die rolle des staates

Was wir vom Staat erwarten, ist eine Wertentscheidung. Seine Aufgaben ergeben sich nicht einfach aus einer ominösen “Natur der Sache”. Wollen wir einen Staat, in dem die Schwachen von den Starken keine Rechte einfordern können, sondern auf deren Mitleid und Generosität hoffen müssen? Frieden und Gerechtigkeit in einem Gemeinwesen solchen die Eitelkeit befriedigenden Regungen zu überantworten, damit aber der Willkür, ist für uns inakzeptabel.

Wenn wir uns die Gleichheit des Bürgers auf die Fahnen schreiben, nicht im erbsenzählerischen Sinne, alle sollten exakt dasselbe besitzen, sondern alle haben das Recht, am gesellschaftlichen Leben und Vermögen teilzuhaben. Das Recht, nicht nur die Chance! Dieses Recht setzt der Staat über die Einzel- und Gruppeninteressen, und es wird sich nie im Sinne einer “Selbstorganisation” über marktförmige Prozesse herausbilden. Es ist etwas anderes, als über die Teilhabe auf einem Markt verhandeln zu müssen, mit der Möglichkeit, nicht zum Zuge kommen zu können. Bildung und Nutzung einer Infrastruktur sind nicht verhandelbar! Sie sind auch nicht in einer großzügigen Geste gewährbar.

Sie stehen jedem zu,. Dritte Aufgabe sit die die Sicherung der materiellen Existenz. Die zeiten, in denen dies der Institution Familie überlassen wurde, nähern sich dem Ende. Daß der Staat durch die Konsequente Individualisierung in Form der Single-Kultur am Ende zu einer quasi-sozialistischen Aufgabe kommt, ist vielleicht paradox. Doch befördert es auch das Ideal des Bürgers als Gleicher unter Gleichen, der keiner Hierarchie mehr ausgeliefert ist.