die creative gruppe

mensch und natur. mensch und arbeit.
Dezember 1994, ausgedruckt 12 Seiten


Dabei waren:
Moritz Avenarius, Niels Boeing, Richard von Heusinger, Robert von Heusinger, Ruprecht von Heusinger, Steffen Kellermann, Justin Stauber.


Vorwort

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Der Mensch: ein vernunftbegabtes, triebgesteuertes, egoistisches, genußsüchtiges, liebendes Zoon Politikon? Kann er sich im Laufe der Geschichte ändern oder nicht? Was ist das Wesen des Menschen? Jedenfalls ist er ein großes Rätsel, ein Vexierbild, dessen verschiedene Facetten von Ideologien verabsolutiert werden, um Macht zu legitieren, um Verbrechen zu entschuldigen oder Hoffnung zu begründen.
Angesichts der ökologischen Herausforderung unseres Denkens sind besonders die Aspekte Natur und Arbeit interessant. Daher rührt der vielleicht etwas seltsame Doppeltitel dieses Treffens. Die Diskussion verlief kontrovers, lief aber am Freitagabend unerwartet auf Grund, als es um das Verhältnis von Stadt und Land und seine Bedeutung für unser Naturverständnis ging. Geistige Untierfen taten sich auf: Einige warfen sich Plattheiten an den Kopf, während andere apathisch im Sessel vor sich hinlachten. Zum Schluß wurde nur noch Techno gehört. Die Creative Gruppe-Debatten werden also nie langweilig, es passiert immer wieder etwas Unvorhergesehenes.
Trotzdem brachte das Treffen einige überraschende Einsichten, die wir uns so bisher noch nicht klargemacht hatten. Rupi steuerte einen Exkurs über den Neodarwinismus dar, der am ersten Abend erbittert diskutiert wurde und im Anhang dokumentiert ist. Im weiteren Verlauf des Treffens spielte der Neodarwinismus aber keine wesentliche Rolle mehr.

Mensch und Natur

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Was verstehen wir unter Natur, was bedeutet sie uns?

Steffen:
Natur wird uns durch elementare Bedürfnisse und sinnliches Erleben vermittelt. Andererseits ist eine Veränderung der Beziehung zur Natur in Form einer Surrealisierung feststellbar, insofern als das Erlebnis von großartiger Natur so unwirklich und überwältigend auf uns wirkt wie in einem Film.

Robert:
Direkte Kommunikation mit der Natur findet als Ergebnis des Zivilisationsprozesses nicht mehr statt, sie wird durch Denken, Schrift und Worte - eine zweite "Meta-Natur" - erfahren. Der Mensch ist der Natur entfremdet.

Rupi:
Natürlichkeit ist Schönheit in Schlichtheit und Einfachheit. Früher wurde Natur auch als Geißel, von der abhängig waren, wahrgenommen, heute, da wir von ihr unabhängig sind, müssen wir wieder zu ihr finden und ihr zurückzahlen.

Justin:
Natur ist die älteste von uns erkennbare Realität im Gegensatz zur geistigen Welt, zur KOnsumwelt oder zur Virtual Reality. Sie liefert uns das Maß´, in dem wir als Menschen die natürliche Komponenten unseres Seins berücksichtigen müssen, um zum Wohlempfinden des Seins = Glück zu gelangen. Ritschi:
Natur ist eine Ordnung, die allem seinen Platz zuweist. Der Mensch hat seinen Platz durch die Technik, die er hervorgebracht hat, verlassen. Lebt also unnatürlich. Der Natur angemessen ist Gegenwarts-, nicht zukunftsbezogenes Denken.

Niels:
Natur ist ein komplexes System, das nach einem gewissen Regelwerk in ständiger Bewegung bleibt. Der Mensch hat die besondere Fähigkeit, die ihm von der Natur gegeben wurde, dieses Regelwerk überhaupt erst wahrzunehmen, zu reflektieren und umzugestalten. Irgendwo muß aber ein Grenze der Umgestaltung, des sich Ausklinkens aus diesen Regeln bestehen.

Diese Positionen werfen einige Fragen auf:
- Steht der Mensch innerhalb oder außerhalb der Natur?
- Wie ist der Eingriff des Menschen in die Natur zu bewerten? Gibt es eine Grenze, die aus der Natur erkennbar ist?
- Wenn die Natur in Gefahr ist, wie sieht der gesunde Zustand aus? Welchen Platz nimmt der Mensch in diesem Zustand ein?
- Gibt es ein Gleichgewicht der Natur? Ist solch ein Gleichgewicht der gesunde Zustand?

Zunächst muß der Begriff "Natur" klarer gefaßt werden. Zwei Ebenen der Betrachtung sollten unterschieden werden: Die Natur "im Großen", im Sinne eines allumfassenden Ökosystems, das auch den Menschen umfaßt, und Natur im landläufigen Sinne, also die Flora und Fauna um uns herum, die "grüne Natur draußen vor der Stadt", die Umwelt.
Von der zweiten Ebene her erscheint der Mensch als außerhalb stehender Manipulierer, als Retter oder Parasit, bietet aber keinen Ansatz zur Beantwortung der anderen Fragen. Die erste Ebene zeigt immerhin, daß der Mensch vom Zustand der Natur abhängig ist, daß alle seine Entscheidungen auf ihn zurückwirken, läßt aber zwei Schlüsse zu. Der erste wäre, daß wir die Natur im Großen nicht zerstören können, da wir aus ihr hervorgegangen, ihr Bestandteil sind und so nicht gegen sie handeln können. Der zweite bejaht dies zunächst, sieht aber den dort lauernden Fatalismus und geht darüber hinaus: Wir müssen Werte vorgeben, wie wir als Mensch in dieser Natur im Großen weiter leben wollen. Soll die Menschheit als Spezies überleben, egal wie viele bei den kommenden Umwälzungen draufgehen? Oder wollen wir, daß alle jetzt und künftig lebenden Menschen ein menschenwürdiges Leben in der Natur führen können?

Der erste Standpunkt beinhaltet, daß es einen kranken Zustand nicht geben kann: Die Natur entwickelt sich fortwährend weiter, ohne Bewußtsein, ohne ausgezeichnete Richtung. Der ökologische Raubbau des Menschen hat keinen anderen Stellenwert als der Einschlag eines gigantischen Meteoriten. Die Unterscheidung zwischen krankem und gesundem Zustand kommt erst bei der zweiten Position ins Spiel, wenn Natur mit dem Menschen in Beziehung gesetzt wird. Sie impliziert, daß der gegenwärtige Zustand krank ist, und zwar unter der Bedingung, daß alle jetzigen und künftigen Menschen menschenwürdig sollen leben können.
Der gesunde Zustand wird häufig als Gleichgewicht beschrieben. Was soll man darunter verstehen? Mit Sicherheit kann es sich nicht um ein statisches handeln, sondern lediglich um stabile Proportionen bestimmter Größen. So könnte man beispielsweise setzen, daß sich Konsumption und Regeneration über den Zeitraum einer Generation ausgleichen müssen. Ist dies in einem kapitalistischen Weltwirtschaftssystem erreichbar? Zwar scheiden nicht erneuerbare Rohstoffe bei Verknappung durch den Angebots-Nachfrage-Mechanismus des Marktes aus, aber ist eine gleichwertige Substitution des verknappten Rohstoffes immer möglich? Und welche Folgen bringt ein solcher Substitutionsprozeß mit sich?
Die Forderung "Konsumption = Regeneration" läuft im Idealfall auf vollständiges Recycling nicht erneuerbarer Rohstoffe hinaus und ausschließliche Nutzung der unbegrenzt zur Verfügung stehenden Energiequellen (Sonne, Wind, Wasser). Wie behandelt man den Fall, daß ein nicht recyclebares Produkt aus nicht erneuerbaren Rohstoffen auf den Markt kommt, weil alle Leute es haben wollen? Läßt sich so etwas ins Gleichgewicht einbauen, oder muß es von vorneherein ausgeschlossen - sprich: verboten - werden?

Daß der Mensch mit seiner Tätigkeit und seiner Forschung in die Natur eingreift, ist unvermeidlich. Ob hierbei eine Grenze anerkannt wird, hängt jedoch wieder von den beiden genannten Ausgangspositionen ab. Abgesehen von einer religiösen oder einer ethischen Grenze scheint es keine "natürliche" zu geben, da die extreme Manipulationsfähigkeit des Menschen seine naturgegebene Eigenart, sein Überleben zu sichern, ist. Wieder gibt es zwei Alternativen: Entweder man interpretiert das Fehlen einer natürlichen Grenze als Rechtfertigung für die Umsetzung des Machbaren, oder man mißt die Folgen des Machbaren an einem Wertekatalog und dem damit verbundenen, als gesund definierten Zustand der Natur. Dies entspricht dem Ansatz einer Technikfolgenabschätzung, den der Wissenschaftstheoretiker Christoph Hubig (zur Zeit in Leipzig) verfolgt. Im Rahmen dieses Ansatzes wird ein Forschungskodex entwickelt, der institutionalisiert werden soll. Diese Werte-Position hinsichtlich der Natur, wie sie hier genannt werden soll, baut allerdings auf zwei Voraussetzungen auf, mit denen es derzeit nicht zum Besten steht: Das Vorhandensein eines Grundwertekonsenses und eine Vorstellung über die Finalität des menschlichen Lebens.

Mensch und Arbeit

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Historisch gesehen war Arbeit in erster Linie mit Mühe und Leiden assoziiert und Unfreien und Frauen vorbehalten, also ein Klassenmerkmal. Der Adel arbeitete nicht. Beim Handwerk kam noch ein kreatives Element hinzu, das sich im Unterschied zwischen Arbeit/en und Werk/en ausdrückt. Zu Beginn der industriellen Revolution wandelte sich der Charakter der Arbeit, da infolge der Teilung des Lebens in Arbeit und Freizeit - als Entschädigung - ihre unmittelbare Bedeutung für das soziale Leben geschmälert wurde. Dieses fand und findet nun im wesentlichen in der Freizeit statt. Im Sozialismus verschwand der Aspekt der Mühe, des existentiellen Drucks der Arbeit, aber auch die Verantwortung, die damit im Kapitalismus verbunden ist. André Gorz beschreibt dies in der "Kritik der ökonomischen Vernunft". In unserer gegenwärtigen Industriegesellschaft halten wir folgende dreifache Bedeutung der Arbeit für wesentlich:
1. Existenzsicherung, durch Entlohnung.
2. Lebenssinn.
3. Soziale Anerkennung (quasi als ideelle Entlohnung).

Hier schließen sich wieder einige Fragen an:
- Wodurch wird nun aber Arbeit von Nicht-Arbeit, von bloßer Tätigkeit unterschieden?
- Welche Institutionen entscheiden darüber?
- Muß Arbeit mühsam sein?
- Sind die Entlohnungsunterschiede für verschiedene Aspekte von Arbeit gerechtfertigt?

Die Bedeutung der Arbeit als Sinnstiftung ist erst in jüngerer Zeit in den Vordergrund getreten, denn wenn es sich bei Arbeit um bloße Existenzsicherung handelt, ist die Frage nach einem höheren Sinn Luxus. Die Sinnfrage bezieht sich vor allem auf den Inhalt der Arbeit, da der Wegfall körperlicher Mühsal im Industriezeitalter oft mit Stupidität und Entfremdung erkauft worden ist. Die Arbeit steht nicht mehr in unmittelbarem Zusammenhang mit der persönlichen Existenzsicherung. Bisher begegnete man der dadurch begründeten Unlust und Unproduktivität durch Entschädigung in Form von Freizeit, in letzter Zeit gibt es aber die Tendenz, die Arbeit so zu gestalten, daß eine unmittelbarere Beziehung entsteht, z.B. durch "Profit Centers", "Firmen-Philosophien" etc.
Andererseits ist auch eine gegenläufige Tendenz erkennbar. In einer Industrie- oder besser Arbeitsgesellschaft bedeutet der Besitz eines Arbeitsplatzes soziale Vollwertigkeit in Umkehrung der Verhältnisse in feudalen, vorindustriellen Zeiten. Wer arbeitslos ist, ist ein Paria. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wird die Arbeit an sich zum Lebenssinn, und der Wunsch nach einer sinnvollen Arbeit kann wieder als Dekadenz, geäußert von Leuten, die nicht wissen, "was arbeiten heißt", abgetan werden. Zugespitzt bedeutet das: Ist es wichtiger, daß alle Arbeit haben, oder daß jede Arbeit möglichst sinnvoll ist?
Bei Arbeitsknappheit gewinnt natürlich die Frage an Bedeutung, was Arbeit von Nicht- Arbeit unterscheidet. Definiert man Arbeit nur über die Entlohnung, kann ein- und dieselbe Tätigkeit Arbeit und Nicht-Arbeit sein, je nachdem, ob man das Ergebnis dieser Tätigkeit verkauft oder nicht. Rentner, Rentiers und Hausfrauen arbeiten dementsprechend nicht, was allgemein auch so gesehen wird. Sie sind nur mit irgendetwas "beschäftigt". Diese Definition zieht nach sich, daß die einzig verbindliche Institution, die neue Arbeit schafft (schaffen kann), der Markt ist. Kann ich meine Tätigkeit nicht verkaufen, habe ich keine Arbeit.
Alternativer Arbeitsbeschaffer ist - zum Leidwesen aller rechtgläubigen Ökonomen - der Staat. Hier erhebt sich jedoch die Frage, wie das nötige Verantwortungsbewußtsein für die Arbeit entstehen kann, wenn der Druck des Marktes bei staatlich geschaffener Arbeit wegfällt. Im Sozialismus genannten Staatskapitalismus der früheren Ostblock-Staaten hat es unbestreitbar gefehlt. Kann man daraus schließen, daß der Mensch "von Natur aus" faul sei? Sind Menschen tatsächlich nur für Geld zu Arbeit zu bewegen oder auch mit dem Sinn einer Aufgabe?
Angesichts der gegenwärtigen Arbeitsknappheit werden natürlich je nach ideologischem Lager der Markt oder der Staat als Arbeitsbeschaffer ins Spiel gebracht: Der Markt, indem neue schlechtbezahlte Jobs Dienstleistungssektor geschaffen und wegen des Leidensdrucks der Arbeitslosigkeit auch vermehr von Überqualifizierten angenommen werden. Die Schaffung von Millionen neuer Arbeitsplätze in den USA in den letzten Jahren ist ein Beispiel dafür.
Markt und Staat zusammen in Form des "Zweiten Arbeitsmarkts".
Der Staat allein, indem er vorhandene Arbeit umverteilt, z.B. in Gorz' Modell, das dieser erstmals 1983 in "Wege ins Paradies" entworfen und seitdem weiter ausgearbeitet hat. Der grundlegende Unterschied zwischen den ersten beiden Varianten und der Gorzschen ist, daß letztere zugrundelegt, zusätzliche marktfähige Arbeit sei nicht mehr realisierbar, so daß die vorhandene umverteilt werden müsse. Immerhin könnten so einige Arbeitsbereiche im sozialen Sektor, die bisher nicht als Arbeit gelten, einbezogen werden, da der umverteilende Staat einen wesentlichen Teil der Entlohnung vornimmt.
Eine ganz andere Möglichkeit könnte eine Art "Manufakturisierung" sein. Vorhandene Arbeit wird durch Übergang zur Individualproduktion aufwendiger gemacht und dadurch vervielfacht, vergleichbar der kunsthandwerklichen Produktionsweise. Die Produkte sind dann mehr oder weniger Unikate und befriedigen den Individualismus, dem die Massenproduktion nicht gerecht wird. Die Arbeit an diesen Produkten wird individueller und der Produktionsprozess unmittelbarer, was der oft beklagten Entfremdung entgegenwirkt. So einfach ist das ganze natürlich nicht. Gerade der Fertigungsbereich für Hi-Tech-Komponenten wird nicht manufakturisierbar sein. Welche Preise sind für diese Produkte zu erwarten? Daß Individualproduktion nicht notwendigerweise teurer ist als Massenproduktion, zeigt z.B. die Tatsache, daß einige kleine Staaten mehr Brauereien haben als etwa die USA. Im übrigen wird die Verbilligung durch Massenproduktion nicht unbedingt an die Verbraucher weitergegeben, manche Produktpreise werden künstlich hochgehalten. Eine Manufakturisierung stellt das Gegenteil zur Deterritorialisierung der Wirtschaft durch die multinationalen Konzerne dar, die die Identifikation mit der Arbeit, aber auch das Verantwortungsgefühl der Chefetagen gegenüber den Arbeitnehmern in den diversen Ländern nicht fördert. Die Manufakturisierung könnte zur Regionalisierung von Märkten beitragen und im großen Maßstab Polypole schaffen. Andererseits gäbe es auf den regionalen Märkten weiterhin Oligopole, und der Zugang zu diesen wäre zusätzlich dadurch erschwert, daß in kleinen, überschaubaren Strukturen Neuerungen nicht leicht akzeptiert werden. In den kleineren Produktionseinheiten, die durch eine Manufakturisierung mit sich bringt, kann auch der Produktionsablauf und - aufgrund fehlender Hierarchien - die Motivation gesteigert werden. Der Blick auf die Produktion als Ganzes führt zu einem wachsenden Verantwortungsbewußtsein für den eigenen Anteil am Prozeß und damit wieder zu mehr Identifikation mit der Arbeit.

Anhang: Man and Nature in the Neo-Darwinist Research Programme

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(Ruprecht von Heusinger)

This short essay tries to highlight the challenges posed by Neo-Darwinism (ND) to the standard understanding of man in most of the social sciences. ND would talk about Man's Nature, Woman's Nature, but would certainly not see a chasm between humans and nature. There exists therefore no reason to call one or the other "superior" or more important.

"You talk to me of nationality, language, religion. I shall try to fly by those nets." (Stephen in James Joyce's "Portrait" , 1916)

I Before we set out to discuss the fundamental features of ND, let me invite you to forget, discard and abandon all the prejudices and negative feelings which gull you at the moment. Forget your catholic upbringing or your ideological affiliation. Forget Social Darwinism and allow yourself the possibility of free thought.

At the heart of ND is the notion that natural selection works on the level of the replicator. An organism (such as man or cat) therefore cannot be the relevant unit, as it can only reproduce but not replicate itself. The replicator is the gene in this case, the organism in which it sits is simply a vehicle for reproduction. Only if this vehicle engages in reproduction has an individual gene the possibility (50% chance) of remaining in the "gene pool" of the relevant population. It is therefore not survival as such which is emphasised, but reproduction - or if you want: survival in order to reproduce.

An individual gene (which might be far from having one individual purpose) can be viewed as a ruthless neo-classical selfish maximiser (Or: economist!). Selection applies neither to groups, nor the group of genes comprised in a body. A gene does not perish, once its organism dies. It might sit in offspring or kin. A rich set of actions and interactions therefore can develop. By that we mean gene-induced action by the "vehicle for reproduction" on the one hand, and inter-action between genes sitting in one "vehicle" on the other. Evolutionary time, which is beyond our capacity to grasp fully (millions of years ...) will of course always favour the maximiser, so that we can metaphorically speak as if genes were rational economic agents of the neo-classical style1.
There is one further element without which we could not talk about evolution: an exogenous random disturbance. What ND needs are random mutations in the genes2. Ever so slight changes which only in a very few cases lead to "improvements"3. The compelling logic and the process is self-evident.
It is not of major relevance for our purposes to spell out the development from bacteria to fish, amoebae and man. Further readings are given at the end. What is important is that replication is the fundamental principle, paired with occasional improvements with the replicator's chances of replication relative to the other members of its population.

That this is a general story applying not only to genes has long been recognised. Dawkins introduced the concept of "memes". These are ideas, concepts, theories etc. which compete for the attention of human brains. Successful ones, such as the meme "God" replicate easily, stay in the long-run, are difficult to supersede and undergo many mutations, develop into a host of species4. Others have difficulties and fail, such as the state- capitalism practiced under the wrong name of "Socialism" in the former Soviet Union or any old short-lived fashion.
Meme evolution is obviously far quicker and therefore far more powerful in exercising impact on our world than the rather slow gene-evolution.

II
ND seems to me to provide a powerful deep-structure, something which most social sciences lack. Economists, for example, see tastes and technology as the "deep"- parameters, parameters that do not change once economic policy changes. Claiming to have any old deep structure does not make a discipline more scientific. Coming up, however, with a scientifically sound deep structure, which ND has developed and continues to develop would certainly revolutionise not only social science, but more importantly, the social policies which are derived from them.

Given a deep structure, characterising human beings implies that the notion of "free-will" has to be qualified to some extent by the presupposition of "gene-will". Free-will given gene- will!
A deep structure can be viewed as capacities which might or might not be exploited, possibilities which wait to be used. ND tries to avoid the simple distinction nature/nurture, it searches for a richer, interactive model5.

I am not talking because one talks in our culture, otherwise my dog would talk too. I have the inborn capacity to talk, which my dog (sadly) has not. The particular language which I am using is then up to culture.
We have the inborn capacity to remember faces more easily than names, and the mere possibility that anthropologists can tell us stories of other cultures, implies that there has to exist a meta-culture, as they would not be able to communicate otherwise. Furthermore, mammals seem to be able to communicate across mammal-species quite effectively, while they almost fail to communicate with insects. Basic behaviour, such as fear, happiness, anger, aggressiveness can be communicated successfully from man to dog, dog to horse, horse to cat and cat to man, for example.

ND highlights the universal structures, types of behaviour, capacities and possibilities of human beings. It is about Universal People. In other words, the tabula rasa approach to social science is shown to be plain nonsense.

More importantly, next to the universality of people, the differences between the two sexes are researched. Differences which result from the different roles in reproduction. It is the difference between cheap sperm and the expensive eggs.

ND is therefore Anti-Feminist by definition. Indeed, the current attempt to home back the message (to a laughing crowd) that men and women are equal questions the sincerity of its proponents. It also stands in sharp contrast to the other notion put forward next to it: that a world run by women would be a better world! Whether this failure of reasoning is a new genetic mutation or determined by a society run by white-males is something I don't know.

One of the most important gene-determined feature, which determines much of our behavioral capacities is certainly the desire to procreate. A gene stressing the opposite would have vanished from the gene-pool immediately. Here, the differences between the sexes start: given the way we are (which can be consistently explained by ND), a man can father an enormous amount of offspring, while a woman cannot. Whereas the difference of the number of offspring between a poor and a rich woman cannot be great (say, between 0 and 10), it can be enormous for males (say, between 0 and 10000). The simple formula that males fight for women, while women choose males comes to mind. The investment each side makes is so radically different that one would expect the development of different behavioral traits, given all the time in the world. A simple cost-benefit analysis might thus go a long way down to illuminate behavioural differences and traits.

III
We have so far touched on both blades of the double-sided sword of ND: the attempt to highlight the similarities of all humans, what Brown called Universal People on the one hand and the recognition that man and woman are different on the other. The former is an important point given the prevailing racism and nationalism, the latter only insofar as stupidity seems to reign these days. Note that pointing out the differences between men and women does not mean that one wants to press women in certain roles, which developed in the last few thousand years such as Kinder, Kirche, Küche. That boys prefer to play with action-toys and girls with dolls is nevertheless part of the Universal People6.
(Do you know a female who wants to be an auto-mechanic?)

Given the time-frame evolution has to be seen in, the last few thousand years are irrelevant. Homo Sapiens lived 99% of his time in groups, as hunter and gatherer, meeting something like 500 other human beings in his life-time. ND ask therefore implicitly whether we are able to cope with modern society. Here, the analogy with the suicidal moth comes to mind. A moth, adapted to use the moon's light as a guiding devise will seem to make conscious suicide flying in a summer night's candle....

For example, to understand modern gadgets such as "money" and people's perception of it, requires an understanding of reciprocal altruism, of which money is a derivative of.

There exists a host of topics, findings etc. which touch upon human nature, social behaviour etc. which will, if taken seriously, transform the whole of social science (just to mention beauty, waist-to-hip-ratios or murder-rates). Indeed, let me predict that the coming two decades or so will witness a complete overhaul of the traditional approach to social science.


Literature

Dawkins, Richard "The Selfish Gene" 2nd Ed. 1989

Dawkins, Richard "The Blind Watchmaker" 1986

Cronin, Helena "The Ant and the Peacock" 1991

Pinker, Steven "The Language Instinct" 1994

Ridley, Matt "The Red Queen" 1993

Carvallo-Sforzo (oder so aehnlich) "Verschieden und doch gleich" 1995

Footnotes
1Most mainstream economists view it with satisfaction, that evolutionary biology is nothing but an application of it. As Darwin's original thoughts were derived from Malthus, so are most modern models derived from non-cooperative game theory. This satisfaction, however, seems rather unwarranted. To treat economic agents or institutions in the way genes are treated defies the logic and scientific value of ND. It is exactly this what ND has overcome and should in fact lead to an abandonment of the neo-classical research programme applied to human beings and institutions such as firms and political parties. 2To what extent the essence of my critique on the use of exogenous disturbances in New Classical Macroeconomics applies to ND is unclear to me.

3"Improvement" means a higher probability of being replicated relative to the rest of the relevant population. There is an old story, told by both, Cronin and Ridley, of a philosopher who runs when a bear charges him and his friend. "It's no good, you'll never outrun a bear," says the logical friend. "I don't have to." replies the philosopher, "I only have to outrun you". (Ridley p.33)

4I will not be tempted to compare one church to one specie and my Lutheranian to another! 5A more sensible way to think about these two terms might be the following schemata put forward by S. Pinker (p.408):

6This difference, apparently, is due to the testosterone-levels kids encounter in the womb. If one would lower it artificially, the male-mind-set would not develop. The sex difference would, however, remain intact. To quote Matt Ridley: "There is no evidence for genes for different brains, but there is ample evidence for genes for altering brains in response to male hormones. ... So the mental difference between men and women are caused by genes that respond to testosterone. .... Inject all pregnant women with the right dose of hormones and the result would be men and women with normal bodies, but identical female brains. War, rape, boxing, motor racing, pornography, beer and hamburgers would soon be distant memories. A feminist paradise would have arrived." (The Red Queen, 1993, pp.246- 248)

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© 1997 Niels Boeing