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11. September - 5. Oktober 2001
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Betreff: [km 21.0:] bushisms...
Von: J. LANGER <joachim.langer@gmx.net>

Peinlicher Versprecher von Bush [zurück]

Washington (AP) Dass das Halten von Reden nicht seine Stärke ist,
hat US-Präsident George W. Bush wiederholt demonstriert. Am
Donnerstag dürfte aber auch seinen an Versprecher gewohnten Beratern
der Atem gestockt haben: Die Vereinigten Staaten würden entschlossen
und hart gegen den Terrorismus vorgehen, damit zukünftige
Generationen in Frieden leben könnten, sagte Bush bei einer Rede im
Arbeitsministerium. «Und da habe ich gar keinen Zweifel, gar keinen
Zweifel, dass wir scheitern werden», betonte er. Schweigen im
Publikum. Die nächsten Sätze stellten jedoch klar, dass Bush wohl
einfach das Wort «nicht» vergessen hatte. «Scheitern gehört nicht zu
unserem Vokabular», fuhr der Präsident fort. «Diese große Nation
wird die Welt anführen und erfolgreich sein.»

© ap - Meldung vom 05.10.2001 09:31 Uhr


Betreff: Re: [km 21.0:] Zwischendrin
Von: gregor sedlag <sedlag@c-base.org>
An: km21@c-base.org

hi,

At 22:56 Uhr +0200 03.10.2001, x wrote:
>Das ist die Welt in der wir leben müssen. So ist es leider. Wo ist
>da die Form? (...)"

aber dafuer haben wir ja wenigstens noch die faz:-)


c-u


--


be future compatible

gregor sedlag
conceptioneer


Betreff: [km 21.0:] Zwischendrin
Von: x x
An: km21@c-base.org


Möchte allen das am 30. September in der FAZ am Sonntag erschienene Christian Kracht- Interview empfehlen, ich sage nur, herzhaft. Medien, Politik, Kultur - alles schön durch den Fleischwolf gedreht. Von Bin Laden zu Bart Simpson, als Beispiel des "durchamerikanisierten Symbols" - "wahlweise und beliebig negativ aufladbar..." Eine Frage mal im Auszug, da mußte ich doch schwer lächeln, weil ich mir die Journalisten dabei vorstellte:
 
FAZ: "Was soll das heißen, Sie zollen Mullah Omar Respekt, nur weil er unsichtbar ist? - Was ist denn mit seiner Politik? Die Christenverfolgung, die Unterdrückung der Frauen? Oder auch die Zerstörung der Buddha-Stauen (...)?"
Kracht:
(...) Zu Mullah Omar - da er ja nicht existiert, können Sie von seiner vermeintlichen Existenz nur durch amerikanische Medien erfahren haben, oder kennen Sie Medien, die in Kriegszeiten nicht gleichgeschaltet sind? Ich erweise ihm Respekt, weil die Taliban - im Gegensatz zu Goldie Hawn, die im Fernsehen - in Nahaufnahme - Glyzerintränen weinend die amerikanische Nationalhymne singt, wirklich camp sind. Ich würde gerne Goldie Hawn ein bißchen unterdrücken."
 
Und noch eins:
FAZ: "Aber es geht doch nicht nur um Formen. Es ist doch lächerlich, die Welt ausschließlich nach Bildern zu beurteilen. Es gibt doch auch Inhalte, Politik und Moral (...)".
Kracht:
(...) "Ich zitiere dazu Salman Rushdie aus seinem neuen, leider Gottes sehr schlechten Roman "Fury", es geht in dieser Passage um einen Streit in einer Beziehung: 'They stood facing each other like bloodied Gladiators, giving and receiving the wounds that would soon leave their love dead on the floor of this emotional Colosseum' und setze mal George W. Bush daneben, vom Freitag, 21. September: 'I'm not gonna fire a 2 million dollar missile at a ten dollar empty tent and hit a camel in the butt.' Das ist die Welt in der wir leben müssen. So ist es leider. Wo ist da die Form? (...)"
 
 
Fragt sich ebenfalls
 - mit Gruß -
 
x


Betreff: [km 21.0:] Desinformation
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: Km21 <km21@c-base.org>

Na so einfach ist das doch wohl doch nicht, sich zu
informieren. Scheint ja wohl grad wieder ein Feiertag
in D'land zu sein... uuups, achja genau der. Hatte
nur mal versucht naeheres ueber die angeblichen Beweise
ueber die Verbindung zu Bin Laden zu finden und bin dabei
nur auf einen einzigen Bericht im Spiegel gestossen. Alle
anderen Main-Stream Medien scheint das wohl nicht zu
interessieren...

PETE


Betreff: [km 21.0:] Fw: (open) (fwd) [Tp2000-l] Peace Walk through Brussels 7th October
Von: J. LANGER <joachim.langer@gmx.net>

On Mon, 1 Oct 2001 15:09:51 +0100 (BST), "D.A.HELLER"
<D.A.Heller@geo.hull.ac.uk> wrote:


Dear friends,I thought some of you might be interested to hear that
we
are planning a
peace walk through Brussels on 7th October, to oppose the "New War".

More information can be found on the web at:
http://www.motherearth.org/NoWar

if you know anyone who is in Belgium, or mightbe interested in
joining
the walk, please help us to spread the call for action, which I have
included below...

in peace,
david


Dear Friends,
The Belgian peace movement has called for a peace walk through
Brussels
on Sunday 7th October. The meeting point is 3pm at the North
Station,
Brussels. This call follows the tragic events of 11th September, and
aims
to give a clear signal to politicians and the broader public:

We act in solidarity with all victims of violence around the world,
and
demand:
1. Break the spiral of violence
2. Justice, not revenge
3. No Belgian participation in war
4. Disarmament for development
5. Respect, Stop racism!

Shortly, we will be spreading a poster via email. Or you will be
able
to
download it from the website http://www.motherearth.org/NoWar/

From 1st October we will be circulating a platform text with the
background to the demonstration.

If your organisation wants to take part in the coalition, send an
email
to vrede@vrede.be or call 09/233.46.88 (latest is 5th October, 2pm).

The organisations involved in the coalition are:
Abolition 2000, ACW-Koepel van Christelkijke Werknemersorganisaties,
AIB,
Amnesty International Vlaanderen, Artsen voor vrede, Attac
Vlaanderen,
Broederlijk Delen vzw, Christenen voor het Socialisme, Coordination
Nationale d'Action pour la Paix et la Démocratie, (CNAPD), Comité
pour
les droits humains 'Daniël Gillard', De Vuurbloem, December 18,
FOS -
Socialistische Solidariteit, Elcker-Ik Mechelen, Elcker-Ik Leuven,
Forum
voor Vredesactie, Frans Brood Productions, Humanistisch Verbond
Vlaanderen, Interdiocesaan Pastoraal Beraad (IPB), Islamitisch-
Documentatie en Informatiecentrum (IDIC), Koepel van de Noord-Zuid
beweging - 11.11.11, KP, Käthe Kollwitz Collectief - Vredesloop
2001,
Leef!, Le Monde selon Les Femmes, Mensenbroeders, M.I.R.-I.R.G.,
Mouvement Chrétien pour la paix, Nederlandstalige Vrouwenraad, Oost
West
Centrum vzw, Overlegcentrum voor de Integratie van Vluchtelingen
(OCIV),
Oxfam-Solidariteit/Solidarité, Oxfam Wereldwinkels, Pax Christi
Vlaanderen, Pax Christi Wallonie - Bruxelles, Ruimte vzw, Service
Civil
International, Socialisme zonder grenzen, Tayad, 't Uilekot, Vlaams
Netwerk Lichte Wapens, Vlaams Overleg Duurzame Ontwikkeling (VODO),
Vlaamse Artsen voor Milieu en Maatschappij (VlamM), Voor Moeder
Aarde,Vrede vzw, Vredeshuis Aalst, Vrouwen in 't Zwart Leuven,
Werkplaats
voor Theologie en Maatschappij, Wereldsolidariteit, WIS, Youth
Action
for
Peace


SUPPORT US!
We are asking all organisations joining the coalition to pay a
minimum
1.000 Belgian franks towards the costs of the demonstration. You can
make
payments to Oxfam-Solidariteit 000-0000028-28 mentioning
"vredeswandeling
7 oktober"

---
For Mother Earth, Maria Hendrikaplein 5, 9000 Gent, Belgium
Tel: +32 9 242 87 52 Fax: +32 9 242 87 51
http://www.motherearth.org david@motherearth.org


_______________________________________________
Tp2000-l mailing list
Tp2000-l@gn.apc.org
http://mailman.greennet.org.uk/mailman/listinfo/tp2000-l

--
Arne Hansen
E-mail: arnehans@post3.tele.dk, Tlf. 98425542
Sønderjyllands Alle 35, 9900 Frederikshavn,DK
Hjemmeside: www.arnehansen.adsl.dk


Betreff: [km 21.0:] 2001 - stand der dinge. rechtsradikalismus in deutschland
Von: J. LANGER <joachim.langer@gmx.net>
An: km21@c-base.org

Gut ein Jahr nach dem "Aufstand der Anständigen" veranstaltet die
Zeitschrift telegraph gemeinsam mit der Stiftung Haus der Demokratie
eine Konferenz.

[Zeit]
vom 5. bis 7. Oktober 2001-10-01

[Ort]
Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str.4, 10405
Berlin

[Info]
www.diekonferenz.de

[Titel]
"2001 - stand der dinge. rechtsradikalismus in deutschland"

Text:
Zwar gibt es neuerdings Konferenzen, Tagungen, Workshops und
Weiterbildungen zu diesem Thema öfter und vielerorts. Immer wieder
wird
der Rechtsradikalismus dabei aber als das genaue Gegenteil der
Gesellschaft dargestellt, aus der die Leute kommen, die sich
öffentlich
mit ihm befassen. Der Rechtsradikalismus wird gleichsam auf der
anderen
Seite des Mondes vermutet: unter irgendwelchen Jugendlichen, in
unterprivilegierten und ungebildeten Unterschichten, in Cliquen,
welche
die Gesetze nicht achten und die öffentliche Ordnung stören,
schließlich, nicht zuletzt mit dem Klischee vom saufenden
ostdeutschen
Skinhead, im illiberalen Nachlaß der DDR. Die Kritiker des
Rechtsextremismus sehen sich ganz anders: weltoffen, gewohnt an den
Umgang mit fremden Kulturen, konfliktfähig und verfassungstreu.
Ausgangspunkt der Konferenz ist der Verdacht, dass da einiges so
nicht
stimmt und dass Rassismus und Rechtsradikalismus immer noch aus der
Mitte der Gesellschaft kommen - einer Gesellschaft, die auch auf dem
Gebiet der Ex-DDR stattfindet, allerdings in besonderer Weise. Über
diese Gesellschaft sollte geredet werden und über den Platz, den
Rechtsradikale in ihr einnehmen.

In den vergangenen Jahren hat sich in weiten Teilen Deutschlands
eine
dominante rechte Jugendkultur etabliert, die massive Gewalt vor
allem
gegen Ausländer, Obdachlose und unabhängige Jugendliche ermöglicht.
Der
organisierte Rechtsextremismus der alten Bundesrepublik fand einen
fruchtbaren Boden für aktivistische Kampagnen und soziale Phrasen.
So
umstritten die Ursachen sein mögen, eine Tatsache ist unverkennbar:
Der
durchaus vorhandene antifaschistische Widerstand konnte die
Etablierung
der Rechten in West und Ost nicht verhindern. Wiederholter und
heftiger
offizieller öffentlicher Aktionismus hat keine Probleme gelöst.
Feierlich angemahnte Zivilcourage wird verdächtigt und
kriminalisiert.
Die Mobilisierung der Zivilgesellschaft scheitert nicht nur an
fehlendem
Bürgersinn, sondern vor allem am fehlenden Interesse der
Bevölkerung,
die die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung der Polizei
überlassen wollen. Das Kurieren an Symptomen verschafft Zeit und
Linderung, aber ohne eine Veränderung der sozialen Strukturen wird
eine
Auflösung des längst zivilgesellschaftlich verankerten rechten
Milieus
nicht gelingen.

Die Konferenz richtet sich an Menschen, die sich in verschiedener
Weise
gegen rechtsradikale Aktivitäten in Deutschland stellen. Sie soll
Interessierten und Betroffenen Gelegenheit zur Darstellung eigener
Aktivitäten, zur Information und Diskussion bieten. Wir wollen eine
ebenso öffentliche wie kritische Auseinandersetzung mit den Ursachen
von
Rechtsradikalismus und den Möglichkeiten zu seiner Bekämpfung
befördern.
Ziel dieser Konferenz muss es sein, über die unmittelbar Beteiligten
hinaus durch ein breites Medienecho zur Stärkung einer
antirassistischen
Zivilgesellschaft in Deutschland beizutragen (elektronische Medien,
Konferenzreader).


Für weitere Auskünfte stehen Frau Kruschwitz (Stiftung Haus der
Demokratie, Öffentlichkeitsarbeit - 20165520)zur Verfügung.

Mail-Adresse:
kontakt@hausderdemokratie.de

Aktuelle Informationen und Konferenzprogramm:
www.diekonferenz.de

telegraph - ostdeutsche Quartalsschrift
www.telegraph.ostbuero.de

Mail:
telegraph@ostbuero.de


Mit freundlichen Grüßen


Konferenz vom 5. 10. bis 7. 10. 2001:

5.10. Eröffnungsdebatte:

Waffenbruder Staat? Antifaschistischer Widerstand und
Rechtsstaatliche
Ordnung.
(Teilnehmer: Wolfgang Kaleck, Frank Jansen, AAB u.a.)

6.10. Sonnabend: Referate und Arbeitskreise:

I. Zwischen Globalisierung und Heimatkult. Die Antwort der
neuen/alten Rechten auf die soziale Frage.

II. Herstellung neuer Autoritäten: Die soziale Funktion und
Legitimierung rechter Gewalt.

III. Erfahrungen antifaschistischen Engagements in Ostdeutschland.

VI. Brandstifter Staat oder wehrhafte Demokratie?

V. Verordneter Antifaschismus - verordnete Demokratisierung

Podiumsdiskussion:
War die Entnazifizierung in der DDR weniger erfolgreich, als die des
"Coca-Cola-Imperialismus" in Westdeutschland, obwohl dort viele
Altnazis
aktiv blieben? War der Bruch mit dem Dritten Reich in der DDR nicht
radikal genug? Haben nazistische Traditionen haben den Bruch
überlebt
und machten sich in der Entwicklung des Rechtsextremismus nach 1989
bemerkbar?
(Teilnehmer: Inge Deutschkron, Thomas Kuczynski, Lutz Niethammer,
Günther Wieland)

7.10. Abschlussdiskussion:
Strategien und konkreter Widerstand: Zwischen sozialrevolutionären
Ansätzen, Konzerttouren und Parteiverbot.
(Teilnehmer: Reinhard Schult, Christian Ströbele, AAB, Grenzcamp,
telegraph)


Betreff: RE: Antw: [km 21.0:] desinformationelle Kriegsfuehrung?
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: 'km21@c-base.org' <km21@c-base.org>

> -----Original Message-----
> From: Niels Boeing [mailto:niels.boeing@woche.de]
> Sent: Friday, September 28, 2001 4:41 PM
>
> gelassen. aus zwei gründen: 1. weil der brennpunkt des
> interesses von den meinungsführern auf eine bestimmte these
> gelenkt wird. da dann "alle darüber reden", "müssen wir auch
> etwas dazu machen". das hat nichts mit manipulation, sondern
> mit den gesetzen der aufmerksamkeitsökonomie zu tun. dann
> kommt es auch zu reaktionen wie die von peter eben, es gebe
> keinen grund, "gerade auf dieser these rumzureiten". und so
> rennt die meute in ein und dieselbe richtung.

Es sind eine Vielzahl von kontraeren Meinungen in den oeffentlichen
Medien zu den 11-Sep-Folgen zu finden, die jedem in der westlichen Welt
zugaenglich sind. Natuerlich gibt es auf allen Seiten Medien, die
Informationen zurueckhalten oder verfaelschen. Doch jedem ist wohl
klar, dass eine einzelne Informationsquelle nicht ausreicht um sich
ein 'vollstaendiges' Bild zu erstellen. Es gibt niemanden, der sich
ein komplettes Bild irgendeines Themas machen kann (wo ist der
'CIA-Internal-Newsbulletin'?). Und dies gilt natuerlich
auch fuer Journalisten. Doch jeder kann sich ein ausreichend
vervollstaendigtes Bild zumindest dieses Themas machen.

Unzitierte und unbewiesene Konspirations-Theorien kann jeder
aufstellen und erfinden. Diese registriere ich und falls moeglich,
gebe ich meinen Senf dazu. Solche Thesen undiskutiert im Raum stehen
zu lassen kann eventuell sogar gefaehlich sein, siehe Bibel ;)
Natuerlich kann und sollte doch jeder, der eine neue Information
hat, sie hier zur Diskussion stellen.

> allerdings gibt es auch folgendes: beim springer-verlag gilt
> seit letzter woche eine hausinterne anweisung, die nato- und
> amerika-kritische berichterstattung bis auf weiteres, na ja,
> untersagt. das ist massive selbstmanipulation, die drastische
> auswirkungen hat. man kann jetzt sagen, man hätte von
> springer nichts anderes erwartet. aber das macht es nicht besser.

Hast du da'ne Quelle?

Uebrigens: Hier noch was zum Thema Konspirations-Theorie. Habt
wohl alle von diesen falschen Flugnummern gehoert:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,158516,00.html
Doch gebt mal NYC in MSWord ein und wechselt zum Font Webdings.
Heraus kommt: Auge, Herz, Skyline => I love New York
Nun wechselt mal zum Font Wingdings oder ZapfDingbats:
Totenkopf, Judenstern, Thumb-up => Tod den Juden ist OK
Ob das nur ein Zufall ist oder ein Programmierer hier seine
Message loswerden will...

PETE


Betreff: [km 21.0:] Alternative Nachrichtenquellen im Netz
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: Km21 <km21@c-base.org>

Tachchen,

bin grad in der C't auf diese Zusammenstellung
alternativer Nachrichtenquellen gestossen:
http://www.ix.de/ct/01/20/017/

PETE


Betreff: RE: [km 21.0:] Religionen
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: 'km21@c-base.org' <km21@c-base.org>

Hi Thomas,

> -----Original Message-----
> From: Thomas Hasel [mailto:thomas@lizardmedia.com]
> Sent: Friday, September 28, 2001 5:50 PM

> > 2) Ist sie der Grund fuer Terror oder auch nur eine Folge
> > anderer, tiefer liegender Ursachen?
>
> weder die Religion als allgemeiner Begriff, noch der Islam, noch der
> sogenannte islamische Fundamentalismus ist für die Anschläge vom 11.
> September verantwortlich. Das sind ja zunächst mal sehr allgemeine
Begriffe,
> die man mit vielen Inhalten füllen kann (es gibt ja nicht
> "den Islam" und "den Islamismus", sondern viele verschiedene
Ausprägungen).
> Religion, also auch der Islam, kann ja sehr schnell als
> legitimatorische Quelle, aus der sich Protest nährt gebraucht werden. Die
wesentlichen
> Ursachen für Protestbewegungen (zu denen als radikalste Mitglieder
> Terroristen gehören) liegen aber wo anders. Sie liegen in autoritären,
> undemokratischen Regimen, sozialer Ungerechtigkeit,
> Korruption, einer von vielen Menschen der sogenannten Dritten Welt oft als

> Bedrohung empfundenen wirtschaftlichen und machtpolitischen Expansion der
Industriestaaten.
> Gänzlich gleichgültig ist die Religion, das Überweltliche für
> Gewaltakte solcher Kategorie aber nicht.

Ich sehe als diese Punkte auch als grundlegende Punkte an. Dabei wuerde ich
auch Armut und Neid mit in die Liste aufnehmen.
Doch ist nicht der Wahabismus, wie er in Saudi-Arabien gelehrt wird, die
Grundlage fuer solch extreme Reaktionen?
Wird der Whabismus von Terroristen missbraucht oder sollte er wie andere
menschenverachtende Theorien bekaempft werden?
Das die ueberwiegende Mehrheit der Regierungen moslemischer Staaten
undemokratisch,
korrupt und diktarorisch sind, ist auch eine Folge 'westlicher' Politik.
Deshalb
sichern sich diese Regierungen nur ihre eigenen Interessen in dem sie
oeffentlich,
angeblich die Position der USA unterstuetzen. Doch wieso fordern die
religioesen
Fuehrer der Moslems in Pakistan und Indonesien zuerst einen Heiligen Krieg
(falls
die USA Afghanistan angreifen sollten), anstelle der Auslieferung
angeblicher
Terroristen vor einen internationalen oder zumindest islamischen
Gerichtshof?

> Jemand kann ein bezahlter
> Killer sein, dann sprengt er sich aber nicht mit in die Luft (außer
vielleicht,
> seine arme Familie bekommt dafür Geld). Man muss schon an eine bessere
> Welt im Jenseits glauben, um sein eigenes Leben für irgendein Ziel zu
opfern.
> Und das ist ja bei Christentum/Judentum und Islam recht verbreitet.

Selbstmord-Attentaeter im Christentum, Judentum, Hinduismus und Budismus ist
mir unbekannt. Abgesehen von japanischen Piloten im WWII und Tamilen, sind
mir
bisher nur islamisch-motivierte Verrueckte untergekommen. Hat dort jemand
noch
andere Quellen?

> > 3) Ist die 'Antwort' westlicher Staaten durch Religion direkt
> > oder indirekt gepraegt?
>
> Es gibt mit Sicherheit (und wie Herr Bush mit seinem Kreuzzug und
Berlusconi
> mit seiner Überlegenheit der westlichen Zivilisation gegenüber dem Islam
> schon in Aussagen bewiesen haben) "religiöse" Reflexe vieler
> Menschen und politischer Führer in den westlichen Staaten. Aber das sind
> in meinen AUgen Dummköpfe. Das hat nichts mit Religiosität zu tun.
> Ausgerechnet der Papst ruft zu Toleranz gegenüber dem Islam auf.

Auesserungen Ratzingers hoeren sich doch wesentlich schaerfer an und auch
der Papst hat den Anlass genommen, um Gewalt als Letztes Mittel zu
rechtfertigen.

> > 5) Wie definieren wir Radikalismus, wo setzt man Schranken und
> > wie verhindern wir Gewalttaten?
>
> Ich denke, das ist einfach. Man kann in einem Gemeinwesen
> tun, was man will, solange man es friedlich tut.

Somit kann ich z.B. menschenverachtende Nazipropaganda auf der
Strasse verkaufen, wenn ich es friedlich tue? Man koennte natuerlich
jegliche indirekte Einflussnahme auf dritte Personen verbieten. Damit
waeren dann saemtliche politische oder religioesen Theorien unterbunden,
Selbst-Kurzschluss. Also gibt es doch nur einen Ausweg, den bestimmter
allgemein-gueltiger Gesetze. Doch da sind wir doch gerade. Und helfen
sie? Oder sind sie zu ungenau?

> > 6) Sind Religionen das Volksopiat oder sind auch Grundgesetz und
> > Marx Kapital Rauschmittel?
>
> Für uns sind das Opiat Nummer 1 eher bestimmte Medien. Man
> muss sie zwar nicht konsumieren, aber die meisten Leute tuns halt.

Oder haben nicht die Moeglichkeit andere Informationsquellen zu
benutzen...

PETE


Betreff: AW: [km 21.0:] Religionen
Von: Thomas Hasel <thomas@lizardmedia.com>
An: km21@c-base.org


Hallo Mitbewohner!

Nachdem Bush (auf Eigeninitiative oder nicht) kurz nach
dem 11.Sep. eine Moschee besuchte, es weltweit Uebergriffe
auf Moslems und 'Bin-Laden-Doppelgaenger' gab und ein
italienische Krimineller die westliche Kultur ueber die
Islamische gestellt hat, stellt sich mir die Fragen:

1) Was hat Religion mit den Terrortaten zu tun und wie ist
sie darin verstrickt?
2) Ist sie der Grund fuer Terror oder auch nur eine Folge
anderer, tiefer liegender Ursachen?

weder die Religion als allgemeiner Begriff, noch der Islam, noch der
sogenannte islamische Fundamentalismus ist für die Anschläge vom 11.
September verantwortlich. Das sind ja zunächst mal sehr allgemeine Begriffe,
die man mit vielen Inhalten füllen kann (es gibt ja nicht "den Islam" und
"den Islamismus", sondern viele verschiedene Ausprägungen).
Religion, also auch der Islam, kann ja sehr schnell als legitimatorische
Quelle, aus der sich Protest nährt gebraucht werden. Die wesentlichen
Ursachen für Protestbewegungen (zu denen als radikalste Mitglieder
Terroristen gehören) liegen aber wo anders. Sie liegen in autoritären,
undemokratischen Regimen, sozialer Ungerechtigkeit, Korruption, einer von
vielen Menschen der sogenannten Dritten Welt oft als Bedrohung empfundenen
wirtschaftlichen und machtpolitischen Expansion der Industriestaaten.
Gänzlich gleichgültig ist die Religion, das Überweltliche für Gewaltakte
solcher Kategorie aber nicht. Jemand kann ein bezahlter Killer sein, dann
sprengt er sich aber nicht mit in die Luft (außer vielleicht, seine arme
Familie bekommt dafür Geld). Man muss schon an eine bessere Welt im Jenseits
glauben, um sein eigenes Leben für irgendein Ziel zu opfern. Und das ist ja
bei Christentum/Judentum und Islam recht verbreitet.


3) Ist die 'Antwort' westlicher Staaten durch Religion direkt
oder indirekt gepraegt?

Es gibt mit Sicherheit (und wie Herr Bush mit seinem Kreuzzug und Berlusconi
mit seiner Überlegenheit der westlichen Zivilisation gegenüber dem Islam
schon in Aussagen bewiesen haben) "religiöse" Reflexe vieler Menschen und
politischer Führer in den westlichen Staaten. Aber das sind in meinen AUgen
Dummköpfe. Das hat nichts mit Religiosität zu tun. Ausgerechnet der Papst
ruft zu Toleranz gegenüber dem Islam auf.


4) Ist unsere 'Religion' der sogenannten Demokratie, Freiheit
und Ikea-Moebel genauso harmlos/gefaehrlich?

Alle drei "Werte" (wenn man unter Ikeamöbel wirtschaftlichen Wohlstand
versteht) sind eine Befreiung, wenn sie jedem zukommen, selektiv verteilt,
werden sie gefährlich. Denn wenn in irgendeinem Staat eine kleine reiche
herrschende Clique (Ägypten, Algerien etc.) für sich Begriffe wie Demokratie
und Freiheit in Beschlag nimmt und vom Kapitalismus profitiert, dann werden
diese Begriffe schnell von der Masse der Bevölkerung und Oppositionellen mit
Ungerechtigkeit und Ausbeutung assoziiert. Deswegen sollten sich westliche
Staaten, wenn sie schon immer mit diesen Begriffen hausieren gehen und ihr
außenpolitisches Handeln damit legitimieren, vorsehen, dass sie durch ihr
eigenes Handeln den Begriffen Freiheit, Demokratie und Billieregal nicht
Hohn sprechen. Aber Außenpolitik hat eben wenig bis nichts mit der
Verbreitung von Freiheit, Demokratie oder Menschenrechten zu tun.


5) Wie definieren wir Radikalismus, wo setzt man Schranken und
wie verhindern wir Gewalttaten?

Ich denke, das ist einfach. Man kann in einem Gemeinwesen tun, was man will,
solange man es friedlich tut.

6) Sind Religionen das Volksopiat oder sind auch Grundgesetz und
Marx Kapital Rauschmittel?

Für uns sind das Opiat Nummer 1 eher bestimmte Medien. Man muss sie zwar
nicht konsumieren, aber die meisten Leute tuns halt.

Schönes Wochenende

Thomas Hasel


Betreff: Antw: [km 21.0:] desinformationelle Kriegsfuehrung?
Von: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
An: km21@c-base.org


Gregor schrieb:
>nun, erstmal wendet sich meine Frage an die Journalisten unter euch,
>denn ihr arbeitet mit den Roh- und Halbstoffwaren der
>Informationsgesellschaft.
>
>Infomanipulation unter extremen Zeitdruck koennen nicht perfekt
>geraten, wenn ihr Ungereimtheiten entdeckt, macht sie kenntlich.
>Skepsis gegenueber den 'eigenen' Behoerden ist legitim.
>
>Freie Gesellschaften haben einen Anspruch auf freies Wissen,
>gleichzeitig ist Information eine Waffe in der Auseinandersetzung, in
>die wir verstrickt sind. Denn der Infowar kennt keine Zivilisten,
>denn die oeffentliche Meinung ist eine Waffe, um deren Besitz
>gerungen wird.
>
>Lasst euch nicht zur Waffe machen!

nun, um einmal kurz einen bescheidenen subjektiven einblick ins medienschaffen zu geben:

die woche gehört sicher nicht zu den blättern, die einer vergeltung oder gar einem kreuzzug das wort reden. trotzdem werden bestimmte spuren oder gedankengänge irgendwann fallen gelassen. aus zwei gründen: 1. weil der brennpunkt des interesses von den meinungsführern auf eine bestimmte these gelenkt wird. da dann "alle darüber reden", "müssen wir auch etwas dazu machen". das hat nichts mit manipulation, sondern mit den gesetzen der aufmerksamkeitsökonomie zu tun. dann kommt es auch zu reaktionen wie die von peter eben, es gebe keinen grund, "gerade auf dieser these rumzureiten". und so rennt die meute in ein und dieselbe richtung.

und 2. weil wir auch nicht die manpower haben, um alles, was uns spanisch vorkommt, weiterzuverfolgen, konzentrieren wir uns auf den brennpunkt des interesses. wir kommentieren ihn vielleicht kritisch, aber zu einer hartnäckigkeit a la leyendecker (dem "investigator" der süddeutschen zeitung) reicht es eben nicht.

ergebnis: aspekte versacken.

allerdings gibt es auch folgendes: beim springer-verlag gilt seit letzter woche eine hausinterne anweisung, die nato- und amerika-kritische berichterstattung bis auf weiteres, na ja, untersagt. das ist massive selbstmanipulation, die drastische auswirkungen hat. man kann jetzt sagen, man hätte von springer nichts anderes erwartet. aber das macht es nicht besser.

vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn wir - sozusagen in einem kleinen abzweig dieser debatte - einmal alle alternativen medien zusammentragen (online und print gleichermaßen). das problem der alternativen, z.b. bei indymedia.org, ist allerdings, dass dort erst mal viel kursiert und der leser selbst die seriosität prüfen muss - etwas, wofür eigentlich medien da sind und auch bezahlt werden.

ein unbewaffneter niels


Betreff: [km 21.0:] desinformationelle Kriegsfuehrung?
Von: gregor sedlag <sedlag@c-base.org>
An: km21@c-base.org

hi Niels,

At 13:14 Uhr +0100 28.09.2001, Niels Boeing wrote:
>wie aber reagieren wir darauf? als bürger, als bundesrepublik, als EU...?

nun, erstmal wendet sich meine Frage an die Journalisten unter euch,
denn ihr arbeitet mit den Roh- und Halbstoffwaren der
Informationsgesellschaft.

Infomanipulation unter extremen Zeitdruck koennen nicht perfekt
geraten, wenn ihr Ungereimtheiten entdeckt, macht sie kenntlich.
Skepsis gegenueber den 'eigenen' Behoerden ist legitim.

Freie Gesellschaften haben einen Anspruch auf freies Wissen,
gleichzeitig ist Information eine Waffe in der Auseinandersetzung, in
die wir verstrickt sind. Denn der Infowar kennt keine Zivilisten,
denn die oeffentliche Meinung ist eine Waffe, um deren Besitz
gerungen wird.

Lasst euch nicht zur Waffe machen!

c-u

gregor


Betreff: RE: Antw: [km 21.0:] 2001 is 1984: desinformationelle Kriegsfuehr
ung?
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: 'km21@c-base.org' <km21@c-base.org>

> -----Original Message-----
> From: Niels Boeing [mailto:niels.boeing@woche.de]
> Sent: Friday, September 28, 2001 1:15 PM
> [snip]
> habe übrigens aus einer persönlichen quelle noch einmal
> nahrung für meine zweifel am tathergang am 11.9. erhalten.
> dabei geht es darum, welche fähigkeiten man braucht, um einen
> jet in ein hochhaus zu fliegen. niki lauda hatte ja bereits
> am 11.9. gesagt, das sei mit einer sportpiloten-ausbildung
> unmöglich. zwei lufthansa-piloten haben das ganze wohl einmal
> im simulator durchgespielt, ob man einen jet in den
> frankfurter commerzbank-tower reinbekommt. es hat nicht
> geklappt. ihre meinung und die der quelle: man braucht
> eigentlich eine kampfjet-ausbildung, um so einen riesenvogel
> so gezielt per hand irgendwo hinzulenken:

Kurz nach dem Attentat in NY hat ein Nachrichtensprecher hier in
Grossbritannien live gezeigt, wie er eine Boeing mittels MS Flight
Simulator in das WTC lenkt. Und das war so einfach, dass er sich
sogar zwischendurch zur Kamera umdrehte und weiter moderierte. Da
Start und Landung nicht benoetigt werden und einige der angenommenen
Terroristen Training an Kleinflugzeugen und Gossraum-Simulatoeren
hatten, sehe ich keinen Grund, gerade auf diesem Punkt herumzureiten.
Zumal solch ein Terrorakt schon 1991 in Spanien geplant war.

Viel mehr wundert es mich, wie vorsaetzlich schlecht die Geheimdienste
Informationen sammeln und Informationen austauschen, z.B. die CIA
Bespitzlung jenes Attas, Nicht-Weiterleitung an deutsche Stellen
und die gleichzeitige Ausstellung seines US-Visas...

> heute morgen lief übrigens im radio, amerikanische
> spezialeinheiten seien womöglich schon seit zwei in
> afghanistan. wie auch immer, auf eins können uns gefasst
> machen: wir werden in diesem feldzug gegen terror keinen
> durchblick bekommen. die desinformation ist längst in vollem gange.

Diesmal brauchen sie noch nicht einmal Luegen auftischen wie im
Serbien-Feldzug, nur die Gefahr fuer eigene Informanden wird
vorgeschoben.

PETE


Betreff: [km 21.0:] Religionen
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: Km21 <km21@c-base.org>

Hallo Mitbewohner!

Nachdem Bush (auf Eigeninitiative oder nicht) kurz nach
dem 11.Sep. eine Moschee besuchte, es weltweit Uebergriffe
auf Moslems und 'Bin-Laden-Doppelgaenger' gab und ein
italienische Krimineller die westliche Kultur ueber die
Islamische gestellt hat, stellt sich mir die Fragen:

1) Was hat Religion mit den Terrortaten zu tun und wie ist
sie darin verstrickt?
2) Ist sie der Grund fuer Terror oder auch nur eine Folge
anderer, tiefer liegender Ursachen?
3) Ist die 'Antwort' westlicher Staaten durch Religion direkt
oder indirekt gepraegt?
4) Ist unsere 'Religion' der sogenannten Demokratie, Freiheit
und Ikea-Moebel genauso harmlos/gefaehrlich?
5) Wie definieren wir Radikalismus, wo setzt man Schranken und
wie verhindern wir Gewalttaten?
6) Sind Religionen das Volksopiat oder sind auch Grundgesetz und
Marx Kapital Rauschmittel?

Genauso wie die B52s keine Grenzen mehr wahrnehmen, Terroristen
untertauchen und es kein Schwarz oder Weiss mehr gibt, scheint
hier alles zu verschwimmen. Wo oder Muessen wir unsere Grenzen und
Fahnen plazieren?

fragt auch PETE


Betreff: Antw: [km 21.0:] 2001 is 1984: desinformationelle Kriegsfuehrung?
Von: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
An: km21@c-base.org

zu jens einwurf des new-york-times-artikels:
das war auch meine assoziation, die ich schon vor über einer woche auf dieser liste geäußert habe (http://www.km21.org/debatten/d911_26.htm, dort unter frage 3)

zu gregor:
>Vor einigen Tagen ist in Toulouse eine Chemiefabrik in unmittelbarer
>Naehe zu Sprengstofffabrikation und Treibstofflagern im Herzen der
>europaeischen Luft- und Raumfahrtindustrie explodiert.
>
>Die verheerenden Folgen mit Toten und Verletzten bis in die
>kilometerweit entfernte Innenstadt hinein lassen das vergleichbare
>Unglueck von Enschede/NL verblassen.
>
>Findet ihr nicht, dass es verdaechtig ruhig um diesen Vorfall
>ist?

absolut zu still.
habe schon mit anderen drüber gesprochen, aber alle meinten, ich würde jetzt gespenster sehen. vielleicht ist das eine autoimmunisierung einer gesellschaft, die sich den konflikt wegträumt.

habe übrigens aus einer persönlichen quelle noch einmal nahrung für meine zweifel am tathergang am 11.9. erhalten. dabei geht es darum, welche fähigkeiten man braucht, um einen jet in ein hochhaus zu fliegen. niki lauda hatte ja bereits am 11.9. gesagt, das sei mit einer sportpiloten-ausbildung unmöglich. zwei lufthansa-piloten haben das ganze wohl einmal im simulator durchgespielt, ob man einen jet in den frankfurter commerzbank-tower reinbekommt. es hat nicht geklappt. ihre meinung und die der quelle: man braucht eigentlich eine kampfjet-ausbildung, um so einen riesenvogel so gezielt per hand irgendwo hinzulenken:

der schluss aus dem ganzen: geflogen sind andere als die tausendmal abgebildeten atta und co. wer aber dann? steckten die piloten selbst möglicherweise mit drin? das ist die konsequenz der quelle.
um das klar zu stellen: mir geht es hier nicht um die lust an verschwörungstheorien. aber nach pearl harbor, dem john-f-kennedy-attentat und den manipulationen im golfkrieg muss man bei nationalen amerikanischen tragödien eine gewisse skepsis an offiziellen erklärungen bewahren.

wenn man die pilotenliste der vier unglücksmaschinen durchgeht, waren drei der vier piloten früher bei navy oder airforce. hat einer von euch irgendetwas über sie gelesen? wenn ja, würde ich gerne wissen wo.

heute morgen lief übrigens im radio, amerikanische spezialeinheiten seien womöglich schon seit zwei in afghanistan. wie auch immer, auf eins können uns gefasst machen: wir werden in diesem feldzug gegen terror keinen durchblick bekommen. die desinformation ist längst in vollem gange.

wie aber reagieren wir darauf? als bürger, als bundesrepublik, als EU...?
einfach achselzucken und zur tagesordnung übergehen? protestaktionen gegen militarisierung und überwachung organisieren? mehr entwicklungspolitik fordern?
welche alternative gibt es jetzt zum feldzug gegen den terror überhaupt?

fragt niels


Betreff: [km 21.0:] 2001 is 1984: desinformationelle Kriegsfuehrung?
Von: gregor sedlag <sedlag@c-base.org>
An: km21@c-base.org

hi,

leben wir nicht vor allem schon im Zeitalter der "desinformationellen
Kriegsfuehrung"?

"Terror" heisst Schrecken. Wenn Terrorangriffe als solche nicht mehr
kenntlich sind, verlieren sie ihre destabilisierende Wirkung in der
angegriffenen Gesellschaft und werden im allgemeinen Rauschen der
Lebensrisiken eingebucht.

Vor einigen Tagen ist in Toulouse eine Chemiefabrik in unmittelbarer
Naehe zu Sprengstofffabrikation und Treibstofflagern im Herzen der
europaeischen Luft- und Raumfahrtindustrie explodiert.

Die verheerenden Folgen mit Toten und Verletzten bis in die
kilometerweit entfernte Innenstadt hinein lassen das vergleichbare
Unglueck von Enschede/NL verblassen.

Findet ihr nicht, dass es verdaechtig ruhig um diesen Vorfall ist?

Und das in einem Land das wie kaum ein anderes jahrzehntelange
Erfahrung in aktivem ("Rainbow Warrior") und passivem Terrorismus
besitzt wie Frankreich?

Ist jemand von euch da naeher dran?


c-u


Betreff: [km 21.0:] 2001 is 1984
Von: Jens Uehlecke <ju@e-nuff.de>
An: km21@c-base.org

Published on Saturday, September 22, 2001
Bush's Orwellian Address
Happy New Year: It's 1984
by Jacob Levich
 
Seventeen years later than expected, 1984 has arrived. In his address to
Congress Thursday, George Bush effectively declared permanent war -- war
without temporal or geographic limits; war without clear goals; war
against a vaguely defined and constantly shifting enemy. Today it's
Al-Qaida; tomorrow it may be Afghanistan; next year, it could be Iraq or
Cuba or Chechnya.
No one who was forced to read 1984 in high school could fail to hear a
faint bell tinkling. In George Orwell's dreary classic, the totalitarian
state of Oceania is perpetually at war with either Eurasia or Eastasia.
Although the enemy changes periodically, the war is permanent; its true
purpose is to control dissent and sustain dictatorship by nurturing
popular fear and hatred.
The permanent war undergirds every aspect of Big Brother's authoritarian
program, excusing censorship, propaganda, secret police, and privation.
In other words, it's terribly convenient.
And conveniently terrible. Bush's alarming speech pointed to a shadowy
enemy that lurks in more 60 countries, including the US. He announced a
policy of using maximum force against any individuals or nations he
designates as our enemies, without color of international law, due
process, or democratic debate.
He explicitly warned that much of the war will be conducted in secret.
He rejected negotiation as a tool of diplomacy. He announced starkly
that any country that doesn't knuckle under to US demands will be
regarded as an enemy. He heralded the creation of a powerful new
cabinet-level police agency called the "Office of Homeland Security."
Orwell couldn't have named it better.
By turns folksy ("Ya know what?") and chillingly bellicose ("Either you
are with us, or you are with the terrorists"), Bush stepped comfortably
into the role of Big Brother, who needs to be loved as well as feared.
Meanwhile, his administration acted swiftly to realize the governing
principles of Oceania:
WAR IS PEACE. A reckless war that will likely bring about a deadly cycle
of retaliation is being sold to us as the means to guarantee our safety.
Meanwhile, we've been instructed to accept the permanent war as a fact
of daily life. As the inevitable slaughter of innocents unfolds
overseas, we are to "live our lives and hug our children."
FREEDOM IS SLAVERY. "Freedom itself is under attack," Bush said, and
he's right. Americans are about to lose many of their most cherished
liberties in a frenzy of paranoid legislation. The government proposes
to tap our phones, read our email and seize our credit card records
without court order. It seeks authority to detain and deport immigrants
without cause or trial. It proposes to use foreign agents to spy on
American citizens. To save freedom, the warmongers intend to destroy it.

IGNORANCE IS STRENGTH. America's "new war" against terrorism will be
fought with unprecedented secrecy, including heavy press restrictions
not seen for years, the Pentagon has advised. Meanwhile, the sorry
history of American imperialism -- collaboration with terrorists, bloody
proxy wars against civilians, forcible replacement of democratic
governments with corrupt dictatorships -- is strictly off-limits to
mainstream media. Lest it weaken our resolve, we are not to be allowed
to understand the reasons underlying the horrifying crimes of September
11.
The defining speech of Bush's presidency points toward an Orwellian
future of endless war, expedient lies, and ubiquitous social control.
But unlike 1984's doomed protagonist, we've still got plenty of space to
maneuver and plenty of ways to resist.
It's time to speak and to act. It falls on us now to take to the
streets, bearing a clear message for the warmongers: We don't love Big
Brother.
Jacob Levich (jlevich@earthlink.net) is an writer, editor, and activist
living in Queens, New York


Betreff: [km 21.0:] nochmal for the record aus einer anderen Maillingliste, ohne Gewähr!
Von: franz cong bui <fcbui@snafu.de>
An: km21@c-base.org

Betreff:[tresurbain] Sich freuende araberVon:Daniel Eichler<zungenbrecher@freenet.de>An:tresurbain@domeus.deDatum:21.09.01 19:41erweiterten Header anzeigen
-- nachdem sich die meldung über die cnn-bilder aus palästina offenbar als nicht haltbar erwiesen hat, möchte ich doch gerne noch was neues einstreuen. Gestern haben sie in der ard über die berichterstattung der medien im zuge des anschlages gesendet. In diesem rahmen haben sie die aufnahmen von palästinensern noch einmal gezeigt, und diesmal auch die teile, die rausgeschnitten wurden. Dadurch sah man, was wirklich sache war. Die staße war fast leer, nur eta 10 bis 20 kinder hüpften um die kamera herum, angestachelt von einem angeheuerten mann, der sie zum klatschen aufforderte. Eine frau sagte, man habe ihr kuchen versprochen, wenn sie sich freue, im übrigen sei sie schockiert über den anschlag in new york und heiße ihn gar nicht gut.Man muss also gar nicht altes material nehmen, einfach nur aktuelles fälschen.In diesem sinne


Betreff: [km 21.0:] debatte zum WTC-Anschlag online
Von: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
An: km21.0-liste <km21@c-base.org>

auf http://www.km21.org findet ihr jetzt die debatte der letzten 9 tage. wenn ihr aufs new-york-bild klickt, kommt ihr hin. sind insgesamt 29 beiträge, wobei ich ein paar mails rausgelassen habe. ich fände es toll, wenn wir noch weiterkommen könnten, sei es tatsächlich zu einem manifest, oder aber wenigstens zu ideen, was in den nächsten wochen zu tun sei.
schaut mal rein, niels


Betreff: [km 21.0:] Rauchen ist Buergerpflicht
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: Km21 <km21@c-base.org>

Was zum Verdauen:
http://www.ix.de/tp/deutsch/inhalt/glosse/9609/1.html

--
Peter_Hanssen@writeme.com http://i.am/pete


Betreff: [km 21.0:] infinite justice
Von: franz cong bui <fcbui@snafu.de>
An: km21@c-base.org

my ass!


Betreff: [km 21.0:] RE: [km 21.0:] Antw: [km 21.0:
] RE: [km 21.0:] Eine Woche später
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: 'km21@c-base.org' <km21@c-base.org>

> Niels schrieb:
> >> 2. Wem galt der Anschlag?
> >>
> >> Ganz gleich, wer letztlich dahinter steckt: Der Anschlag
> galt weder der
> >> "Zivilisation", wie selbst die Zeit es vorschnell
> interpretierte, noch der
> >> Globalisierung. Er war einzig und allein gegen die USA und
> ihre Weltordnung
> >> gerichtet. Deswegen fühle ich mich persönlich davon so
> wenig betroffen wie
> >> nach den Anschlägen auf die USS Cole oder auf die
> Botschaften in Nairobi und
> >> Daressalaam.
>
> Peter antwortete:
> >Ich bin davon doch betroffen, wenn ueber 200 unschuldige einheimische
> >Nicht-Amerikaner bei den Botschafts-Bomben mit umgebracht
> werden. Aber
> >das scheint ja OK zu sein, da es ja gegen die USA gerichtet
> war. Wohin
> >driften wir hier?
>
> der anschlag ist überhaupt nicht OK. ich verwahre mich nur
> gegen die unverhältnismäßige "betroffenheit". 200 unschuldige
> "einheimische nicht-amerikaner" ist nicht der punkt. die
> attacken wiegen nicht leichter oder schwerer, weil andere
> nationen betroffen sind.
>
> das world trade center ist für mich kein symbol, mit dem ich
> irgendetwas verbinde, das mir wichtig ist. es ist ein
> amerikanisches symbol und als solches angegriffen worden.
> meines erachtens führt die medienverstärkte "betroffenheit"
> in europa dazu, dass die leute hier unkritisch einen feldzug,
> kreuzzug, oder wie immer das in den letzten tagen genannt
> wurde, gutheißen. dahin driften wir!
>
> ein bisschen mehr nüchternheit zeugt weder von gefühlskälte
> noch von verharmlosung.

Danke, fuer deine weiterfuehrenden Erklaerungen. Ich sehe das
genauso.

Das WTC war fuer mich genauso ein Symbol, wie auch andere in den
USA. Wenn man sich in die Koepfe der Terroristen versetzt, sind
dies Orte, wie GoldenGateBridge, Freiheits-Statue, Empire-State,
Wall-Street, White-House, Capitol und Pentagon. Da Terroristen nun
mal maximalen Terror saehen wollen, wollen sie natuerlich die maximal
moegliche Anzahl an Symbolen und Menschen zerstoeren. Zumal NY anscheinend
bei einigen als Sitz des juedischen Kapitalismus angesehn wird, war
das WTC DAS logische Ziel, das schon einmal zuvor attakiert wurde.
Nun scheint jedoch die Saat der Terroristen eventuell aufzugehen:
Massive Vergeltung der USA treiben noch mehr Menschen in die Haende
der Terroristen.

PETE


Betreff: [km 21.0:] Antw: [km 21.0:] RE: [km 21.0:] Eine Woche später
Von: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
An: km21@c-base.org

Niels schrieb:
>> 2. Wem galt der Anschlag?
>>
>> Ganz gleich, wer letztlich dahinter steckt: Der Anschlag galt weder der
>> "Zivilisation", wie selbst die Zeit es vorschnell interpretierte, noch der
>> Globalisierung. Er war einzig und allein gegen die USA und ihre Weltordnung
>> gerichtet. Deswegen fühle ich mich persönlich davon so wenig betroffen wie
>> nach den Anschlägen auf die USS Cole oder auf die Botschaften in Nairobi und
>> Daressalaam.

Peter antwortete:
>Ich bin davon doch betroffen, wenn ueber 200 unschuldige einheimische
>Nicht-Amerikaner bei den Botschafts-Bomben mit umgebracht werden. Aber
>das scheint ja OK zu sein, da es ja gegen die USA gerichtet war. Wohin
>driften wir hier?

der anschlag ist überhaupt nicht OK. ich verwahre mich nur gegen die unverhältnismäßige "betroffenheit". 200 unschuldige "einheimische nicht-amerikaner" ist nicht der punkt. die attacken wiegen nicht leichter oder schwerer, weil andere nationen betroffen sind.

das world trade center ist für mich kein symbol, mit dem ich irgendetwas verbinde, das mir wichtig ist. es ist ein amerikanisches symbol und als solches angegriffen worden.
meines erachtens führt die medienverstärkte "betroffenheit" in europa dazu, dass die leute hier unkritisch einen feldzug, kreuzzug, oder wie immer das in den letzten tagen genannt wurde, gutheißen. dahin driften wir!

ein bisschen mehr nüchternheit zeugt weder von gefühlskälte noch von verharmlosung.


Betreff: [km 21.0:] RE: [km 21.0:] Eine Woche später
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: 'km21@c-base.org' <km21@c-base.org>

> 1. Wer steckt hinter dem Anschlag auf World Trade Center und Pentagon?
[snip]
> Auf Telepolis wird, in bisher fünf nicht immer ganz ernst zu nehmenden
> Folgen, über die WTC Conspiracy diskutiert. Eine interessante
> Frage wurde
> dort tatsächlich aufgeworfen: Warum hat die CNN-Journalistin
> Barbara Olsen
> in dem oft zitierten Handytelefonat mit ihrem Mann kein Wort darüber
> verloren, was für Typen die Entführer waren
> (http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/9561/1.html)? In
> einem Staat, in
> dem alle Menschen nach "Rassen" eingeteilt werden und der seit Jahren
> bekanntermaßen aus der islamischen Welt attackiert wird, mutet das
> eigenartig an.

Get real! Ob diese Barbara Olsen nun zu geschockt war oder nicht an eine
Rassen-Einteilung dachte, und ueberhaupt, spielt absolut keine Rolle, da
es jede menge von anderen Telefonaten aus den entfuehrten Maschienen gab,
die von arabisch-aussehenden Entfuehrern sprachen.

Den einzigen Grund darin, dass in westlichen Kreisen an Conspiracy Theorien
gedacht wird, seh'ich in der Unterwanderung Holywoods mit kommunistisch-
muslemischen Filmemachern, die XFiles und aehnliches produzieren um die
amerikanische Freiheits-Politik zu untergraben... ;) Get real!

> Nach dem Oklahoma-Attentat wurden zunächst auch Islamisten
> verdächtigt, bis die Spur dann zu Timothy McVeigh führte.
> Neben Bin-Laden-Anhängern müssen nach wie vor Nahost-Extremisten, eine
> bosnisch-islamische Connection oder amerikanische Milizen in Betracht
> gezogen werden.

Natuerlich muessen alle Richtungen in Betracht gezogen werden. Jedoch
weisst du selber, dass Selbstmordattentate nicht grad die Methode
der Budweiser-Milizen ist. Zudem hat eine Entfuehrte den Sitzplatz einer
der Entfuehrer in ihrem Telefonat genannt, der nun als arabischer
Terrorist identifiziert wurde. Ich will hier nicht weiter gehen, zu
viele Links deuten auf West-Asien.

> Allerdings glaube ich, dass es bereits einen Point of no
> Return in den Ermittlungen gibt: Alle Beweise, die von Bin
> Laden wegführen, würden wohl erst mal unter Verschluss gehalten. Auch die
> Mainstream-Medien
> berichten nicht mehr über eine offene Fahndung, sondern arbeiten sich
> bereits am Afghanistan-Bin-Laden-Komplex ab.

Das sehe ich genauso. Bislang gibt es keine klaren Beweise, das Bin-Laden
daran beteiligt war. Und vor Gericht wuerde er mit diesen 'Beweisen' klar
freigesprochen. Es gibt jedoch auch sogenannte 'Hinweise', dass einige der
Entfuehrer selber in Afghanistan waren. Deshalb scheren sich die meisten
amerikanischen Politiker nicht mehr darum, einen rechtsstaatlichen Prozess
zu fuehren, sondern wollen alle Taliban mitsamt der afghanischen
Bevoelkerung
ausradieren.
Waere doch wohl ein Witz, wenn Bin-Laden die Flugtickets der Entfuehrer mit
dem Geld der damahligen CIA-Unterstuetzung bezahlt haette...
Immer wieder sehen wir, wie kurz-sichtig die US-Politik ist (Irak). Ich
glaube
nicht aber hoffe, dass die europaeischen Politiker, die nun in Washington
einschlagen,
einen daempfenden Einfluss auf die US-Regierung haben.

> 2. Wem galt der Anschlag?
>
> Ganz gleich, wer letztlich dahinter steckt: Der Anschlag galt weder der
> "Zivilisation", wie selbst die Zeit es vorschnell interpretierte, noch der
> Globalisierung. Er war einzig und allein gegen die USA und ihre
Weltordnung
> gerichtet. Deswegen fühle ich mich persönlich davon so wenig betroffen wie
> nach den Anschlägen auf die USS Cole oder auf die Botschaften in Nairobi
und
> Daressalaam.

Ich bin davon doch betroffen, wenn ueber 200 unschuldige einheimische
Nicht-Amerikaner bei den Botschafts-Bomben mit umgebracht werden. Aber
das scheint ja OK zu sein, da es ja gegen die USA gerichtet war. Wohin
driften wir hier?

> Jedenfalls solange sich niemand zu den Anschlägen bekennt und seine
> Motivation aufklärt.

Irelevant. Auch, da sich keiner bekennen wird.

> Die Feststellung des Nato-Bündnisfalls ist deshalb mit
> dem jetzigen Erkenntnisstand höchstens als psychologische Geste
> gerechtfertigt. Es gibt aber Vermutungen, die dahinter eine
> Politik der Europäer sehen, über den Bündnisfall einen gewissen
> mildernden Einfluss auf> die amerikanische Reaktion zu erreichen.
> Wollen wir hoffen, dass die Europäer in der Angelegenheit Gewicht haben.

Hoffe ich auch. Das wird sich wohl noch diese Woche zeigen.

> Auch auf die Gefahr hin, dass es anachronistisch oder einfach
> nur langweilig
> wirkt, sehe ich den einzigen Ansatzpunkt für eine
> konstruktive Opposition
> gegen solche Politik in den kommenden Monaten, ja Jahren in den Ideen
> Gandhis. Gandhi hat ja nicht nur eine gewaltlose
> Unabhängigkeitsbewegung
> gegen die Briten organisiert. Seine Ideen setzten sich viel
> weitergehend mit
> einer gerechten Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung auseinander.
>
> Wir werden kein Ende von Krieg und Terror erreichen, wenn wir
> nicht ein für
> alle mal in unserem Innersten mit dem Krieg als Option brechen.

Da stimme ich dir vollens zu. Denn jeglicher Einsatz von Gewalt ist
biegsam und fuehrt IMMER zum Tode unschuldiger.
Nur wie wir auch anhand der Theorien Marx&Engels sehen, wird wohl
auch solch ein Ansatz scheitern, wegen
"Das Volk ist dumm und gewaltsam", da es dumm gelassen wird.
Zumindest auch fuer dieses Jahrhundert.

PETE


Betreff: [km 21.0:] The PETITION to President Bush
Von: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
An: km21.0-liste <km21@c-base.org>

Auf der Seite www.9-11peace.org liegt derzeit eine petition an bush und andere regierungschefs aus, auf die terrorangriffe nicht mit krieg zu reagieren. bisher haben wohl rund 45.000 leute unterzeichnet.

die deutsche übersetzung der petition mit dem unterzeichnungsformular findet ihr unter:
http://home.uchicago.edu/~dhpicker/petition


Betreff: [km 21.0:] Eine Woche später
Von: km 21.0 <km21.0@excite.com>
An: km21@c-base.org

Eine Woche später ist viel geschrieben, gesagt, geflucht, verwünscht worden.
Trotzdem bleiben meines Erachtens die vier zentralen Fragen immer noch
unklar:

1.Wer steckt wirklich hinter dem Anschlag auf World Trade Center und
Pentagon?
2.Wem galt der Anschlag?
3.Wie sollte man mit Weitsicht darauf reagieren?
4.Was bedeutet dieser Anschlag?


1. Wer steckt hinter dem Anschlag auf World Trade Center und Pentagon?

Das FBI hat innerhalb von vier Tagen 19 Flugzeugentführer in den vier
Todesmaschinen identifiziert. Für eine Verbindung von ihnen zu Ossama Bin
Laden gibt es aber bisher keinen Beweis. Mindestens einer lebt noch und hat
sich bei einer US-Botschaft beschwert, dass er auf der Verdächtigenliste
stehe (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,157696,00.html). Sie
stammen zwar aus der arabischen Welt, aus Ägypten und Libanon zum Beispiel,
und haben in Deutschland zeitweilig das Leben rechter Musterstudenten
geführt. Aber das ist auch erst einmal alles, was bekannt gegeben wurde.
Auf Telepolis wird, in bisher fünf nicht immer ganz ernst zu nehmenden
Folgen, über die WTC Conspiracy diskutiert. Eine interessante Frage wurde
dort tatsächlich aufgeworfen: Warum hat die CNN-Journalistin Barbara Olsen
in dem oft zitierten Handytelefonat mit ihrem Mann kein Wort darüber
verloren, was für Typen die Entführer waren
(http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/9561/1.html)? In einem Staat, in
dem alle Menschen nach „Rassen“ eingeteilt werden und der seit Jahren
bekanntermaßen aus der islamischen Welt attackiert wird, mutet das
eigenartig an.
Nach dem Oklahoma-Attentat wurden zunächst auch Islamisten verdächtigt, bis
die Spur dann zu Timothy McVeigh führte.
Neben Bin-Laden-Anhängern müssen nach wie vor Nahost-Extremisten, eine
bosnisch-islamische Connection oder amerikanische Milizen in Betracht
gezogen werden. Allerdings glaube ich, dass es bereits einen Point of no
Return in den Ermittlungen gibt: Alle Beweise, die von Bin Laden wegführen,
würden wohl erst mal unter Verschluss gehalten. Auch die Mainstream-Medien
berichten nicht mehr über eine offene Fahndung, sondern arbeiten sich
bereits am Afghanistan-Bin-Laden-Komplex ab.

2. Wem galt der Anschlag?

Ganz gleich, wer letztlich dahinter steckt: Der Anschlag galt weder der
„Zivilisation“, wie selbst die Zeit es vorschnell interpretierte, noch der
Globalisierung. Er war einzig und allein gegen die USA und ihre Weltordnung
gerichtet. Deswegen fühle ich mich persönlich davon so wenig betroffen wie
nach den Anschlägen auf die USS Cole oder auf die Botschaften in Nairobi und
Daressalaam.
Jedenfalls solange sich niemand zu den Anschlägen bekennt und seine
Motivation aufklärt. Die Feststellung des Nato-Bündnisfalls ist deshalb mit
dem jetzigen Erkenntnisstand höchstens als psychologische Geste
gerechtfertigt. Es gibt aber Vermutungen, die dahinter eine Politik der
Europäer sehen, über den Bündnisfall einen gewissen mildernden Einfluss auf
die amerikanische Reaktion zu erreichen. Wollen wir hoffen, dass die
Europäer in der Angelegenheit Gewicht haben.

3. Wie sollte man mit Weitsicht reagieren?

Solange nicht bewiesen ist, wer hinter den Anschlägen steckt, sind nur
Analyse und Abwarten zu rechtfertigen. Wenn die Bush-Regierung jetzt
America's New War against Terrorism, wie CNN das ganze betitelt, startet,
tappt sie in eine Falle. Warum das?
Weil ein Gegner, der zu einem solch präzisen und wirksamen Lowtech-Angriff
fähig ist (ich bin mir sicher, dass der Kopf dahinter Sun Zis „Die Kunst des
Krieges“ gelesen hat), den zweiten Schritt längst kalkuliert und vorbereitet
hat. Denn wenn die Amerikaner jetzt Afghanistan angreifen, folgt eine
Vergeltung der „Vergeltung“. Selbst wenn es nicht Bin Laden war, würde jede
andere Gruppe diesen Effekt einkalkuliert, also den Flächenbrand geplant
haben.
Ist ein Krieg gegen „den“ Terrorismus überhaupt möglich? Nicht solange nicht
das ihn nährende Geflecht aus Waffen- und Drogenhandel sowie Geldwäsche als
inhärentem Fehler des internationalem Finanzsystems beseitigt ist. Es ist
interessant, dass die internationale Konferenz zum Waffenhandel, die
zeitgleich mit dem G8-Gipfel in Genua stattfand, in den Medien ausgeblendet
blieb. Lediglich die taz setzte sie explizit mit den Vorgängen in Genua und
dem Problem der Globalisierung in Beziehung. Nimmt man die Vorgeschichte der
Taliban und Bin Ladens, die von den USA bzw. vom US-Verbündeten Pakistan
aufgebaut wurden, kommt mir der von Bush propagierte Krieg gegen den
Terrorismus fast wie das Kriegskonzept aus Orwells 1984 vor. Der Krieg als
ökonomisches Perpetuum Mobile, das Konjunktur und Produktion anheizt und
Überkapazitäten abbaut. Es könnte allerdings als globales Vietnam enden,
womit ich bei der letzten Frage bin:

4. Was bedeutet dieser Anschlag?

Wir alle hatten instinktiv das Gefühl, dass etwas Ungeheures passiert ist an
diesem 11. September, das über den Einsturz des World Trade Centers weit
hinausgeht. Vielleicht ist es der Tag, an dem das Ende des amerikanische
Imperiums begann (es gibt übrigens einen kanadischen Film, „Der Untergang
des amerikanischen Imperiums“, allerdings kein Science-Fiction-Film, sondern
eine Beziehungsnummer). Zumindest ist aber die amerikanische Deutungsmacht,
was die Weltordnung ausmacht, angekratzt. Insofern landen wir am Ende doch
wieder bei der Globalisierung. Ihre amerikanische Variante meint zuerst
Freihandel und Investitionen ohne Grenzen. Mehr Überwachung durch einen
Krieg gegen Terror steht dem nicht entgegen. Die andere Seite der
Globalisierung: der weltweite Austausch von Ideen, die Begegnungen von
Menschen, die grenzüberschreitende Kreativität wäre dagegen beseitigt. Es
wäre die Geburt einer in Stammesnationen organisierten, durchmilitarisierten
Weltgesellschaft, deren Gemeinsamkeit der Kampf gegen einen weitgehend
abstrakten Feind wäre. Mich schaudert's.

Auch auf die Gefahr hin, dass es anachronistisch oder einfach nur langweilig
wirkt, sehe ich den einzigen Ansatzpunkt für eine konstruktive Opposition
gegen solche Politik in den kommenden Monaten, ja Jahren in den Ideen
Gandhis. Gandhi hat ja nicht nur eine gewaltlose Unabhängigkeitsbewegung
gegen die Briten organisiert. Seine Ideen setzten sich viel weitergehend mit
einer gerechten Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung auseinander.

Wir werden kein Ende von Krieg und Terror erreichen, wenn wir nicht ein für
alle mal in unserem Innersten mit dem Krieg als Option brechen.

Niels


Betreff: [km 21.0:] for the record
Von: fcbui@snafu.de
An: km21@c-base.org

----- Weitergeleitete Nachricht von cbueger@gmx.de -----
Date: Tue, 18 Sep 2001 13:23:56 +0200 (MEST)
From:
Reply-To: tresurbain@domeus.de
Subject: [tresurbain] Brasilianischer Student
To: tresurbain@domeus.de

Date: Sun Sep 16, 2001 2:09 am
Subject: IMC Brasil Statement on CNN supposed manipulation of images


A couple of days ago a story written by a Brazilian student was posted at
IMC Israel
(http://www.indymedia.org.il/imc/israel/webcast/display.php3?article_idi46)
saying that his teacher at UNICAMP university had evidence that images CNN
broadcast showing Palestinians celebrating the World Trade Center attack
were actually old images from 1991 of Palestinians celebrating Kuwait's
invasion. This story has since then circulated in the form of e-mails and
hundreds of people commented on it. We finally managed to contact him and
he was very worried about the repercussions of what he wrote. He said that
his teacher later said that she didn't had a tape of the old CNN footage
and she wasn't sure about it. Well, he's writing himself a statement
clarifying what happened. Meanwhile, we would ask that people not spread
this rumor further.

Sincerely,

Pablo Ortellado
Independent Media Center Brasil Volunteer


Betreff: Re: [km 21.0:] [Fwd: Besonnenheit [Fwd: Offener Brief / Appell an die Bundesregierung]]
Von: franz cong bui <fcbui@snafu.de>
An: km21@c-base.org

Hi,

schaut mal hier rein:
http://web.mit.edu/cms/reconstructions/
Wirklich interessant!

Gruß

Franz


At 10:40 16.09.01 +0200, you wrote:

>Return-Path: <vogelsang@agenda-agentur.de>
>Received: from spambuster.taz.de (osiris.hal.taz.de [10.1.0.4])
> by venus.hal.taz.de (8.9.3/8.9.3) with ESMTP id UAA06251
> for <cif@taz.de>; Sat, 15 Sep 2001 20:32:13 +0200 (MET DST)
>Received: from 12move.de (mx1.12move.de [62.26.124.141])
> by spambuster.taz.de (8.11.2/8.11.2) with SMTP id f8FIWC617236
> for <cif@taz.de>; Sat, 15 Sep 2001 20:32:13 +0200
>Received: (qmail 19209 invoked from network); 15 Sep 2001 18:32:08 -0000
>Received: from unknown (HELO agenda-agentur.de) (62.27.247.27)
> by smtp1.12move.de with SMTP; 15 Sep 2001 18:32:08 -0000
>Message-ID: <3BA39E39.4845EA2F@agenda-agentur.de>
>Date: Sat, 15 Sep 2001 18:30:18 +0000
>From: Lars Vogelsang <vogelsang@agenda-agentur.de>
>Organization: Agenda-Agentur Berlin
>X-Mailer: Mozilla 4.75 [de]C-CCK-MCD QXW0324v (Win98; U)
>X-Accept-Language: de,en
>MIME-Version: 1.0
>To: Agendaforum <agendaforum@agenda-21.net>
>Subject: Besonnenheit [Fwd: Offener Brief / Appell an die Bundesregierung]
>Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1
>X-MIME-Autoconverted: from 8bit to quoted-printable by bnd.c-base.org id
>KAA10895
>
>Sehr geehrte Damen und Herren,
>liebe Freundinnen und Freunde,
>
>anbei eine Erklärung des Berliner entwicklungspolitischen Ratschlags
>(BER e. V.) zu den Terroranschlägen in den USA.
>
>Weitere Stellungnahmen des Netzwerks Friedenskooperative, der
>Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs, von attac
>Deutschland u. a. unter:
>http://www.friedenskooperative.de/themen/terror00.htm
>
>Statements aus der israelischen Friedensbewegung:
>Uri Avnery: http://www.gush-shalom.org/english/index.html;
>http://www.ariga.co.il/
>
>Eine Zusammenstellung von Erklärungen und Artikeln von palästinensischen
>Gruppen unter:
>http://www.diak.org/
>
>Statement der War Resisters League in New York vom Tag der Anschläge
>(deutsch):
>http://www.IPPNW.de/frieden/wrl.htm
>
>
>Folgende Erklärungen können online unterzeichnet werden:
>
>Erklärung des Netzwerks Friedenskooperative (seit heute):
>http://www.gewaltspiraledurchbrechen.de/
>
>Petition an den US-Präsidenten mit bereits über 45.000 Unterschriften
>(englisch):
>http://www.thepetitionsite.com/takeaction/224622495
>
>
>Veranstaltungen:
>
>Interreligiöses Friedensgebet
>am Sonntag, den 16. September 2001, um 18.00 Uhr, in der Kirche Zum
>Heiligen Kreuz, Zossener Straße 65 in Berlin-Kreuzberg (U-Bahn
>Hallesches Tor)
>Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Evangelischer Kirchenkreis Berlin
>Stadtmitte, Evangelische Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion
>http://www.asf-ev.de/aktuell/010916.shtml
>
>17.09.2001, 20.00
>Sehitlik-Moschee, Columbiadamm 128, Berlin-Tempelhof
>Nein zu Terror und Bomben - Religionen im Dialog. Diskussion mit
>Adrienne Goehler und Sibyll Klotz
>http://www.gruene-berlin.de/cgi-bin/newspro/fullnews.cgi?newsid1000473450,42209,
>
>Dienstag, 18. September 2001, 20:00 Uhr
>Rosenthaler Strasse 40/41, 10178 Berlin, Aufgang 1, 5. Etage
>TERROR IN DEN USA
>--NACH DEM 11.SEPTEMBER--
>AUSWIRKUNGEN, INTERPRETATIONEN, FRAGEN
>Auftakt der Gespraechsreihe --Nach dem 11.September--
>Mit Navid Kermani, Wissenschaftszentrum, Berlin
>John C. Kornblum (angefragt), ehem. Botschafter der USA in Deutschland
>Steven E. Sokol, Aspen Institute Berlin
>Ludger Volmer, Staatssekretaer im Auswaertigen Amt
>
>
>Veranstaltungstermine unter:
>
>http://www.friedenskooperative.de/terroter.htm
>
>
>Mit freundlichen Grüßen
>
>Lars Vogelsang
>
>_________________________________________________
>
>Agenda-Agentur Berlin
>Wissenschaftsbüro für zukunftsfähige Entwicklung
>mailto:mail@agenda-agentur.de
>Zeughofstraße 20, 10997 Berlin
>Tel.: (030) 612 808 71, -72
>Fax: (030) 612 808 73, -74
>WWW: http://agenda-agentur.de
>_________________________________________________
>
>Besuchen Sie auch:
>http://Agendaforum.Agenda-21.net
>http://Berlin-Studie.de
>http://ZukunftBerlin.de
>_________________________________________________

>Offener Brief des Berliner entwicklungspolitischen Ratschlags (BER e.V.)
> zu den Terroranschlägen in den USA
>
>
>Mit Bestürzung und Entsetzen haben wir die Nachrichten und Bilder der
>Terroranschläge in den USA am 11. September 2001 aufgenommen. Unser
>Mitgefühl gilt den Angehörigen der zahlreichen unschuldigen Opfer. Wir
>trauern mit ihnen und erklären unsere Solidarität mit allen Betroffenen.
>Das entsetzliche Ausmaß der Anschläge und die Wirkungen haben bereits
>jetzt eine historische Tragweite erreicht, die weit über die Grenzen der
>USA hinausgeht. Terrorismus ist ein nicht zu entschuldigendes Verbrechen
>gegen die Menschlichkeit. Wir verurteilen mit aller Deutlichkeit diese
>Anschläge.
>
>Die Bundesregierung hat den Vereinigten Staaten bedingungslose
>Solidarität versichert und im Rahmen der NATO den kollektiven
>Verteidigungsfall im Rahmen des Beistandspaktes erklärt. Wir sind
>zutiefst besorgt, dass damit die Eskalation der Gewalt weiter
>vorangetrieben wird. Bedingungslose Solidarität kann nicht bedeuten, im
>Rahmen von „Vergeltungsschlägen“ den Tod von weiteren Zivilisten zu
>tolerieren oder gar zu unterstützen.
>
>Wir alle sind aufgerufen, nach Wegen zu suchen, um weitere Katastrophen
>zu verhindern. Dem gewachsene Bewusstsein über die weltweiten
>Zusammenhänge und gegenseitige Abhängigkeiten muss nun die gemeinsame
>Verantwortung für diese EINE WELT folgen. Der Wunsch nach Rache und
>Vergeltung kann dabei kein Ausweg sein.
>
>Wir beobachten jedoch mit großer Sorge und Angst die Tendenz
>zur vorschnellen Verurteilung ganzer Völker, Staaten und
>Religionsgemeinschaften. Wir befürchten, dass mit solchen Äußerungen
>ungerechtfertigter Weise einzelne Menschen und Nationen verunglimpft
>werden, die diese Terroranschlägen genauso verurteilen wie wir.
>Schlimmer noch, die formulierte Aufteilung in die zivilisierte und die
>unzivilisierte Welt ist fatal und es besteht die Gefahr, dass die
>Anstrengungen um den Frieden rund um den Erdball zerstört werden. Schon
>durch die pauschalen Schuldzuschreibungen und Racherufe, erst recht aber
>durch die angekündigten Vergeltungsakte, können Konfliktherde weiter
>geschürt, Gewaltexzesse, Vertreibungen und Fluchtwellen auf der ganzen
>Welt ausgelöst werden.
>
>Für rassistische Übergriffe wird durch die Anschläge neuer Nährboden
>geschaffen. Auch hier in Deutschland sehen sich MitbürgerInnen
>arabischer Herkunft und Muslime bereits Drohungen, Verunglimpfungen und
>Hetztiraden ausgesetzt.Wir alle sind deshalb zu besonderer Umsicht und
>Besonnenheit aufgerufen.
>
>Die Ereignisse des 11. September sollten weltweit Anlass sein, die
>Gewaltspirale zu durchbrechen. Dieser Tag könnte der Anfang vom Ende der
>Gewalt sein. Die wirksame Bekämpfung des weltweiten Terrorismus ist nur
>möglich, wenn nach den Ursachen für die politischen Konflikte gesucht
>und gesamtgesellschaftliche und gewaltfreie Lösungsmöglichkeiten
>gefunden werden.Gefragt sind jetzt nicht militärische
>Vergeltungsmaßnahmen, sondern ein konzertiertes Vorgehen der Staaten auf
>internationaler Ebene im Rahmen der Vereinten Nationen. Initiativen wie
>die Einrichtung eines internationalen Strafgerichtshofes oder die
>Ächtung der Herstellung und des Verlegens von Landminen haben den Wert
>und die Möglichkeiten der UN bewiesen.
>
>Wir appellieren deshalb an die Bundesregierung, ihren Einfluss gegenüber
>der amerikanischen Regierung in diesem Sinne geltend zu machen und auf
>ein abgestimmtes politisches Vorgehen gegenüber dem Terrorismus zu
>drängen, anstatt auf militärische Vergeltungsmaßnahmen zu setzen.
>
>Die Sicherheit und der Frieden aller Menschen ist nicht mit Gewalt und
>Tod zu erlangen, sondern nur durch Dialog und Gerechtigkeit.
>
>
>i.A. der Mitgliedsorganisationen des BER e.V. Annette Berger ; Berlin,
>14.09.2001 BER e.V.
>Annette Berger
>Greifswalderstr. 33 a
>10405 Berlin
>Tel./Fax (030) 42 85 15 87
>mailto:buero@BER-Landesnetzwerk.de
>
>http://www.ber-landesnetzwerk.de


Betreff: [km 21.0:] [Fwd: Besonnenheit [Fwd: Offener Brief / Appell an die Bundesregierung]]
Von: christian fueller <cif@taz.de>
An: km21@c-base.org

Return-Path: <vogelsang@agenda-agentur.de>
Received: from spambuster.taz.de (osiris.hal.taz.de [10.1.0.4])
by venus.hal.taz.de (8.9.3/8.9.3) with ESMTP id UAA06251
for <cif@taz.de>; Sat, 15 Sep 2001 20:32:13 +0200 (MET DST)
Received: from 12move.de (mx1.12move.de [62.26.124.141])
by spambuster.taz.de (8.11.2/8.11.2) with SMTP id f8FIWC617236
for <cif@taz.de>; Sat, 15 Sep 2001 20:32:13 +0200
Received: (qmail 19209 invoked from network); 15 Sep 2001 18:32:08 -0000
Received: from unknown (HELO agenda-agentur.de) (62.27.247.27)
by smtp1.12move.de with SMTP; 15 Sep 2001 18:32:08 -0000
Message-ID: <3BA39E39.4845EA2F@agenda-agentur.de>
Date: Sat, 15 Sep 2001 18:30:18 +0000
From: Lars Vogelsang <vogelsang@agenda-agentur.de>
Organization: Agenda-Agentur Berlin
X-Mailer: Mozilla 4.75 [de]C-CCK-MCD QXW0324v (Win98; U)
X-Accept-Language: de,en
MIME-Version: 1.0
To: Agendaforum <agendaforum@agenda-21.net>
Subject: Besonnenheit [Fwd: Offener Brief / Appell an die Bundesregierung]
Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1
Content-Transfer-Encoding: 8bit

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,

anbei eine Erklärung des Berliner entwicklungspolitischen Ratschlags
(BER e. V.) zu den Terroranschlägen in den USA.

Weitere Stellungnahmen des Netzwerks Friedenskooperative, der
Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs, von attac
Deutschland u. a. unter:
http://www.friedenskooperative.de/themen/terror00.htm

Statements aus der israelischen Friedensbewegung:
Uri Avnery: http://www.gush-shalom.org/english/index.html;
http://www.ariga.co.il/

Eine Zusammenstellung von Erklärungen und Artikeln von palästinensischen
Gruppen unter:
http://www.diak.org/

Statement der War Resisters League in New York vom Tag der Anschläge
(deutsch):
http://www.IPPNW.de/frieden/wrl.htm


Folgende Erklärungen können online unterzeichnet werden:

Erklärung des Netzwerks Friedenskooperative (seit heute):
http://www.gewaltspiraledurchbrechen.de/

Petition an den US-Präsidenten mit bereits über 45.000 Unterschriften
(englisch):
http://www.thepetitionsite.com/takeaction/224622495


Veranstaltungen:

Interreligiöses Friedensgebet
am Sonntag, den 16. September 2001, um 18.00 Uhr, in der Kirche Zum
Heiligen Kreuz, Zossener Straße 65 in Berlin-Kreuzberg (U-Bahn
Hallesches Tor)
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Evangelischer Kirchenkreis Berlin
Stadtmitte, Evangelische Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion
http://www.asf-ev.de/aktuell/010916.shtml

17.09.2001, 20.00
Sehitlik-Moschee, Columbiadamm 128, Berlin-Tempelhof
Nein zu Terror und Bomben - Religionen im Dialog. Diskussion mit
Adrienne Goehler und Sibyll Klotz
http://www.gruene-berlin.de/cgi-bin/newspro/fullnews.cgi?newsid1000473450,42209,

Dienstag, 18. September 2001, 20:00 Uhr
Rosenthaler Strasse 40/41, 10178 Berlin, Aufgang 1, 5. Etage
TERROR IN DEN USA
--NACH DEM 11.SEPTEMBER--
AUSWIRKUNGEN, INTERPRETATIONEN, FRAGEN
Auftakt der Gespraechsreihe --Nach dem 11.September--
Mit Navid Kermani, Wissenschaftszentrum, Berlin
John C. Kornblum (angefragt), ehem. Botschafter der USA in Deutschland
Steven E. Sokol, Aspen Institute Berlin
Ludger Volmer, Staatssekretaer im Auswaertigen Amt


Veranstaltungstermine unter:

http://www.friedenskooperative.de/terroter.htm


Mit freundlichen Grüßen

Lars Vogelsang

_________________________________________________

Agenda-Agentur Berlin
Wissenschaftsbüro für zukunftsfähige Entwicklung
mailto:mail@agenda-agentur.de
Zeughofstraße 20, 10997 Berlin
Tel.: (030) 612 808 71, -72
Fax: (030) 612 808 73, -74
WWW: http://agenda-agentur.de
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Besuchen Sie auch:
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-------- Original Message --------
Betreff: Offener Brief / Appell an die Bundesregierung
Datum: Fri, 14 Sep 2001 18:57:54 +0200
Von: "BER e.V." <Buero@BER-Landesnetzwerk.de>
Firma: BER e.V.
An: BER-Büro <buero@BER-Landesnetzwerk.de>

Offener Brief des Berliner entwicklungspolitischen Ratschlags (BER e.V.)
zu den Terroranschlägen in den USA


Mit Bestürzung und Entsetzen haben wir die Nachrichten und Bilder der
Terroranschläge in den USA am 11. September 2001 aufgenommen. Unser
Mitgefühl gilt den Angehörigen der zahlreichen unschuldigen Opfer. Wir
trauern mit ihnen und erklären unsere Solidarität mit allen Betroffenen.
Das entsetzliche Ausmaß der Anschläge und die Wirkungen haben bereits
jetzt eine historische Tragweite erreicht, die weit über die Grenzen der
USA hinausgeht. Terrorismus ist ein nicht zu entschuldigendes Verbrechen
gegen die Menschlichkeit. Wir verurteilen mit aller Deutlichkeit diese
Anschläge.

Die Bundesregierung hat den Vereinigten Staaten bedingungslose
Solidarität versichert und im Rahmen der NATO den kollektiven
Verteidigungsfall im Rahmen des Beistandspaktes erklärt. Wir sind
zutiefst besorgt, dass damit die Eskalation der Gewalt weiter
vorangetrieben wird. Bedingungslose Solidarität kann nicht bedeuten, im
Rahmen von „Vergeltungsschlägen“ den Tod von weiteren Zivilisten zu
tolerieren oder gar zu unterstützen.

Wir alle sind aufgerufen, nach Wegen zu suchen, um weitere Katastrophen
zu verhindern. Dem gewachsene Bewusstsein über die weltweiten
Zusammenhänge und gegenseitige Abhängigkeiten muss nun die gemeinsame
Verantwortung für diese EINE WELT folgen. Der Wunsch nach Rache und
Vergeltung kann dabei kein Ausweg sein.

Wir beobachten jedoch mit großer Sorge und Angst die Tendenz
zur vorschnellen Verurteilung ganzer Völker, Staaten und
Religionsgemeinschaften. Wir befürchten, dass mit solchen Äußerungen
ungerechtfertigter Weise einzelne Menschen und Nationen verunglimpft
werden, die diese Terroranschlägen genauso verurteilen wie wir.
Schlimmer noch, die formulierte Aufteilung in die zivilisierte und die
unzivilisierte Welt ist fatal und es besteht die Gefahr, dass die
Anstrengungen um den Frieden rund um den Erdball zerstört werden. Schon
durch die pauschalen Schuldzuschreibungen und Racherufe, erst recht aber
durch die angekündigten Vergeltungsakte, können Konfliktherde weiter
geschürt, Gewaltexzesse, Vertreibungen und Fluchtwellen auf der ganzen
Welt ausgelöst werden.

Für rassistische Übergriffe wird durch die Anschläge neuer Nährboden
geschaffen. Auch hier in Deutschland sehen sich MitbürgerInnen
arabischer Herkunft und Muslime bereits Drohungen, Verunglimpfungen und
Hetztiraden ausgesetzt.Wir alle sind deshalb zu besonderer Umsicht und
Besonnenheit aufgerufen.

Die Ereignisse des 11. September sollten weltweit Anlass sein, die
Gewaltspirale zu durchbrechen. Dieser Tag könnte der Anfang vom Ende der
Gewalt sein. Die wirksame Bekämpfung des weltweiten Terrorismus ist nur
möglich, wenn nach den Ursachen für die politischen Konflikte gesucht
und gesamtgesellschaftliche und gewaltfreie Lösungsmöglichkeiten
gefunden werden.Gefragt sind jetzt nicht militärische
Vergeltungsmaßnahmen, sondern ein konzertiertes Vorgehen der Staaten auf
internationaler Ebene im Rahmen der Vereinten Nationen. Initiativen wie
die Einrichtung eines internationalen Strafgerichtshofes oder die
Ächtung der Herstellung und des Verlegens von Landminen haben den Wert
und die Möglichkeiten der UN bewiesen.

Wir appellieren deshalb an die Bundesregierung, ihren Einfluss gegenüber
der amerikanischen Regierung in diesem Sinne geltend zu machen und auf
ein abgestimmtes politisches Vorgehen gegenüber dem Terrorismus zu
drängen, anstatt auf militärische Vergeltungsmaßnahmen zu setzen.

Die Sicherheit und der Frieden aller Menschen ist nicht mit Gewalt und
Tod zu erlangen, sondern nur durch Dialog und Gerechtigkeit.


i.A. der Mitgliedsorganisationen des BER e.V. Annette Berger ; Berlin,
14.09.2001 BER e.V.
Annette Berger
Greifswalderstr. 33 a
10405 Berlin
Tel./Fax (030) 42 85 15 87
mailto:buero@BER-Landesnetzwerk.de

http://www.ber-landesnetzwerk.de


Betreff: Re: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Folgen des
11.Sept. bezüglich Informationspolitik
Von: m.
An: km21@c-base.org

Unterschiften, Kondolenzen, Lichterketten... Das ist sicherlich wichtig, auf
allen Ebenen wirkt es aber wie eine Bremse zu der Auseinandersetzung mit den
Tatsachen. Genauso wirken Schlagworte wie "Angriff auf die freie Welt", "III
Weltkrieg", "Zivilisation".

Aufgestachelt durch eine einseitige Berichterstattung: Freude seitens einer
Handvoll Palestinaenser, erstaunlich (!) schnelle Festnahmen, Bilder von
patriotischen Menschen, die Fahne ueber alles haltend, dann kurz der Boese, aus
seiner Reisschale essend,:das Boese ("evil": G.W.B:), dann augenscheinlich die
(End-)loesung (folgende Generationen werden uns dankbar sein fuer diesen
Feldzug, wieder G.W.B).

Angst bekomme ich ploetzlich vor den "Guten"! Erkennt ihr nicht auch das
Folgende:

- wir aben einen Sendenbock
- wir, als (erweitert gedachte Nation) stehen zueinander
- Kritik wird unmoeglich, ohne auf die Seite der "Boesen" geschoben zu
werden
- Krieg als einzige Loesung (s. 50,000 Freiwilige in US)
- die Darstellung der ofensichtlichen Schwaeche als Staerke, gerade jetzt
- ploetzlich haben wir einen entschlossenen Fuehrer, der,
- "mit aller Haerte durchgreifen will"
- und vor allem: das scheinbar aus dem Blauen, voellig unerwartete
Desaster.

Die von allen Seiten bekundete SOLIDARITAET hat ein pathologisches Element: Es
geht letzenendes nich nicht um die Verteidigung von Freiheit oder anderer
abstrakter Ideen. Es ist die Angst davor, dass die ungerechten Pfruende
geopfert werden koennten.

Der Anschlag auf das Symbol der Welt Nr. 1: "Endlich" meldet sich Welt Nr. 3
und sie tut es auf die ihnen letzten Endes nur verbleibende Moeglichkeit:
Finden wir nicht in Ordnung, eure Klimapolitik, finden wir nicht in Ordnung
euere Kreditwirtschaft, vor allem euren neuen Isolationismus koenne wir nicht
verstehen.

Was passiert ist, haette ich mir niemals vorstellen koennen, ich habe etwas
erwartet, was viel entsetzlicher sein wird.

Justin Stauber wrote:

> Hallo an alle,
>
> es ist ein unhaltbarer Zustand, dass wir mitansehen sollen, dass Deutschland
> einer
> Militaeraktion gegen ein Land, in dem sich eventuell ein vermutlicher
> Urheber des Anschlags
> aufhaelt, dass waere dann wirklich die Initialzuendung die arabischen
> Staaten zu recht zu
> seinen Feinden zu machen und einen 3.Weltkrieg zu starten.
>
> Konnte nicht alles unserer Diskussion in den vergangenen Tagen verfolgen.
> Ich bin 10 Stunden
> vor dem Anschlag nach Los Angeles geflogen und bin hier im Chaos vor Ort.
> Politische
> Kommentare und Auesserungen der Leute sind realitaetsfern und oft
> gefaehrlich. Gleichzeitig
> aber wird in den Casinos von Las Vegas ordentlich weitergegambelt.
>
> Herzliche Gruesse.
>
> > Auch wenn es nicht viel wäre, es wäre mehr als nichts: Was haltet ihr von
> > einer Email-"Unterschriften"aktion, die bei den deutschen Ministern im
> > Auswärtigen Amt und im Verteidungsministerium landen soll und sich gegen
> > jegliche Unterstützung von Militäraktionen wendet, die Zivilisten
> > gefährden
> > und/oder die Gefahr einer andauernden militärischen Auseinandersetzung mit
> > sich bringen. Ich muss zugeben, ich weiß nicht genau, wie man so etwas am
> > besten technisch auf den Weg bringen könnte, damit die Anzahl der
> > Empfänger
> > und Unterzeichner möglichst hoch vervielfacht wird. Oder gibt es schon
> > etwas ähnliches, dem man sich anschließen sollte, um nicht die Kräfte noch
> > zu spalten?
> > Welche anderen Protestformen sind aus Eurer Sicht noch möglich und
> > erwägenswert?
> >
> > Gruss,
> > Karo


Betreff: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Folgen des 11.Sept. bezüglich Informationspolitik
Von: Justin Stauber <SturmuDrang@gmx.net>
An: km21@c-base.org

Hallo an alle,

es ist ein unhaltbarer Zustand, dass wir mitansehen sollen, dass Deutschland
einer
Militaeraktion gegen ein Land, in dem sich eventuell ein vermutlicher
Urheber des Anschlags
aufhaelt, dass waere dann wirklich die Initialzuendung die arabischen
Staaten zu recht zu
seinen Feinden zu machen und einen 3.Weltkrieg zu starten.

Konnte nicht alles unserer Diskussion in den vergangenen Tagen verfolgen.
Ich bin 10 Stunden
vor dem Anschlag nach Los Angeles geflogen und bin hier im Chaos vor Ort.
Politische
Kommentare und Auesserungen der Leute sind realitaetsfern und oft
gefaehrlich. Gleichzeitig
aber wird in den Casinos von Las Vegas ordentlich weitergegambelt.

Herzliche Gruesse.

> Auch wenn es nicht viel wäre, es wäre mehr als nichts: Was haltet ihr von
> einer Email-"Unterschriften"aktion, die bei den deutschen Ministern im
> Auswärtigen Amt und im Verteidungsministerium landen soll und sich gegen
> jegliche Unterstützung von Militäraktionen wendet, die Zivilisten
> gefährden
> und/oder die Gefahr einer andauernden militärischen Auseinandersetzung mit
> sich bringen. Ich muss zugeben, ich weiß nicht genau, wie man so etwas am
> besten technisch auf den Weg bringen könnte, damit die Anzahl der
> Empfänger
> und Unterzeichner möglichst hoch vervielfacht wird. Oder gibt es schon
> etwas ähnliches, dem man sich anschließen sollte, um nicht die Kräfte noch
> zu spalten?
> Welche anderen Protestformen sind aus Eurer Sicht noch möglich und
> erwägenswert?
>
> Gruss,
> Karo


Betreff: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Folgen des 11.Sep
t. bezüglich Informationspolitik
Von: karoline noack <karo.noack@snafu.de>
An: km21@c-base.org

Auch wenn es nicht viel wäre, es wäre mehr als nichts: Was haltet ihr von
einer Email-"Unterschriften"aktion, die bei den deutschen Ministern im
Auswärtigen Amt und im Verteidungsministerium landen soll und sich gegen
jegliche Unterstützung von Militäraktionen wendet, die Zivilisten gefährden
und/oder die Gefahr einer andauernden militärischen Auseinandersetzung mit
sich bringen. Ich muss zugeben, ich weiß nicht genau, wie man so etwas am
besten technisch auf den Weg bringen könnte, damit die Anzahl der Empfänger
und Unterzeichner möglichst hoch vervielfacht wird. Oder gibt es schon
etwas ähnliches, dem man sich anschließen sollte, um nicht die Kräfte noch
zu spalten?
Welche anderen Protestformen sind aus Eurer Sicht noch möglich und
erwägenswert?

Gruss,
Karo


Betreff: [km 21.0:] PRAVDA
Von: m.
An: km21@c-base.org

Angesichts dieses unbegreifbaren, undenkbaren Ereignisses
veroeffentlicht die russische Pravda (russ. die Wahrheit) gestern diesen
Kommentar. Im Vergleich zu den mir bekannten Publikationen zu dem Thema
ist der folgende, auf seine Weise distanziert-kritische,
unkonventionelle und damit auch anmutige Artikel von J. Keller einer der
besonders lesenswerten. Zudem, das merke ich nach mehrmaligem
Durchlesen, reflektiert er auch meine bescheidene Meinung in einer
journalismus-typischen Form.

Auf der site ( http://english.pravda.ru/main/2001/09/14/15136.html )
finden sich weitere interessante, themenbezogene Beitraege.

KEINE VERGELTUNG, KEINE RACHE, KEIN KRIEG!

Pravda, Moskau. 14.09.2001:

12:00 2001-09-14
JOHN KELLER: THE CHICKENS COME HOME TO ROOST

I?m watching the dust from the World Trade Center buildings settle and
the Pentagon burn, while the White House is evacuated. The FAA has
grounded all flights, as it now appears that three domestic commercial
airliners were hijacked and crashed into these buildings, and possibly
one other plane crashed before finding its target. What else could have

happened but a well organized terrorist attack?

From here the script is set. The pundits on TV have already mentioned
Osama bin Laden. Retired General Wesley Clark maneuvered into his
favorite position, full frontal camera, and announced that only Ossama
bin Laden had the resources to co-ordinate such an attack. Newt
Gingrich
repeated basically the same thing. George Bush has promised that the
government will hunt the terrorists down and punish them. "Terrorism
against our nation will not stand." Huh? Sadly, terrorism already did
stand, the World Trade Centers did not, and the terrorists most
directly
responsible are already dead.

Back to the TV where the anchor goes on about the previous bombing of
the
World Trade Centers, the bombing of the USS Cole, Oklahoma City, and
the
bombing of our African Embassies. Tomorrow the calls for a national day

of mourning will begin. Somewhere in this formula of terrorism,
mourning,
Tomahawk-revenge, repeat, the news-media are failing to connect the
dots.
Where and why did the cycle begin? Why do people hate the United States

enough to come here and try to wreck the maximum amount of death and
destruction possible? Why, why, why?

Terrorism gets its name from the type of attack designed to generate
the
maximum amount of terror. The terrorists responsible for these attacks
understood psychology well, and used it to maximum advantage as they
planned their attack. They also had a reason for choosing the targets
they did. Lets start with the targets, The World Trade Center Towers
and
the Pentagon.

The World Trade Centers, besides the Statue of Liberty and the Empire
State Building were two of the most widely recognized buildings in New
York. They stood at the edge of the financial district, right on Wall
Street. They were the two largest symbols of American global
corporatism
in New York City. They were also crammed full of people, with
approximately 50,000 civilians working in the two every day. The
terrorist messages, intentional or not, are fivefold. First, civilians
are not safe; they are fair game. Second, a highly secure building in
the
middle of America?s financial capital is not safe; therefore, no office

building in any city is safe. The result: office buildings in New York,

Philadelphia, Chicago, Boston, Washington, and other cities emptied
within hours of the attacks. The UN and all government buildings in
Washington were evacuated. Third, the airlines are not safe. The
terrorists hijacked at least 4 planes, from four different airports,
and
two different airlines. Fourth, the terrorists attacked the symbol of
International finance. Why? Fifth, the United States military is
despised
by whoever did this.

The method of attack, and the timing tells us these terrorists had
coldly
calculated how to cause the greatest amount of grief for America. The
flights were all domestic flights. The departure and arrival cities for

the flights may have been only coincidental to the terrorist goal of
hijacking the largest jets, but I don?t think this was the case. It?s
easier to study a single airport for security weaknesses, get your
people
hired on the inside, and get weapons through, than it is to hijack
planes
from Boston, Washington, and Newark. That means security at three
separate major airports was compromised. With end route cities in San
Francisco, Los Angeles, Newark, Washington, and Boston, people across
the
entire U.S. have lost loved ones as a result of these attacks.

As of this writing, a group with the name "Palestine" in it is the only

one to claim responsibility for attacks. Why would a group of
Palestinians claim responsibility for the attack? Why would
Palestinians
be so happy about the attacks? Why would the terrorists attack military
/
government and banking targets? Could it be that Palestinian terrorists

perceive the United States to favor Israel in the current Intafada. New

York is renowned for its large Jewish population, and banking is
considered a historically Jewish profession. I think the picture is
becoming a little bit clearer. Maybe that?s why the World Trade Centers

were targeted in New York City. Don?t get me wrong, they made good
terrorist targets for logistical reasons alone: sheer height, the
amount
of media coverage in New York City, and the timing of the attack
ensured
that cameras would capture the murders and mahem, broadcasting live to
an
audience of millions.

Chalmers Johnson has theory. He calls it blow-back. It?s simple really.

When a big strong country uses its military or money to push around a
smaller country, the smaller country can only fight back via terrorism.

And provoked enough, the smaller country will fight back. The Pentagon
folks call it asymmetrical war, as in, the two sides are not even. Our
side has nukes, aircraft carriers, fighters, tanks, Tomahawks, and is
considering missle defense. The other side has a minimum of 4 suicidal
hijackers pilots, 12 suicidal hijackers with any kind of gun, some
friends in airport security, maintenance, catering, or baggage, an
agreed
upon date, time, and target list, and enough money to buy a few dozen
plane tickets.


When Nikolay Soltys or Joseph Ferguson goes on a murder spree in
California, we shake our heads and dismiss it as the doings of a
lunatic.
When at least a dozen people carry out coordinated suicide terrorist
attacks on specific targets in the United States, something besides, or

perhaps in addition to, insanity is at work. What could stir and feed
such a profound hatred? Dismiss the "jealous of America" idea. Jealousy

is the petty hatred of small-minded gossips and pickpockets.

I think that seeing members of your family killed by armaments supplied

by the United States, bought with money supplied by the United States,
and used with the support of the United States just might do it. If the

cycle went on long enough, perhaps for years, hatred could set it. So
the
question is, who would do this? Here?s a partial list of countries the
United States has recently (in the last 10 years) bombed, invaded,
supported overthrow of the government, or supplied arms to one side in
a
war: Palestine, Iraq, Macedonia, Yugoslavia, Afghanistan, and Sudan.
China is an honorary member of the list, because of its embassy
bombing,
which was probably intentional. Well, we have the usual suspects, and
we
can bet that a terrorist from any of those countries will see this
attack
on the U.S. as retaliation for our bombing of their home soil.

It?s ironic that the initial response is to look to the military for
protection after the damage is done, when military involvement around
the
world was probably the cause. It?s ironic to hear calls to hunt down
and
punish those responsible, when they already paid with their lives. The
evil masterminds remain, and given the success of this attack, they
will
have legions of new fanatics, ready to die. Even if we eliminate those
at
the top of the organization, more will take their place. Why?

Will we learn anything in the aftermath of this attack? The lessons
seem
clear enough: follow an isolationist foreign policy. Stop selling
weapons
and supplying monetary aid to foreign countries, period. Stop meddling
in
the internal politics of foreign countries, period. How much longer
will
we blindly support Israel, when it may have cost us thousands of lives
instead of billions of dollars? How many more dead Americans do we need

before we realize that our military is seen as an occupation force when

viewed with foreign eyes, from foreign shores? Bring them home. How
many
more civilian lives will it take before we realize our government
cannot
protect us from harm, when it creates millions who hate us abroad? How
much more destruction will be wrecked on American soil before we
realize
that this is a faint reflection of the destruction we have wrecked on
Iraq and Yugoslavia?

The list of countries we have antagonized is long. The names of the
dead
in those countries run into the hundreds of thousands, if not millions.

If we do not change our ways, September 11, 2001 will be remembered as
the first in a long string of the worst. I pray that it will be the
turning point in the way we deal with the world. I pray that it will be

the last, worst attack on the people of the United States. In his
Gettysburg address, Lincoln said "that we here highly resolve that
these
dead shall not have died in vain". Let us resolve to understand why our

countrymen were killed, that their deaths may not be in vain.

John Keller


Betreff: [km 21.0:] Tendenz zu Sensationslust
Von: m.
An: km21@c-base.org

Mit Unmut stelle ich fest, dass in dem gewoehnlich sehr serioesem board
ploetzlich Beitraege ueberhand nehmen, die klassische
"Verschwoerungstheorien" reiten und immermehr, zuweilen bizarre,
"Beweise" dafuer liefern.

Ich gebe zu, das die hier behandelten Fragen zur Unabahengigkeit der
Berichterstattung etc. interessant sind. Aber genauso gut koennte auch
ich jene "Beweise" liefern, dass es "die" Juden gewesen sind, oder die
amerikanischen Abtreibungsgegner etc. Zu Nachforschungen wird viel Zeit
bleiben.

Wozu m.E. wenig Zeit bleibt, ist, zu diskutieren, welchen Effekt der
Anschlag (von wem auch immer) tatsaechlich, also im hier und jetzt, hat.
Auch mich erschreckt der Volkszorn (!!!), auch mich erschreckt der
starre Blick zu unserem "grossen Bruder Amerika" mit dem auch
Deutschland nun in bedingungsloser (oder so) Solidaritaet steht. Die
Geschichten kennen wir, dass eine (auch vermeintliche) Bedrohung von
aussen das Innen staerkt. Dass das Vorhandensein eines (auch
vermeintlichen) Suendenbocks die Massen mobilisiert. Dass wir in solchen
Situationen einen Fuehrer (G.W.B ?) brauchen, der uns (die fried(!)- und
freiheitsliebenden Nationen) aus der Kriese fuehrt.

ICH BETE FUER DIE OPFER UND TAETER! KEINE RACHE, KEINE VERGELTUNG,
KEIN KRIEG!


Betreff: [km 21.0:] Tendenz zu Sensationslust
Von: m.
An: km21@c-base.org

Mit Unmut stelle ich fest, dass in dem gewoehnlich sehr serioesem board
ploetzlich Beitraege ueberhand nehmen, die klassische
"Verschwoerungstheorien" reiten und immermehr, zuweilen bizarre,
"Beweise" dafuer liefern.

Ich gebe zu, das die hier behandelten Fragen zur Unabahengigkeit der
Berichterstattung etc. interessant sind. Aber genauso gut koennte auch
ich jene "Beweise" liefern, dass es "die" Juden gewesen sind, oder die
amerikanischen Abtreibungsgegner etc. Zu Nachforschungen wird viel Zeit
bleiben.

Wozu m.E. wenig Zeit bleibt, ist, zu diskutieren, welchen Effekt der
Anschlag (von wem auch immer) tatsaechlich, also im hier und jetzt, hat.
Auch mich erschreckt der Volkszorn (!!!), auch mich erschreckt der
starre Blick zu unserem "grossen Bruder Amerika" mit dem auch
Deutschland nun in bedingungsloser (oder so) Solidaritaet steht. Die
Geschichten kennen wir, dass eine (auch vermeintliche) Bedrohung von
aussen das Innen staerkt. Dass das Vorhandensein eines (auch
vermeintlichen) Suendenbocks die Massen mobilisiert. Dass wir in solchen
Situationen einen Fuehrer (G.W.B ?) brauchen, der uns (die fried(!)- und
freiheitsliebenden Nationen) aus der Kriese fuehrt.

ICH BETE FUER DIE OPFER UND TAETER! KEINE RACHE, KEINE VERGELTUNG,
KEIN KRIEG!


Betreff: [km 21.0:] weitere ungereimtheiten (Re: Folgen des 11.September)
Von: km 21.0 <km21.0@excite.com>
An: km21@c-base.org

zu franz' fund, die palaestinenser-bilder seien gefaket:

das findet sich aus auf http://www.counterpunch.org
>>>...
CNN's videotape of Palestinians supposedly dancing in the streets of a West
Bank town. CounterPuncher Marcio A.V. Carvalho at the state university of
Campinas in Brazil tells us that he and his colleagues had compared this
tape with one from 1991 showing Palestinian cheering, and found them to be
identical.
...<<<

ebenfalls dort folgende interessante passage:
>>>...
Early Warnings
Reports keep coming in to us of advanced warnings that an attack of some
sort was eminent. San Francisco Mayor Willie Brown was booked to fly from
the Bay Area to New York City on the morning of September 11. But Brown says
that late Monday evening, a full 8 hours prior to the attack, he received a
call from a person Brown described as his "airport security man" telling him
that he should be extra cautious about air travel on September 11.
In addition to what we have previously reported about heightened security at
the World Trade Center itself in the weeks leading to the attack and at the
Picatinny Arsenal in Rockaway, New Jersey, CounterPunch has also learned
that an internal memo was sent around Goldman Sachs in Tokyo on September 10
advising all employees of a possible terrorist attack. It recommended all
employees to avoid any American government buildings.
That said, according to Rep. David Bonior, the Michigan Democrat, the
Congress was the last to know. Even after two planes had struck the World
Trade Center towers and another had smashed into the Pentagon, Bonior says
congressional officials were not warned by the CIA or any other intelligence
arm of the federal government that the 30,000 workers in the Capitol might
be at risk of an attack. Bonoir has been one of the few members of Congress
to openly question the value of bowing to the demands for more money made by
CIA and other intelligence agencies. "If they can't even warn members of
Congress about an ongoing attack, you really have to wonder what good they
are," Bonior said. CP
...<<<

indymedia.org hat serioese berichte (hin und wieder laden auch spinner ihre
texte hoch), zu counterpunch kann ich (noch) nichts sagen.
nbo
----

Franz schrieb:

On Fri, 14 Sep 2001 13:27:49 MET, km21@c-base.org wrote:

> Wo wir gerade bei Gegenmeinungen und alternativen Informationen sind. Ich
weiß
> nicht, was ich davon zu halten habe, verbürge mich für nichts und kenne
das
> Network nicht näher, aber das hier steht heute bei www.indymedia.org:
>
> Palestinian Celebration Images Faked (english)
> by Tomato 3:48am Fri Sep 14 '01
>
>
> Various sources are saying the media images of Palestines celebrating the
World
> Trade Centre attack are faked, and are actually CNN archive footage from
1991.
> Please read below for more details.
>
> Various sources are saying the media images of Palestines celebrating are

> faked, and are actually CNN archive footage from 1991. Please read below
for
> more details.
>
> > From: Rob Cover <robcover@iprimus.com.au>
> > Date: Fri, 14 Sep 2001 06:43:21 +1000
> > Subject: [qc] Palestinian Celebration Images Faked
> > Hey all,
> >
> > I haven't been able to verify the following, but it
> > doesn't surprise me (I
> > fairly much trust the source this info came
> > through). It seems the
> > well-remarked-about images of Palestinians
> > celebrating the destruction of
> > the World Trade Centre were FAKES--footage from 1991
> > manipulably used by
> > the larger media organisations. One can only presume
> > it was to foster
> > racism--even if that wasn't the intention, it is
> > certain to be the effect.
> >
> > Of course, this is not to say that a small handful
> > of Palestinians weren't
> > celebrating, only that the media samples used to say
> > so are lies. If
> > anyone verifies further, I'd be really glad to
> > hear....
> >
> ------------------------------------------------------
> > Gayle wrote:
> > So after reading the previous thing about the time
> > zone
> > in the Middle East I started thinking about when I
> > first saw that footage of Palestinians celebrating.
> > Apparently it was 8 p.m. in Palestine when the
> > attacks
> > occurred; and I saw that footage of Palestinians
> > celebrating so early on Tuesday that it WAS NOT
> > DAYLIGHT YET in Palestine, meaning that the footage
> > had
> > to have been from BEFORE the attacks. And now I have
> > more details - not totally officially confirmed yet,
> > but the pieces definitely seem to be fitting
> > together.
> >
>
> "CNN USING 1991 FOOTAGE of celebrating Palistinians to manipulate you
(english)
> by Marcio 10:32pm Wed Sep 12 '01 (Modified on 1:27am Thu Sep 13 '01)
>
> All around the world we are subjected to 3 or 4 huge news distributors,
and one
> of them - as you well know - is CNN. Very well, I guess all of you have
been
> seeing (just as I've been) images from this company. In particular, one
set of
> images called my attencion: the Palestinians celebrating the bombing, out
on
> the streets, eating some cake and making funny faces for the camera.
>
> Well, THOSE IMAGES WERE SHOT BACK IN 1991!!! Those are images of
Palestinians
> celebrating the invasion of Kuwait! It's simply unacceptable that a
super-power
> of cumminications as CNN uses images which do not correspond to the
reality in
> talking about so serious an issue.
>
> A teacher of mine, here in Brazil, has videotapes recorded in 1991, with
the
> very same images; he's been sending emails to CNN, Globo (the major TV
network
> in Brazil) and newspapers, denouncing what I myself classify as a crime
against
> the public opinion. If anyone of you has access to this kind of files,
serch
> for it. In the meanwhile, I'll try to 'put my hands' on a copy of this
tape. "
>
> from http://www.livejournal.com/talkpost.bml?itemid=10618915


Betreff: Re: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Folgen des 11.Sep
Von: fcbui@snafu.de
An: km21@c-base.org

Wo wir gerade bei Gegenmeinungen und alternativen Informationen sind. Ich weiß
nicht, was ich davon zu halten habe, verbürge mich für nichts und kenne das
Network nicht näher, aber das hier steht heute bei www.indymedia.org:

Palestinian Celebration Images Faked (english)
by Tomato 3:48am Fri Sep 14 '01


Various sources are saying the media images of Palestines celebrating the World
Trade Centre attack are faked, and are actually CNN archive footage from 1991.
Please read below for more details.

Various sources are saying the media images of Palestines celebrating are
faked, and are actually CNN archive footage from 1991. Please read below for
more details.

> From: Rob Cover <robcover@iprimus.com.au>
> Date: Fri, 14 Sep 2001 06:43:21 +1000
> Subject: [qc] Palestinian Celebration Images Faked
> Hey all,
>
> I haven't been able to verify the following, but it
> doesn't surprise me (I
> fairly much trust the source this info came
> through). It seems the
> well-remarked-about images of Palestinians
> celebrating the destruction of
> the World Trade Centre were FAKES--footage from 1991
> manipulably used by
> the larger media organisations. One can only presume
> it was to foster
> racism--even if that wasn't the intention, it is
> certain to be the effect.
>
> Of course, this is not to say that a small handful
> of Palestinians weren't
> celebrating, only that the media samples used to say
> so are lies. If
> anyone verifies further, I'd be really glad to
> hear....
>
------------------------------------------------------
> Gayle wrote:
> So after reading the previous thing about the time
> zone
> in the Middle East I started thinking about when I
> first saw that footage of Palestinians celebrating.
> Apparently it was 8 p.m. in Palestine when the
> attacks
> occurred; and I saw that footage of Palestinians
> celebrating so early on Tuesday that it WAS NOT
> DAYLIGHT YET in Palestine, meaning that the footage
> had
> to have been from BEFORE the attacks. And now I have
> more details - not totally officially confirmed yet,
> but the pieces definitely seem to be fitting
> together.
>

"CNN USING 1991 FOOTAGE of celebrating Palistinians to manipulate you (english)
by Marcio 10:32pm Wed Sep 12 '01 (Modified on 1:27am Thu Sep 13 '01)

All around the world we are subjected to 3 or 4 huge news distributors, and one
of them - as you well know - is CNN. Very well, I guess all of you have been
seeing (just as I've been) images from this company. In particular, one set of
images called my attencion: the Palestinians celebrating the bombing, out on
the streets, eating some cake and making funny faces for the camera.

Well, THOSE IMAGES WERE SHOT BACK IN 1991!!! Those are images of Palestinians
celebrating the invasion of Kuwait! It's simply unacceptable that a super-power
of cumminications as CNN uses images which do not correspond to the reality in
talking about so serious an issue.

A teacher of mine, here in Brazil, has videotapes recorded in 1991, with the
very same images; he's been sending emails to CNN, Globo (the major TV network
in Brazil) and newspapers, denouncing what I myself classify as a crime against
the public opinion. If anyone of you has access to this kind of files, serch
for it. In the meanwhile, I'll try to 'put my hands' on a copy of this tape. "

from http://www.livejournal.com/talkpost.bml?itemid=10618915


> Moritz schrieb:
> >Haarstreubend fand ich aber genauso die "Meldungen"
> > (BEsser wohl schlechte Mutmassungen) auf nomorefaknews.com, die Niels
> noch
> > am Dienstag verschickt hat. Wenn sowas dort kusiert, dann halte ich
di> ese
> > Quelle auch nicht egrade für besonders seriös. Habe mal nur den
ku> rzen
> > auszug unten aufgenommen über die ganz am Anfang geäußerte
Vermu> tung, die
> > Türme des WTC wären zusätzlich zu dem Aufschlag gesprengt
wporde> n durch
> > versteckte Dynamitsätze...
>
> was den einsturz der tuerme angeht, findet sich eine ueberzeugende
> erklaerung sowie auch einige interessante informationen zur vorgeschichte
> des WTC-baus auf der seite von john young. in netzkreisen besser bekannt
> als
> der kopf hinter cryptome.org, der den geheimdiensten auf die finger
schau> t,
> ist young von hause aus architekt. wen's interessiert:
>
> http://www.cryptome.org/wtc-collapse.htm
>
> im uebrigen sollten wir nomorefakenews.com zwar nicht zu ernst nehmen,
ab> er
> es sind trotz allem legitime fragen, die dort gestellt werden. nur
deshal> b
> habe ich das in die diskussion eingebracht.
>
> soviel fuer heute morgen, ciao, niels


Betreff: [km 21.0:] Re: [km 21.0:] Folgen des 11.Sept. bezüglich Informationspolitik
Von: km 21.0 <km21.0@excite.com>
An: km21@c-base.org

Moritz schrieb:
>Haarstreubend fand ich aber genauso die "Meldungen"
> (BEsser wohl schlechte Mutmassungen) auf nomorefaknews.com, die Niels
noch
> am Dienstag verschickt hat. Wenn sowas dort kusiert, dann halte ich diese
> Quelle auch nicht egrade für besonders seriös. Habe mal nur den kurzen
> auszug unten aufgenommen über die ganz am Anfang geäußerte Vermutung, die
> Türme des WTC wären zusätzlich zu dem Aufschlag gesprengt wporden durch
> versteckte Dynamitsätze...

was den einsturz der tuerme angeht, findet sich eine ueberzeugende
erklaerung sowie auch einige interessante informationen zur vorgeschichte
des WTC-baus auf der seite von john young. in netzkreisen besser bekannt als
der kopf hinter cryptome.org, der den geheimdiensten auf die finger schaut,
ist young von hause aus architekt. wen's interessiert:

http://www.cryptome.org/wtc-collapse.htm

im uebrigen sollten wir nomorefakenews.com zwar nicht zu ernst nehmen, aber
es sind trotz allem legitime fragen, die dort gestellt werden. nur deshalb
habe ich das in die diskussion eingebracht.

soviel fuer heute morgen, ciao, niels


Betreff: [km 21.0:] FW: [rohrpost] Christoph Spehr: Sieben Thesen zur Lage
Von: Stefan Krempl <sk12@gmx.de>
An: km21@c-base.org

diese thesen sind teilweise schon sehr brauchbar, finde ich, S.

----------
Von: "geert" <geert@desk.nl>
An: <rohrpost@mikrolisten.de>
Betreff: [rohrpost] Christoph Spehr: Sieben Thesen zur Lage
Datum: Fre, 14. Sep 2001 0:02 Uhr


From: <Yetipress@aol.com>
Sent: Thursday, September 13, 2001 11:03 PM
Subject: Sieben Thesen zur Lage


Sieben Thesen zur Lage

1. Das ist kein Krieg. -

Auch wenn die Dimension der Terroranschläge schockierend ist: Das ist kein
Krieg. Bis jetzt noch nicht. Kriege sind bewaffnete Auseinandersetzungen
zwischen Staaten oder Bürgerkriegsparteien in einem Land; Krieg erfordert
einen bekannten Gegner, dessen militärische Struktur angegriffen werden
kann.
Das Etikett "Krieg" lenkt ab von der Fragwürdigkeit von blinden
Vergeltungsschlägen, die vorwiegend aus symbolischen und innenpolitischen
Gründen forciert werden. Es sei daran erinnert, dass z.B. die "Ziele" im
Sudan, die 1998 von den USA bombardiert wurden, sich nachträglich als
"Irrtum" herausstellten. Terror wird durch Gegenterror nicht bekämpft, und
er
rechtfertigt ihn nicht.

2. Es kommt jetzt alles darauf an, keinen Krieg daraus zu machen. -

Die Rhetorik vom Krieg und die Politik des Gegenschlags spielt in
leichtfertiger Weise mit der Gefahr eines tatsächlichen Krieges, vor allem
eines Krieges zwischen dem Westen und arabischen Ländern. Zweifellos geht
Terror in der Welt auch vom Boden der USA und Europas aus; dass eine
Bombardierung entsprechender "Zentren" nicht verständnisvoll hingenommen
werden kann, erleben wir gerade. Dasselbe gilt für Länder in Asien, Afrika
oder Nahost aber auch. Aktuell ist es der Westen, der einen Angriffskrieg
gegen arabische Staaten vorbereitet, der bereits als Krieg des Guten gegen
das Böse abgefeiert wird. Die Geschwindigkeit, mit der angebliche
"Erkenntnisse" produziert werden, ist mehr als fragwürdig. Die
Leichtfertigkeit, mit der das Risiko eines tatsächlichen Krieges in Kauf
genommen wird, ist ebenso schockierend wie das Desinteresse an den Menschen,
deren Leben direkt und indirekt gefährdet wird.

3. Das ist kein Anschlag gegen die Freiheit, nicht einmal gegen den
Kapitalismus, und es läßt sich auch keiner draus machen. -

Mit den verheerenden Anschlägen ist weder die "freie Welt", sprich der
Westen, noch die "zivilisierte Welt", sprich die Industriestaaten, auch
nicht
die "Demokratie", sprich der Kapitalismus angegriffen worden. Abgesehen
davon, dass man bis jetzt nicht weiß, wer die Anschläge mit welchem Ziel
durchgeführt hat, richten sie sich gegen Symbole der USA als weltweiter
Interventionsmacht, ökonomisch und militärisch. Das ist eine relativ
spezielle Botschaft. Die Rede vom "Angriff auf die Freiheit" bäckt dieses
spezifische Gewaltpotenzial mit allem und allen in der Gesellschaft zusammen
und verdeckt gezielt, dass eben diese Interventionsmacht und -praxis seit
langem bewusst und kalkuliert Risiken auch für die eigene Bevölkerung
anzieht
- vor allem indem sie anderswo Gewalt ausübt und Armut schafft, aber auch
indem sie bedenkenlos Gruppen militärisch aufrüstet, über die sie dann die
Kontrolle verliert.

4. Das ist kein Anschlag für die Freiheit, nicht einmal gegen den
Kapitalismus, und es läßt sich auch keiner draus machen. -

Man muss keine Sympathie für das Pentagon oder für das internationale
Finanzkapital hegen, um festzustellen, dass die Anschläge eine faschistische
Handschrift tragen. Ähnlich wie bei den Anschlägen in Bologna, Oklahoma und
anderen sollten mit maximaler Gewalt möglichst viele Menschen getötet
werden,
Chaos und Krieg sind die kalkulierten, erhofften Folgen dabei. Der Tod von
Zivilisten, die unmittelbare Lebensgefahr die für Palästinenser, für
Israelis, für die Bevölkerung arabischer Staaten und viele andere
hervorgerufen wird, sind den Tätern vollständig gleichgültig. Egal ob die
Verantwortlichen arabische Fundamentalisten, amerikanische Rechtsextreme,
eine Verbindung mehrerer Gruppen oder ganz Andere waren: hier läßt sich kein
antikapitalistischer Kontext konstruieren, hier rechnet ein reaktionäres,
organisiertes Machtpotential mit einem Gegner ab, der der eigenen Macht im
Weg steht; hier wird geschlachtet, weil man sich von den Folgen eine
Eskalation verspricht, von der das eigene Machtgebilde auf Kosten zahlloser
Anderer profitieren soll.

5. Die Anschläge sind der Bankrott einer militärisch und polizeilich
fixierten Sicherheitspolitik; ein Weitergehen in diese Richtung ist
verantwortungsloser Hasard. -

Die Rede vom Krieg verdeckt auch, dass es vor Terroranschlägen keinen
absoluten Schutz gibt. Die eigene Sicherheit zu erhöhen, erfordert Politik,
nicht militärische Schlagkraft. Es erfordert eine Politik, die zumindest in
höherem Maße auf Kooperation, Ausgleich und Kompromiss bedacht ist, wenn es
um ökonomische Politik und internationale Konflikte geht. Auch wenn die
Terroranschläge nicht beanspruchen können, irgendjemand zu "repräsentieren",
haben sie einen verbreiteten realen Hass auf den Westen und die USA zur
Voraussetzung, um ihre Söldner zu rekrutieren und sich erfolgreich vor
Infiltration abzuschotten. Diesen Hass kann man militärisch nicht
zerschlagen, er ist die Bilanz einer Politik, die weiten Teilen der
Menschheit nichts zu bieten hat - nicht die Ambivalenz eines noch halbwegs
auskömmlichen Lebens im Kapitalismus, sondern buchstäblich nichts außer
Gewalt, Armut, Vertreibung und Demütigung. Sicherheitspolitik besteht heute
im Protest gegen die Politik der G8. Wer findet, am wichtigsten sei, dass
die
Bundeswehr jetzt auch möglichst schnell ihre globale Interventionsfähigkeit
weiter vorantreibt, ist nicht nur zynisch, er riskiert bereitwillig unser
aller Leben um der Interessen von Eliten und "Systemzwängen" willen.

6. Es ist notwendig deutlich zu machen, dass wir uns weigern, einen Krieg zu
führen. -

Die an sich bekannte Wahrheit, dass Krieg das Schlimmste ist, was passieren
kann, wird derzeit beschleunigt zugedeckt. Wir erleben kriegsvorbereitende
Propaganda. Es ist wichtig, klar zu machen, dass ein Krieg auf Widerstand
stößt. Anteilnahme und Solidarität für die Getöteten in Amerika und ihre
Angehörigen sind wichtig. Für die innenpolitischen Interessen von Bush und
die strategischen Machtinteressen deutscher Eliten im Nahen Osten den Kopf
hinhalten, hat damit nichts zu tun.

7. Es ist notwendig, einer Spirale von Rassismus entgegenzutreten. -

Es gibt bereits Angriffe auf Ausländer, speziell auf Menschen aus arabischen
Ländern oder aus mehrheitlich moslemischen Ländern, in den USA und auch
hier.
Das Spiel von oben ist dasselbe wie immer: Man will solche Übergriffe nicht
haben, betreibt aber die Politik, die sie vorbereitet. Es geht eben nicht
darum, dass "nicht alle Araber so sind" oder der Islam auch ganz nett sein
kann. Es geht um aktiven Schutz für Gefährdete, es geht um eine
selbstkritische Haltung gegenüber der eigenen Politik und Dominanz. Es geht
um das Anerkennen der Tatsache, dass es auch Hass gibt und dass er auch
reale
Gründe hat. Es geht um das Eingeständnis der Tatsache, dass der Westen jeder
emanzipatorischen oder sozialen Alternative innerhalb des Islam oder
innerhalb der arabischen Gesellschaften mit kompromißloser Härte
entgegengetreten ist, einfach wegen des Öls. Und es geht darum, mit der
realen Vielgestaltigkeit von Positionen, politischen Überzeugungen und
sozialen Kräften endlich zu kooperieren, zu kommunizieren und zu verhandeln,
anstatt sich die Feindbilder zu schaffen, die das eigene Draufhauen immer
wieder aufs Neue legitimieren sollen.

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rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur
Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost
Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de


Betreff: Re: [km 21.0:] sick...
Von: christian fueller <cif@taz.de>
An: km21@c-base.org

hallo stefan, liebe leute,

ich finde, dass du die editorials mit hilfe ihrer unterzeilen miszbrauchst.

natuerlich spricht da viel us-arroganz; aber friedmans world war III ist doch
wohl ein anderer als der, den uns bush, powell und dieser schrille
stellvertretende us-verteidigungsminister einreden wollen. friedman analysiert
intelligent - und schlaegt keine kanonenboot-politik, sondern einen dialog
vor.

ok, dieses forum enthaelt so viele lange und gefuehlige texte, da brauch´ ich
keinen weiteren schwer lesbaren hinzufuegen.

ich mach´ mal mit einer frage weiter: sollten wir den amis vielleicht
anbieten, dass wir die bombardierung der tu hh-harburg selber uebernehmen? wir
als erklaerte kombattanten des "langen feldzuges" sind schlieszlich naeher
dran an jenem ort, wo ein oder gar zwei der arabischen kamikaze-piloten
studiert haben.

und: wird das hier auf km 21 vorgeschlagene manifest die aueszere und innere
bombardierung (durch ihren eigenen praesidenten) der tu hamburg wohl
verhindern?

christian


Stefan Krempl wrote:

> zwei editorials aus der nyt. die unterzeilen zu lesen, ist fast schon
> aufschlussreich genug, S.
>
> OP-ED
> =========================
>
> Foreign Affairs: World War III
> By THOMAS L. FRIEDMAN
> If this attack was the Pearl Harbor of World War III, it
> means there is a long, long war ahead.
> http://www.nytimes.com/2001/09/13/opinion/13FRIE.html


Betreff: Re: [km 21.0:] redirect?
Von: Thilo <cyrion@c-base.org>
An: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>

Hi
---
Ich habe gar keinen Zugriff auf den Server, das machen die Webmaster. Ich
leite Deine Mail mal weiter an webmaster@c-base.org

--
Tschau
<<<<<< C Y R I O N >>>>>>


Betreff: [km 21.0:] Folgen des 11.Sept. bezüglich Informationspolitik
Von: km 21.0 <km21.0@excite.com>
An: km21@c-base.org, km21@c-base.org, christian fueller <cif@taz.de>, owner-km21@c-base.org

Hi all,

Habe die Diskussion um die möglichen Folgen des 11.Sept. bezüglich möglicher
Manipulation in der Berichterstattung verfolgt. Hatte darauf teils den
Eindruck, daß in der allgemeinen Ratlosigkeit gleich wieder typische
Denkmuster zuschnappen. Wie eben der Vorwurf, es werde von irgendwelcher
Seite ganz gezielt manipuliert, um die "Gunst der Stunde" zu nutzen, jetzt
Kriegshysterie zu betreiben oder härtere Gesetze zu erlassen. Um gleich den
falschen Eindruck vorzubauen, auch ich mir wird es mulmig zu mute bei setzen
in der Springer-Presse wie "Wir sind alle Amerikaner". Kann mich dem so gar
nicht anschließen. Haarstreubend fand ich aber genauso die "Meldungen"
(BEsser wohl schlechte Mutmassungen) auf nomorefaknews.com, die Niels noch
am Dienstag verschickt hat. Wenn sowas dort kusiert, dann halte ich diese
Quelle auch nicht egrade für besonders seriös. Habe mal nur den kurzen
auszug unten aufgenommen über die ganz am Anfang geäußerte Vermutung, die
Türme des WTC wären zusätzlich zu dem Aufschlag gesprengt wporden durch
versteckte Dynamitsätze. Gut, mir ist das im ersten Moment auch durch den
Kopf geschossen, weil ich es nicht glauben konnte. Aber ich bin nur froh,
nicht aus der ersten Schockreaktion falsche Schlüsse und weitreichende
Schlussfolgerungen zu ziehen. Gerade hier entlarvt sich meines erachtens die
falsche Gutgläubigkeit gegenüber sogenannten Experten und ihren
Einschätzungen. Es ist einfach falsch zu denken, man hätte bei der
Konstruktion der Twintowers so einen Extremfall exact einkalkulieren können
in die Statik der Gebäude. Dafür gibt es meiner Meinung schlicht keine
seriösen, wissenschaftlichen Formeln oder Simultionsmechnismen, um das bis
ins kleinste vorauszukalkulieren. Noch schlimmer aber dann die doch sehr
suggestiven Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden (von denen es in
diesem Artikel nur so wimmelt).

Wenn jetzt von einiger Seite (zu Recht) zu Besonnenheit gegenüber der
Kriegstreiberei aus den USA aufgerufen wird, dann rufe ich genauso zu
Besonnenheit auf der anderen Seite des Spektrums auf, was die möglichen
negativen, sprich restriktiven Folgen angeht. Oder diese sollten zumindest
selbst den Anspruch haben, objektiv vermittelt zu werden, so daß ich mir als
mündiger Bürger selbst ein Urteil bilden kann.

Grüße Moritz


> Two planes, headed to the west coast, so the crash would occur with
nearly full tanks of fuel, to maximize damage. Well thought out. Also,
easier to engineer such crashes after a few minutes than after a long
flight, say, from California.
>
> BUT....an explosives expert (a REAL one) I just interviewed says, "What
amazed me was, these buildings, the Trade Towers, were built to withstand a
747 crash in the center of the structures. It was part of the building
specs.
>
> "So what really caused the huge damage? Stacks of explosives smuggled on
to the planes? I doubt it. Too risky for the terrorists. It could have
exposed their operation before it got off the ground.
>
> "And the most amazing thing...the crash happens, and then some minutes
LATER the towers fall. This is highly unusual. The heat from the crashes,
even with the fuel on board, would not have melted enough steel to cause the
collapse of the towers minutes later."
>
> The implication? Look for other bombs placed in the buildings.
>
> Keep all this in mind as the story unfolds. Don't forget it.


Betreff: Folgen des 11.Sept. bezüglich Informationspolitik
Von: km 21.0 <km21.0@excite.com>
An: km21@c-base.org, km21@c-base.org, christian fueller <cif@taz.de>, owner-km21@c-base.org

Hi all,

Habe die Diskussion um die möglichen Folgen des 11.Sept. bezüglich möglicher
Manipulation in der Berichterstattung verfolgt. Hatte darauf teils den
Eindruck, daß in der allgemeinen Ratlosigkeit gleich wieder typische
Denkmuster zuschnappen. Wie eben der Vorwurf, es werde von irgendwelcher
Seite ganz gezielt manipuliert, um die "Gunst der Stunde" zu nutzen, jetzt
Kriegshysterie zu betreiben oder härtere Gesetze zu erlassen. Um gleich den
falschen Eindruck vorzubauen, auch ich mir wird es mulmig zu mute bei setzen
in der Springer-Presse wie "Wir sind alle Amerikaner". Kann mich dem so gar
nicht anschließen. Haarstreubend fand ich aber genauso die "Meldungen"
(BEsser wohl schlechte Mutmassungen) auf nomorefaknews.com, die Niels noch
am Dienstag verschickt hat. Wenn sowas dort kusiert, dann halte ich diese
Quelle auch nicht egrade für besonders seriös. Habe mal nur den kurzen
auszug unten aufgenommen über die ganz am Anfang geäußerte Vermutung, die
Türme des WTC wären zusätzlich zu dem Aufschlag gesprengt wporden durch
versteckte Dynamitsätze. Gut, mir ist das im ersten Moment auch durch den
Kopf geschossen, weil ich es nicht glauben konnte. Aber ich bin nur froh,
nicht aus der ersten Schockreaktion falsche Schlüsse und weitreichende
Schlussfolgerungen zu ziehen. Gerade hier entlarvt sich meines erachtens die
falsche Gutgläubigkeit gegenüber sogenannten Experten und ihren
Einschätzungen. Es ist einfach falsch zu denken, man hätte bei der
Konstruktion der Twintowers so einen Extremfall exact einkalkulieren können
in die Statik der Gebäude. Dafür gibt es meiner Meinung schlicht keine
seriösen, wissenschaftlichen Formeln oder Simultionsmechnismen, um das bis
ins kleinste vorauszukalkulieren. Noch schlimmer aber dann die doch sehr
suggestiven Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden (von denen es in
diesem Artikel nur so wimmelt).

Wenn jetzt von einiger Seite (zu Recht) zu Besonnenheit gegenüber der
Kriegstreiberei aus den USA aufgerufen wird, dann rufe ich genauso zu
Besonnenheit auf der anderen Seite des Spektrums auf, was die möglichen
negativen, sprich restriktiven Folgen angeht. Oder diese sollten zumindest
selbst den Anspruch haben, objektiv vermittelt zu werden, so daß ich mir als
mündiger Bürger selbst ein Urteil bilden kann.

Grüße Moritz


> Two planes, headed to the west coast, so the crash would occur with
nearly full tanks of fuel, to maximize damage. Well thought out. Also,
easier to engineer such crashes after a few minutes than after a long
flight, say, from California.
>
> BUT....an explosives expert (a REAL one) I just interviewed says, "What
amazed me was, these buildings, the Trade Towers, were built to withstand a
747 crash in the center of the structures. It was part of the building
specs.
>
> "So what really caused the huge damage? Stacks of explosives smuggled on
to the planes? I doubt it. Too risky for the terrorists. It could have
exposed their operation before it got off the ground.
>
> "And the most amazing thing...the crash happens, and then some minutes
LATER the towers fall. This is highly unusual. The heat from the crashes,
even with the fuel on board, would not have melted enough steel to cause the
collapse of the towers minutes later."
>
> The implication? Look for other bombs placed in the buildings.
>
> Keep all this in mind as the story unfolds. Don't forget it.


Betreff: Re: [km 21.0:] sick...
Von: Stefan Krempl <sk12@gmx.de>
An: km21@c-base.org

zwei editorials aus der nyt. die unterzeilen zu lesen, ist fast schon
aufschlussreich genug, S.

OP-ED
=========================

Foreign Affairs: World War III
By THOMAS L. FRIEDMAN
If this attack was the Pearl Harbor of World War III, it
means there is a long, long war ahead.
http://www.nytimes.com/2001/09/13/opinion/13FRIE.html

-----

Inside The Bunker
By WILLIAM SAFIRE
A credible threat to Air Force One indicates that the
terrorists may have a mole in the White House.
http://www.nytimes.com/2001/09/13/opinion/13SAFI.html


Betreff: [km 21.0:] FW: CCC gegen Angriffe auf Kommunikationssysteme
Von: Karcher, Thomas <Thomas.Karcher@fujitsu-siemens.com>
An: 'km21@c-base.org' <km21@c-base.org>

Hallo noch mal,

zum einen wollte ich Euch diese Mail vom CCC weiterleiten, und zum anderen noch einen Gedanken zum Manifest loswerden:

Krieg ist keine Lösung - ich denke, mit dieser Meinung rennen wir offene Türen ein. Krieg ist aber auch keine Notlösung - genau das scheint sich aber mehr und mehr in den Köpfen vieler Menschen festzusetzen: Da sich offensichtlich sonst kein Mittel gegen religiösen Fanatismus finden lässt, höre ich immer öfter Meinungen wie "Da bleibt uns doch nichts anderes übrig!". In diesem Zusammenhang fand ich folgendes Posting aus einem Diskussionsforum passend:

"Wenn man feststellt, daß ein bestimmtes Problem grundsätzlich nicht mit Gewalteinsatz lösbar ist, ist jeder dennoch durchgeführte Gewalteinsatz unsinnig und schädlich, selbst dann, wenn ich keine andere Lösung habe. Wenn ich feststelle, daß z. B. die Armut Ursache vieler Probleme ist, dann wird kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, die Armut durch Bomben beseitigen zu wollen. Wenn ich feststelle, daß fehlende Bildung Ursache vieler Probleme ist, dann wird kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, die fehlende Bildung durch Bomben beseitigen zu wollen. Wenn ich feststelle, daß religiöser Fanatismus Ursache vieler Probleme ist, dann wird kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, den religiösen Fanatismus durch Bomben beseitigen zu wollen. Das alles gilt auch dann, wenn ich weiter überhaupt keine Ideen hätte." (Wolfgang Dreyer)

Und hier noch die Mail vom CCC:

-----Original Message-----
From: Andy Mueller-Maguhn [mailto:andy@ccc.de]
Sent: 13 September 2001 15:09
To: chaos-update@lists.ccc.de
Subject: CCC spricht sich gegen Angriffe auf Kommunikationssysteme aus


Chaos Computer Club, 13.09.2001

CCC spricht sich gegen Angriffe auf Kommunikationssysteme aus

- Volkerverständigung jetzt noch wichtiger als zuvor

In der Hackerszene kursiert im Moment als Reaktion auf die unfassbaren
Mordanschläge in den USA ein Aufruf, Webseiten und andere über das Internet
erreichbaren Kommunikationssysteme in islamischen Ländern bzw. bei
islamischen Organisationen zu zerstören.

Der Chaos Computer Club spricht sich gegen diesen Aufruf aus und fordert
dazu auf, diesen und ähnliche Aufrufe zu ignorieren. Als galaktische
Vereinigung ist es für uns unvorstellbar, jetzt die Welt in gut und böse zu
teilen und ausgerechnet Religion als Maßstab für eine solche Trennung zu
nehmen.

Die Ereignisse sind für jeden Menschen auf diesem Planeten im globalen Dorf
schwer zu verarbeiten. Als Hacker sollten wir jedoch das nun anstehende
World Processing im Sinne der Menschheit versuchen. "Wir stehen hilflos vor
der Macht der Zerstörung. Aber wir glauben an die Macht der Kommunikation,
die sich letztendlich immer als positiver und stärker gezeigt hat als
Hass", so Jens Ohlig, Sprecher des CCC.

"Elektronische Kommunikationsstrukturen wie das Internet können gerade
jetzt einen wichtigen Beitrag zur Volkerverständigung leisten. In der
verständlicherweise angespannten Situation darf es nicht dazu kommen, jetzt
Kommunikationslinien zu kappen und damit dem Unverständniss noch mehr
Grundlage zu liefern." fasste CCC-Sprecher Andy Müller-Maguhn zusammen.

Der Chaos Computer Club, der derzeit sein 20 jähriges Jubiläum feiert,
setzt sich laut Satzung für Informationsfreiheit und ein Menschenrecht auf
mindestens weltweite ungehinderte Kommunikation ein.

Bereits 1999 hat sich der CCC zusammen mit einer Koalition bekannter
Hackergruppen (Cult of the Dead Cow, 2600, L0pht, Phrack, Pulhas, Toxyn,
!Hispahack und Mitgliedern der niederländischen Hackergemeinschaft) gegen
den Einsatz der Netze als elektronisches Schlachtfeld ausgesprochen:
"Beteiligt euch nicht an kriegerischen Handlungen im sogenannten
'Cyber-War'. Haltet die Netze, die für die Kommunikation da sind, am Leben.
Sie sind das Nervensystem des menschlichen Fortschritts."

Die Infopeace-Erklärung ist unter http://www.ccc.de/CRD/CRD19990107.html im
Original zu lesen.


Betreff: RE: [km 21.0:] sick...
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: 'km21@c-base.org' <km21@c-base.org>

Hi Franz,

> Es ist gut möglich, daß eine gezielte Kontrolle einzelner
> Personen eventuell
> Schlimmes hätte verhindern können. Aber auf welcher Basis in
> einem Land, in dem
> verdachtsunabhängige Kontrolle und Recherche ohnehin schon
> praktiziert wird.

Was ich im Angesicht dem vorstellbaren Zuvorkommen von Torrorakten
voll unterstuetze. Was jedoch nichts daran aendert, das die
Grundlagen fuer solche Terrorakte zu allererst verhindert werden
sollten, was nur politisch geschehen kann.

> Immerhin ist die Frage berechtigt, wie mit den den
> Geheimdiensten, insbesondere
> dem CIA und der NSA, zur Verfügung stehenden Mitteln ein
> solcher Angriff überhaupt geschehen konnte.

Es wird nie alles zu verhindern sein. Jedoch sind in der Vergangenheit
auf Grund geheimdienstlicher Hinweise mehrfach Attentate verhindert
oder Terroristen verhaftet worden. Auch in den USA.
Abgesehen davon, ist es schon raetselhaft, wie viele Hinweise nun zutage
treten...

> Brauchen wir wirklich noch mehr davon?

Solang sich die Technik weiterentwickelt mit der Terroristen solche
Anschlaege verueben und planen, braucht man auch neue und somit mehr
Methoden.
Was nicht bedeutet, dass ich flaechendeckende und konstante Bespitzelung
unterstuetze, sondern nur eine gezieltere.

PETE


Betreff: Re: [km 21.0:] sick...
Von: fcbui@snafu.de
An: km21@c-base.org

Hi,

Peter schrieb:
>
> Aber eins macht mich wirklich krank: Kommentare, die einen
> Ueberwachungs-Staat heraufbeschwoeren, der sozusagen mit
> den Terroristen gleichgesetzt wird. Wie wir nun sehen,
> haette eine geziehlte Kontrolle einzelner Personen in
> Hamburg (!) eventuell Schlimmes verhindern koennen. Und
> selbst ein Mafia-Soehnchen kann vor einem US-Gericht dies
> anfechten, was selbst die letzten links-autonomen Extremisten
> und rechten Faschisten beruhigen sollte.
>

Es geht nicht darum, einen Überwachungsstaat heraufzubeschwören, und erst recht
nicht darum, irgend etwas mit den Terroristen gleichzusetzen.
Aber es ist wichtig, bei aller Trauer und Fassungslosigkeit, bei all dem
Entsetzen wachsam zu bleiben, denn es war immer wieder so, daß Schock- und
Angstzustände ausgenutzt werden, um unpopuläre Entscheidung durch die Hintertür
einzuführen.
Und neben diesen Attentaten macht mich auch wirklich krank, mit welcher
Selbstverständlichkeit Menschen um mich herum, geleitet von den Medien, einfach
bereit sind, Grundrechte aus Angst aufzugeben. Ich habe selbst Angst, aber mir
wird schlecht, wenn ein Mann wie Schily sagt, daß sich vieles ändern wird,
Angst vor den Konnotationen.
Es ist gut möglich, daß eine gezielte Kontrolle einzelner Personen eventuell
Schlimmes hätte verhindern können. Aber auf welcher Basis in einem Land, in dem
verdachtsunabhängige Kontrolle und Recherche ohnehin schon praktiziert wird.
Immerhin ist die Frage berechtigt, wie mit den den Geheimdiensten, insbesondere
dem CIA und der NSA, zur Verfügung stehenden Mitteln ein solcher Angriff
überhaupt geschehen konnte.
Brauchen wir wirklich noch mehr davon?
Gruß

Franz


Betreff: [km 21.0:] sick...
Von: Hanssen, Peter <hanssen@bgs.ac.uk>
An: Km21 <km21@c-base.org>

Moin,

bin seit Dienstag wie gelaehmt und versuche die vielen
Gedanken zu ordnen... Ihr anscheinend auch, wie sich es
aus den emails der letzten Tage ergibt: verwirrt und
hoffnungslos.

Aber eins macht mich wirklich krank: Kommentare, die einen
Ueberwachungs-Staat heraufbeschwoeren, der sozusagen mit
den Terroristen gleichgesetzt wird. Wie wir nun sehen,
haette eine geziehlte Kontrolle einzelner Personen in
Hamburg (!) eventuell Schlimmes verhindern koennen. Und
selbst ein Mafia-Soehnchen kann vor einem US-Gericht dies
anfechten, was selbst die letzten links-autonomen Extremisten
und rechten Faschisten beruhigen sollte.

Hab noch letzte Woche mit Freunden ueber ein UN-Eingreifen
gegen die Taliban-Herrscher in Afghanistan diskutiert, die
Andersglaeubige mit gelben Symbolen markieren. Geschichte
wiederholt sich immer wieder! Kein Oel - keine USA, hat sich
wohl nun ueberholt.

Solange die Taliban Bin Laden noch nicht einmal zur
Beweissicherung unter Hausarrest stellen, wird es in den
naechsten Tagen zum Krieg kommen. Und so wie die 'Fakten'
stehen und die 'Sprueche' sich anhoeren, wird der
'monstroes' ausfallen. Ich denke nicht, das die Fuehrung der
Taliban einlenken wird (Waere taktisch ausserst geschickt,
um die NATO-Staaten zu spalten). Und falls sie es in irgendeinem
Masse tut, ob sich Bush von Vergeltungsmassnahmen abhalten
laesst.

Ich befuerchte, es werden noch mehr unschuldige Zivilisten
umkommen...

PETE

P.S.: Falls wir ueber ein Anti-Kriegs-Manifest diskutieren, sollte es
eventuell eher Anti-Extremismus-Manifest lauten. Um es noch weiter zu
fassen, vielleicht auch den Begriff Revolution behandeln...


Betreff: [km 21.0:] Manifest gegen die Eskalation
Von: Karcher, Thomas <Thomas.Karcher@fujitsu-siemens.com>
An: 'km21@c-base.org' <km21@c-base.org>

Auch hallo,

ich stimme Euch zu: Die Tatsache, dass weltweit Millionen von Menschen der "zivilisierten" Länder wie hypnotisierte Kaninchen den aufrührerischen Meldungen der Massenmedien lauschen (CNN: "Life will never be the same"), macht mir mehr Angst als alle Terroranschläge und Globalisierungs-Krawalle der letzten Jahre zusammengenommen. Ich bin bestürzt, ja entsetzt darüber, wieviele von meinen engen Freunden sich von den kriegstreiberischen Parolen mitreissen lassen und anfangen, von einem Schlußstrich zu reden, von einer klaren Linie, die gezogen werden muss, und von einem deutlichen Zeichen an "die Gegner der Demokratie" - und natürlich auch an alle, die sich diesem Kreuzzug in den Weg stellen.

Ich denke nicht, dass ein Manifest gegen eine Eskalation der Gewalt hilfloses Geschreibsel wäre. Wichtig ist nur, wie es kommuniziert wird! Ich für meinen Teil versuche, so viele von meinen Freunden und Bekannten persönlich zu erreichen und mit ihnen zu reden (Stammtisch eben). Und das gleiche Ziel sollten wir meines Erachtens auch mit dem Manifest verfolgen: Es persönlich weitergeben. Mit Freunden darüber reden. Überzeugungsarbeit leisten - an den Amerika-hörigen Massenmedien vorbei, die - so habe ich jedenfalls den Eindruck - Augen und Ohren geschlossen haben gegenüber kritischen oder gar beschwichtigenden Stimmen. Jeder Tag, an dem die Stimmung weiter in Richtung Vergeltung getrieben wird mit Sätzen wie "Wir sind alle Amerikaner" (Peter Struck), ist Tag näher am Beginn eines neuen Krieges.

Thomas


Betreff: Re: [km 21.0:] Antw: [km 21.0:] Die Nato erklärt den Bündnisfall -
Von: fcbui@snafu.de
An: km21@c-base.org

Wir werden bereits auf Linie gebracht. Kollektives Massenschweigen!
Versteht mich nicht falsch, ich bin fassungslos und maßlos entsetzt über das,
was geschehen ist. Ich sehe mich nicht in der Lage, auch nur annähernd
adäquate Worte dazu zu finden.
Wofür ich aber Worte finden kann, ist, daß ich bin seitdem zunehmend in Sorge
bin über die Spirale, die sich deutlich, aber mit einer gewissen
Selbstverständlichkeit dreht. Es wird immer schwieriger, sich der vorgegebenen
Massenpsychose zu entziehen, ohne in Verdacht zu geraten,
antiamerikanistisch/kapitalistisch, herzlos und kalt zu sein.
Viele sind nicht bereit zu erkennen oder anzuerkennen, daß wir eingespannt,
manipuliert und z.T. verarscht werden. Die Informationen, die wir bekommen,
sind fast wertlos geworden, weil es immer dieselben sind und/oder sie nicht
substantiiert werden. Bsp.: Es liegen Informationen vor, daß nicht das
Pentagon, sondern das Weisse Haus das Ziel war (was auch Sinn machen würde).
Aber was sind das für Informationen, woher stammen sie?
Und mit am krassesten finde ich etwas, das ich als Folge der
Informationsaufbereitung im WWW sehe: die Chronologie der Ereignisse ist
entscheidend geworden. Nachrichten werden nicht nach ihrer Wichtigkeit
geordnet, sondern nach ihrem zeitlichen Ablauf. Heute morgen in der
Zusammenfassung der jüngsten Ereignisse wurde dem NATO-Beschluß drei Sätze
geschenkt, zwischen der Information, daß ein viertes Gebäude eingestürzt ist
und daß Giuliani 6.000 (sechstausend) Leichensäcke bestellt hat.
Ich bin verwirrt und ratlos.
Ich weiß nicht, ob so ein Manifest etwas bringt. Aber bevor wir nix tun, und so
lange uns nichts anderes einfällt, ist es vielleicht keine schlechte Idee.
Kennt jemand von Euch Quellen, mal abgesehen von www.nomorefakenews.com und
www.disinfo.com (die in Folge der Ereignisse vom Netz sind), wo man
Gegenmeinungen oder andere Informationen kriegen kann?
Danke

Franz

> _Was_geht_es_weiter=3F?=
> To: <km21@c-base.org>
> X-Mailer: QuickMail Pro 2.0.4 (Mac)
> X-Priority: 3
> MIME-Version: 1.0
> Reply-To: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
> Content-Transfer-Encoding: quoted-printable
> Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"
>
> Patrik schrieb:
> >ich habe den eindruck, dass da die gefahr einer eskalation besteht, von
> >der nicht abzusehen ist, wohin sie f=FChrt. die optimistischen unter den=20
> >schr=F6der-leuten glauben, die gefahr einer eskalation ist eher geringer
> >geworden dadurch dass die usa nicht auf eigene Faust Vergeltung =FCben
> >(unilateral retaliation), sondern die absprache mit den nato-partnern
> >suchen, und in der folge vielleicht zur=FCckhaltender agieren. ich glaube
> >dagegen zunehmend, dass aus einem anschlag auf die usa, so schrecklich
> >er auch war, eine wom=F6glich tats=E4chlich weltumfassende milit=E4rische
> >auseinandersetzung werden kann.
>
> die stimmung heizt sich auf, kein zweifel.=20
>
> islam-"experte" peter scholl-latour versteigt sich in der bild-zeitung von =
> gestern zu einem uns=E4glichen satz wie:
> >>>Was so erschreckend ist... ist die Kombination von religi=F6sem =
> Fanatismus... mit einer logistischen Organisationsstruktur, die man =
> Orientalen normalerweise gar nicht zugetraut h=E4tte.<<<=20
> so bringt man pogromstimmung auf den weg.
>
> unter den amerikanern scheint die gewaltoption v=F6llig =
> selbstverst=E4ndlich zu sein. heute morgen las ich den newsletter von =
> fuckedcompany.com, der sich eigentlich mit den entlassungen und l=FCgen =
> der new economy besch=E4ftigt. sein autor schlie=DFt mit den worten:
> >>>...We can't let them win, we mustn't change.
> Until they ask me to go to war, the only thing I can do, the only thing *we=
> * can do, is go on with business as usual.
> Keep rocking on,
> pud>>>
> das impliziert, das going to war eine v=F6llig normale option ist.
>
> der CEO einer US-internet-firma schickte gestern einen brief ins netz, der =
> folgende passage enth=E4lt:
> >>>"We would like to also say on record that if any country is found =
> responsible for these attacks, we call for that country's complete =
> destruction and annihilation."
>
> ich denke, falls das ganze eskaliert und die politik vollends den kopf =
> verliert, muss man wenigstens den reichstag belagern. ich zweifle aber, ob =
> man hier wirklich hunderttausende mobilisiert bekommt.
> jetzt schl=E4gt die stunde der stammtische.
>
> was k=F6nnte in einem manifest, wie knut es vorschl=E4gt stehen? was =
> halten die anderen davon? nur hilfloses geschreibsel?
>
> niels


Betreff: [km 21.0:] Antw: [km 21.0:] Die Nato erklärt den Bündnisfall -
Von: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
An:

_Was_geht_es_weiter=3F?=
To: <km21@c-base.org>
X-Mailer: QuickMail Pro 2.0.4 (Mac)
X-Priority: 3
MIME-Version: 1.0
Reply-To: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
Content-Transfer-Encoding: quoted-printable
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"

Patrik schrieb:
>ich habe den eindruck, dass da die gefahr einer eskalation besteht, von
>der nicht abzusehen ist, wohin sie f=FChrt. die optimistischen unter den=20
>schr=F6der-leuten glauben, die gefahr einer eskalation ist eher geringer
>geworden dadurch dass die usa nicht auf eigene Faust Vergeltung =FCben
>(unilateral retaliation), sondern die absprache mit den nato-partnern
>suchen, und in der folge vielleicht zur=FCckhaltender agieren. ich glaube
>dagegen zunehmend, dass aus einem anschlag auf die usa, so schrecklich
>er auch war, eine wom=F6glich tats=E4chlich weltumfassende milit=E4rische
>auseinandersetzung werden kann.

die stimmung heizt sich auf, kein zweifel.=20

islam-"experte" peter scholl-latour versteigt sich in der bild-zeitung von =
gestern zu einem uns=E4glichen satz wie:
>>>Was so erschreckend ist... ist die Kombination von religi=F6sem =
Fanatismus... mit einer logistischen Organisationsstruktur, die man =
Orientalen normalerweise gar nicht zugetraut h=E4tte.<<<=20
so bringt man pogromstimmung auf den weg.

unter den amerikanern scheint die gewaltoption v=F6llig =
selbstverst=E4ndlich zu sein. heute morgen las ich den newsletter von =
fuckedcompany.com, der sich eigentlich mit den entlassungen und l=FCgen =
der new economy besch=E4ftigt. sein autor schlie=DFt mit den worten:
>>>...We can't let them win, we mustn't change.
Until they ask me to go to war, the only thing I can do, the only thing *we=
* can do, is go on with business as usual.
Keep rocking on,
pud>>>
das impliziert, das going to war eine v=F6llig normale option ist.

der CEO einer US-internet-firma schickte gestern einen brief ins netz, der =
folgende passage enth=E4lt:
>>>"We would like to also say on record that if any country is found =
responsible for these attacks, we call for that country's complete =
destruction and annihilation."

ich denke, falls das ganze eskaliert und die politik vollends den kopf =
verliert, muss man wenigstens den reichstag belagern. ich zweifle aber, ob =
man hier wirklich hunderttausende mobilisiert bekommt.
jetzt schl=E4gt die stunde der stammtische.

was k=F6nnte in einem manifest, wie knut es vorschl=E4gt stehen? was =
halten die anderen davon? nur hilfloses geschreibsel?

niels


Betreff: FC Sporadic for Wednesday, September 12, 2001
Von: The FC Network <sporadic@fuckedcompany.com>
An: List Member <niels.boeing@woche.de>

Hi,

I want to offer my sincere condolences to anyone reading this who can't find, or has lost, a family member, relative, or friend.

Things certainly are different now. I don't have to tell you that the loss of a few hundred thousand jobs, people being mistreated by their employers is nothing in comparison to the events of September 11th, 2001.

I've been living in a somewhat secluded hotel room in New York City for the past few weeks, writing. I woke up that fateful morning when one of my friends called me.

"You have no idea what just happened, do you," she said.

The first thing I noticed was the smell of burning. You know, that smell where you walk around the place and look for something, an oven maybe, you might have left on.

Next thing I did was turn on the TV. Soon as I figured it out, I tried calling my parents and my older brother. Phones didn't work.

I walked outside. Being about two miles from the scene, I took the stairs instead of the elevator.

All roads around me were closed except for emergency vehicles. Most of the people I saw walking around looked shocked, but the kind of shocked where they almost looked like zombies, blank and expressionless. A few people were running.

A lot of people were crying. Two types of crying. The "I just saw a really sad movie" type of crying, and the "my son just died" type of crying.

There were long lines at every pay phone as cell phone service stopped working due to transmitters located atop of the World Trade Centers. I overheard one phone call, this young Wall Street-looking guy was crying on the phone, "Jimmy and I made it out, I don't think Mike made it."

I saw an old women sitting on the curb, head in her hands.

I saw those "the end is coming!" Jesus guys all over the place, yelling and screaming, throwing their hands in the air, telling me the end is near.

All the while, deafening sirens everywhere. Clusters of police cars, big green military trucks, fire trucks and ambulances. Soldiers with machine guns.

Emergency vehicles headed downtown toward Wall Street were clean, ones coming back up were covered in ash.

I walked by a hospital. It had three main entrances. Outside one entrance there were hundreds of people lined up to give blood. There were big signs saying, "Family, around back." Around back were groups of people with photographs of family and loved ones. The hospital was handing out papers that I think had the names of known survivors.

The third entrance was obscured by a sea of stretchers, ambulances, nurses, doctors, and media.

I'm fortunate.

What about the future? The future of FC? The future of news? The future of entertainment? How could somebody like Jay Leno return to work? How could you watch an episode of "Law & Order" right now?

You can't enjoy it yet. At least, I can't.

The key here is to not let those fuckers, whoever did this, win. Things must go back to normal. While I wouldn't be able to appreciate a new Simpsons episode today, tomorrow, or for a while, it'll happen eventually, and we've got to be able to enjoy it.

Every day I receive countless email and contact from people who were laid off, abused and lied to by their employers. They tell me that FC is therapy. I've read hundreds of personal emails from people who've lost their jobs, just got married, just had kids, just bought a house, are in financial ruin. They tell me they visit FC and see that they're not alone, they see that it's not their fault.

They tell me FC brings them some light that they can't get anywhere else. They send me details about what's going on with their companies, how they got screwed and taken advantage of, and ask me to post it.

I've receive over 1,000 emails every day. I've never, not once, received an email from anyone dismayed that their company was listed on FC. Only thanks. The only exception being dirty CEO's whom I've exposed (eFront, etc.).

I'm frustrated now because there's not much I can do to help with what just happened. I'm lucky enough to be at the helm of this relatively huge force, a website, a community visited by over 4 million people monthly. When the Edgewater Tragedy* happened, I started a fund and you collectively donated over $16,000. When I opened up free advertising for non-profits**, you uploaded tons of banners.

We can't let them win, we mustn't change.

Until they ask me to go to war, the only thing I can do, the only thing *we* can do, is go on with business as usual.

Keep rocking on,
pud

* http://www.fuckedcompany.com/edgewater.html

** To place a free ad for a non-profit, us the passcode "nonprofit" (without the quotes) and click here:
http://www.fuckedcompany.com/ads/


Betreff: [km 21.0:] Die Nato erklärt den Bündnisfall -
Was geht es weiter?
Von: Patrik Schwarz <pat@taz.de>
An: km21@c-base.org

Liebe Freunde & Bekannte -

ich steh noch unter dem eindruck der verkündung des "bündnisfalls" durch
die nato vor ein paar stunden -
und habe erstmals den eindruck, dass die reaktionen auf den anschlag von
new york in eine gefährliche richtung gehen. deshalb schicke ich euch
die folgenden überlegungen.

Patrik

I'm more worried by the past couple of hours than by the 24 hours
before. es ist zehn vor elf, Mittwoch nacht, ich komme grade aus dem
kanzleramt, wo schröder den nato-beschluss verkündet hat, wonach der
angriff auf die usa ein angriff gegen die ganze nato sei. deshalb habe
der nato-rat den bündnisfall erklärt, woraus sich die verpflichtung der
nato-staaten ergibt, einander beizustehen. die schröder-leute sagen, das
heisst noch nicht automatisch, dass deutschland sich an irgendeiner art
von militär-aktion beteiligt (zumal ja auch noch gar nicht klar ist, wer
ein potentieller gegner ist.) trotzdem bin ich zum ersten mal seit dem
11. September richtig besorgt.

ich habe den eindruck, dass da die gefahr einer eskalation besteht, von
der nicht abzusehen ist, wohin sie führt. die optimistischen unter den
schröder-leuten glauben, die gefahr einer eskalation ist eher geringer
geworden dadurch dass die usa nicht auf eigene Faust Vergeltung üben
(unilateral retaliation), sondern die absprache mit den nato-partnern
suchen, und in der folge vielleicht zurückhaltender agieren. ich glaube
dagegen zunehmend, dass aus einem anschlag auf die usa, so schrecklich
er auch war, eine womöglich tatsächlich weltumfassende militärische
auseinandersetzung werden kann.

im rahmen dessen, was man als öffentlichkeit und presse tun kann, halte
ich es deshalb inzwischen für das wichtigste, für einen ausstieg aus der
kriegsrhetorik einzutreten. wenn man den angriff auf das WTCenter als
krieg definiert, verschiebt sich das verhältnis von mittel und zweck -
und zwar dergestalt, dass mittel zur vergeltung erlaubt sind, die
ansonsten undenkbar erscheinen. dies kann sowohl bedeuten, dass der
umfang eines militäreinsatzes größer wird (mit mehr staaten, die sich
beteiligen, sowie mehr truppen etc) als auch, dass waffen eingesetzt
werden, die bisher tabu waren (bis hin zu taktischen, also "lokal
begrenzten" Atombomben um mit einem Schlag alle möglichen Basen eines
Ossama bin Laden in Afghanistan zu treffen, dessen versteck nicht genau
bekannt ist und der also durch gezielte, "chirurgische" Operationen
nicht zu treffen ist).

Ich glaube nicht, dass die schröder-leute oder irgendjemand in
deutschland so eine eskalation aktiv anstrebt. ich bin nicht einmal
sicher, ob der us-präsident mit seiner kriegsrhetorik diesen effekt
beabsichtigt - aber ich bin mir sicher, dass dieser "rutschbahneffekt"
eintreten kann, wenn nicht die eskalation der worte ein ende findet. je
heftger die vergeltung ausfällt, desto grösser ist die gefahr, dass es
zu einer erneuten Gegenreaktion der "Vergeltungsziele" kommt, nicht nur
von den direkt angegriffenen Regimen (Afghanistan o.ä.), sondern vor
allem als folge einer solidarisierungsbewegung anderer staaten oder
terrororganisation der radikal-islamischen welt, etwa des irak oder der
diversen palästinensergruppen.

dass ein einzelner, die taz oder die deutsche öffentlichkeit george w
bush nicht abhalten können zu tun, was er für richtig hält, ist mir
natürlich klar. dass die usa ein gewisses mass an vergeltung üben
werden, ist also wohl unvermeidlich. was man aber beeinflussen kann,
ist, wie heftig sie ausfällt. dies hängt zu einem nicht unwesentlichen
teil davon ab, in welche richtung die diskussion in der bundesrepublik
geht. wenn die bundesregierung, womöglich auch die eu insgesamt, skepsis
gegenüber einer zu heftigen Vergeltung deutlich macht, würde das die
gefahr einer weltweiten militärischen auseinandersetzung zumindest
verringern.

nochmal: die vergeltung wird wohl kommen, worum es mir geht, ist dass
daraus nicht ein internationaler grosskonflikt wird. auch wenn wir nicht
wissen, ob ein bemühen der europäer um masshalten wirkung zeigt, sollte
man es doch versuchen.


Betreff: [km 21.0:] 11. September, freie Welt (sic!) und worum geht es eigentlich?
Von: Andreas Mathes <andreas@mathes2000.de>
An: km21@c-base.org

Nun also doch:

Die USA, die NUR mit Anführungsstrichen für einen Teil der freien Welt
gehalten werden, schränken die Freiheit (weiter) ein. Aha!

Die individuellen Freiheitsrechte bzw. deren Einschränkung durch ein kleines
Computer-Programm zur Überwachung und Erfassung der Tasteneingaben, die
(auch deutschen) Probleme mit uneingeschränkter Email-Verschlüsselung und
die Überwachung von Providern und Mail-Servern (s. weitergereichter Artikel
in dieser Mailingliste von heute) ...

Ja, die "freie" (?) Welt ist schlecht. Über die (il)legale (?) Überwachung
des PCs und die dadurch behauptete Überführung eines mutmaßlichen
Verbrechers durch US-Dienste war vor einigen Tagen (letzte Woche?) Grund für
einen interessanten Bericht der Süddeutschen Zeitung. VOR den Anschlägen!!!

Wo bitte schön ist nun der Zusammenhang zwischen dem "Anti-Attack Feds Push
Carnivore"-Bericht und den Anschlägen? Oder hatte die RAF-These, man müsse
dem verkleideten faschistischen Staat nur durch Terroranschläge die Maske
entreissen, sich irgendwo doch eingeschlichen? Etwas polemisch, ich gebe es
zu.

Doch was ist der Kern der Angelegenheit?
"Die ungerechte Weltordnung. Die Amis sind selber schuld. Um die
Souvenirverkäuferin im 110. Stock tut es uns schon ein bißchen leid, aber
nicht um die Sekretärin im Pentagon etc."

Gute und schlechte Opfer. Der amerikanische Imperialismus... Eine sehr
antikapitalistische, kritische Grundeinstellung! Dafür können wir uns aber
gratulieren.

Geht es nicht ZUALLERERST um Trauer, Betroffenheit und Mitgefühl? Um ganz
einfache, menschliche Dinge? Darum, dass wir "heute alle Amerikaner sind"
(Struck, MdB)?

UND darum, dass der Hass nicht siegt und überhand gewinnt, wie unser
Präsident immer und immer wieder betont?
Dass der US-Präsident, der nur zu gerne markige Sprüche schlägt und
wochenlang nix unternimmt, wenn die Welt in Chaos und Terror zu versinken
droht bzw. versinkt (Israel-Palästina), davon absieht, nun "endlich" ernst
zu machen und "mal ein paar Bomben" etc. auf das Böse ("evil") abzuwerfen.
Auf Afghanistan, Irak, Pakistan, Sudan ...? Und was bedeutet das für die
ShelterNow-Leute in Kabul, bytheway?

Das durch die Terroristen ausgelöste Chaos darf uns nicht zur Mobilmachung
der NATO führen. Oder fühlen sich dann Antikapitalisten, Antiimperialisten
erst so richtig wohl? Danke für die Freiheit, USA!?!!


Noch eine Kleinigkeit:
Wurden die im Beitrag (s.u.) angesprochenen Überwachungsmaßnahmen denn nicht
einfach erwähnt, weil uns das Internet so stark beschäftigt? Zum Vergleich
der Relationen denke man doch bitte z. B. an Frankreichs Projekt
"vigipirate", das nun wie 1995 angelaufen ist: Überall Polizei und Militär.
UND an das faktische VERBOT jeder Ein-, Aus- und überhaupt
Reisemöglichkeiten in, von und innerhalb der USA. Oder halten wir das doch
für verständlich und angemessen? Irgendwie doch, oder?


andreas

P. S. In diesem Sinne auch die Erklärung einer Leipziger Grünen zu den
Terroranschlägen, die nun folgt.

ZITAT-Anfang
Die folgende EMail erhalten sie als Mitglied der Mailingliste
von BUENDNIS 90/DIE GRUENEN IN LEIPZIG.


# Mit Terror und Gewalt haben wir keine Zukunft #

Die Anschläge auf das World Trade Center, das Pentagon
und andere Orte in den USA zeugen von erschreckender
Menschenverachtung und setzen den stets gefährdeten
Frieden in der Welt aufs Spiel.
Unser Mitgefühl gilt den Opfern. In grauenvoller
Deutlichkeit wird uns die tödliche Wirkung von Terror
und Gewalt vor Augen geführt.
Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt Terroranschläge.
Politiker und politische Gruppierungen, die Gewalt und Terror
zu Bestandteilen ihrer Strategie und Taktik machen, handeln
unentschuldbart.
Grob fahrlässig handeln politisch Verantwortliche, die
sich nicht mit ganzer Kraft dafür einsetzen, Bedingungen
politischer, wirtschaftlicher oder anderer Art, unter
denen Extremismus und Terror gedeihen, zu beseitigen. Wir
hoffen, daß sich weltweit eine Koalition der Verantwortung
und Vernunft bildet, die über alle Gegensätze hinweg die
weitere Eskalation in den Krieg verhindert und jeglichem
Terror ein Ende setzt.
In Verbindung mit der aktiven Sorge für notwendige
Lebensgüter für alle Menschen liegt darin vielleicht unsere
letzte Chance, einem weitaus größeren Inferno zu entgehen.

11.09.01
Ines-Maria Köllner


................................................................
Onlineforum und Termindatenbank unter http://www.gruene.de/leipzig/partei
................................................................

ZITAT-ENDE


Betreff: Re: Antw: [km 21.0:] 11. September
Von: fcbui@snafu.de
An: km21@c-base.org, km21@c-base.org

Die befürchteten verstärkten Überwachungsmaßnahmen nehmen ihren Lauf. Die
"freie Welt", die von diesen Anschlägen getroffen wurde, reagiert, indem sie
sich unfreier macht:

Anti-Attack Feds Push Carnivore
By Declan McCullagh
2:00 a.m. Sep. 12, 2001 PDT


WASHINGTON -- Federal police are reportedly increasing Internet surveillance
after Tuesday's deadly attacks on the World Trade Center and the Pentagon.

Just hours after three airplanes smashed into the buildings in what some U.S.
legislators have dubbed a second Pearl Harbor, FBI agents began to visit
Web-based, e-mail firms and network providers, according to engineers at those
companies who spoke on condition of anonymity.

An administrator at one major network service provider said that FBI agents
showed up at his workplace on Tuesday "with a couple of Carnivores, requesting
permission to place them in our core, along with offers to actually pay for
circuits and costs."

The person declined to say for publication what the provider's response was,
"but a lot of people" at other firms were quietly going along with the FBI's
request. "I know that they are getting a lot of 'OKs' because they made it a
point to mention that they would only be covering our core for a few days,
while their 'main boxes were being set up at the Tier 1 carriers' -- scary,"
the engineer said.

The FBI's controversial Carnivore spy system, which has been renamed DCS1000,
is a specially configured Windows computer designed to sit on an Internet
provider's network and monitor electronic communications. To retrieve the
stored data, an agent stops by to pick up a removable hard drive with the
information that the Carnivore system was configured to record.

Microsoft's Hotmail service has also been the target of increased federal
attention, according to an engineer who works there.

"Hotmail officials have been receiving calls from the San Francisco FBI office
since mid-(Tuesday) morning and are cooperating with their expedited requests
for information about a few specific accounts," the person said. "Most of the
account names start with the word 'Allah' and contain messages in Arabic."

By Tuesday evening, nearly 12 hours after the twin attacks that crippled
Manhattan and left Washington deserted by mid-afternoon, it was unclear who was
responsible. The Washington Post, citing anonymous government sources, reported
that former Saudi businessman Osama bin Laden appears to be the prime suspect.

In February, U.S. officials claimed that bin Laden had turned to data-hiding
steganography software to conceal communications with his operatives by means
of public websites.

In Washington, use of data-scrambling encryption software is also frequently
mentioned in conjunction with terrorists. "Uncrackable encryption is allowing
terrorists Hamas, Hezbollah, al-Qaida and others to communicate about their
criminal intentions without fear of outside intrusion," then-FBI Director Louis
Freeh told a Senate panel last year. "They're thwarting the efforts of law
enforcement to detect, prevent and investigate illegal activities."

Those comments, and the prospect of congressional reaction to Tuesday's
terrorist attacks, have prompted some civil libertarians to fret about possible
domestic regulation of encryption products.

A few years ago, one House committee approved a bill that would have banned any
encryption product without a back door entrance for the federal government. By
Tuesday afternoon, at least one NBC affiliate had interviewed defense expert
Jim Dunnigan, who warned that "PGP and Internet encryption" would be blamed for
the attacks.

"Those of us who value our liberty, even in the face of danger, will need to be
vigilant in the days to come," says Thomas Leavitt, an online activist who
co-founded Webcom.

Other civil libertarians say it's a mistake to believe that the U.S. government
will overreact to Tuesday's disasters. Marc Rotenberg of the Electronic Privacy
Information Center said he believes that the better approach is to argue that
the U.S. must not allow a terrorist attack on our form of open government to
succeed.

It's too early to tell whether he's right or not, but by late Tuesday,
operators of anonymous remailers were already so worried about being conduits
for terrorist communications -- or being blamed for the communications, rightly
or wrongly -- that they pulled the plug.

Operator Len Sassaman said in a post to a remailer-operators list: "I don't
want to get caught in the middle of this. I'm sorry. I'm currently unemployed
and don't have the resources to defend myself. At this point in time, a
free-speech argument will not gain much sympathy with the Feds, judges and
general public."

Copyright © 1994-2001 Wired Digital Inc. All rights reserved.

> Hier ein kurzes Interview, das ich mit Götz Neuneck (47), Experte
für> amerikanische Sicherheitspolitik am Institut für Friedensforschung
und> Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, gemacht habe:
>
> -----
>
> nbo
> Es ist unfassbar: Da beschwören Militär und Regierung der USA seit
Mo> naten einen möglichen Krieg der Sterne mit Raketenangriffen aus dem
Wel> traum, gegen den nur ein Abwehrprogramm wie NMD helfe. Und dann ist das
t> echnisch am weitesten entwickelte Land der Welt mit einem lückenlos
ü> berwachten Luftraum plötzlich auf derart banale Weise verwundbar. Wie
i> st das möglich?
>
> Neuneck
> Wir haben immer befürchtet, dass die Amerikaner zwar imaginäre
Schutz> schilde bauen wollen, aber gegen die einfachen Bedrohungen nicht
gerüst> et sind. Zwar gibt es seit längerer Zeit Anti-Terror-Programme, die
bes> chäftigen sich aber hauptsächlich mit Hightech-Waffen. In Bushs
Budge> t für das Jahr 2002 sind 8 Milliarden Dollar für die Raketenabwehr
ei> ngeplant. Eine nutzlose Abwehr, da diese Bedrohung im Augenblick nicht
da> ist.
>
> nbo
> Sind die USA denn gegenüber solchen Terroranschlägen ohnmächtig?
Am> erikanische Thinktanks beschäftigen sich doch seit Jahren mit diesen
Te> rrorszenarien.
>
> Neuneck
> Der Anschlag zeigt deutlich, dass es für bestimmte Drohungen keine
sich> ere Handhabe gibt. Wenn sich irgendjemand mit umgeschnalltem Sprengstoff
> in einen Laster setzt und man nicht die entsprechenden Hightech-Sensoren
> hat, um den Sprengstoff aufzuspüren, kann man nichts dagegen machen.
Da> sselbe gilt für Flugzeuge. Es war immer klar, dass dies eine
Schwachste> lle ist. Wir haben es hier mit so genannter asymmetrischer
Kriegsführun> g zu tun: Hightech-mäßig kann keine Macht der Welt es mit den USA
auf> nehmen, aber auf anderen Gebieten ist auch eine Supermacht verwundbar.
Wa> s mich überrascht, sind die Planung und die Kälte des Anschlags –
m> it welcher Logik da offenbar vorgegangen wurde.
>
> nbo
> Haben die USA mit ihren harten Schlägen gegen den Terrorismus bisher
fa> lsch reagiert?
>
> Neuneck
> Die Friedens- und Konfliktforschung hat immer gesagt, dass
militärische> Konzepte keine Lösung sind. Das ist zwar trivial, aber wichtig.
Denn
s> ie verringern die diplomatischen Möglichkeiten. Angriffe mit
Cruisemiss> iles auf vermeintliche Produktionsstätten von
Massenvernichtungswaffen
> im Sudan, die sich nachher nicht als solche herausstellen, sind keine
klu> ge Antwort auf politische Probleme. Auch die Bombardierung von
Kommunikat> ionsanlagen im Irak unmittelbar nach Bushs Amtsantritt nicht. Die
amerika> nische Außenpolitik befindet sich im Moment ohnehin in einer
Sackgasse.> Beispiel Nordkorea: Die Amerikaner haben den Dialog unterbrochen,
die
Eu> ropäer haben ihn weitergeführt. Mittlerer Osten: Die Amerikaner
werfe> n dort nicht ihr Gewicht in die Waagschale. Die Bush-Regierung versucht
s> tattdessen aus innenpolitischen Gründen mehr Geld ins Rüstungsbudget
> zu stecken. Doch man kann nur eine begrenzte Zeit mit Bomben antworten.
M> an muss mit diesen Ländern reden.
>
> nbo
> Sie haben einmal gesagt, der Krieg der Zukunft habe eine „fraktale
Fron> tlinie“, sei nicht mehr an ein klar umrissenes Schlachtfeld gebunden.
W> ir wissen jetzt, dass auch eine x-beliebige Straße in Downtown
Manhatta> n Teil dieser Frontlinie sein kann. Muss in der politischen
Konfliktbewä> ltigung nach diesen Ereignissen nicht radikal umgedacht werden,
weg von
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>
> Neuneck
> Sie können sicher sein, dass die Amerikaner nicht so reagieren. Sie
hab> en in solchen Fällen immer hart zurückgeschlagen. Und wenn nicht
klar> ist, wer für die jetzigen Anschläge verantwortlich ist, ist das das
> Beunruhigendste, was der Supermacht USA passieren konnte.
>
> nbo
> Was bedeutet der Angriff auf das Pentagon, das Hauptquartier des
US-Milit> ärs? Entsteht dem Militär nur ein psychologischer Schaden oder ist
da> mit auch das militärische Informationsnetz getroffen worden?
>
> Neuneck
> Zerstörung in der Informations-Infrastruktur anzurichten und medial zu
> verkaufen, ist technisch einfach. Hier ist das Gegenteil eingetreten,
nä> mlich physische Angriffe auf große, leicht identifizierbare Objekte.
Da> s zeigt deutlich, dass wir es mit asymmetrischer Kriegsführung zu tun
h> aben und dass das Verwundbarkeitsproblem nicht gelöst ist und auch nie
> gelöst werden wird. Wer sich an den ersten Anschlag auf das World
Trade> Center erinnert, weiß, wie stark das damals die Amerikaner getroffen
h> at, weil sie davon ausgingen, dass Terrorismus auf amerikanischem Boden
n> icht möglich ist. Das ist in Europa anders. Wir haben eine andere
Geogr> afie und auch eine andere Gewaltkultur nach einem Jahrhundert mit zwei
We> ltkriegen. Wir leben mit dieser Art von Bedrohung. Die Amerikaner haben
d> agegen aus der verbliebenen Bedrohung die Konsequenz gezogen, auch diese
> noch auszuschalten. Die klügeren Wissenschaftler haben immer gewarnt,
d> ass es noch viele andere Möglichkeiten gibt.


Betreff: Antw: [km 21.0:] 11. September
Von: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
An: km21@c-base.org

Hier ein kurzes Interview, das ich mit Götz Neuneck (47), Experte für amerikanische Sicherheitspolitik am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, gemacht habe:

-----

nbo
Es ist unfassbar: Da beschwören Militär und Regierung der USA seit Monaten einen möglichen Krieg der Sterne mit Raketenangriffen aus dem Weltraum, gegen den nur ein Abwehrprogramm wie NMD helfe. Und dann ist das technisch am weitesten entwickelte Land der Welt mit einem lückenlos überwachten Luftraum plötzlich auf derart banale Weise verwundbar. Wie ist das möglich?

Neuneck
Wir haben immer befürchtet, dass die Amerikaner zwar imaginäre Schutzschilde bauen wollen, aber gegen die einfachen Bedrohungen nicht gerüstet sind. Zwar gibt es seit längerer Zeit Anti-Terror-Programme, die beschäftigen sich aber hauptsächlich mit Hightech-Waffen. In Bushs Budget für das Jahr 2002 sind 8 Milliarden Dollar für die Raketenabwehr eingeplant. Eine nutzlose Abwehr, da diese Bedrohung im Augenblick nicht da ist.

nbo
Sind die USA denn gegenüber solchen Terroranschlägen ohnmächtig? Amerikanische Thinktanks beschäftigen sich doch seit Jahren mit diesen Terrorszenarien.

Neuneck
Der Anschlag zeigt deutlich, dass es für bestimmte Drohungen keine sichere Handhabe gibt. Wenn sich irgendjemand mit umgeschnalltem Sprengstoff in einen Laster setzt und man nicht die entsprechenden Hightech-Sensoren hat, um den Sprengstoff aufzuspüren, kann man nichts dagegen machen. Dasselbe gilt für Flugzeuge. Es war immer klar, dass dies eine Schwachstelle ist. Wir haben es hier mit so genannter asymmetrischer Kriegsführung zu tun: Hightech-mäßig kann keine Macht der Welt es mit den USA aufnehmen, aber auf anderen Gebieten ist auch eine Supermacht verwundbar. Was mich überrascht, sind die Planung und die Kälte des Anschlags – mit welcher Logik da offenbar vorgegangen wurde.

nbo
Haben die USA mit ihren harten Schlägen gegen den Terrorismus bisher falsch reagiert?

Neuneck
Die Friedens- und Konfliktforschung hat immer gesagt, dass militärische Konzepte keine Lösung sind. Das ist zwar trivial, aber wichtig. Denn sie verringern die diplomatischen Möglichkeiten. Angriffe mit Cruisemissiles auf vermeintliche Produktionsstätten von Massenvernichtungswaffen im Sudan, die sich nachher nicht als solche herausstellen, sind keine kluge Antwort auf politische Probleme. Auch die Bombardierung von Kommunikationsanlagen im Irak unmittelbar nach Bushs Amtsantritt nicht. Die amerikanische Außenpolitik befindet sich im Moment ohnehin in einer Sackgasse. Beispiel Nordkorea: Die Amerikaner haben den Dialog unterbrochen, die Europäer haben ihn weitergeführt. Mittlerer Osten: Die Amerikaner werfen dort nicht ihr Gewicht in die Waagschale. Die Bush-Regierung versucht stattdessen aus innenpolitischen Gründen mehr Geld ins Rüstungsbudget zu stecken. Doch man kann nur eine begrenzte Zeit mit Bomben antworten. Man muss mit diesen Ländern reden.

nbo
Sie haben einmal gesagt, der Krieg der Zukunft habe eine „fraktale Frontlinie“, sei nicht mehr an ein klar umrissenes Schlachtfeld gebunden. Wir wissen jetzt, dass auch eine x-beliebige Straße in Downtown Manhattan Teil dieser Frontlinie sein kann. Muss in der politischen Konfliktbewältigung nach diesen Ereignissen nicht radikal umgedacht werden, weg von der bisherigen militärischen Logik?

Neuneck
Sie können sicher sein, dass die Amerikaner nicht so reagieren. Sie haben in solchen Fällen immer hart zurückgeschlagen. Und wenn nicht klar ist, wer für die jetzigen Anschläge verantwortlich ist, ist das das Beunruhigendste, was der Supermacht USA passieren konnte.

nbo
Was bedeutet der Angriff auf das Pentagon, das Hauptquartier des US-Militärs? Entsteht dem Militär nur ein psychologischer Schaden oder ist damit auch das militärische Informationsnetz getroffen worden?

Neuneck
Zerstörung in der Informations-Infrastruktur anzurichten und medial zu verkaufen, ist technisch einfach. Hier ist das Gegenteil eingetreten, nämlich physische Angriffe auf große, leicht identifizierbare Objekte. Das zeigt deutlich, dass wir es mit asymmetrischer Kriegsführung zu tun haben und dass das Verwundbarkeitsproblem nicht gelöst ist und auch nie gelöst werden wird. Wer sich an den ersten Anschlag auf das World Trade Center erinnert, weiß, wie stark das damals die Amerikaner getroffen hat, weil sie davon ausgingen, dass Terrorismus auf amerikanischem Boden nicht möglich ist. Das ist in Europa anders. Wir haben eine andere Geografie und auch eine andere Gewaltkultur nach einem Jahrhundert mit zwei Weltkriegen. Wir leben mit dieser Art von Bedrohung. Die Amerikaner haben dagegen aus der verbliebenen Bedrohung die Konsequenz gezogen, auch diese noch auszuschalten. Die klügeren Wissenschaftler haben immer gewarnt, dass es noch viele andere Möglichkeiten gibt.


Betreff: Re: Antw: [km 21.0:] 11. September
Von: Thilo <cyrion@c-base.org>
An: km21@c-base.org
Kopie: Knut Stahrenberg <knut@gift.physik.tu-berlin.de>, owner-km21@c-base.org

->>Auf der anderen Seite: die Massen von Toten in den sog. 3. Welt-Laendern
->>(Ruanda, Angola, Ost-Timor...) beruehren mich hoechstens halb so stark.
->>Was passiert mit der Welt?

Psychologisch steht einem immer naeher, was aehnlicher ist. Die meisten
menschen machen sich keine Gedanken daruber, erst die Familie , dann die
Klicke, die Stadt, das Land, der Zivilisationstyp und dann der rest der
Menschen. Nur das bewusste Denken kann diese rein emotionale Wahrnehmung
kompensieren.

->bei aller kritik an den USA, an bushs politik will sich bei mir kein
->gefühl der genugtuung einstellen. wohl wegen eines zeit-artikels, den mir

Das waere wohlauch das falscheste. Das Pentagon, OK, ich kann in gewisser
Weise verstehen das sich das ein Staat, in dessen Land Amerika Verwuestungen
angerichtet hat, als Ziel aussucht. Aber nicht diesen Massenmord.

In naechster Zeit wird es schwierig sein, Amerika oeffentlich zu kritisieren,
auch wenn sich an den berechtigten Fakten der kritik nichts geaendert hat. Die
Gleichstellung mit den Zielen dieser terroristen wird das sein, was man sich
anhoeren darf, zumindest von Seiten einiger unverbesserlicher Trottel.


--
Tschau
<<<<<< C Y R I O N >>>>>>


Betreff: Re: [km 21.0:] 11. September
Von: Thilo <cyrion@c-base.org>
An: km21@c-base.org

Hi
---
->- wer war das? - bin laden, der mossad, palaestinenser - oder die amis selber?
->
Das sind ja wilde Vermutungen.

Die Amis selber? Meinst Du Amerikaner oder im Autrag eines Regierungsorgans?
Hat bei mir nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, auch wenn einige
Vergleiche mit Pearl Habour gezogen wurden, wo Amerika zumindest vorher von
wusste, das ein Angriff bevorsteht. Wem sollte es nuetzen, Bush um anderen
Staaten den Krieg zu erklaeren?

Was gibt es denn fuer Fakten:
Die Taeter sind den Rest des Fluges selber geflogen, das ist das einzige, was
relativ feststeht. Das eine enorme Vorbereitung und Logistik dahinter steckt.

Pilotenausbildungen gibt es nur Laenderweise. In dem Zusammenhang muss ich mal
sagen faellt mir in erster Linie der Irak ein, gegen den die USA ja nach deren
Ansicht Krieg fuehren, und bei denen einige ausgebildete Piloten arbeitslos
sein duerften.

->(sorry, aber ich meine nur, wie kann eine stunde, nachdem das world trade
->zweimal attackiert wurde, noch ein flugzeug aufs pentagon abstuerzen bzw.
->abgestuerzt werden?)
->
Daneben liegt ein Zivilflughafen, insehr geringer Entfernung. Anfluege auf
diesen sind normal, nnerhalb von wenigen Minuten oder Sekunden laesst sich
keine Flugabwehr organisieren.

->- was machen die usa denn jetzt? wen bombardieren die, und sie muessen ja wohl
->irgendeine sofortaktion unternehmen? oder glaubt jemand, dass sich die usa ein
->paar (zehn-)tausend menschen, ein symbol fuer handel und freiheit und die
->sicherheit ihres supersicherheitszentrums rauben lassen, ohne irgendetwas zu
->unternehmen?

Nach der Ansicht einiger arabischer Staaten haben duerfte es ein gegenschlag
gewesen sein.


Amerika und die ganze westliche Welt musste lernen, das Krieg nicht nur aus
schoenen Graphiken und Hoehenaufnahmen besteht, sondern vor allem aus
menschlichen Tragoedien. Das zero Tolerance und Raketenabwehrschirme und
modernste Technik gegen solchen menschenverachtenden Terrorismus nichts
ausrichten kann. Amerika musste lernen, was Ohnmacht bedeutet.
->
->- wann werden die leute wirklich verstanden haben, was da passiert ist?
->
Erstmal wurden bis zu 20 000 unschuldige Menschen ermordet, dann der
westlichen Welt eines ihrer bekanntesten Wahrzeichen beraubt. Ersteres duerfte
auch in fundamentalistischen Kreisen ueberwiegend keine Zustimmung finden, im
Gegensatz zum Angriff auf das Pentagon.

--
Tschau
<<<<<< C Y R I O N >>>>>>


Betreff: Re: Antw: [km 21.0:] 11. September
Von: Stefan Krempl <sk12@gmx.de>
An: km21@c-base.org

my two cents on the story:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/9517/1.html

fast genau vor zwei jahren war ich im 100soundsovielten stock des wtc bei
einer pk von oracle - im windows of the world. erstaunlich, dass der nabel
der kapitalistischen welt in wenigen minuten einfach so in sich
zusammensacken kann. in keinem noch so barbarischen b-movie haette man das
so sehen koennen, S.


Betreff: Antw: [km 21.0:] 11. September
Von: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
An: km21@c-base.org, christian fueller <cif@taz.de>, owner-km21@c-base.org

Christian schrieb:

>ich habe erstmal nur fragen:
>
>- wer war das? - bin laden, der mossad, palaestinenser - oder
>die amis selber?
>
>(sorry, aber ich meine nur, wie kann eine stunde, nachdem das world trade
>zweimal attackiert wurde, noch ein flugzeug aufs pentagon abstuerzen bzw.
>abgestuerzt werden?)
>
>- was machen die usa denn jetzt? wen bombardieren die, und sie muessen ja wohl
>irgendeine sofortaktion unternehmen? oder glaubt jemand, dass sich die usa ein
>paar (zehn-)tausend menschen, ein symbol fuer handel und freiheit und die
>sicherheit ihres supersicherheitszentrums rauben lassen, ohne irgendetwas zu
>unternehmen?
>
>- wann werden die leute wirklich verstanden haben, was da
>passiert ist?


hier ein paar bemerkungen, die ich in einer newsgroup gefunden habe. stammen von der website nomorefakenews.com. möglich, dass es so ein amerikanischer verschwörungsapostel ist. aber es passt zu christians fragen. niels

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TUESDAY, SEPTEMBER 11. OP=operation. As in, for a purpose. This is an OP.

There are several types. One is a before-OP. People do damage and then just walk away.

There is an after-OP. People of great influence come along after a catastrophe and use it for their own ends.

There is a before-and-after OP. A staged event, after which much hay is made by and for the controllers.

In the wake of this horrific event, we may see many afters. On one end of the scale, we could see a major push to open up oil drilling in the Artic and Alaska, to make the US more independent of the Middle East. We could also see new rules, harsher than those already on the books, about surveillance of citizens and expanded police powers.

In the midst of these afters, many smaller groups will pop up and say that their agendas have been buried by the events of today. And some of these groups will accuse the perpetrators of the bombings of intentionally staging them to blot out those agendas.

In a general sense, this will be true, although not necessarily by intention. Because after today, and for quite some time, we will have a narrowing of focus on this one tragedy. The global consciousness will be homed in on this and nothing else. And THAT is always an intended consequence of these OPS. To put the eyes and minds and emotions of the people into the black hole of the disaster, and thereby decrease the resistance of the people to control from above.

This is called mind control.


TUESDAY, SEPTEMBER 11. I now have conflicting reports from two bomb experts. 1. The fires caused by the planes crashing into the Trade Towers could not have melted enough steel to cause the collapse of the towers 2. It takes relatively little heat to melt the margins of the steel girders, and that would have been enough to bring down the towers. Hopefully, more later.


TUESDAY, SEPTEMBER 11. There were 58,000 American deaths in Vietnam. This morning? Who knows? Maybe half as many. Maybe more.

As with the OKC bombing, START WITH THE EXPLOSIONS.

Two planes, headed to the west coast, so the crash would occur with nearly full tanks of fuel, to maximize damage. Well thought out. Also, easier to engineer such crashes after a few minutes than after a long flight, say, from California.

BUT....an explosives expert (a REAL one) I just interviewed says, "What amazed me was, these buildings, the Trade Towers, were built to withstand a 747 crash in the center of the structures. It was part of the building specs.

"So what really caused the huge damage? Stacks of explosives smuggled on to the planes? I doubt it. Too risky for the terrorists. It could have exposed their operation before it got off the ground.

"And the most amazing thing...the crash happens, and then some minutes LATER the towers fall. This is highly unusual. The heat from the crashes, even with the fuel on board, would not have melted enough steel to cause the collapse of the towers minutes later."

The implication? Look for other bombs placed in the buildings.

Keep all this in mind as the story unfolds. Don't forget it.

The explosives expert also echoed my sentiments below: "In this day and age of highly precise surveillance, there is no way we could lose track of bin Laden. If we wanted to take him out, we could have done so numerous times. We know that for the last few years he's been bringing pilots into his fold."

If bombs were placed in the building to cause the final implosion that brought down the towers, we are talking about a considerable sophistication in producing the deal-dealing force.

Let's see. The terrorist said most likely to be behind today's tragedy could have been killed a hundred times over the last few years, but he wasn't. The terrorist is financed by oil money. Gigantic energy resources outside the Middle East--including hydrogen--are totally ignored, thus binding the US to the Middle East for oil. Thus binding the US to Middle East politics. A potentially sophisticated OP kills thousands. Freedom suppressed. New laws. The US reduced. People put into panic. Who knows when and where the next event will occur? Sound familiar?


TUESDAY, SEPTEMBER 11. 10:35 AM, PDT. So far only Greenfield of CNN has asked, "How, with an annual budget of $26.5 billion, did the the CIA miss this coming?"

Another question no one has asked. If Osama bin Laden is in fact behind these attacks today (and that is not clear), how did the CIA and the US military fail to pinpoint his location in the past and wipe him out? With all the electronic/satellite and human capabilities at its disposal, how and why did it fail?

Terrorism, contrary to public opinion, is not a completely wildcat phenomenon. It has ties to Arab oil bosses, it has ties to the global energy cartel itself. Terrorism is to a degree CONTROLLED from above.

Add all this up. Today's attack was not completely unknown until the last minute.

You can be sure that new international rules will be adopted, publicly, or in secret, to repress the rights of people everywhere who have nothing to do with terrorism.

This will be one of the responses.

The actual formula is: INDUCE FEAR AND TERROR, PRODUCE PANIC AND PASSIVITY AMONG THE PEOPLE, ACCEPT THE "PUBLIC MANDATE" TO DO WHATEVER IT TAKES TO RE-ESTABLISH SECURITY AND PROTECTION. FURTHER SQUEEZE AWAY FREEDOM.

The production of fear allows the controllers to come in under the conscious radar screen of the public, to the emotional responses. To the place where people are feeling helpless and want the authorities to "make it right again" at ANY COST.


TUESDAY, SEPTEMBER 11. 10:28 AM, PDT. More reports from various times this morning. An airliner crash in Somerset, Pennsylvania. Car bomb goes off outside the US State Department. American Airlines reports 2 planes lost, 150 people. United Airlines reports 2 planes lost, 110 people. Mayor orders downtown Manhattan evacuated. Some members of Congress evacuated to secure locations. President Bush's plane from Florida to Washington diverted to a military base for precautionary security reasons.


TUESDAY, SEPTEMBER 11. Another possible consequence of the attack this morning: Israel will have a green light to launch its own war against the Palestinians. In Washington and Jerusalem, that possibility is being discussed right now.


TUESDAY, SEPTEMBER 11. 8:45 AM, PDT. ALL US FLIGHTS GROUNDED. FLIGHTS TO EUROPE DIVERTED TO CANADA.

Noteworthy. In 1993, after the first Trade Towers explosion, the NY Times ran a story about E. Salem, who was working undercover for the FBI. Salem claimed he knew the bomb was being built, he had reported that to his FBI handlers, who then instructed him to insert inert materials into the bomb. Then the FBI reversed its position, and Salem was told not to insert such materials. This story surfaced and then disappeared. It was a devastating revelation, indicating that the FBI knew the explosion was coming and did nothing to stop it.

Salem had taped conversations with his FBI handlers. The tapes were admitted in pre-trial hearings, but when the actual court proceedings against the terrorists began, the tapes were barred because Salem had made them secretly without the permission of his FBI bosses.

Staggering.


TUESDAY, SEPTEMBER 11. 8:30 AM, PDT. There are now revisions about which planes hit which buildings. And there may be several more commercial planes lost. Who knows where?

Both NY Trade Towers are down. Both collapsed. Normally 50,000 people work there. The loss of life is very, very high.

If hi-jacked planes were responsible, then how did the terrorists make the pilots fly into the buildings? Did they take over the complicated piloting of these planes themselves?

This was a sophisticated operation.

TUESDAY, SEPTEMBER 11. Stay alert for various possible declarations of martial law, emergency monies poured into US defense efforts, emergency legislation passed by Congress, US military attacks on foreign targets. And of course citizens ready to trade any freedoms forprotection.

Stay alert for the subliminal conclusion: "All those OTHER people are sub-human and we are different from them, and therefore any retaliation is justified." All those other people will NOT be defined as the few terrorists, but as millions of Middle Eastern people.


TUESDAY, SEPTEMBER 11. BOTH TRADE TOWERS IN NYC BOMBED. PART OF SOUTH TOWER COLLAPSES INTO THE STREET. EXPLOSION AND FIRE AT PENTAGON. POSSIBLE EXPLOSION AT CAPITOL HILL.

ABC is reporting that an American Airlines flight, number of 11 out of Boston, bound for LA, was hi-jacked with 90 passengers on board, and that it was one of two planes that flew into the NY Trade Towers at about 6 AM EST today.

There is speculation that Flight 11 was also loaded with explosives, in order to cause the damage it did.

ABC reports that a second flight, also American Airlines, out of Dulles Airport in Washington DC, was the other plane that crashed into the NY Trade Towers. It was hi-jacked, too. And may have been loaded with explosives.

Apparently two aircraft were involved in the Pentagon explosion, one being a small plane flying in a northern direction.

The Democratic Front for Liberation of Palestine MAY have claimed responsibility for these attacks. The Israeli Mossad believes that Osama bin Laden was responsible. Others say both terrorist groups are connected.

All bridges and tunnels into NY are closed. The NY Stock Exchange is shut down. The White House, State Dept., and Pentagon have been evacuated. Perhaps Capitol Hill as well.

NYC is on full terrorist alert.

There was one report of people jumping out of windows in The Trade Towers because they were trapped by flames and smoke.

No reports yet on numbers of deaths and casualties. The Pentagon explosion was much, much smaller than the Trade Towers'.

Many more details will follow. Obviously this was a coordinated attack.

ONE THING IS CERTAIN. IN THE AFTERMATH OF THIS, ALONG WITH THE FEAR AND ULTIMATE PASSIVITY THAT ARE THE RESULT OF ALL SUCH TERRORISM, CITIZENS WILL REACT AS IN A STATE OF WAR: THEY WILL STOP THEIR CRITICISMS OF GOVERNMENT, THEY WILL TOE THE LINE, THEY WILL SUBSTITUTE BLIND LOYALTY AND OBEDIENCE FOR ANY INDEPENDENT THOUGHT. THEY WILL TAKE THEIR CUES FROM THE AUTHORITIES.

All flights in the area of NY and Washington have been cancelled. Military jets are in the sky.


Betreff: Re: [km 21.0:] 11. September
Von: christian fueller <cif@taz.de>
An: km21@c-base.org

liebe leute,

ich habe erstmal nur fragen:

- wer war das? - bin laden, der mossad, palaestinenser - oder die amis selber?

(sorry, aber ich meine nur, wie kann eine stunde, nachdem das world trade
zweimal attackiert wurde, noch ein flugzeug aufs pentagon abstuerzen bzw.
abgestuerzt werden?)

- was machen die usa denn jetzt? wen bombardieren die, und sie muessen ja wohl
irgendeine sofortaktion unternehmen? oder glaubt jemand, dass sich die usa ein
paar (zehn-)tausend menschen, ein symbol fuer handel und freiheit und die
sicherheit ihres supersicherheitszentrums rauben lassen, ohne irgendetwas zu
unternehmen?

- wann werden die leute wirklich verstanden haben, was da passiert ist?

ciao

christian


Knut Stahrenberg wrote:

> Hi *,
>
> ich bin hilflos, verwirrt und geschockt. Ich meine, kuerzlich rannte ich
> dort noch herum. Muss an meine Freunde denken, die immer noch in der Stadt
> leben. Dann ist dort immer noch die Angst, die Angst vor dem was die
> Amerikaner sich als "Antwort" ausdenken. Das sie wild um sich schlagen
> werden.
> Auf der anderen Seite: die Massen von Toten in den sog. 3. Welt-Laendern
> (Ruanda, Angola, Ost-Timor...) beruehren mich hoechstens halb so stark.
> Was passiert mit der Welt?
> Ein km21-Manifest gegen Krieg und Gewalt sollte ueberlegt werden.
>
> Knut


Betreff: Antw: [km 21.0:] 11. September
Von: Niels Boeing <niels.boeing@woche.de>
An: km21@c-base.org, Knut Stahrenberg <knut@gift.physik.tu-berlin.de>, owner-km21@c-base.org

Knut schrieb:
>ich bin hilflos, verwirrt und geschockt. Ich meine, kuerzlich rannte ich
>dort noch herum. Muss an meine Freunde denken, die immer noch in der Stadt
>leben. Dann ist dort immer noch die Angst, die Angst vor dem was die
>Amerikaner sich als "Antwort" ausdenken. Das sie wild um sich schlagen
>werden.
>Auf der anderen Seite: die Massen von Toten in den sog. 3. Welt-Laendern
>(Ruanda, Angola, Ost-Timor...) beruehren mich hoechstens halb so stark.
>Was passiert mit der Welt?
>Ein km21-Manifest gegen Krieg und Gewalt sollte ueberlegt
>werden.

das eigenartige ist, dass es mich erst richtig erschüttert hat, als der erste turm des WTC einstürzte. wahrscheinlich, weil da klar wahr, dass etwas unwiderrufliches passiert ist. nicht nur ein (nach dem anschlag 1993) zweiter etwas brutalerer, aber letztlich doch wieder vergeblicher versuch, den krieg in die USA hineinzutragen. als das pentagon brannte, schoss mir der begriff "dritter weltkrieg" durch den kopf. er war plötzlich einfach da. dazu das deja vu aus independence day oder dem 78er film "schrecken der medusa (the medusa touch)" mit richard burton, der telekinetisch einen jet in einen wolkenkratzer krachen lässt.

aber knut wundert sich zurecht: wo ist das verhältnis zu den anderen mörderischen kriegen des planeten? was schockt uns so?

vielleicht eine ahnung, dass dieser 11. september der anfang eines 21. jh. sein könnte, das wir in unserem optimismus der letzten jahre für unmöglich hielten. wir haben nicht mehr ernsthaft daran geglaubt, dass nach den zwei weltkriegen und dem ende der sowjetunion krieg in der westlichen hemisphäre je wiederkehren könnte. wir haben internet, nano-, gen- und biotechnik diskutiert, als abstrakte intellektuelle gefahrenherde. aber echter schmutziger krieg? bei uns?

bei aller kritik an den USA, an bushs politik will sich bei mir kein gefühl der genugtuung einstellen.
wohl wegen eines zeit-artikels, den mir moritz neulich geschickt hat, den ich euch anhänge:
"Wir und die anderen - Warum die Amerikaner nicht begreifen, dass der Rest der Welt sie als Imperialmacht fürchtet.
Von Jedediah Purdy" Darin geht es um den vergleich des römischen imperiums mit dem amerikanischen. die argumentation ist bestechend. und jetzt wird das imperium gekippt. damals dauerte es 300 jahre. dieses mal werden es vielleicht nur 10 jahre sein.

die narbe des ausgelöschten world trade center ist von so ungeheurer symbolik. ich glaube, wir können sie nicht hoch genug einschätzen.

ein manifest gegen krieg und gewalt? das ist ohnehin überfällig, denn schon bei den genua-schlachten wurde mir klar, es geht nichts mit gewalt. nichts.

fassungslos, euer niels


Betreff: [km 21.0:] 11. September
Von: Knut Stahrenberg <knut@gift.physik.TU-Berlin.DE>
An: km21@c-base.org

Hi *,

ich bin hilflos, verwirrt und geschockt. Ich meine, kuerzlich rannte ich
dort noch herum. Muss an meine Freunde denken, die immer noch in der Stadt
leben. Dann ist dort immer noch die Angst, die Angst vor dem was die
Amerikaner sich als "Antwort" ausdenken. Das sie wild um sich schlagen
werden.
Auf der anderen Seite: die Massen von Toten in den sog. 3. Welt-Laendern
(Ruanda, Angola, Ost-Timor...) beruehren mich hoechstens halb so stark.
Was passiert mit der Welt?
Ein km21-Manifest gegen Krieg und Gewalt sollte ueberlegt werden.

Knut


© 2001 km 21.0