
"No Kidding!" - denn
- auch hierzulande steigt die Zahl der Kinderlosen. Jede
dritte Frau im Alter
- von 35 Jahren ist kinderlos. Der Anteil der
Last-Minute-Mtter rettet die
- Bilanz dabei nicht: Nur jede 30. Frau bekommt jenseits des
35. Lebensjahres
- noch ihr erstes Kind. Die Deutschen sterben mit einer
Geburtenrate von 1,4
- Kindern pro Frau allmhlich aus.
- Das ruft Familienpolitiker auf den Plan. Alle Fraktionen im
Bundestag haben
- in den vergangenen Wochen neue Konzepte versprochen (siehe
unteren Text).
- Ob aber eine kinderfreundlichere Politik die Geburtenrate
nennenswert
- steigern kann, wird von Experten bezweifelt. Eine optimale
Familienpolitik
- knnte sie hchstens um 0,2 Prozent erhhen,
glaubt der
- Bevlkerungswissenschaftler Herwig Birg von der
Universitt Bielefeld. In
- Frankreich etwa, wo es Ganztagsschulen und ein hheres
Familiengeld gibt,
- bringen die Frauen auch nur rechnerische 1,6 Kinder zur
Welt. Selbst im
- hoch gelobten Schweden ist die Geburtenrate inzwischen auf
1,5 abgesackt.
- Die Grnde fr die wachsende Kinderlosigkeit
liegen in der Struktur der
- dynamischen Erwerbsgesellschaft selbst, glaubt Birg.
"Tugenden, die eine
- hohe Produktivitt ermglichen, sind kinder- und
eheunfreundlich." Nach
- seiner Erkenntnis entscheiden sich Mnner und Frauen
nicht bewusst gegen
- eine Familie. Sie haben blo§ immer gerade etwas
Besseres zu tun, als gerade
- Kinder in die Welt zu setzen, mit allen damit verbundenen
Risiken.
- "In jngeren Jahren haben fast alle einen
Kinderwunsch", erklrt Jrgen
- Dorbritz, Wissenschaftler am Bundesinstitut fr
Bevlkerungsforschung in
- Wiesbaden. Doch dann verenge sich das "biografische
Zeitfenster". Die
- Frauen absolvieren erst eine Ausbildung, danach folgt der
Berufseinstieg,
- vielleicht mit einer befristeten Anstellung. Dann kommt
vielleicht ein
- Ortswechsel hinzu, oft ohne den Freund. In den
entscheidenden spteren
- Jahren fehlt dann nicht selten der Partner: In einschlgigen
Studien
- begrndeten Frauen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren
ihre Kinderlosigkeit
- hufiger mit einer fehlenden Partnerschaft als mit der
Unvereinbarkeit von
- Beruf und Familie.
- Die Mnner haben zwar den Vorteil der lngeren
Fruchtbarkeit, doch
- irgendwann mssen auch sie eine Partnerin finden. Und
da kann es eng
- werden. "Statistisch bleiben mehr Mnner kinderlos
als Frauen", so
- Dorbritz. Manche Mnner bekommen zwar in zweiter Ehe
noch Kinder, aber
- viele andere bleiben fr immer ohne Nachwuchs.
- Ein Kind zu kriegen "engt die biografische Wahlfreiheit
ein", erklrt
- Jrgen Flthmann von der Universitt
Bielefeld. Es verwundert daher kaum,
- dass sich eher jene auf Nachwuchs einlassen, die in ihrem
Leben gar nicht
- so viele Optionen haben bei der Jobsuche, vielleicht auch
bei der
- Partnerwahl. Schlechter verdienende und weniger gut
ausgebildete Frauen
- bekommen laut Studien eher Babys. Die Kinderlosen finden
sich hingegen vor
- allem unter den Hochqualifizierten und Paaren mit mittlerem
Einkommen.
- Wer schon ein Kind hat, entscheidet sich dabei oft noch fr
ein zweites.
- Der Anteil der Eltern mit nur einem Kind hat abgenommen,
whrend der Anteil
- der Kinderlosen steigt. Bevlkerungswissenschaftler
Birg spricht von einem
- Trend zur "Polarisierung" zwischen Kinderlosen und
Eltern.
- Wenn diese These stimmt, dann stehen sich knftig zwei
Lebensformen
- gegenber. Wer Kinder hat und sich um sie kmmert,
muss auf Konsum
- verzichten, den Alltag durchplanen und hat weniger Kraft fr
die Karriere.
- Kinderlose hingegen knnen sich in eine
60-Stunden-Woche strzen und ihr
- Geld ausnahmslos fr die eigenen Wnsche ausgeben.
Dafr fehlt ihnen im
- Zweifelsfall der seelische Rckhalt in der Familie -
und das kann emotional
- riskant sein in einer dynamischen Leistungsgesellschaft. "In
Zeiten
- wirtschaftlicher Unsicherheit wird das Bedrfnis nach
sozialer Sicherheit
- gr§er", hat der Zricher
Familiensoziologe Beat Fux erkannt.
- Im globalen Gesamtbild scheint eine hohe wirtschaftliche
Produktivitt eine
- niedrige demografische Reproduktivitt zu bedingen -
und umgekehrt. In
- Kolumbien beispielsweise liegt die Geburtenrate bei 2,8
Kindern pro Frau.
- Diese ungleichen Entwicklungen haben Folgen: Im Jahr 2025
werden die
- entwickelten Lnder lernen mssen, mit Millionen
von Zuwanderern friedlich
- zusammenzuleben. Sie werden, so Birg, zu
"demografisch-kulturellen
- Entwicklungslndern" . Genau das ist der Horror
vieler Familienpolitiker,
- auch in Deutschland.
- taz Nr. 6362 vom 2.2.2001, Seite 4, 136 Zeilen TAZ-Bericht
BARBARA
- DRIBBUSCH
- taz muss sein: Was ist Ihnen die Internetausgabe der taz
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- Vervielfltigung nur mit Genehmigung des taz-Verlags
- zurck
- (Embedded image moved to file: pic05567.gif)
- "Und ich wollte vier"
- Frher wollte sie unbedingt
- Kinder und hat jetzt keines:
- Eine 37-Jhrige erzhlt
- Ich wollte immer vier Kinder haben. Jetzt bin ich 37 Jahre
alt - und
- kinderlos. Statt Mutter bin ich Tante geworden; meine beiden
jngeren
- Brder haben jeder drei Kinder. Und nie habe ich mich
bewusst entschieden.
- Weder fr meine vier Kinder noch gegen sie.
- Diese vier Kinder der Zukunft gehren zu meiner
Vergangenheit, seit ich
- denken kann. Sie gehrten so selbstverstndlich zu
mir wie meine Mutter.
- Ich war ihre lteste, die einzige Tochter; und dass ich
meiner Mutter
- hnlich bin, daran zweifelten weder sie noch ich. Und
da sie ihre drei
- Kinder als die Lebensaufgabe betrachtete, bertrug ich
dieses Modell auf
- mich - und erhhte auf vier. Wahrscheinlich, weil
irgendeine Abweichung
- erkennbar sein musste.
- Wie fraglos ich diese vier Kinder als meine Bestimmung sah,
wurde mir
- allerdings erst im Rckblick klar - als ich sie immer
noch nicht hatte. Als
- ich ungewollt berufsttig werden musste. Da war ich 31
Jahre alt und
- wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einer Stiftung. Ich
fhlte mich wie
- festgeklebt auf dem Brostuhl, sah mich auf ihm durchs
Leben rollen. Immer
- geradeaus bis zur Rente. Zu mehr reichte meine Fantasie
nicht.
- Orientiert auf das Vorbild meiner Mutter, war ich
orientierungslos. Was fr
- viele mnnliche Berufsanfnger seit der
Grundschule selbstverstndlich ist
- - die "Karriereplanung" -, war fr mich nicht
vorstellbar. Ich wusste
- nicht, was ich als Berufsttige machen, werden oder
erleben wollte.
- Stattdessen musste ich mir eingestehen, dass ich meine drei
Ausbildungen
- und das Studium auch gewhlt hatte, damit ich
anschlie§end alt genug wre,
- um bruchlos vom Magister in die Babypause zu wechseln. Es
fehlte nur der
- Mann fr den Vier-Kinder-Plan.
- Mit dem Ende des Studiums endete auch meine langjhrige
Beziehung. Nicht
- dass er sich vorher willig gezeigt htte, Vater meiner
Kinder zu werden -
- aber das ignorierte ich lieber. Bis ich mich eben ohne
Freund und ohne Baby
- wiederfand und ungeplant ins Arbeitsleben geriet. Die
Kollegen waren nett,
- mussten mich aber trotzdem fr den Berufsalltag
erziehen. Ich hatte noch
- nie im Team gearbeitet - und leider gehrt zu jedem
Team, dass intern auch
- kritisiert wird. Das war ich nicht gewohnt und beneidete
alle Frauen, die
- in den Erziehungsurlaub fliehen durften. Htte sich
damals ein geeigneter
- Vater prsentiert: Ich htte sofort mein ltestes
Kind angesetzt. Aber es
- kam keiner.
- Stattdessen vergingen die Berufsjahre, bis ich berrascht
das Jubilum der
- ersten fnf begehen konnte. Nie htte ich
angenommen, dass ich so lange
- durchhalten wrde, hatte am Anfang immer wieder von der
Teilzeit getrumt.
- Inzwischen verstehe ich jedoch sehr gut, warum kaum ein Mann
seinen
- Erziehungsurlaub nimmt: Ist der Schock der Teamarbeit einmal
berwunden,
- ist sie so anregend und ausfllend, dass ich fr
ein Kind nicht mehr darauf
- verzichten wrde. Jetzt msste ich nicht mehr nur
einen willigen Vater
- treffen, wie frher, sondern einen Teilzeit-Vater. Auch
das ist bisher
- nicht geschehen.
- Immer wenn ich meine Nichten und Neffen sehe, stellt sie
sich wieder, diese
- ewige Frage: Sollte ich nicht doch ein Kind bekommen? Und
sei es allein?
- Auch wenn ich es jetzt nicht vermisse? Zur Sicherheit, damit
ich nichts
- verpasse? Noch kommt mir diese Erlebnis-Vorratshaltung
absurd vor. Aber wer
- wei§. Was aus meinen vier Kindern wurde - darber
kann ich endgltig erst
- nach der Menopause berichten.
- ANNA BLOMBERG
- taz Nr. 6362 vom 2.2.2001, Seite 4, 97 Zeilen TAZ-Bericht
ANNA BLOMBERG
- Von: km21@c-base.org (02.02.2001)
-
An: km21.0-liste[km 21.0:] neue Debatte-
-
ARBEIT FAMILIE IDEALE FUN - WAS BLEIBT BEI DER BESCHLEUNIGUNG
DES LEBENS AUF DER STRECKE?
-
- Hallo meine Lieben,
- beim Aufrumen auf der km21-Site las ich krzlich
noch einmal eine Mail von Silvia
- vom November 99:
- "...Unterstelle ich richtig, dass die meisten auf der
km21-Liste 30
- plus/minus 5 Jahre alt
- sind? Habe vor kurzem in dem Buch "Die Zukunft der
Frauen -
- Szenarien fr das 21.
- Jahrhundert" von McCorduck und Ramsey das Ergebnis
einer Umfrage
- bei
- US-Teenagern gelesen:
- Die befragten Jungs stellten sich ihre Zukunft so vor, dass
sie
- irgendwann Job, Frau
- und Kinder haben, sie fr das Einkommen verantwortlich
sind und ihre
- Frau sich um
- die Familie kmmert. Die Mdchen wollten auch Job,
Mann und Kinder,
- aber ein
- Modell, dass ihnen sowohl Berufs- als auch Familienleben
ermglicht.
- Welche Vision
- geht in Erfllung, wenn die mal so alt sind wie wir?
Was habt Ihr
- fr Vorstellungen?
- Ist eine partnerschaftliche Lebensgestaltung mglich?
berhaupt
- wnschenswert?
- Was ist das berhaupt?
- Die meisten Menschen in meinem Umfeld empfinden sich als
- gleichberechtigt. Gut.
- Will nichts weniger, als alte Opferrollen zu beschwren.
Bin aber
- doch erstaunt, wie
- sehr die Strukturen, die unser Leben mitbestimmen, zunehmend
aus dem
- Blick
- geraten.
- Kann das angehen, dass ich in einer Geschichte kaum erwhnen
darf,
- dass ein Mann
- (Richter im ffentlichen Dienst) sich den
Erziehungsurlaub mit
- seiner Frau teilt, weil
- sein Arbeitgeber ohnehin unterstellt, dass ihm das Institut,
in dem
- seine Frau arbeitet,
- ja offenbar wichtiger sei als die eigene Arbeit?
- Httet Ihr eine Wahl? Von Eurer Arbeitssituation aus?
Von Eurem
- Verdienst her
- auch?
- Kann das angehen, dass ein Chefredakteur (verheiratet, zwei
Kinder),
- der
- Schwangerschaftsvertretung einer Mitarbeiterin mehr oder
minder die
- Stelle in die
- hohle Hand verspricht, weil er keine Frau kenne, die den Job
als
- Ressortleiterin mit
- Kindern schaffte?
- Da stimmt doch was mit den Strukturen nicht. Oder muss das
heute
- jeder von uns fr
- sich allein regeln, weil es schlicht individuelles Versagen
ist, die
- verschiedenen
- Lebensbereiche nicht integriert zu bekommen?
- Bekommt Ihr auch sofort Ekelpickel, sobald etwas den Ruch
des
- Feministischen hat?
- Oder den Ruch des Politisch Korrekten? Muss man ber
diese Themen
- noch reden?
- Kann man darber noch reden? Ohne Ressentiments zu
wecken? Jeder ist
- seines
- Glckes Schmied?
- Wie schmiedet Ihr? Was schmiedet Ihr? Wo hat Politik
Einfluss auf
- Euch?
- Lasst mal wissen!"
- Dies sind nicht nur Fragen, die sich Frauen stellen mssen.
Wie gehen Arbeit und
- Familie/Kinder und womglich noch politische Ideale
zusammen?
- Nach meiner bisherigen Beobachtung gar nicht: Politische
Ideale scheinen ein Luxus
- fr Kinderlose zu sein, Teilzeitstellen sind ein Luxus
fr sozial denkende, nicht
- profit-orientierte Unternehmen, und im letzten Jahr erlebte
Schuften bis zum
- Abwinken ein Rehabilitierung als Lifestyle der New Economy.
- Man knnte es auch so formulieren: Das sich
beschleunigende Leben stellt uns
- permanent vor so viele winzige Entscheidungen, und zwar auch
dann, wenn es nur um
- Spass geht (welchen Film ansehen, welche CD hren,
welche Party checken,
- welche...), dass wir nicht mehr zum Nachdenken kommen, und
reflexartig greifen wir
- zu den "klassischen" Lsungen da, wo es nicht
mit dem Griff ins Portemonnaie getan
- ist (um eine CD zu kaufen...). Also heiraten wir, nehmen
einen "vernnftigen" Job
- an, schlie§en eine Lebensversicherung ab, kaufen ein
gr§eres Auto...
- Ergebnis: Die althergebrachten Werte erleben oberflchlich
gesehen eine Renaissance
- - siehe die von Silvia beschriebene Studie.
- Dazu eine weitere Frage: Wenn das so ist, ist es eine
bedauerliche Entwicklung? Wenn
- ja, warum? In welchen Situation wrde es sich negativ
bemerkbarmachen?
- ein schnes wochenende, euer niels
- Von: km21@c-base.org (23.01.2001)
-
An: KM 21.0[km 21.0:] Unwort des Jahres: "National
befreite Zone"
-
- Unwort des Jahres: "National befreite Zone"
- Von Rechtsextremisten geprgter Begriff - Absage an
"deutsche Leitkultur"
- Frankfurt/Main - "National befreite Zone" ist das
Unwort des Jahres 2000. Wie die
- Gesellschaft fr Deutsche Sprache am Dienstag in
Frankfurt am Main mitteilte,
- entschied sich die sechskpfige unabhngige
Kommission fr die von
- Rechtsextremisten gebrauchte Umschreibung der von ihnen
terrorisierten Gebiete und
- Orte in Ostdeutschland.
- Als weitere Unwrter wurden "berkapazitre
Mitarbeiter", "Separatorenfleisch" und
- der von der CDU in Darmstadt verwendete Wahlkampfslogan
"Dreck weg" aufgespie§t.
- Unter diesem berbegriff htten die
Christdemokraten im Internet neben
- Hygienema§nahmen auch Abwehrma§nahmen gegen
verschiedene Menschengruppen
- gefordert, hie§ es in der Begrndung.
- Das Unwort des Jahres wurde zum zehnten Mal vergeben
(Rckblick). Gesucht werden
- jeweils Begriffe, die sachlich grob unangemessen sind und
mglicherweise sogar die
- Menschenwrde verletzen. Wie der Jury-Vorsitzende und
Frankfurter
- Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser mitteilte,
entschied sich die
- Kommission fr den Begriff "national befreite
Zone", weil er "auf doppelte Weise
- zynisch" sei. So verherrliche das Wort extremistisches
und gewaltttiges
- Sektierertum als national. Zum anderen werde die Verfolgung
von Menschen als
- Befreiung definiert.
- Favorit "deutsche Leitkultur"
- An der Suche nach dem Unwort beteiligt sich eine seit Jahren
zunehmende Zahl von
- Brgern. Insgesamt gingen diesmal bei der Jury 2001
Zuschriften mit 445
- verschiedenen Vorschlgen ein. Spitzenreiter bei den
Nennungen war der von
- Unionsfraktionschef Friedrich Merz in der Debatte um die
Einwanderungspolitik
- geprgte Begriff der "deutschen Leitkultur",
der auch von dem Tbinger
- Rhetorikprofessor Walter Jens vorgeschlagen wurde.
Entscheidend fr die Jury sei
- aber nicht die zahlenm§ige Rangliste, sondern ein
"besonders krasses
- Missverhltnis von Wort und bezeichneter Sache",
erklrte Schlosser. (AOL/afp)
- Von: km21@c-base.org (10.01.2001)
-
An: KM 21.0
-
[km 21.0:] fr_ein_deutsches_indymedia
- www.indymedia.org www.praha.indymedia.org
- Hallo indymedi@s,
- hier eine ueberarbeitete Version vom
- - Aufruf zur Gruendung eines
- deutschsprachigen indymedia
- und von der
- - Einladung zum ersten bundesweiten
- Treffen in Hamburg
- Die Idee besteht ja darin, dass wir diesen Aufruf
- an uns bekannte Projekte und Personen persoenlich
- verschicken. Damit das ab Weihnachten losgehen
- kann, schickt doch Ergaenzungen oder Kritik am
- Text bitte moeglichst schnell ueber diese Liste.
- Wir wollen ja ausprobieren, die bereits
- Angeschriebenen in die "Wandermail" (Subject:
- Adressen) einzutragen, damit klar ist, wer alles
- schon bescheid weiss.
- Fuer das Treffen in Hamburg ist es wichtig, dass
- sich konkret Leute finden, die die einzelnen
- AGs vorbereiten, und dass auch im Vorfeld klar
- ist, wer sich fuer die Arbeitsbereiche zustaendig
- fuehlt. Aus unserem Kreis gibt es Leute, die zu
- Beginn des Treffens vorstellen wuerden, wie die
- Diskussionen innerhalb der Castor-Vorbereitungen
- verlaufen sind.
- Wie sieht es aus mit TEXT, FOTO, VIDEO und AUDIO?
- Das Treffen soll ja eher den Charakter eines
- Arbeitstreffens haben, als eine Veranstaltung zu
- sein. Es steht und faellt mit der Beteiligung.
- Bitte sprecht im Zuge der Einladung geeignete
- Gruppen und Leute darauf an, ob sie sich eine
- koordinierende Funktion fuer einzelne Bereiche
- vorstellen koennen.
- Viel Spass beim Lesen,
- - - nadir.
- - ------------- begin of text -------------
- Dies ist ein Aufruf.
- Gruenden wir eine deutschsprachige Sektion von
- indymedia.org!
- Die Zugaenge zu der Idee sind vielfaeltig:
- Der eine hat die Ausweitung von indymedia.org
- von Seattle bis nach Europa mit Spannung verfolgt;
- eine andere hat das indymedia-Medienspektakel von
- Prag aufmerksam gemacht; eine Videogruppe hat schon
- laenger ueberlegt, wie sich Medienaktivitaeten
- besser vernetzen lassen; und wiederum andere kommen
- allein nicht weiter, muessen sich fuer jede Aktion
- alle Kontakte aufwendig neu erarbeiten...
- Die Idee besteht darin, ein bundesweites Netzwerk
- von Medienaktivist/inn/en einzurichten,
- das
- - - offen fuer viele ist,
- - - sich aus verschiedensten Gruppen und Leuten
- zusammensetzt,
- - - in mehreren Staedten erreichbar ist,
- - - sich ueber Mail, Web und Treffen koordiniert und
- - - politische Kampagnen in die unterschiedlichsten
- Medienkanaele streut.
- Angesprochen fuehlen koennen sich
- Fotographinnen, Infoladenleute, Kampagnentiere, Layouter,
- Bildarchivare, Journalistinnen und andere Schreiberlinge,
- Webtechies, Videokuenstler, Strassentheatergruppen,
- Radio-Piraten, Hobby-Interviewerinnen, Kommunikations-
- fetischisten...
- Zum einen soll es darum gehen, eine Erreichbarkeit und
- kontinuierliche Arbeit fuer ein deutsches indymedia.org
- aufzubauen, zum anderen waere es sinnvoll, eine
- Ansprechbarkeit von moeglichst verschiedenen Aktivistinnen
- ueber indymedia.org herzustellen.
- Konkret sieht es so aus, dass sich Leute aus Berlin und
- Hamburg bereits getroffen haben und zu einem ersten
- bundesweiten Treffen am 20./21. Januar 2001 in Hamburg
- einladen. Die Einladung findet sich weiter unten.
- Wir hatten die Idee, weitere Treffen reihum bei Gruppen
- aus verschiedenen Staedten zu veranstalten, damit wir
- jeweils auch die lokalen Bedingungen fuer die Arbeit
- der einzelnen Aktivist/inn/en kennenlernen koennen.
- Wir haben uns - nach ersten Diskussionen ueber das
- politische Selbstverstaendnis von germany.indymedia -
- dazu entschlossen, konkret an einer Kampagne zu
- diskutieren und Entscheidungen nicht in der Theorie,
- sondern an der Praxis orientiert zu faellen. Deshalb
- haben wir ins Auge gefasst, indymedia zum naechsten
- Castortransport - der aller Wahrscheinlichkeit nach
- Ende Maerz stattfinden soll - fuer Deutschland die
- "Initialzuendung" zu verpassen.
- Ein indymedia-Einsatz koennte wie folgt aussehen:
- Etliche Gruppen planen zB. eine Aktionswoche, um den
- naechsten Castortransport zu blockieren. Wichtig fuer die
- ganze Aktion ist die Medienarbeit - wie bisher bei
- Castortransporten wollen wieder viele Medienaktivistinnen
- zum Ort des Geschehens fahren und aktiv werden. Bereits
- im Vorfeld wird Kontakt zwischen den Aktionsgruppen und
- "indymedia" aufgenommen, eine gemeinsame
Medienstrategie
- entwickelt und ueberlegt, wie vorab informiert werden soll
- -- die ersten Medienaktivistinnen werden aktiv:
Radio-Jingles
- werden produziert, Eindruecke und Bilder von den bisherigen
- Castortransporten ins Web gestellt,
Hintergrundinformationen,
- Aufrufe und aktuelle Artikel werden verfasst und
- zusammengestellt. Der Tag X rueckt naeher, die
Vorbereitungen
- laufen auf Hochtouren; fuer indymedia heisst das: Leute
- zusammenzutrommeln & zu vernetzen, ein Redaktionssystem
fuer
- Live-Berichterstattung aufzusetzen, Medienarbeitsplaetze vor
- Ort zu schaffen, Kontakte zwischen Medienaktivistinnen und
- politischen Gruppen zu vermitteln... Wenn der Castor
- losgeschickt wird, bricht die heisse Phase an: Bilder,
- Videosequenzen, Eindruecke, Toene, Interviews koennen
zeitnah
- ueber Arbeitsplaetze und Internettechnik ins Web gespielt
- werden und stehen somit einer breiten Oeffentlichkeit zur
- Verfuegung. Die Aktivistinnen vor Ort veroeffentlichen
- direkt selbst. Darueber hinaus werden die Informationen auf
- (Zeitungs-)Papier gebannt, Wandzeitungen werden ausgedruckt,
- Diareihen konzipiert, ... -> die Informationen sollen
nicht
- nur der Weboeffentlichkeit zur Verfuegung stehen, sondern
- auch in Kneipen, Cafes, linke Zentren, Wohnprojekte, auf die
- Strasse, in Ausstellungen etc. "zurueckgetragen"
werden.
- Derartige Einsaetze lassen sich zu den verschiedensten
- Themen durchfuehren: Seien es Gegenveranstaltungen zu
- Naziaufmaerschen, antirassistische Grenzcamps,
- Kampagnen zur Freilassung der RAF-Gefangenen, Globale
- antikapitalistische Aktionstage, Kampagnen gegen
- kapitalistische Unternehmen ...
- Ein zentrales "Betaetigungsfeld" von indymedia.org
sind die
- (mediale) Unterstuetzung von politischen Kampagnen und die
- Absicht, eine Oeffentlichkeit ueber linksradikale Kreise
- hinaus zu erreichen. Fuer groessere Kampagnen besteht die
- Aufgabe, "Teil der Bewegung" zu sein und von
Beginn an die
- Diskussionen um Medienaktivitaet mit den Initiatorinnen
- der Kampagnen gemeinsam zu fuehren. Fuer jede groessere
- Aktion finden sich interessierte Medienaktivist/inn/en
- erneut zusammen und setzen je ein neues "IMC" auf.
- Aber indymedia kann darueber hinaus noch mehr sein:
- Beispielsweise in Berlin hat eine Gruppe zusammengefunden,
- die diskutiert, ein umfassenderes lokales IMC Berlin
- aufzubauen: Kontakt ueber "imc-berlin@lists.indymedia.org".
- Fuer die weitere Koordination bemuehen wir uns, die
- Mailingliste "imc-germany@lists.indymedia.org"
einzurichten.
- Ein kleines (internes) Archiv der bisherigen Beitraege zur
- Diskussion findet sich unter http://lotec.squat.net/imc/
- - --
- Dies ist eine Einladung.
- Worum soll es am Wochenende (20. und 21. Januar 2001) gehen?
- Wir wollen ein bundesweites indymedia-Treffen abhalten, um
- mit den interessierten Gruppen und Medienaktivist/inn/en
- ueber die Initiierung eines deutschsprachigen indymedia zu
- diskutieren. Um die Diskussion zu erden und moeglichst
- schnell eine gemeinsame Praxis zu entwickeln/auszuprobieren,
- haben wir den Castorwiderstand ins Visier genommen, als
- dessen Teil wir uns sehen. So haben wir fuer die beiden Tage
- folgendes Programm vorgesehen:
- Samstag, 20.01.2001, 13 Uhr
- Ort: B5 (Brigittenstrasse 5, Hamburg-St.Pauli)
- Vorstellen des Castorwiderstands und der geplanten
- Aktionen und Oeffentlichkeitsarbeit.
- Gemeinsame Diskussion ueber die Zielsetzung indymedias,
- Selbstverstaendnis und Medienstrategie.
- Sonntag, 21.01.2001, 11 Uhr
- Orte: unterschiedlich, Anlauf ueber B5 (Fruehstueckscafe)
- Aufteilen in AGs (Text, Foto, Audio, Video), um sich
- kennenzulernen und zu ueberlegen, wie sich die Arbeit
- in den einzelnen Arbeitsbereichen umsetzen und
- koordinieren laesst.
- Abschlussplenum: Zusammentragen der AG-Ergebnisse und
- Planung des weiteren Vorgehens.
- Ein (Web-)Technik-Treffen soll gesondert anberaumt werden,
- damit das "Gruendungstreffen" nicht so stark von
- technischen Diskussion dominiert ist. Dazu wird auch
- breit eingeladen - es wird voraussichtlich bei Lotec in
- Berlin stattfinden.
- Anreisen koennt ihr bereits am Freitag - wer nicht beide
- Tage Zeit hat, kann sich den inhaltlich spannenderen Tag
- aussuchen ;-)
- Meldet euch bitte auf jeden Fall bei "imc-de-l@nadir.org",
- wenn ihr kommen wollt, und sagt auch bescheid, wenn ihr
- Schlafplaetze braucht. Wie ihr die B5 erreicht und alles
- "Technische" zum Treffen erfahrt ihr dann
gesondert nach
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- Bis spaetestens zum Treffen, oder?
- Herzlichst - eure
- indymedi@s in spe
- aus HH und B
- Von: fcbui@snafu.de (05.01.2001)
-
mal wieder ein artikel für km21
-
- Die Botschaft des schwarzen Monolithen
- Wovon die Futurologen heute zu sprechen versuchen, das hat
Stanley Kubricks Film
- "2001 -
- Odyssee im Weltraum" schon vor 32 Jahren
- gezeigt
- Von Manfred Geier
- Heute, zwei Tage vor Beginn des Jahrs 2001, begegnen sich in
der Nähe des
- Riesenplaneten
- Jupiter die computergesteuerten
- Raumsonden "Huygens", "Cassini" und
"Galileo". Während "Galileo" bereits
seit 1995
- den
- Jupiter umkreist, werden die beiden anderen
- Sonden an ihm vorbeirauschen, um Schwung zu holen für
die letzte große Etappe ihrer
- Reise.
- Sie fliegen zum Saturn, den sie Ende
- 2004 erreichen werden. Dann wird "Cassini" den
Ringplaneten vier Jahre lang
- umkreisen; und
- "Huygens" wird in die Atmosphäre des
- Saturnbegleiters Titan eintauchen und auf ihm landen. Zwar
sucht man auf Titan nicht
- nach
- außerirdischen Lebensformen, aber
- Jean-Pierre Lebreton, Huygens-Projektleiter bei der
Europäischen
- Weltraumorganisation ESA,
- hofft, "durch die Untersuchung der
- Titan-Atmosphäre die organische Chemie besser zu
verstehen, die auf der Erde zur
- Entstehung des Lebens geführt hat".
- Zwischen Trip und Diskurs
- Vor 32 Jahren hatte 2001 - Odyssee im Weltraum Premiere.
Stanley Kubrick überraschte
- uns
- 1968 mit diesem Science-Fiction-Film, der
- eine überwältigende
technisch-ästhetisch-metaphysische Vision entwarf. Während
vor
- allem
- die Studenten die Welt nicht mehr
- philosophisch interpretieren, sondern politisch verändern
wollten, inszenierte
- Kubrick ein
- visuelles Erlebnis, das mit seinem emotionalen
- philosophischen Inhalt direkt ins Unbewusste der technischen
Zivilisation
- eindringen
- wollte. 2001 war ein phantastisches Werk, zugleich
- psychedelischer Trip und philosophischer Diskurs, eine
intellektuelle Verhandlung
- über die
- Chancen und Risiken neuer Technologien
- und zugleich eine mystische Betrachtung über den Sinn
des Lebens und des Kosmos. Es
- war
- die technologische Vision einer möglichen
- Zukunft und eine ethisch-ästhetische Betrachtung der
Weltgeschichte "sub specie
- aeterni".
- Diese Odyssee in den Weltraum nahm uns mit auf eine Reise
zum Jupiter, um dahinter
- eine
- Antwort auf die Fragen zu finden: Sind wir
- allein im Universum? Was ist der Grund, aus dem bewusste
Lebensformen entstehen
- konnten?
- Kubrick gehörte nicht zu den
- großsprecherischen Futurologen, die vor allem im Land
der großen Dinge, den USA, an
- ihren
- Vorhersagen arbeiteten. Er wusste, dass
- jeder "Historizismus", der den zukünftigen
Verlauf der Menschheitsgeschichte
- vorherzusagen
- versucht, nur eine irreführende Philosophie
- sein kann.
- 2001 war ein künstlerisches Ereignis, wie seine
literarische Vorlage, die bereits
- 1951
- erschienene SF-Erzählung The Sentinel (Der
- Wächter) von Arthur C. Clarke, mit dem Kubrick 1964 das
Drehbuch zu 2001 zu
- schreiben
- begonnen hatte. Clarkes Außerirdische, die
- von den Sternen kamen und auf Planeten wie unserer Erde
monolithische Wachtposten
- zurückließen, um die geistige Entwicklung ihrer
- Bewohner zu beeinflussen, waren reine Science Fiction und
sind es bis heute
- geblieben.
- Erstaunlicher ist die visionäre Kraft dieses
- Films, der bereits 1968 zeigte, was uns heute, am Beginn
eines neuen Millenniums,
- mehr
- denn je herausfordert. Die Probleme des
- biologisch Machbaren, die durch Gentechnologie zugespitzt
worden sind, die
- Rechenleistungen hochentwickelter Computersysteme, die
- unsere Intelligenz durch algorithmisierte Mechanismen
simulieren, oder die
- Expeditionen zu
- fernen Planeten, wobei gegenwärtig vor
- allem Jupiter und Saturn bevorzugte Ziele sind - all das ist
von Kubrick/Clarke
- bereits
- 1968 mit einer verblüffenden Präzision vorgezeigt
- worden.
- Im Wettlauf zwischen Science und Fiction haben sie einen
Vorsprung erkämpft, der uns
- noch
- heute zum staunenden Nachdenken
- herausfordert. Zur Erinnerung sollen einige Stichworte
genügen. Bereits im Oktober
- 1946
- hat Arthur C. Clarke in seinem Vortrag vor der
- "British Interplanetary Society" über "Die
Herausforderung der Raumschiffahrt deren
- kulturelle und philosophische Aspekte behandelt. Er
- war sich sicher, dass eine neue Zeit anbricht und die
Raumfahrt die Welt verändern
- wird.
- Aber in dieser Neuheit sah er nicht nur eine
- technische Herausforderung. Ihre Kraft bezog sie aus einer
mythischen Tradition,
- die
- Clarke mit den großen Werken Homers beginnen
- ließ. "Fremdheit, Wunder, Geheimnis, Abenteuer,
Magie - all diese Dinge, die gerade
- für
- ewig verloren zu sein schienen, werden in die
- Welt zurückkehren."
- Die Eroberung des Himmels evozierte den Mythos der Odyssee,
der nicht nur Kubricks
- Film
- und Clarkes ebenfalls 1968 erschienenen
- Roman zum Film den Titel gab. Auch Figuren und
Handlungsverläufe lebten von der
- archetypischen Energie des homerischen Epos.
- Wie Odysseus den einäugigen Riesen Polyphem, der seine
Gefährten geschlachtet hatte,
- in
- seiner Höhle blendete, so hat auch Dave
- Bowman, dessen Namen auf Odysseus als Bogenschützen
anspielt, den Kampf auf Leben
- und Tod
- gegen den riesigen Bordcomputer
- aufgenommen, der die anderen Raumfahrer getötet hatte
und mit seinem roten Auge die
- höhlenartige Welt der "Discovery"
- kontrollierte.
- Während die 68er die Schriften von Marx und Engels
studierten und von der
- Überwindung des
- Monopolkapitals träumten, lasen
- Kubrick/Clarke die programmatischen Entwürfe von Alan
Turing und Marvin Minsky. Sie
- orientierten sich an den logischen und
- zahlentheoretischen Arbeiten Turings, der als einer der
radikalsten Denker die
- logischen
- Möglichkeiten der Maschine als intellektuelles
- Experiment untersucht hatte und bereits 1948 die häretische
Überzeugung
- veröffentlichte:
- Es gibt intelligente Maschinen, die denken
- können. Und sie spielten mit dem Gedanken an eine
"Künstliche Intelligenz", deren
- Programm
- vor allem durch Minsky 1956 auf der
- Dartmoth-Konferenz entworfen worden war und die Grenzen
zwischen natürlichen
- Denkprozessen
- und ihrer künstlichen Simulierbarkeit
- zunehmend durchlässig werden ließ.
- So entstand HAL 9000, das Gehirn und Nervensystem der
"Discovery", jener
- "Heuristisch
- programmierte Algorithmische Computer",
- dessen Namen klanglich zwischen "hell" und "hail"
changiert, zwischen Hölle und
- Heil. Alle
- Diskussionen über die Macht der Computer
- und die Ohnmacht der Vernunft, die bis zu den gegenwärtigen
Horrorszenarien eines
- Bill Joy
- und den Apologien eines Ray Kurzweil
- reichen, in denen der Mensch keine Rolle mehr spielen soll,
sind im faszinierenden
- Duell
- zwischen HAL und Bowman bereits entfaltet
- worden. HAL, dessen Name IBM ergibt, wenn man seine
Buchstabenfolge eine Stelle
- weiterrückt, lässt uns nach der unverfügbaren
- Eigenart des Menschen fragen, die sich jeder maschinellen
Simulierbarkeit entzieht.
- Dabei haben Kubrick/Clarke bereits 1968 bemerkenswerterweise
auf eine Dimension
- hingewiesen, von der sich auch Turing oder Minsky
- nichts träumen ließen: Was fühlt eine
Maschine, wenn sie in einen
- "Programmierkonflikt"
- zwischen Wahrheitsorientierung und
- Täuschungsgebot gerät und dabei, wie in der
schizophrenen Lösung einer
- Doppelbindungssituation, eine fehleranfällige
"elektronische
- Neurose" entwickelt? Und was empfindet sie, wenn sie
den Kampf ums Überleben
- verliert und
- langsam ausgeschaltet wird? Die infantile
- Regression des Superrechners HAL gehört zu den
ergreifendsten Szenen der filmischen
- Science Fiction.
- Die "Suche nach ExtraTerrestrischer Intelligenz",
die 1992, anlässlich des 500.
- Jahrestags
- der Ankunft von Kolumbus in Amerika, von der
- US-Raumfahrtbehörde NASA gestartet wurde, hat eine der
ältesten Fragen der
- Philosophie
- reaktiviert: "Sind wir allein im Universum?"
- Während die meisten antiken Denker diese Frage
verneinten und zwischen dem Glauben
- an
- außerirdische Lebensformen und der
- Anerkennung einer übernatürlichen Transzendenz
nicht klar unterschieden, hat die
- wissenschaftliche Aufklärung auf diese Frage
- zunehmend zurückhaltend oder ablehnend reagiert. Da man
keine überzeugenden Beweise
- für
- die Existenz Außerirdischer fand, wurde
- ihre Annahme zu einer reinen Glaubensfrage. Das Spektrum
reicht von halluzinierten
- UFO-Erlebnissen bis zu quasi-religiösen
- Überzeugungen, die den Niedergang konventioneller
Religionen durch den Glauben an
- überlegene Wesen irgendwo da draußen
- supplementierten.
- Zwischen Hölle und Heil
- Auch in dieser Hinsicht führt uns 2001 ein erhabenes
Symbol vor Augen, das zwischen
- sichtbarer Materialität und transzendenter
- Bedeutsamkeit angesiedelt ist. "TMA-1", die "Tycho
Magnetic Anomaly - One", ist ein
- schwarzer Monolith, der als mysteriöser "Sentinel"
- für eine außerirdische Intelligenz Stellung
bezogen hat. In ihm manifestiert sich
- die
- Macht eines uralten Glaubens an Übersinnliches,
- der in einer zunehmend entzauberten Welt einen gewissen
Trost zu spenden vermag.
- Wenn die
- Welt, kosmologisch gesehen, keine
- vertraute Stätte lebensweltlicher Geborgenheit mehr
ist, sondern als unbedeutendes
- Gestirn
- in einem gleichgültigen und schweigsamen
- Tiefenraum dahintreibt, nehmen Außerirdische die
Stellung von Göttern oder Engeln
- ein. Das
- erhellt den Charakter der "Offenbarung",
- den der schwarze Monolith in seiner reinen Präsenz
ausstrahlt, und es spricht für
- seine
- magische Kraft, die bei der Menschwerdung des
- äffischen "Mondschauers" ebenso wirksam war
wie bei der Transformation Dave Bowmans
- zum
- übermenschlichen "Sternenkind".
- 2001 sagt seinen Zuschauern nicht, was wirklich der Fall ist
oder sein wird. Besitzt
- HAL
- 9000 wirklich echte Gefühle? Gibt es
- Außerirdische? Sind die evolutionären Schübe
der menschlichen Gattungsgeschichte von
- außen
- verursacht oder zielgerichtet? Weder
- der Film noch der Roman geben auf diese Fragen eine
eindeutige Antwort. Kubrick und
- Clarke
- ging es nicht um eine Beschreibung oder
- Erklärung von Tatsachen, die gegenwärtig bestehen
oder zukünftig der Fall sein
- werden.
- Ihre Werke sind Manifeste einer künstlerischen
- Arbeit, die zeigen will, was den menschlichen Verstand im
Zeitalter von Raumfahrt
- und
- Elektronik, Computerintelligenz und
- Biotechnologie herausfordert: die Möglichkeit einer
übermenschlichen Kraft oder
- Energie,
- die den Menschen als solchen zu überwinden
- droht oder in eine neue unerforschte Welt aufbrechen lässt.
- Für diese Möglichkeit hat Kubrick bereits 1968
eine filmische Form geschaffen, die
- in den
- postmodernen 80-er Jahren als "erhaben" im
- Sinne von Kants ästhetischer Urteilskraft diskutiert
worden ist. Gegen die Allgewalt
- einer
- Welt, die das menschliche Subjekt zu
- überwältigen droht, wurde eine Weltall-Ästhetik
gestaltet, die den menschlichen
- Geist
- erhöht und auf eine Odyssee ins Undarstellbare
- und Undenkbare mitnimmt. Wie in einem Raumschiff fliegen wir
filmisch durch jenen
- unbegrenzten Raum, den Kant 1790 ästhetisch
- reflektiert hat, um die "heiligen Schauer" des
erhabenen Gefühls zu evozieren. Denn
- nur so
- können wir der Größe und Macht jener
- technischen Herausforderungen standhalten, die sich ständig
potenzieren und ins
- Extreme
- steigern. Kubricks 2001 hat uns ästhetisch
- gezeigt, wovon die Futurologen zu sprechen versuchen, ohne
es wirklich zu können.
- Wahrscheinlich hat uns der Film deshalb bereits
- 1968 sehen lassen, was wir heute erleben können.
- Manfred Geier ist Professor für Sprach- und
Literaturwissenschaft in Hannover.
- Zuletzt
- erschien von ihm Fake. Leben in künstlichen
- Welten (Rowohlt 1999).
- [ document info ]
- Copyright © Frankfurter Rundschau 2000
- Dokument erstellt am 29.12.2000 um 21:24:00 Uhr
- Erscheinungsdatum 30.12.2000
- ======================================================================
- Von: km21@c-base.org (03.01.2001)
- An: KM 21.0
- [km 21.0:] Fwd: Ausschaffungshaeftling erhaengte sich
- here's a news brief about a 20-year-old from west africa in
deportation
- custody in schaffhausen, switzerland who hanged himself in
the night
- >from saturday to sunday.
- alain
- -------- Original Message --------
- Subject: [Antira-l] [Fwd: Ausschaffungshaeftling erhaengte
sich in
- seiner Zelle]
- Date: Tue, 02 Jan 2001 11:43:42 +0100
- From: pressebuero savanne <savanne@savanne.ch>
- To: antira-l@savanne.ch
- > Montag, 1. Januar 2001 - 11:19
- > Verzweiflungstat an Silvester
- > Ausschaffungshftling erhngte sich in seiner
Zelle
- >
- > Voller News-Artikel:
- > http://www.news.ch/detail.asp?ID=27811
- >
- > Aktuelle News aus der Schweiz und dem Ausland:
- > http://www.news.ch
- > http://www.nachrichten.ch
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