die creative gruppe

ist gott tot? wenn ja, welcher?
April 1991, ausgedruckt 14 Seiten

  1. Einleitung
  2. Die zwei wesentlichen Gottesbilder
  3. Wofür brauchen die Menschen Gott
  4. Das Ziel des menschlichen Lebens
  5. Die Faszination Gottes am Lebensende
  6. Bestandsaufnahme
  7. Kommentare



Dabei waren:
Niels Boeing, Markus Hacker, Richard von Heusinger, Robert von Heusinger.


1 Einleitung

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Viele von Euch hatten Schwierigkeiten mit dem Thema gehabt, sei es logischer, sei es inhaltlicher Art. Was hatten wir uns bei dieser Formulierung gedacht? Seit namhafte Philosophen Gott für tot erklärt haben, was Jahrhunderte vorher nicht einmal gedacht werden konnte, kommt niemand mehr an der Frage vorbei. Dabei geht es nicht nur um Gott. Ganze Weltanschauungen, Ethiken, von Individuen wie von Gesellschaften, gehören zu diesem Problem. Diesem sind wir zu viert nachgegangen.

Zuerst: Was ist Gott?

  • Prinzip Liebe, Ziel und Therapie.
  • Die Quelle der Kraft, der große Erklärer und Tröster;
  • Die Unfähigkeit des Menschen, sich allein dem Leben zu stellen, Verantwortung zu übernehmen.
  • Anstoß des Universums, nicht faßbar; der unbewegte Beweger, das Unbegreifliche.
  • Unwichtig, irrelevant für die Probleme des Alltags.
  • Greift er in das Weltgeschehen ein?

Daraus ergaben sich vier Schwerpunkte:

  • Zwei wesentliche Gottesbilder: Gott als Überwesen, mystisch oder Gott als Abstraktum, als Prinzip (vielleicht sogar vom Menschen geschaffen).
  • Wofür brauchen wir Menschen Gott? Im persönlichen Leben und im Laufe der Geschichte?
  • Was ist das Ziel des menschlichen Lebens: Gott oder etwas anderes?
  • Wie verändert sich das Gottesbild im Laufe des menschlichen Lebens, woher die Faszination am Lebensende?

2 Die zwei wesentlichen Gottesbilder

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a) Der personale Gott:
Gott ist zeitlos, immer da, ein Überwesen, der Vater, der Schöpfer; er wird für die Menschen durch Offenbarung (z.B. im brennenden Dornbusch) erfahrbar.
b) Der abstrakte Gott:
Gott ist ein dem Universum zugrundeliegendes Prinzip, der Anstoß des Universums, ein Abstraktum, das als mächtig und allgegenwärtig gefühlt wird. Ist dieses Abstraktum aber vom Menschen unabhängig oder nur die Schöpfung der menschlichen Phantasie?

Gott als Abstraktum kann mit dem Guten, einem Prinzip Liebe identifiziert werden. Die Tatsache, daß kleine Kinder Zuwendung und Liebe fühlen und brauchen und ohne diese seelisch verkrüppeln, zeigt, daß Liebe nicht der menschlichen Phantasie entspringt (die die Liebe allerdings zu ihrer Vollendung führen kann). Ebenso wie ein unbestimmtes Empfinden für Gut und Böse scheint der Mensch das Bedürfnis und die Fähigkeit der Liebe durch die Evolution mitbekommen zu haben. Die Idee, Gott sei vom Menschen geschaffen, ist auch mit der Idee Gottes als eines Schöpfungsprinzips, als eines Anstoßes des Universums unvereinbar. Dies sind keine Gottesbeweise, beileibe nicht, sondern unsere Versuche, das Thema abzutasten. Gott als Überwesen zu akzeptieren, als personalen Gott, reduziert den Menschen zu einem kleinen, relativ unfreien Wesen, das von Gottes Gnade abhängt. Je nach Religion erscheint Gott als der Gütige, Rächende, Richtende, aber immer als höchste Autorität des Lebens. Abgesehen davon, daß uns ein solche Vorstellung unangenehm ist, daß uns der Glaube an solch einen Gott fehlt - was ist Gott für uns dann?
Für Robert und Ritschi ist der Begriff so mit christlichen und anderen Vorstellungen verseucht, daß sie ihn gar nicht mehr verwenden wollen. Gott ist tatsächlich tot, sie glauben an eine Weltseele, die sich nicht über, sondern im Universum befindet. Die menschliche Seele entspringt der Weltseele bei der Geburt und kehrt nach dem Tod in sie zurück. die Weltseele ist identisch mit dem Prinzip Liebe, einer Art Energie, die das Universum erfüllt.
Moschess möchte Gott als etwas verstanden wissen, das frei von alten Begriffen und Denkweisen ist, ein höheres, unbegreifliches Prinzip - nicht höher im Sinne einer Hierarchie, sondern über dem menschlichen Verstand. Auf den Begriff Gott verzichtet er nicht.
Niels neigt dazu, an etwas Abstraktes, das mit dem Universum eins ist und als Liebe verstanden werden kann, zu glauben. Die Begriffe Weltseele, Prinzip und Gott gefallen ihm alle nicht, obwohl es schwer ist, auf den Begriff Gott zu verzichten.
Man erreicht bei diesen Überlegungen ein neues Problem: den Gegensatz zwischen Mystik und Rationalität. Für den modernen Menschen ist Mystik eine zwielichtige, ja sogar negative Sache. Die traditionellen Gottesbilder sind mystische Vorstellungen, da sie Gott nicht rational begreifen können und wollen. Dem läuft das Bestreben zuwider, alle Dinge kraft des Verstandes zu klären. bei der Diskussion über Gott beginnt man schnell in rationalen Modellen zu denken, Analogien zu entwerfen. Dem rational denkenden Menschen fällt es schwer, einfach etwas "nur so" zu glauben. Typisches Beispiel für eine solche rationale Vorgehensweise ist die Idee Gottes als Anstoß des Universums, der danach nicht mehr in Erscheinung tritt. Diese Idee befriedigt das Bedürfnis nach kausalem Verstehen (z.B. im Zusammenhang mit der Urknalltheorie), entbehrt aber jeglicher Mystik.
Wir glauben, daß Gott, das göttliche Prinzip, die Weltseele nicht rational zu erklären, erst recht nicht zu beweisen sind. Nur das Leben selbst vermittelt das Gefühl ihrer Gegenwart und ihres Wirkens.
Es gibt keinen ausgzeichneten Weg dorthin, außer dem Leben selbst. So kann man Jesus verstehen, Buddha sagt nichts anderes. Einen expliziten Weg haben sie nie gewiesen, sondern abgelehnt. Der Glaube an Gott, das göttliche Prinzip, die Weltseele ist etwas durch und durch Mystisches. Um das anzuerkennen, muß man den Begriff Mystik vorurteilslos betrachten.

3 Wofür brauchen die Menschen Gott

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Wir sind dieser Frage aus einer historischen Sichtweise nachgegangen, natürlich mehr die abendländische Kultur betreffend. Manches gilt auch für andere Kulturkreise, aber eine Verallgemeinerung käme wiederum einer geistigen Kolonisation durch die Europäer gleich.
Lassen wir die Annahme beiseite, der personale Gott offenbare sich den Menschen von sich aus und trete so in die menschliche Geschichte ein. Welche Rolle spielte Gott für die Menschen? Zum einen erklärte er die physische Welt und ihren Ursprung, zum anderen gab er eine mystische Geborgenheit in einer oft unverständlichen, feindlichen Umwelt, gegen das Gefühl des Verlorenseins. Daß sie Gott in antiken Zeiten und im frühen Mttelalter auf mehrere Götter "verteilte", tut hier nichts zur Sache.
Dabei war dieser Gottglaube, den ja fast alle Menschen ihrer Zeit teilten, keineswegs Ausdruck allgmeiner Dummheit bzw. Verdummung durch eine Priesterschicht (was eher die Folge dieses Glaubens war). Gott war außerdem Quelle einer "höheren Gerechtigkeit" für diejenigen, die im irdischen Leben rechtlos waren. Die tiefgreifende Veränderung dessen setzt mit der Aufklärung ein. In ihrem Gefolge nehmen Rationalismus und Naturwissenschaf eine beherrschende Position im Denken der Menschen ein. Ihre Erklärungen der physischen Welt lösen die alten religiösen ab, die mit dem Glauben an Gott verbunden sind. Dessen Demontage wird dann mit der politischen Entmachtung der Kirchen, die in den letzten tausend Jahren sysnonym mit dem (christlichen) Glauben waren, vervollständigt.
Die modernen Naturwissenschaften haben ein komplettes Weltbild ohne Gott, ohne jegliche Mystik errichtet, das rational-materialistische. Zwei Spielarten seiner sozialen und wirtschaftlichen Ausprägungen stellen Kapitalismus und Kommunismus dar. Sie bildeten zwar lange Zeit zwei unversöhnliche, feindliche Lager, weisen aber in ihrer materialistischen Ethik viele Gemeinsamkeiten auf. Beim Kapitalismus wird das leider nicht so deutlich, da er mancherorts mit christlichem Mäntelchen verkleidet auftritt. Er findet im natürlichen Egoismus der Menschen einen prächtigen Nährboden, auf den der Kommunismus glaubte verzichten zu können.
Zieht man diese Entwicklung in Betracht, muß man konstatieren, daß Gott in den entwickeltsten Ländern/Gebieten ziemlich tot ist. Die Hinwendung gerade dort zu Sekten und anderen mystischen Bewegungen, die oft recht zweifelhaft sind, zeigt jedoch das entstandene Defizit an mystischer Geborgenheit, die durch die traditionellen Gottesbilder vermittel werden konnte.
Ist das wirklich bedauernswert oder waren die Menschen in Zeiten "mystischer Geborgenheit" nicht auch unglücklich und sogar rechtlos? Ist der jetzige Zustand so schlecht?
Die zwei größten Probleme der Gegenwart, die Überbevölkerung und die Umweltzerstörung, wurden durch Kapitalismus und Kommunismus entscheidend ermöglicht. Es besteht nun nach dem Niedergang des realexistierenden Sozialismus die Schwierigkeit, die Fehler der kapitalistischen Ethik sichtbar zu machen trotz ihres Scheinsieges.
Eine Aufgabe unter vielen ist also, das heutige Weltbild so zu verändern, daß der Egoismus des Einzelnen (aber auch von ganzen Ländern) vom Glauben an IRGENDETWAS so klein und erträglich wie möglich gehalten wird. Wenn man den Egoismus nicht aberziehen kann, muß man ihn versuchen zu kontrollieren - natürlich ohne Zwang. dies wird ohne eine gewisse Mystik nicht möglich sein, allein schon deshalb, um den Demagogen unter den Mystikern und Sekten den Boden zu entziehen.
Eine große neue Idee muß her, der "Dritte Weg" nach Kapitalismus und Kommunismus. Er muß den Glauben an etwas Großes und Gutes beinhalten (die Liebe, die Weltseele, Gott, nennt es wie ihr es wollt), der die vermißte mystische Geborgenheit schafft. Wir wissen nocht nicht, wie dieser "Dritte Weg" aussehen wird, aber wir müssen ihn schaffen, bevor die dinge auf unmenschliche Weise ihren eigenen Weg hervorbringen.
Man kann nicht davon ausgehen, daß alle die Notwendigkeit eines solchen Dirtten Weges anerkennen, sowohl in den Industrieländern als auch in der Dritten Welt. Was sagen andere Kulturkreise zu der Problematik? In einigen gibt es keine vergleichbaren, in anderen recht absolute Gottesbilder. Wir können zwar sagen, daß wir in Europa den Dritten Weg ohne Kirchen und christliche Gottesbild finden wollen, aber nicht davon ausgehen, daß z.B. ein Moslem ebenso selbstverständlich völlig neue Wege beschreiten will.

4 Das Ziel des menschlichen Lebens

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Wir haben zwischen Ziel und Sinn des menschlichen Lebens unterschieden sowie deren "großer" und "kleiner" Form.
Das kleine Ziel des Lebens meint das Ziel eines menschlichen Einzellebens. Für uns ist es die Harmonie der Seele mit dem Leben und sich selbst, unsere Interpretation des etwas altmodischen Wortes Glückseligkeit. Die Wege sind vielfältig. Wir glauben nur, daß diese Harmonie durch die Anerkennung des Lebens selbst gefunden werden kann: indem man das Leben liebt, weil es ein Labyrinth ist und nicht obwohl. Der kleine Sinn des Lebens ist der Weg eines einzelnen Menschen zum kleinen Ziel: Wie er sein Leben gestaltet, wofür er lebt und sich einsetzt; eine individuelle Sache. Über großes Ziel und großen Sinn des Lebens, also aller Menschen im Laufe der Geschichte oder sogar des biologischen Lebens an sich, lassen sich keine sinnvollen Aussagen machen.

5 Die Faszination Gottes am Lebensende

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Die bei vielen beobachtete Rückkehr zu Gott, zur Religion am Lebensende und in Extremsituationen ist leicht nachvollziehbar. Vorhergeht oft eine Rückschau auf das eigene Leben und die Erkenntnis, daß die Sinnsuche nach der Jugend hinter die Anforderungen des "richtigen Lebens" zurückgestellt und verdrängt wurde. Und plötzlich steht die Sinnfrage unvermittelt im Raum. Gott ist dann der große Tröster und Sinnstifter. Er ist auch für Menschen, die ihre geliebten Mitmenschen verloren haben, die Hand auf dem Kopf, die eine Liebe ausdrückt, die ewig ist und an keine Bedingungen geknüpft ist. Manchmal ist die Rückkehr aber eine schlichte Kapitulation des menschlichen Verstandes bei seinem lebenslangen Versuch, die Welt alleine zu verstehen. Schließlich drückt sich darin der Wunsch nach sicherheit für die Zeit "nach dem Tod" aus, die der Verstand nicht geben kann. Die andere Frage ist natürlich, ob diese Rückkehr zwangsläufig ist und in den Schoß der Kirchen zurückführt, wie unsere Großelterngeneration uns wissend entgegenhält, wenn wir uns jetzt von den Kirchen und dem traditionellen Glauben abwenden.

6 Bestandsaufnahme

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Zum Schluß haben wir noch einmal gefragt:
IST GOTT TOT? WENN JA, WELCHER?
Der christliche Gott ist für Robert, Ritschi und Niels tot, für Moschess nicht. Für Robert und Ritschi ist Gott darüberhinaus generell tot.
In der Dritten Welt ist Gott nicht tot; nur in den industrialisierten Gesellschaften wird er als "soziales Phänomen" gesehen, ist also auch tot.


7 Kommentare

Ist Gott tot?

(Robert>

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Diese Frage, an sich schon ein Widerspruch, habe ich dennoch an diesem Wochenende für mich ersteinmal gelöst. Ich möchte die Beantwortung in zwei Teile aufteilen, einmal für mich persönlich und zum anderen für unsere Dienstleistungs- und Überflußgesellschaft.

Die Unfähigkeit der menschlichen Ratio Unbegreifliches zu erfassen und zu verstehen, die Angst vor dem Unbekannten läßt die Menschen sich unterwerfen unter eine(n) die/der alles weiß, alles lenkt, alles denkt. Die letzte Verantwortung wird nicht übernommen, das Leben immer nur als Aufgabe gesehen, nur "Gotteswegen" gelebt, nie seinerselbstwillen angenommen. Und diese Unterwerfung unter Gott zieht weitere nach sich, die Unterwerfung unter einen König, die Unterwerfung unter den Adel, die weiße Rasse als die Überlegenere, die Menschen als den Tieren, die Tiere als den Pflanzen überlegen ansehend.
Die zweite nicht minder wichtige Funktion, die Gott übernimmt: Er gibt "seinen Kindern" ein Gefühl nie allein zu sein, eine wahnsinnige Geborgenheit, eine Liebe, ohne die es sich nicht leben läßt, hätte man keine anderen Menschen, die einen liebten. Diese psychotherapeutische Funktion gibt Kraft, verzeiht und hilft, läßt die Menschen aber nie erwachsen werden, sie bleiben Kinder, es ist ja viel einfacher so, die letzten Fragen, Kämpfe und Zweifel werden in seinen Schoß gelegt.

Für mich ist Gott endlich tot, seine Unterdrückungsfunktion absolut ablehnend, hoffe ich mein Leben lang so stark sein zu können, nicht auf die psychotherapeutische Funktion angewiesen zu sein, obwohl ich natürlich nicht weiß, ob ich nicht doch irgendwann wieder Kind sein möchte, um nicht immer fragen, denken, akzeptieren zu müssen. Dies ablehnend, bin ich mir bewußt, daß Liebe (siehe Werte-Treffen 1990) zum Leben unbedingt nötig ist, sie steckt aber in jedem Menschen, wahrscheinlich in jeder Seele. Man kommuniziert mit den anderen und man lebt Offenheit, man liebt, gibt auf und bekommt Liebe geschenkt, die Liebe von den Geschwistern, den Eltern, Kindern und FreundInnen.Wenn man stirbt bleibt die Seele übrig, die dann wieder in die Weltseele eingeht. Die Weltseele ist das ALLES und das NICHTS, sie ist nicht über sondern unter den Menschen, zwischen ihnen, sozusagen als Medium. Bei der Verschmelzung mit der WELTSEELE ist sie, die Seele, wieder Alles und Nichts bleibt übrig, keine Identifikation im Nachhinein mehr möglich.
Aus dem Nichts kommend wissen wir alles, ins Alles gehend wissen wir nichts. Es gilt noch zwei Fragen zu antworten, wer denn diese Welt angestoßen hätte und wieso -wenn es doch keinen Gott gibt- Menschen erzählen, Gott gefühlt, gesehen zu haben. Ihr Rationalisten, wozu muß erst die Henne und dann das Ei oder umgekehrt existiert haben, mit Logik ist der Frage nicht beizukommen, warum muß eine(r) anstoßen, nur weil wir Menschen uns das nicht anders erklären können. Es ist so, es gibt keinen Anfang und kein Ende, ihr müßt es akzeptieren um es zu verstehen. Und Glauben hat doch nichts mit Gott zu tun, die Kraft der Gedanken, die Energie, die durch diese freigesetzt werden kann bewirkt Wunder. Nichts anderes als nicht rational Erklärbares sind diese Wunder, die ihr dann der/dem zuschreibt, die/der Alles weiß, ist doch wirklich lächerlich. Ihr werdet nie verstehen, warum ihr lebt, weil ihr es ja Ihr/Ihm überlasst, eurem Leben einen Sinn zu geben.

Die Menschheit dümpelt immer vor sich hin, welche Anmaßung sich gegen einen König aufzulehnen, welche Anmaßung eine Gesellschaftsordnung in Frage zu stellen, und erst recht welche Anmaßung Gott auf eine Stufe mit den Menschen zu stellen, die Begriffe wie Lästerung etc. haften tief in den kindlichen Gedanken, schon zu Beginn des Lebens mit einem Tabu belegt, darüber wird nicht gesprochen, nicht nachgedacht. Der "lieb Gott" mit seinem langen weißen Bart hat nur zwischen ca.3-13 Jahren und ab ca.65 Jahren eine Konjunktur. Das erste Mal diese Geborgenheitsfunktion übernehmend, beim zweiten Mal auch noch die Sinngebungsfunktion erfüllend.
Die im "Leben stehende" Gesellschaft glaubt nicht, durch den Fortschritt der Naturwissenschaften ist Gott montiert worden. Diese Gesellschaft sucht ihren Halt im Materialismus. Auf der Suche nach der Glückseligkeit glaubt sie den so einfachen Thesen unseres kapitalistischen Systems, Glück durch Konsum, Wohlstand und Reichtum zu erlangen. Mag sein, daß sie glücklich werden, glückselig jedoch nicht. Der Makel des Materialismus liegt darin, daß er nur auf diese "kleine Sinnfrage" (glücklich werden) eine Antwort geben kann. Die psychotherapeutische Funktion erfüllt er jedoch nicht, vielmehr treibt er die Menschen zu einem immer größeren Egoismus an. Die Kinder werden in Krippen, die Alten ins Altersheim verfrachtet, damit möchte man sich doch nicht plagen, unbeschwerter Konsum bedeutet Erfüllung, dagegen sind Hilfe, Nächstenliebe und Liebe selbst hinderlich auf dem "Weg nach Oben" auf dem Weg zum "materialistischen Superglück".
Dennoch auch im Materialismus ist Liebe unverzichtbar, sie sich kaufen zu wollen, scheitert immer. Also erlebt die Mystik einen Aufschwung, sie schließen sich in Sekten zusammen, um Gott zu erfühlen, zu erfahren oder sie verwahrlosen seelisch, sie zerstören, begehen Selbstmord. Hoffnungslosigkeit, Haltlosigkeit, Drogen, Alkoholismus sind nur einige der Symptome, die Psychiater haben Hochkonjunktur...
Soweit eine kleine Bestandsaufnahme unser Überflußgesellschaft. Solveigh, Filmregisseurin aus Ost-berlin, wünscht sich ihre Diktatur zurück, da hielt man wenigstens noch zusammen, konnte sich auf die anderen verlassen, die Angst und der Kampf gegen die "Unterdrücker" ließ einen Geborgenheit erfühlen. Heute, meint sie aufgebend, wären alle sich selbst der Nächste.
Klar, es soll nicht Sinn unserer Gesellschaft sein, eine menschenverachtende Diktatur zu schaffen, damit die Menschen zu Menschen werden. Aber unserem kapitalistischen System hat auch die Stunde geschlagen, die Forderung nach einem "dritten Weg" wird laut, es braucht eine Philosophie, die Liebe und Freiheit, ja das Leben selbst zum Ziel hat und nicht Wohlstand und Reichtum. Die Geborgenheitsfunktion Gottes muß durch diesen "dritten Weg" wieder den Menschen gebracht werden. Die Sinnfrage wird das Rätsel des Lebens bleiben, ja der Sinn selbst, warum wir überhaupt leben wollen, immer unterwegs im Labyrinth auf der Suche nach des Rätselslösung. Wir müssen immer wieder das Leben mit seinen Sackgassen akzeptieren, mit seiner Logik, die nicht rational erfassbar ist.

Gott ist tot, laßt uns den "Dritten Weg" kreieren, bauen, denken...

Laon den 27.10.1991

Ob es Gott gibt, spielt keine Rolle!

(Niels)

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Die erste Reaktion meines Vaters, als ich ihm nach dem Treffen sagte: "Gott ist tot, wir haben ihn beerdigt!", war ablehnend. Das sei nicht kreativ, noch sei es neu und im übrigen nicht diskutierfähig. Entweder man glaube an Gott oder nicht, alles weitere sei überflüssig. Das stimmt für die persönliche Betrachtung ohne weiteres. Einmal mehr glaube ich, daß die Frage nach Gott sinnlos und irrelevant ist. Man wird nichts Definitives verkünden können. Der Glaube bedarf sowieso keiner Rechtfertigung. Aber darum ging es mir bei diesem Treffen nicht in erster Linie.
Interessant und wichtig ist, daß viele Menschen in den Industriegesellschaften nichts mehr mit Gott anfangen können. Nicht nur, daß sie die meistens christliche Ethik aufgegeben haben, sie haben diese durch nichts Neues ersetzt. Man könnte hier auf unser Thema: IST GOTT TOT? WENN JA, WELCHER? antworten: GOTT IST TOT! UND ZWAR JEDER! Damit sind wir bei unserer Wertediskussion des ersten Treffens angelangt. Denn wodurch werden uns Werte gegeben? Abgesehen von der Erziehung, wo ist ihr wirklicher Ursprung? Im Glauben an Gott, ein göttliches Prinzip, die Weltseele... aber nicht im Verstand. Der Verstand kann Werte prüfen und beurteilen, aber nicht schaffen. Das Schlagwort vom Werteverfall ist nicht dumm, nur verwenden es leider immer die falschen Leute (sprich die Ewiggestrigen bis Konservativen) mit falschen Absichten. Es ist schon gut, wenn idiotische alte Werte verschwinden, aber es ist traurig, daß sie nicht durch neue, bessere ersetzt werden.

Was wir brauchen, sind Werte, die seelische Wärme verbreiten, eine freundliche, gelassene Lebenseinstellung trotz aller Widrigkeiten hervorbringen. Dabei ist soziale Solidarität absolut unerläßlich. Ich bin nicht so blauäugig anzunehmen, dieser Zustand sei für lange Zeit haltbar, falls man ihn einmal erreicht haben sollte. Ein solches Bewußtsein der Solidarität taucht nur in Notlagen auf und verschwindet dann schnell wieder, wenn die Notlage behoben ist. Den Westeuropäern fehlt noch die Wahrnehmung für die Verstrickung in die Notsituation der Dritten Welt. Man muß ihnen die Augen dafür öffnen, daß das Leid der anderen ihr eigenes künftiges ist, wenn sie sich nicht ändern. Die deutsche Wiedervereinigung als Labortest für Solidarität und Verantwortungsgefühl gibt allerdings ein trauriges Bild ab. Wenn das Bewußtsein nur für die nächsten 15 Jahre in Europa geändert würde, wäre das vielleicht schon der Durchbruch.
Der Dritte Weg ist kein Beglückungsinstrument der Europäer für die Dritte Welt. Er ist nur Forderung der Einsicht, daß das vereinte Europa (wenn es mal so weit ist) sich nicht als Festung abschotten darf, daß alle Kulturkreise gemeinsam die kommenden Aufgaben bewältigen müssen und die bisherigen Methoden und Einstellungen dazu ungeeignet sind. Die Dritte Welt muß den Dritten Weg mitgestalten und sich in ihm repräsentiert fühlen. Die Veränderung des rein rationalen modernen Weltbildes muß besonders in Europa stattfinden, weil es dort am eingefahrensten ist. Um bei der Suche nach dem Dritten Weg auf einen gemeinsamen Nenner mit anderen Kulturkreisen zu kommen, ist es nötig, den "ökumenischen Kern" der jeweiligen Religionen und Philosophien herauszuarbeiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Gott hier lebt und dort tot ist. Die Nächstenliebe, die Toleranz, das Gute sind Bestandteile aller Glaubensrichtungen, auch solcher ohne ein Gottesbild (z.B. Buddhismus). Dieser "ökumenische Kern", diese Gemeinsamkeiten müssen betont werden. Daraus können Werte geschaffen werden. Wir müssen den anderen zeigen, daß sie eigentlich auch an dasselbe glauben, woran wir glauben, ohne das ganze Drumherum.

Bloß keine neue Ideologie einführen und alle missionieren, das gibt nur böses Blut. Nein, der Dritte Weg hat seine Saat in sämtlichen Kulturen und nicht nur in einigen Köpfen, ob mit oder ohne Gott.

Moschess' Comment

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Wie schon dem Protokoll zu entnehmen ist, verzichte ich als einziger des Treffens nicht auf den Begriff des christlichen Gottes.
Hiermit meine ich aber kein traditionelles Gottesbild (eines personalen Gottes), was einem die Kirche jahrhundertelang zu vermitteln versuchte und teilweise auch noch heute versucht. Gott ist für mich ein höheres Prinzip, unbegreifbar für den menschlichen Verstand. Ob Gott (außer durch Jesus) in das Weltgeschehen eingreift, unser Leben verändert oder sich durch Wunder offenbart, bezweifle ich.
Jesus sehe ich als Gottes "Sohn" an. Es spielt für meinen Glauben eine untergeordnete Rolle, ob Christus Wunder wirkte. Man kann sich das Wunder der Blindenheilung auch als Bild erklären: Der Blinde, Uneinsichtige erkannte und verstand (sah), was Jesus sagen wollte. Entscheidend für meinen Glauben an Jesus ist seine Lehre.
Nun zum "Dritten Weg":
Dieser dritte Weg soll ein Versuch sein, ein friedliches Zusammenleben der Menschen verschiedener Kulturen zu ermöglichen, außerdem, die existentiellen Probleme der Überbevölkerung und Umweltzerstörung zu lösen. Dieser dritte Weg ist auch nichts völlig Neues, er muß auf schon Bestehendem aufbauen. Einige Ansätze gibt es schon (z.B. 1989 ein Symposium bei der UNESCO zu dem Thema "Kein Weltfriede ohne Religionsfrieden"). Es wird darauf ankommen, diese Bemühungen zu koordinieren, den Leuten näherzubringen und die Ideen in die Tat umzusetzen.
Dieser dritte Weg muß einen ökumenischen Grundethos beinhalten, den Gläubige aller drei Religionsrichtungen (nahöstlich, indisch, fernöstlich) und Nichtgläubige als fundamentale Ethik akzeptieren können. Dabei darf keine Einheitsideologie herauskommen, es sollen "lediglich" einige verbindliche und verbindende Normen und Werte sein. Erarbeitet werden muß diese Grundlage nur von Vertretern verschiedener Kulturkreise und Religionen. Alle müssen dabei begreifen, daß sie voneinander lernen, also selbst einen Nutzen daraus ziehen können.

Ritschis Kommentar

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I. Gott vor der Entstehung der Erde, der Welt, des Lebens

In der heutigen Zeit, mit unserem Stand der Wissenschaften, fällt es nicht besonders leicht einem Gott den Ursprung der Welt oder des Universums in die Schuhe zu schieben. Je weiter auf diesem Gebiet geforscht wird, je weiter Naturgesetze, Hypothesen etc. plausible Erklärungen abgeben, desto weiter wird ein Gott zurückgedrängt. So finde ich es am einfachsten und geeignet hier die Wissenschaften forschen zu lassen. Und nicht das jetzt noch nicht Geklärte oder nicht Erklärbare als Gott zu bezeichnen.

II. Wofür steht/stand Gott im Leben?

Man stelle sich Gott vor als die Person, die da ist, wenn keiner mehr da ist. Hier gibt es die Möglichkeit, die Liebe zu finden, die man so schwer nur zwischen Menschen finden kann. In ihm findet man den Ausgleich zu allen Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft und im Leben. Hier gibt es eine Kraft, die selbst dann noch verzeiht, wenn kein Mensch mehr an Verzeihung denkt, ja man selbst nicht mehr sich selbst verzeihen kann. Gott ist die Hoffnung; der, der die Menschen immer wieder mit neuer Kraft versorgt und sie am Leben hält.
- Diesen Gott will ich nun verneinen!
Wo immer ich in meinem Leben auf Gott, das höhere Wesen zurückgriff, muß ich jetzt auf mich selber setzen. Fast ausgeschlossen ist es auf andere Menschen zu setzen, zumindest im Moment. (Das "fast" soll die Unfähigkeit zur Liebe unter den Menschen verdeutlichen). Ich muß also alle Kraft "Lebenskraft" aus mir selbst schöpfen. Vielleicht anstelle von Beten zu einem höheren Wesen das Meditieren setzen, um zu mir selbst und meiner Kraft zu finden. Aber wie ist es mit der Liebe, die doch absolut und vollständig nur in oder durch übermenschliche Wesen vorstellbar ist? Ich glaube, es ist wirklich schwer, hier an die Stell des Phantasiewesens, des in jeder Vorstellung anders geformten Gottes und seiner Liebe, die Menschen und ihre Liebe zu setzen. Liebe verwirklichen zwischen Menschen bedeutet einen ewigen Kampf auch mit und gegen sich selbst zu führen. Das heißt auch den eigenen Egoismus zu bekämpfen und in gewissem Rahmen eine Selbstaufgabe durchzuführen. Sich selbst aufgeben, um sich in einen anderen hineinversetzen zu können und sich und den anderen schließlich besser zu begreifen. So eine Liebe ist für mich aber nur zu ein paar wenigen Menschen möglich. Das schließt aber nicht aus, daß ich trotzdem auch meine zwischenmenschlichen Beziehungen durch Offenheit verstärke. Es bleibt der Vorzug, daß ich hier wirkliche Liebe finden kann und auf irgendwelche Phantasieliebe zurückgreifen muß.
Schließlich bleibt noch der Punkt der Verantwortung zu erwähnen. Verantwortung ist etwas Schwieriges, was ich als Mensch gerne von mir weise. Insbesondere wenn ich für Sachen die Verantwortung übernehmen soll, vor denen ich (weil es leichter war) die Augen zugemacht habe. Also Gott, der für mich die Verantwortung übernahm, wegnehmen, heißt selbst diese Verantwortung zu übernehmen. An dieser Stelle spielt die kapitalistische Gesellschaft nicht mit (wenn ich wirklich verantwortungsbewußt handeln würde). Ich kann im Moment nur mitspielen, oder nicht mitspielen, also zuschauen. Ich glaube, gerade hier kommt es ganz besonders auf einen dritten Weg an, auf einen neuen Lebenssinn, ein neues Ziel.

III. Wofür steht/stand Gott nach dem Leben?

Leider sind die meisten menschlichen Gehirne unfähig sich ein Nichts vorzustellen. Aber ein Nichts braucht es nicht zu geben, wenn es Gott gibt. Gott also als Retter vor dem Nichts. Soweit die Vorstellung vom Tod.
Nun gibt es aber eine menschliche Phase kurz vor dem Tod. Ich nenne sie die "Das-kann-doch-nicht-alles-gewesen-sein"-Phase. Die Hoffnung auf all das, was ich im Leben nicht erreicht habe oder nicht erreichen konnte. Hier spielen materielle sowie immaterielle Träume eine Rolle, das auf Erden Mögliche sowie das Erden Unmögliche. Jedenfalls spiegelt sich hier ganz deutlich die menschliche Unzufriedenheit mit dem verlebten Leben und der Wunsch, nochmal die Chance zum Leben zu haben. Natürlich in einer viel, viel besseren Welt, der Traumwelt.
Wenn ich an dieser Stelle etwas weiter weg von der westlichen Welt blicke, dann bedeutet Gott nach dem Leben hauptsächlich auch die Erlösung von den Lebensqualen und die Hinführung zu einem besseren, neuen, schöneren Leben. - Streiche ich Gott, was bleibt?
Hier fällt mir als erstes ein, die Auseinandersetzung mit meinem Leben im Leben. Ich muß jetzt sofort die Verantwortung meines Lebens übernehmen und darf nicht darauf warten, daß mir der Weg von Gott gezeigt wird. Ich darf nicht mit der Hoffnung im Gepäck mein ganzes Leben lang einen Weg gehen und auf einen anderen warten. Sicherlich muß ich mich während der Auseinandersetzung mit dem Leben auch mit dem Tod auseinandersetzen. Allerdings bedeutet Tod NIX. Ich kann mir das Nichts nicht vorstellen. Wie soll es aussehen?
Das Zurück zu einer Weltseele, wie Robert es nennt, also einfach wieder Weltseele werden. Nun, die Weltseele ist Alles oder Nichts. Ich nenne es lieber die Energie meines Ichs. Diese wird, werde ich sterben, erneut freigesetzt und verwandelt sich in das, was sie vorher war, nämlich Liebe. Mit dieser Hypothese erkläre ich zwei für mich unvorstellbare Begebenheiten. Das eine ist das Gesetz, daß sich Energie nicht in Nichts auflöst kann. Sterbe ich, und es gibt neben meiner körperlichen Energie noch eine außerkörperliche Energie (mein Ich), dann muß die letztere irgendwohin verschwinden. Das andere Unvorstellbare ist die Liebe zwischen Menschen, die mir mehr Kraft gibt, ganz plötzlich und mich auf unerklärliche Weise stärker macht. Warum sollte das nicht zusammenhängen? Als letzter Punkt sei noch erwähnt, daß ich das Leben lieben lernen muß, selbst wenn es mich Täler wirft und traurig macht. Dazu fällt mir nur der folgende, schöne Satz ein: Denn nur wenn ich weiß, was traurig sein ist, kann ich auch verstehen, was glücklich sein heißt.

IV. Ich möchte einmal das "Ohne Gott" in einer Version zuende denken

Leben findet auf Erden statt! Folgt daraus nicht, daß ich alles daran setzen muß, mich selbst zu verwirklichen? Selbstverwirklichung würde dann aber auch bedeuten, gegen sämtliche Regeln der Gesellschaft, die mir nicht passen, anzugehen. Ich muß dann machen können, was ich will. Das würde zu einer Anarchie führen, den wer will es schon verbieten, kommt es doch ausschließlich auf mich an und mein Leben! So habe ich auch schon eine Rechtfertigung geliefert. Paßt diese Version nicht herrlich zu unserem Egoismus? Stimmt sie nicht herrlich mit dem Satz überein: Ich will alles und zwar sofort und hier auf Erden!

Nun dieses Ende gefällt mir schlecht. So geht dann die Suche los, die Suche nach einem neuen Weg. Diese Suche nach dem dritten Weg ist die Erfindung eines neuen Lebenssinns, um nicht alles zu zerstören. (Zerstören erst einmal durch die beschriebene Situation, dann aber auch durch ein unbeschwertes Weiterleben in unserem Kapitalismus, der kapitalistischen Gesellschaft. Frei nache dem Grundsatz: "Macht Euch die Erde untertan".)
Also, was wir brauchen ist eine neue Moral. Wie kann sie entstehen?
Durch Erziehung; für mich ist es z.B. nicht vorstellbar, trotz der Erkenntnis - Leben findet auf Erden statt - ohne Rücksicht auf Verluste zu leben.
Durch den Egoismus, das Überleben-wollen, das heißt der Egoismus muß sich durch selbst begrenzen.
Und, um wunderschön rund abzuschließen, durch Liebe, die vielleicht gerade ohne Gott unerklärlich bleibt.

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© 1997 Niels Boeing