ein paar bücher 
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wirtschaft/globalisierung
"die schatten der globalisierung" von joseph stiglitz, mai 2002
In diesem Buch schreibt sich Stiglitz seine Enttäuschung über die himmelschreienden Ungerechtigkeiten von der Seele, die der IWF im vergangenen Jahrzehnt zementiert hat. Das macht die Lektüre schwer, zumal eine systematische Struktur nicht erkennbar ist. Wer das aushält, wird belohnt. Denn Stiglitz übt seine Kritik nicht auf abstraktem wissenschaftlichen Niveau, sondern macht sie an Einzelbeispielen aus seiner Praxis begreifbar. Vor allem verdeutlicht er Macht- und Denkstrukturen, die den Prozess der Globalisierung steuern. mehr (Ulrike Heike Müller, Berlin)

politik/soziologie
"rasse klasse nation" von etienne balibar und immanuel wallerstein, argument 1990

In dem gut lesbaren Taschenbuch untersuchen der Philosoph Etienne Balibar und der Soziologe Immanuel Wallerstein die drei Begriffe, in deren Namen im 20. Jahrhundert Abermillionen ermordet wurden. Doch geht es ihnen weniger um eine historische Analyse als darum, die Einbettung der drei Begriffe und ihrer Konzepte in das kapitalistische Wirtschaftssystem zu zeigen. Das passt 14 Jahre nach der Erstveröffentlichung erstaunlich gut in die aktuelle Debatte um Globalisierung und Neoliberalismus.
Zitat: "In seiner Funktion hat der Rassismus die Form dessen angenommen, was man als 'Ethnisierung' der Arbeiterschaft nennen könnte... Ein so geartetes System, d.h. ein der Form und Bösartigkeit nach konstanter, bezüglich der Grenzziehungen [der Rassen] aber einigermaßen flexibler Rassismus, ist ... äußerst leistungsfähig. Zum einen erlaubt es, zu jeder Zeit und an jedem Ort entsprechend den aktuellen Bedürfnissen die Anzahl der Menschen, welche die niedrigsten Löhne erhalten und die anspruchslosesten Arbeiten verrichten, zu vergrößern oder zu verringern..."
Dieser neue "differentialistische" Rassismus kommt weniger plump daher als der ursprüngliche und tarnt sich hinter einer Wolke scheinbaren kulturellen Verständnisses. Ein Grund, warum neuen Rechten wie dem erschossenen Niederländer Pim Fortuyn so schwer beizukommen ist.
Wir haben das Buch als Inspiration für unser Diskussionstreffen 1993 "Rasse Klasse Nation" genommen. Auszüge aus dem Buch zu zentralen Begriffen findet ihr hier (nbo, Hamburg)

computertechnik/gesellschaft
"kurs auf den eisberg" von joseph weizenbaum, piper 1987
Inzwischen gilt Weizenbaum leider im doppelten Wortsinn als "der alte Mann der Computertechnik". In dieser rasanten Zeit wirkt es offenbar ermüdend, dass einer seit über 20 Jahren immer wieder dieselbe Kritik an der Unbeherrschbarkeit digitaler Systeme vorträgt. Nur, sein Punkt wird nicht dadurch falsch, dass er ihn immer wiederholt. Dieses kleine Interviewbüchlein, in dem er seine Kritik mit einem äußerst liebenswürdigen erzählerischen Ton ausbreitet, hilft, nach dem Rausch der New Economy mal wieder etwas runterzukommen von der ungebrochenen Technik-Euphorie. Und nicht nur das: Indem Weizenbaum in seine Technik-Kritik die "instrumentale Vernunft" hinter Holocaust, Atombombenabwurf oder Vietnamkrieg miteinbezieht, sind seine Gedanken auch angesichts des "Krieges gegen den Terror" äußerst anregend. Praktikable Lösungen hat allerdings auch er keine, die müssen wir selbst suchen. (nbo, Hamburg)

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