bescheidenheit

Begriffe wie Verzicht oder Neue Bescheidenheit geistern durchs Land. Ohne Bescheidenheit wird es keine nachhaltige Gesellschaftsordnung geben. Doch sie ist weder eine sauertöpfische Öko-Askese, die niemanden glücklich macht, noch läßt sie sich an der Zahl der Konsumakte messen - une grande bouffe kann dich genauso wachsen lassen wie vierzig Tage fasten.

Bescheidenheit ist vielmehr eine Haltung uns selbst gegenüber: sie steckt in der schlichten Frage „Brauche ich das, habe ich das nötig?“ und mehr noch - „Bin ich das Maß aller Dinge?“. Bescheidenheit bedeutet, sich nicht zu wichtig zu nehmen und über sich lachen zu können. Es geht um unsere Freiheit: von Statussymbolen, Machtgelüsten und öffentlich sanktionierter Verschwendung, mit der wir betäubt werden sollen.